»s/t« – Clemens Band Denk

Für seinen Namen kann Clemens Denk (falls er wirklich so heißt) natürlich nichts. Ihn seiner Band überzustülpen, wäre aber trotzdem vermeidbar gewesen. Da sie aber nun einmal so heißt, lässt sie auf den ersten Blick an Grabbelkisten-Found-Objects regionaler Bands denken, die sich ähnliche Liebestöternamen geben (und die ich gerne mitnehme – circa jede siebte ist…

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Frank Apunkt Schneider
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27.06.2014

»Modular Anxiety« – Dino Spiluttini

Zeitgenössische Ambientmusik, auf die zwei Seiten einer Split-LP verteilt. Die vom Exil-Salzburger Dino Spiluttini gestaltete enthält popsonghafte (die szeneintern beliebten Endlosformate verkneift er sich) Schnappschüsse, die ein angeschlagenes, leicht verdattertes Erhabenes zeigen, das sich halb verbittert, halb ernüchtert vom menschlichen Ohr abwendet, das es immer nur für seine Zwecke missbraucht hat. Es will nicht länger…

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Frank Apunkt Schneider
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17.06.2014

»Who’s Bad« – Die Goldenen Zitronen

Meine Freunde verspüren eine gewisse Zitronenmüdigkeit: Wiederholung (des fantastischen vorvorletzten Albums), Stillstand (mehr und verhalltere Elektronik werden angemahnt), Theateraktivitäten (eine Wiedereingliederungshintertür?), Dienstalter und Habitus (linke Popmännchen; beste, weil wahrste Jahre knapp vorbei) usw. Ich weiß nicht so Recht, verstehe aber: Derlei Kritik erzählt vor allem von einer Bedeutung, aus der sich wiederum das Recht zur…

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Frank Apunkt Schneider
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11.03.2014

»Brush Your Teeth« – Beißpony

Ein Münchner-Duo-Kollektiv aus zwei Mitgliedern und einem Heer mehr oder weniger eng assoziierter ZuträgerInnen. Der CD liegt z. B. ein Packen vom Künstler Klaus Erich Dietl gestalteter Einlegekarten bei, wie überhaupt die ganze Aufmachung so hübsch ist, dass ich ausnahmsweise sogar auf Vinyl-Nachbemusterung verzichte. Schön, effektvoll und erhaben wie die bis in den letzten Winkel…

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Frank Apunkt Schneider
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11.03.2014

Schmäh und Mätschick: »Hard on!« von Austrofred

Vor Jahren schrieb ein Freund eine steirische Dorfkapelle an, die in den 1980ern versehentlich einen Welthit gelandet hatte und seither im Möbelhauseinweihungsgewerbe tätig ist. Er wollte ihren Hit bearbeiten. Das Management antwortete ihm, das könne nur gestattet werden, wenn es auch »an Schmäh« hätte »und a Mätschick!«. Zwischen diesen umnebelten Polen österreichischer Popkultur wandelt Austrofreds Roman »Hard on!«.

Fotos: Magdalena Blaszczuk

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Frank Apunkt Schneider
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17.02.2014

Nichteinverständnis und Einverstandensein

Auf »Die Entstehung Der Nacht« erweitern die Goldenen Zitronen ihr Protestsongrepertoire gegen das eigene Dafürsein und führen Stil und Haltung in landschaftlich interessante Komplexitätskrisen.

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Frank Apunkt Schneider
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06.06.2013

»Witch Molecules« – Buck Gooter

Menschen, die Platteninfos verfassen, werden wohl nie einsehen, dass die Anhäufung wichtig klingender Referenzbands ein Rohrkrepierer bleibt, solange die dazugehörige Musik die ihr aufgebürdeten Vergleiche nicht mal ansatzweise einlöst. Buck Gooter aus Harrisonburg, Virginia, spielen okayen, aber weitgehend sensationsfreien Noiserockblues, semi-ätzend und semi-kaputt, wie wir das von diversen »klingt wie…«-Bands des angelaufenen Jahrtausends bereits kennen…

