Auch diese Band entstand Mitte der Neunziger Jahre, Art-Rock mit Experimentalismus und Humor wie keine andere. Nach dem erfolgreichen Debüt »Mirrored« und Tyondai Braxtons Abgang erschien »Gloss Drop«. Darauf schmückte das verbleibende Trio sich mit Gästen wie Gary Numan und Kazu Makino. Auf dem dritten Album wirken alle Tracks wie unfertige Experimentalstücke. Der Opener »The…
20 Jahre nach der Gründung durch C. Reid, Damian Harris und Tim Jeffrey wird endlich ein Jubiläum gefeiert. Die Sammlung erscheint als 3-CD-Box mit stimmungsvollen Hits und allen Klassikern, samt Remixes und neuen Tracks. Skint ist in der Boomphase der englischen Elektronikszene zu einem führenden Label geworden, mit Big Beat und Vermischungen mit House, Techno…
Das Münchner Label findet weltweit Beachtung mit qualitativ hochwertigen Liaisons von Jazz, Soul und Elektronik.
In Frankfurt existiert dieser als Verlag genannte Verein, der sich mit Audio-Akustik, Audio Visuals, Circuit Bending, Drones, Elektroakustik, Fieldrecordings, Improvisationen, Phonographie, Soundscapes und Workshops beschäftigt. Damit sollen neue Impulse gegeben und ein Netzwerk geschaffen werden. Hört man die Doppel-CD dieses Archivs, bekommt man eine gute Vorstellung, was damit alles gemeint ist. Die Künstler und die…
Serph gilt als der beliebteste Elektroniker der japanischen Szene, der zwei Jahre nach »el seperkanka« die »Hyperion Suites« veröffentlicht. Seine Stärke ist ein utopischer Sound, neu dabei ist eine melancholische Variante mit Harmonien und Originalität im Ûberfluss sowie beinahe magischen Arrangements. Mit Eleganz wird auch auf 1960er und 1970er Jazz fokussiert und HipHop-Beats verfolgen die…
Nachdem Manu Delago bei Größen wie Björk, Anoushka Shankar und Cinematic Orchestra essentieller Bestandteil der jeweiligen Bands war, präsentiert der Tiroler nun seine Weiterentwicklung. Und die besteht im Wechselspiel zwischen experimentellem Pop, detailverliebter Elektronik und Kammer- musik mit Rock-Attributen. Delago ist ja als Meister des Schweizer Drum-Instruments Hang berühmt geworden. Björk sah sein Video »Mono…
Soul-Jazz-Compilations sind fast immer wunderbare historische Sammlungen zu jeglichem Genre. Hier geht es aber um die Gegenwart, um zeitgenössische Musiker, die extrem zukunftsorientiert und aktuell sind. U. a. Kassem Mosse aka Gunnar Wendell – einer der meist gelobten Underground House- und Techno-Fabrikanten -, oder Andrès, des aus Detroits Moodymann-Stall kommt, oder Ras G. aus Los…
Ein Avantgardetrio aus Österreich mit einer Produktion, die schon rein äußerlich interessant aussieht: Immerhin ist die CD auf der Innenseite eines Vinylalbums eingesteckt. Weshalb man für eine CD eine LP-Größe als Cover verwendet, kann nur damit zusammenhängen, dass die Kunst auch auf dem Cover entsprechend gewürdigt werden soll – Peter Kogler war hierfür zuständig. Auf…
Subsonische Bassforschung im Zeitlupentempo als Soundtrack für die Party nach dem Ende: Sam Shackleton und Laurie »Appleblim« Osborne aka Skull Disco feiern auf »Soundboy Punishments« fröhliche Dubstep-Urstände. Anlässlich seines ersten Wienkonzerts traf skug Shackleton zum Interview.
