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Gang of Four

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Grönland Rec.

Jahrelang wurden wir mit schlechten Soll-Irgendwie-nach-Gang of Four-klingen-Bands gequält, und das können Gang of Four natürlich nicht auf sich sitzen lassen, sondern besser. Immerhin wissen sie wenigstens, was sie falsch machen müssen, um eine Platte zusammenzuklatschen, die nach Gang of Four klingt, ohne wie Gang of Four zu klingen. Denn ist der pophistorische Ruf durch Stalking Heads wie Maximo Park erst disneyfiziert, lassen sich auch unter (dem hinreichend beliebig gewordenen) eigenem Namen zähe Nichtsongs schreiben, in denen ein paar klassische Gang of Four-Momente als aufgedunsene Backerbesen herumdümpeln. Das bekannte Pulsieren gibt es darin nur noch als Parkinson-Syndrom. Und das alte Hit-and-Run als Sitzgymnastischversion seiner selbst. Die alte Disziplin wirkt dabei ziemlich wiederzusammengerauft, und was einmal Dynamik war, wie eine Aneinanderreihung von Trainingseinheiten. Usw. Dumm blo&szlig, dass das, was eben weder hin- noch reinhaut, weder groovt noch irgendwas wegsprengt, in diesen grellen, aber unentschlossenen U2-Sound getaucht ist, den heute alle haben zu müssen meinen, weil ja schlie&szliglich die Plattenverkäufe zurückgehen und selbst alternative Radiosender nur noch spielen, was sich fad bzw. MP3-ig genug anhört. Spätestens mittels dieses Antikunstgriffs schaffen es Gang of Four dann tatsächlich wie ihre eigene Epigoneneinheitsfront zu klingen. 2011 haben sie etwas traurig aus der eigenen Geschichte gekipptes. In eine komische Recyclingtonne. Klarer Fall von Pimp my Legendenstatus (in Grund und Boden)! Wieso müssen alle es eigentlich noch mal wissen wollen? Und wissen sie dabei wenigstens ansatzweise, was sie denn da eigentlich genau noch mal wissen wollen? Und wenn es denn wirklich sein muss, wieso dann beim Label der deutschen Popidentitätsschreckschraube Herbert Grönemeyer. Sind Gang of Four 2011 denn überhaupt nicht mehr weisungsgebunden ??? Bisschen mehr K-Gruppen-Mentalität, meine Herren

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