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30.05.2013

»Hey Jude« | »Die Shaolin Affen EP« – Mutter

Frank Behnke, bis 2002 Mutter-Gitarrist, hat im Archiv gekramt und 20 Stills der Mutter-Geschichte zum Jubiläumsalbum kompiliert. Die Vorläufergruppe Campingsex mitgerechnet feiern die nämlich 25-Jähriges. Auch in der B-Kategorie (Livematerial, Outtakes, Footage) waren (und sind) Muttersongs immer Brocken: klobig, zäh, sich aufbäumend (ohne wirklich hoch oder von der Stelle zu kommen); SloMo-Noiserock, der den legendären…

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11.02.2013

Wurzelloser Kosmopolitrock

In »The Heebie-Jeebies at the CBGB’s« hat Steven Lee Beeber erstmals darauf hingewiesen, dass die Entstehung von Punk in New York eigentlich eine jüdische Angelegenheit war (vgl. skug 78). Die Dickies, Richard Hell, Suicide, Teile der Ramones und wichtige Anregerfiguren wie Lou Reed oder Jonathan Richman waren Juden. Der Sammelband »We are ugly but we have the music« geht nun Fragen nach, die sich aus diesem Befund ergeben und untersucht das besondere Verhältnis von Pop und Judentum. skug sprach mit Mitherausgeber Jonas Engelmann über Popkultur und Jewishness.

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Frank Apunkt Schneider
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06.12.2012

Geschichtsklitterung ist machbar!

Nach dem letztjährigen Jubiläumsrummel (Boxed-Werkauswahl, Neuveröffentlichung des Debüts) gibt es nun wieder eine neue F.S.K.-Platte, auf der sich die Gruppe nostalgiefrei in einem Wust aus 33 Jahre Band- und 1.000 Jahre Popgeschichte zurechtzufinden versucht

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21.09.2012

»Early Rappers. Bigger than Hop – the Ancestors of Rap« – Various Artists

Popmusik, die sich an klassischen Avantgardevorstellungen orientiert, legt meist gro&szligen Wert darauf, als pompöser Neuanfang aufzuschlagen. So genannte »Black Music« versteht sich dagegen (wie ungehört sie auch daherkommen mag) eher als die allerneuste Ausstülpung eines Kontinuums, das bis in ein (imaginäres) Afrika zurückreicht. Dadurch fängt sie sich zwar einen Wurzelbegriff ein, der immer noch für…

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29.01.2012

Getting Beatles all the time

Nach »Mit den Beatles«, »Lass es sein«, »Gummiseele«, »Hauptmann Peppers Einsamer Herzensclub«, »Rätselhaft Magische Tour«, »Ein harter Tag«, »Helft!«, »Das gelbe Unterwasserboot«, »Revolver«, »Beatles zum Verkauf« nun: »Kloster Stra&szlige«! Fehlen noch »Please Please Me«, das wei&szlige Album und »Hey Jude«, dann hätte sich Klaus Beyer den Beatles-Katalog endlich ganz angeeignet. Und mit sich selbst aufgefüllt.

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14.01.2012

Kreisky: Problemmusik zweiter Ordnung

Zum heutigen Welttierschutztag das neueste Video von Kreisky sowie der Artikel aus skug #87 samt Oktober-Tourdaten. 

Jetzt mal im Ernst: Sind Kreisky tatsächlich so wütend, wie mindestens jeder zweite Medienbericht glauben machen will? Sind sie wirklich nur das allerneuste Betriebssystem für die uralte Selbstaussprache-Idee des Rock? Spielen Kreisky denn überhaupt Rock? Oder ist das alles nur Theaterdonner? Und warum machen sie dann nicht gleich Kabarett, wenn sie nicht mehr zu sagen haben als das, was alle eh schon wissen: Wie schei&szlige sich Spätkapitalismus anfühlt, und so ??

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04.10.2011

Die Band als Kibbuz

In der Wiedereinführung des historischen Bandmodells um 2000 wurde der alte Wunschort Band meist nur einfältig zitiert. Wie lässt sich das alte Versprechen »Band« heute noch füllen? Auf »Life Through The V« zeigen dis*ka, dass Bands nur so gut sein können wie ihr Kontext.