Original in skug #73, 1-3/2008
Red Snappers siebtes Album ist ein Soundtrack, den die Band für das 1970er Jahre Road Movie »Touki Bouki« des senegalesischen Regisseurs Djibril Diop Mambetys geschrieben hat. Der Bassmann Ali Friend bringt seine Stimme relativ selten in den Vordergrund, aber der Bass firmiert hier im Arrangement. »Wonky Bikes« ist ein schöner perkussiver Track, der an die…
Zwei Jahre nach ihrem geschätzten Debüt »I Predict A Graceful Expulsion« kehrt die 26-jährige Al Spx mit ihrer Band zurück. Neben anstrengenden Touren ging die Kanadierin einige Kollaborationen ein und arbeitete dabei etwa mit Moby für dessen neues Album oder mit Swans-Kopf Michael Gira. Dieser gastiert auf »Exit Plan« ebenso wie der auf Blue Note…
Mexikos instrumentale Cumbia-Gruppe mit ihrem zweiten Album, das bereits 2013 erschien, geht hier vor allem mit psychedelischen Themen um. Ihr erstes Album »Cumbia Salvage« brachte sie auf große Festivals und auch nach Europa. Ihre Soundmelange ist aufregend und fusioniert traditionelle Latino-Wellen mit Indierock und Psychedelia mit Spaghetti- und Surfsound. Zukunftsträchtig wie einige andere Latino-Rock-Electronic-Mixturen. Obwohl…
Der britische Multiinstrumentalist und Sänger arbeitet auf seinem zweiten Soloalbum mit der gleichen Direktheit wie bei Hot Chip oder seinem Abenteuerwerk mit der About Group. Die Texte sind sehr intim und der Gefühlsausdruck erinnert hier an beste Singer-Songwriter vom Laurel Canyon. Obwohl: es geht immer auch um Humor und Spaß. Irgendwie erinnert das Werk Taylors…
Seit seinem ersten Release im Jahr 2009 hat Loops Haunt seine Arbeit kontinuierlich fortgesetzt und mittlerweile einiges an kreativem Output vorgelegt. Egal ob Jungle, HipHop oder Found Sounds auf der EP »Ark«, dieser isolierte Soundalchimist kreiert seine eigene Soundpalette immer wieder neu. »Exits« ist sein bisher komplettestes Werk, das eher als ein gesamter Track gehört…
Hier geht’s um Nostalgie pur. Paul Woolford veröffentlicht sein Debütalbum nach vier besonderen 12″-Singles, die ihm innerhalb der ganzen Dance-Culture Szene enorme Achtung entgegengebracht haben. Mit dem richtigen Titel »Soul Music« geht Woolford noch tiefer in die rohe Energie der UK Piratenradiostationen, die schon seine EPs beeinflussten (via fabrics Label Houndstooth). In einem Studio bestehend…
Vor 4 Jahren wurde das QDD von Luca Fadda und FS Blumm gegründet. Nach »Limousine To The Guillotine« von 2011 bleibt Dub auch hier die wichtigste Sache. Gespielt wird dieser per Hand, mit vielen Instrumenten und Effekten anstatt im Studio nach der Postproduktionsmethode vorzugehen. Dieser »Quasi Dub« ist experimentell und zugänglich zugleich und hat mit…
Der Wahl-Berliner Khan ist nun als Großstadtnonne auf dem Album Label. Die Songs erzählen kleine Geschichten von verirrter Ethik, vertauschten Geschlechtern und billigen Weisheiten, die am Ende doch irgendwie stimmen. Inspiriert ist das Ganze von Brion Gysins Dreamachine. Lockgrooves mit ewigem Dreh des Plattentellers dienen hier als Basis aller Tracks. Dichte Dub-Echos, Live Percussions, Sub-Bässe…
Offensichtlich sind die Parallelen zwischen Musik und Mode. Beide sind immer miteinander verbunden. Somit sind Kollaborationen zwischen den beiden Welten relativ normal. Compilations wie diese hier, um eine Marke zu glorifizieren, sind jedoch selten. Yohji Yamamotos Adidas Spaltung Y-3 feiert hier 10 Jahre von teurer Mode. Alex from Tokyo ist hier die verantwortliche Person für…
Nach seinem anerkannten Album »Perceiver« präsentiert der belgische Produzent eine Live-Aufnahme. Live war er ja schon in unterschiedlichsten Performances präsent, jetzt ist er mit Hardware unterwegs und spezialisiert auf Live-Improvisation. Seinen Sound skulpturiert er live in realer Zeit – eigentlich ein, wie er sagt, ähnlicher Hergang wie der Spielvorgang eines Kindes, das dadurch von der…
