»Einen Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst tun wird.« Henry Ford
staythirstymedia: »Er scheint sich an bestimmte Strömungen anzuhängen.«
Lemmy Kilmister: »Ich glaube, Idiot ist das bessere Wort.«
Text: Lemmy Kilmister* (edited by Noël Akchoté) »english version
Aus Saarlouis in die Welt. Datashock veröffentlichen mit »Pyramiden von Gießen« auf Dekorder ihren großen Wurf. Zeit, die Band und ihr Umfeld unter die Lupe zu nehmen.
Aktuell: der neue Tonträger »Keine Oase in Sicht« wird am 12.05.2014 auf Dekorder veröffentlicht!
Lugano Fell ist das Soloprojekt von James Taylor, der mit Swyzak für jede Menge schwitziger Tanzbeats verantwortlich war. Auf seinem von Lawrence English produzierten Debüt-Album »Slice Repair« herrschen ganz andere Töne, konzentrierter Ambient ist angesagt, oftmals ins Soundtrackhafte kippend, abstrahierte Klanglandschaften, die in höchst verlangsamter Geschwindigkeit vorbeihuschen. Akustikgitarre und analoge sowie digitale Elektronik treffen aufeinander….
Harald Gsaller multimediale, formal hochkomplexe Auseinandersetzung mit der Pression des Zwanges.
Rocko Schamonis Antiheld Michael Sonntag ist zurück. Und mit ihm das Chaos.
Jacques Chessex über die letzten Tage des Marquis de Sade und die verzweifelte Suche nach der Reliquie seines Schaffens und Sterbens.
Rockmusik in der Steiermark? Rockmusik in der Steiermark!
E.L. Doctorow konstruiert seine Geschichte des 20. Jahrhunderts anhand des ungleichen Brüderpaars Collyer.
Mit »Chronic City« zeichnet Jonathan Lethem ein surrealistisch-fantastisches Porträt der Stadt Manhattan.
Die »Hermetische Garage« des französischen Autors Moebius als erzählerisches Verwirrspiel mit dem Leser.
Nach seiner grandiosen, überaus humorvollen Literaturverneigung »Pynchon & Miller« legt der Comiczeichner Leopold Maurer mit »Mann am Mars« eine nicht minder unterhaltsame, doch auch düstere Verknüpfung von Raumfahrt, menschlichem Elend und Unfällen (der dritten Art) vor.
Einmal mehr lotet Francisco López auf der CD/DVD »köllt/kulu« die Naheverhältnisse zwischen Konkret und Abstrakt, zwischen Fieldrecordings und Processing aus. »kulu« ist praktisch paradigmatisch für den spanischen Klangforscher: Eine gut 40-minütige Exkursion, bei der man das Sirren des Regenwaldes, das Rauschen von Insekten und maschinengenerierte Musik vernimmt, diese Audiohalluzinationen sich gegenseitig auslöschen, Zuordnungen obsolet machen…
Es gibt nicht allzu viele globale Musikstile und Rhythmen, die sich in die genetischen Codes der populären westlichen Musikgeschichte eingeschrieben haben. Letztlich sind es wohl nur zwei, drei Dutzend, die, wie auch Reggae oder die kubanische Rumba, weltweit aufgegriffen wurden. Mit der Bossa Nova schrieb sich zu Anfang der sechziger Jahre ein brasilianischer Musikstil so…
Der derzeitige Hipstersound par excellence. Das Londoner Trio Factory Floor spielt sich durch pulsierende, ultrareduzierte Beats und rasiermesserscharfe Synth-Flächen, alles schön misanthropisch gehalten, und dabei immer den Dancefloor im Visier. Was seit einiger Zeit als Cold Wave durch die Gazetten geistert, FF sind einer der Protagonisten dieses Sounds, der sich anhört, als hätten Cabaret Voltaire…
Alpha und Omega des Magma. Slowcore, Drone, Heavy Metal-Abstraktionen sind durch SunnO))), Boris und Konsorten ja mehr den je salonfähig. Band-Alleinmann Dylan Carson galt ja ursprünglich als einer der Oberjunkies des Grunge, der mit ständig wechselnden Seitenmenschen wie dem späteren Melvins-Basser Joe Preston oder Gottgnaden Kurt Cobain himself das wortlose Schwergewicht des Donnerrocks praktizierte. Zum…
Ein Gespräch mit dem in Hamburg lebenden und arbeitenden Christoph Schäfer über Zeichnen als Wunschmaschine, Wege der Stadterforschung und politische Wetterwinkel.