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14.09.2011

Bildende Musik

Ambivalenz war lange Zeit ein Begriff, an dem (pop-)theoretische Erlösungshoffnung klebte und damit der uralte bürgerliche Wunsch, sich mit den richtigen Medien endlich auch die Revolution ersparen zu können. Wenn erst die Uneindeutigkeit an die Macht geputscht wäre, würde alles gut. Verdammt noch mal! Nicht nur die Queer Studies redeten manchmal derart protestantisch daher. Dabei ist die Ambivalenz selbst ein ambivalenter Zustand. Davon erzählen seit Langem die Platten, die Kai Althoff in wechselnden Konstellationen aufnimmt, zuletzt und äu&szligerst eindringlich seine dritte LP als Fanal.

 

Bilder: Kai Althoff

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14.08.2011

Tonsure yourself

Die Monks als transatlantische Feedbackschlaufe

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21.07.2011

»Content« – Gang of Four

Jahrelang wurden wir mit schlechten Soll-Irgendwie-nach-Gang of Four-klingen-Bands gequält, und das können Gang of Four natürlich nicht auf sich sitzen lassen, sondern besser. Immerhin wissen sie wenigstens, was sie falsch machen müssen, um eine Platte zusammenzuklatschen, die nach Gang of Four klingt, ohne wie Gang of Four zu klingen. Denn ist der pophistorische Ruf durch…

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19.06.2011

»La Place Demon«, »Own your Ghost« – Tied + Tickled Trio and Billy Hart

»Der Schlagzeuger ist der wichtigste Mann in der Band, denn er kann alles ruinieren«, sagt Pat Metheny. Das Rockschlagzeug ruiniert, indem es Widersprüche, Undurchdachtes und die gähnende Leere von Rockautomatismen mit Lautstärke und »Power« übertäubt, einem Entäu&szligerungseindruck also, der alles Doch-Nicht-So-Ganz-Entäu&szligerte zudeckt. Das Jazzschlagzeug ruiniert eher durch Zurücknahme, als Instrument unter Instrumenten, indem es freilegt,…

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20.05.2011

Popdeutschland halt’s Maul, Teil XCIII (ein Selbstversuch)

Die Redaktion betrachtet mich offensichtlich als Entsorgungsmöglichkeit für Deutschpop-Promo-Sondermüll. Sehr schmeichelhaft, danke! Folgendes wurde mir nämlich bei meinem letzten Wienbesuch aufgenötigt: Samba fielen erstmals 1995 unangenehm auf als der (nicht direkt notwendige) Beweis, dass Majorplattenfirmen eh nix kapieren (v. a. nicht »die Hamburger Schule«). Mit »Die Ekstase der Möwen« sind sie endlich in der schwarz-rot-goldenen…

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07.05.2011

»Es muss was geben«

Endlich auf DVD: Die sehenswerte Doku über die Linzer (Underground-)Musikszene der 1970er/1980er Jahre.
Support your local Nichtort! Während die grünalternativen Post-Hippies in den späten 1970ern krypto-neurechts von den Regionen träumten, war die Poplandschaft auf eine Handvoll Metropolen und Metropolendarstellerinnnen (wie das damalige Wien, in dem man sich wie in Budapest vorgekommen sein soll) konzentriert.

Foto: Willi Warma © Filmladen Filmverleih

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Frank Apunkt Schneider
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05.01.2011

Martin Büsser ist tot!

Am 23.9 ist er seiner kurzen und schweren Krebserkrankung erlegen.

Er wurde 42 Jahre alt.

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27.09.2010

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La Passe: X

Bei X verschlanken sich die Register: Viereinviertel Seiten Konversationslexikon, eine dreiviertel Seite Duden, und im Regal: eine CD, 20 LPs, 15 Singles …

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22.09.2010

elffriede.interdisziplinäre.aufzeichnensysteme (Text/Zeichnung)

Eine formatkritische Fortsetzungserörterung mit Bonusmaterial + Aboexemplaren aus Wehrmachtsbeständen

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Frank Apunkt Schneider
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19.09.2010

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podcast Frank Apunkt Schneider: Die Diktatur des \’man\‘

Von der Schwierigkeit, in linken deutschen Medien geschlechtsneutral zu sprechen.
Bericht aus der weitgehend beschissenen Praxis.

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Frank Apunkt Schneider
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18.01.2010

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