Umzingelt von Separatisten. Ob im Theater, im Kino, in der Realität ohnehin: überall Mikronationen. »L’état, c’est moi« allerorten? Eine spezielle Form von Narzissmus oder (Nicht-)Orte der Emanzipation?
Filmemacher und skug-Autor Paul Poet hat zum Thema eine faszinierende Dokumentation gedreht, die nun endlich auch offiziell vertieben wird. Ab dem 5. 7. 2013 ist »Empire Me. New Worlds are Happening!« in Österreich (Edition Filmladen-Falter/Hoanzl) erhältlich, ab 8. 7. 2013 in Deutschland (Real Fiction/Good Movies/Indigo).
Utopische Musik, das Protestjahr 2011 als theatrale Auseinandersetzung und die Frage nach horizontalen Arbeitspraxen im Theater erörtert der Berliner Autor und Regisseur Kevin Rittberger im Interview mit skug.
Relativ selten wird von den filmisch-visuellen Komplementärerscheinungen dessen geredet, was vor allem in den Nullerjahren des New Weird America kulminiert ist: eine aufschlussreiche Verwendung von und Beschäftigung mit Natur, die ihre Spuren in den unterschiedlichsten Genres hinterlassen hat. Das folgende Interview mit dem in New York City lebenden Briten Mark Borthwick wird ein ganz spezielles »Electric Eden« erschließen.
Fotos: MARK BORTHWICK
Entfremdung, Unsicherheit, Neuanfang? – Johannes Springer über Katha Schultes Erstlingsroman »Unwesen«.
Zum zwanzigjährigen Jubiläum ihrer Gründungsphase erfahren die Riot Grrrls wie viele andere Subkulturen:
Ein Gespräch mit dem in Hamburg lebenden und arbeitenden Christoph Schäfer über Zeichnen als Wunschmaschine, Wege der Stadterforschung und politische Wetterwinkel.
ZEICHNUNGEN: CHRISTOPH SCHÄFER
Johannes Springer über Ricarda Junges Prekaritätsroman »Die komische Frau«.
Philippinisches Kino: Ein faszinierender Bogen gelang der diesjährigen Viennale vom Sozialrealismus Lino Brockas aus der Zeit des Kriegsrechts unter der Marcos-Diktatur der 1970er und 1980er Jahre, gewürdigt in einer kleinen, aber signifikanten Retrospektive, zu den zeitgenössischen Filmen Raya Martins, vor allem dem zweiten Teil seiner Trilogie der ästhetischen und inhaltlichen Erfindung und Aneignung kolonialer Geschichte, »Independencia«.
Franzosen würden die darin Versammelten auch mal als la bohème bezeichnen, er sehe in den abenteuerlichen Figuren dieser Kategorie den Auswurf, den Abhub aller Klassen, vor allem, weil die Käuflichkeit für allerlei reaktionäre Umtriebe und ihr negativer Einfluss auf das Proletariat jede politisch progressive Rolle verhindere. Was uns jedoch bei Neuhaus begegnet, ist ein ganz wunderbarer Fall einer politischen Widerstands- und Außenseitergeschichte, die sich zu weiten Teilen in eben diesem verfemten Milieu, in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts beginnend, abspielt.
Die Untersuchung filmischer Stadtentwürfe genießt an und zu vielen Orten derzeit Konjunktur. Das Wien Museum mischt dabei mit der Ausstellung »Wien im Film« kräftig mit.
Wohlwollend ließe sich vermerken, dass »One Way To Roma« eine gewisse Vielseitigkeit zu eigen ist. Grundton ist zwar ein flott-gefälliger Acid-Jazz der unauffälligsten Sorte, dazu gesellen sich aber immer wieder diverse volkstümliche Motive, mal eher Balkan-inspirierte, dann russische, auch tangoistisch-südamerikanische Anleihen werden zitiert. Bekömmlich ist das bestimmt auf Stadtteil-Sommerfesten und ausschließen will man auch nicht,…
Wer jetzt noch mit Technopunk oder ähnlichem electroclashigem anrückt, sollte es schon extrem gut machen. Und das ist dann definitiv anders als »Woodpecka shoes«. Möglich, dass es seine funktionale Ausrichtung bestens auszufüllen vermag, denn eingängig und catchy ist das in Teilen schon. Aber das galt wohl auch mal für Eurodance. So wertig ist dieses Album…
Die zwei Urheber-Humans verorten ihre Musik zwischen Biosphere, Boards of Canada und »some Brian Eno«, was wohl eine Art Höhepunkt der Verkaufsargumentation ist und zudem ein Rettungsanker. Aber irgendwie will er nicht verfangen der Anker, was uns zu dem Problem hinführt, wieso man zu diesem Zweiter-Hand-Müll greifen soll, wenn man irgendwelche 1A-Leute griffbereit hat. Ein…
Vor einem Abgrund befindlich spielen wohl viele mal alle Optionen gedanklich durch. Denn schon Tocotronic wussten, dass man drei Schritte vom Abgrund entfernt vor allen Dingen nicht stehen kann. Im zitierten Song passiert zwar nix, aber bei Townes van Zandt ist das ein bisschen anders. Der Sprung vom Balkon einer im vierten Stock gelegenen Wohnung,…