Jonsson & Alters Debütalbum »Mod« aus dem Jahr 2011 war eine unerwartete Kollaboration. Die Produzenten Henrik Jonsson und Joel Alter trafen sich in Berlin, wohnten auch nicht weit voneinander in Neukölln und unterhielten Jam-Sessions. »Mod« war sehr begehrt, die Kombination von Melancholie, Romantik und Deep House gefiel jedem. Sie spielten dieses Material live und entwickelten…
Die 1980er sind ein wesentlicher Bezugspunkt dieses Albums der als DJane und Dubstep-Artist bekannten Ikonika. Alte Maschinen werden verwendet, damit also wie so oft Old School und moderne Techniken verbunden. Das Album öffnet mit einem Post-Drone, der sich dann eher in Richtung Freestyle-House und Synthpop manövriert. Die aufstrebende Sängerin Jessy Lanza ist auf »Beach Mode«,…
John Wizards sind eine Band aus Kapstadt und haben hier eine der interessantesten und angenehmsten Platten des Jahres gemacht. Maputo, Kapstadt und Dar es Salaam sind Städte, in denen Sänger Emmanuel Nzaramba und Bandleader John Withers ihren musikalischen Einfluss aufgesogen haben. »John Wizards« ist eine brilliante Kombination afrikanischer Musik, RnB und Kammer-Pop gefiltert durch elektronische…
Erwan Castex aka Rone ist einer der besten französischen Produzenten und lebt wie viele andere Musiker auch in Berlin. Das »Trax«-Magazin hat ihn dreimal mit Preisen überhäuft. Auf »Tohu Bohu« ist er auch offen für Experimentelles. HipHop mit High Priest vom Anti Pop Consortium, Soundscapes mit Cellist Gapard Claus usw. Und auf »Tohu Bonus« gibt’s…
Die Solo-Inkarnation des Dominic Cramp ließ sich einerseits von den Clubsounds des Golden Age, andererseits von moderner Beatzauberei beeinflussen. Lord Tang klingt auf seinem selbstbetitelten Album ähnlich futuristisch wie Demdike Stare, King Midas Sound oder Harmonic 313, verwendet aber einen schwereren und konsistenteren Rhythmus und bildet dabei ein Dub-Symposium, wo die Delays länger hängen und…
Der mittlerweile ebenfalls als Produzent tätige Matthew Herbert hat schon unter vielen Namen veröffentlicht. Dieses Box-Set vereinigt seine zwischen 1996 und 2006 entstandene Musik und inkludiert die LPs »100lbs«, »Around the House«, »Bodily Functions« und »Scale« mitsamt Bonustracks, Remixes und Orchesterversionen. Zudem sind ganz frühe und nicht veröffentlichte Tracks des Albums »Early Herbert« vertreten sowie…
Die Klangkünstler Andreas Trobollowitsch und Johanns Tröndle kennt man von Soundarbeiten fürs Radio (»lichterlau«; 2009 und »sofielseelend«; 2006) oder seit 2007 in der Bandformation NÖRZ. Sie ergründeten das Spannungsfeld zwischen Improvisation und kompositorischer Struktur und kamen da auf gerade mystische Art vorwärts. Für ihre elektroakustische Arbeit auf der selbstbetitelten Debüt-CD (Schraum 2009) bekamen sie anerkennende…
Dass Brandt Brauer Frick nach Amerikatourneen auf andere Ideen kommen ist klar. Deshalb wohl auch der Albumtitel »Miami«. BBF geben sich dabei große Mühe, aus dem Exotentum »Techno meets Klassik« herauszukommen. Der Ursprung dieser Musik ist das klassische Instrument. Neu ist auch, dass sich BBF von der Reduzierung auf den 4/4-Takt befreien. Dies ermöglicht ihnen…
Der Hamburger Multiinstrumentalist Sven Kacirek präsentiert hier sein bereits drittes Album für Pingipung. Auf dem Album »Kenya Sessions 2011« arbeitete er noch mit weiteren Musikern zusammen, auf »Scarlett« wurde – bis auf Gastauftritte, etwa den der Vokalistin Jana Plewa oder von John Eckhardt am Bass – alles von Kacirek allein eingespielt. Jazzbrush Muster definieren Kacireks…