ZEICHNUNGEN: CHRISTOPH SCHÄFER
Jetzt ist sie endlich da, die bei der Präsentation im Wiener ORF Radiokulturhaus (siehe skug.at/Performance) noch nicht fertige Dokumentation der Liaison des Kollegium Kalksburg mit dem Jazz. Was jetzt aber schon ein Blödsinn ist, weil die Herren Ditsch, Skrepek und Wizlsperger ja selber vom Jazz kommen, nur haben sie sich eben in der schlanken Trio-Besetzung…
Titten, Türme, Tortellini. Mehr Gaga als Dada war Martin Kippenberger der Maestro der piefkinesischen Punk Art, Zersetzung jeglicher beourgeois bürokratischer Kunstkonzepte durch konsequent aktionistisches Hinrotzen von Fluxus-Statements in wild und verquer zerklebte und beschmierte Bilderrahmen nach dem Joseph Beuys’schen Intoxikations-Gebot. Anno 1980 im kreativen Suffzirkel Berlins SO 36 und vor allem Düsseldorfs Ratinger Hof mit…
Die Fussball-WM in Südafrika und das Ensemble Konono No. 1 haben sicherlich einen großen Einfluss darauf gehabt, afrikanische Musik in (Mittel-)Europa (wieder) populär zu machen. Terrie Ex von The Ex hat mit seiner »Africa Series« ebenfalls zur Popularisierung vornehmlich äthiopischer Musikstile beigetragen. Der deutsche Perkussionist Sven Kacirek hat nun auf seiner zweiten Platte für Pingipung…
Wieder so ein »Wunderkind«, ein »Genie« von eigenen Gnaden, dem die Bürde es jetzt endlich ganz anders und neu zu machen übertragen wird. Dabei ist der 21-jährige New Yorker, dem sein Vater, der Documenta- und Konzeptkünstler Alfredo Jaar, gerne Musik zwischen Erik Satie (schwirrt hier immer wieder als Schatten von Brian Eno durch die Tracks)…
Was soll dazu noch gesagt werden? Es gibt eine neue (transsexuelle) Sängerin aus Venezuela mit Techno-Roots (Aerea Negrots), statt Antony singt nun die Chicagoer Inkarnation von Sylvester Shawn J. Wright, als Gast gibt es Kele Okereke von Bloc Party, der Musiker und Produzent Marc Pistel (Meat Beat Manifesto, Consolidated) gehört nun auch zum festen Kern,…
Jahrelang wurden wir mit schlechten Soll-Irgendwie-nach-Gang of Four-klingen-Bands gequält, und das können Gang of Four natürlich nicht auf sich sitzen lassen, sondern besser. Immerhin wissen sie wenigstens, was sie falsch machen müssen, um eine Platte zusammenzuklatschen, die nach Gang of Four klingt, ohne wie Gang of Four zu klingen. Denn ist der pophistorische Ruf durch…
Mehr als zehn Jahre arbeiten Liebezeit und Friedman schon zusammen, manchmal live, manchmal im Studio. Die CD ist auch bereits die vierte in einer Serie. Hier verschmelzen Elektronik und Akustik, Improvisation und Postproduktion, Vorder- und Hintergrund. Hier geht es um Reduktion was ihm zuviel ist. Liebezeit meint auch, dass Akkorde, Intervalle schichten usw. rein europäisches…
Hinter dem Projekt Erdgas stecken die Linzer Mario Wienerroither und Andreas Aigner, deren berufliche Praxis gleichermaßen persönliches Hobby vereint. So sind die beiden Soundtüftler, mit offensichtlichen Vorlieben für elektronische (Pop-)Retrospektiven der letzten 20 Jahre, als Audio-CI-Designer für die Film- und Werbebranche tätig. Ihr jüngstes Release »Elektronik für Praxis und Hobby« vereint Elemente aus dem Big-Beat…
Da schlägt das Herz des harmoniesüchtigen Atonalfreaks höher! So ein verqueres, sich vor keinerlei Tiefen und Untiefen genierendes Pop-Folk-Art-Crossover! Alles da, was das Herz begehrt. Eine einfallsreiche, effiziente Instrumentierung (Vibraphon, Barockoboe, Bass und, mhm, Fender Rhodes), ein entspannter Umgang mit Atonalität (muss ja nicht immer im augenfällig Dissonanten grundeln), ein hemmungsloser Rundumklau bei allen erdenklichen…
Schokoladen-Meskalin. Ghost Lovers, elektrische Schocks und heavy Vibrations. Die Songtitel des freakophonen Einmann-Metallers Duane Warr sprechen straightest drogenverstörtes Rock-Lingo. Legenden umbröseln das spärliche, winzigst aufgelegte Werk des Industriearbeiter-Zausels aus Columbia, South Carolina, der statt Onanie und Bowling lieber als einsamstes Metallerbubi der Welt das Genre Stoner Folk begründete, bevor er nach nur zwei Platten seine…
Mit diesem Split-Tape hauseigener Bands trumpft das Grazer Wilhelm Show Me The Major Label wieder groß auf. Musikkassette No. 12 stellt das sechsköpfige Freak-Folk-Ensemble Dust Covered Carpet kehrseitig mit dem Low-Fi-Elektroniker Telly Is The Tube vor und liefert damit zwei der besten Seiten der weitläufigen wie randbesetzenden Independent-Produktionen dieses Landes ab. Dust Covered Carpet haben…
Das ist nicht Jazzrock, sondern Musik, die man Fusion nannte ?? hier wurde nur die Batterie aufgeladen, ein Trio wieder belebt und im Jahr 2009 zumeist live aufgenommen. Ja, das sind die Herren von »Return to Forever«, Corea, Clarke und White, bei ihrem Doppelalbum wirkten aber auch Bill Connors, Jean-Luc Ponty und sogar Chaka Khan…