Ein Interview mit der in New York lebenden Jouranlistin Katharina Weingartner zur Lage in der Stadt des »Ratshausteufels« (Amiri Baraka) Rudolph Giuliani . Polizeiübergriffe und rassistisch motivierte Gewalt als Mittel der Politik.
Dass ECM nordische Musik protegiert, ist ja bekannt. Auch war der Norweger Nils Petter Molvaer der Erste, der kühlen Nordlandjazz mit Dancefloorbeats zusammenbrachte. Doch was nun dräut, ist wiederum als kleine Sensation zu verbuchen: ECM übernahm ab Jänner 2000 exklusiv den Vertrieb des norwegischen Elektronikmusiklabels Rune Grammofon.
Vom versuchten Beischlaf auf der Bühne mit Sex Mob bis hin zu seriöser Poesie von und mit Oskar Aichinger.
Die Style-Guerilla zwischen Berlin und New York, London und Barcelona, Wien und Tokyo empfiehlt: Chicks on Speed, international agierendes Anti-Langeweile-Kunst-Kommando mit Stützpunkt München. Die letzte Supergroup des Punk, die erste autonome Euro-Trash-Girl-Group und die vorläufig einzig wahre Popband des neuen Jahrtausends.
Observations about recent improvisation and experiment trends,
with a focus on Vienna
HipHop hat sich in den ausgehenden 90ern global als kommerziell ungemein erfolgreiche Pop-Spielart etabliert. Im aktuellen Höhenflug deutschsprachigen HipHops spiegelt sich dieser Trend auf regionaler Ebene wider. Mit seinem dritten Album Gegenüber meldet das Linzer Quintett Texta nachdrücklich Anspruch auf einen Teil dieses Erfolgskuchens an.
Sie gehörten nie zu den Hypes der Saison, waren nie das »neue Ding«, und sind doch das einflußreichste Label der Drum’n Bass-Geschichte: Reinforced Records
Mit EA 1 EA 2, der zweiten Platte des Tied + Tickled Trio, wird das süddeutsche payola-Label seinem Ruf gerecht und bleibt damit eine Top-Adresse für spannende Musik an elektronischen Randlandschaften.
Beats, Rhymes and Life.
Giving the credit to where it is due. Gang Starr. Das beste HipHop-Duo der Neunziger.
Beobachtungen zum aktuellen Improvisieren und Experimentieren, Schwerpunkt Wien.
In den heimischen MultiMedia-Tüftler-Laboren werden digitales Sampling und Internet nicht nur dazu benutzt, Töne herauszufiltern. Die »Video-Band« Skot arbeitet mit »musikalischen« Mitteln am Bild. Drangsalierte Softwareprogramme, Sequenz-Loopings, Rendering. Multi-dimensionales VJing, virtuelle Schnittstellen. Das Publikum wird überhäuft mit audio-visuellen Informationen, destilliert aus dem täglichen Media-Junk, aufgelöst in Bytes und Pixels.
»I’m not a DJ, I’m playing the turntables.«
Vom Turntablisten zum Komponisten, von der Integrationsfigur zum Arrangeur.
Mit Geld aus dem Westland einkaufen in Estland: Die Gnaden der Konterrevolution.
Ein Portrait des Estischen Komponisten Erkki-Sven Tüür.
Neo-instrumentelle Klangflächen, ob vollvirtuell oder analog gehandwerkt, haben jobbedingt eins gemeinsam: Maulfaule Protagonisten. Mark Nelson, Kopf der Musikprojekte Labradford und Pan American, war zwar in zwei Fleischmeter gegossene Melancholie, schweigsam aber war er nicht.
Das alte Spiel mit Beats, tiefen Bässen und Blues neu gemischt: zum einen von Berlins führenden Freistil-Produzenten Terranova, zum andern von deren zeitweiligem Gastsänger Tricky.
Meine Damen und Herren, heute auf der Showbühne: Easy Listening aus der Ausnüchterungszelle! Frank Sinatra im Säurebad! Zarter Las Vegas-Schmelz und Sci Fi-Sounds aus Wiens Elektro-Fachhandel.
Im engen Netz von Alkohol-, Gefühls- und Gedankendusel finden Element of Crime seit bald vierzehzn Jahren ihre Songs. Sinistre Eigenmilieustudien einer Band, die im Älterwerden immer schönere Alben wie zuletzt »Psycho« (Polygram) produziert.
Max Brands »Astronauts« – Der Sound des Spätwerks
Zur phonoTAKTISCHEN Mythenbildung um den Komponisten Max Brand.
Wenn um 5 Uhr in der Früh Dr.rer.nat Francisco Lopez, der seine Klänge am liebsten aus dem Urwald holt (»Ich halte den Dschungel für einen sehr noisigen Ort«), eingeklatscht wird, um das euphorische Publikum noch ein letztes mal mit ohrenbetäubenden Soundclusters zu beruhigen, dann befinden wir uns auf phonoTAKTIK 99.
Die österreichsiche Electro/Rock-Formation Wipeout hat eine neue Mini-CD auf den Markt geworfen. Netterweise sind sie für ihr Publikum nächtelang in sämtlichen Discotheken schweißtreibend abgehangen um ein Stück Musik aufzunehmen, das sich nicht im mindesten um Vorschreibungen diverser Musikstil-Formate kümmert. Es besteht Hoffnung für die »Tops of the Pop«.
Radian funktionieren durch die Erhöhung von Konzentration im doppelten Sinne. Sie verwenden nur ein ausgewähltes Konzentrat der Klangmöglichkeiten ihres Instrumentariums und durch minimale Variation dieses Materials erreichen sie eine Dosis der Spannung, welche sich einem Grenzwert im konzentrierten Zuhören annähert.
Auf ihrem zurecht heftigst abgefeierten dritten Album »Mezzanine« entsprechen Massive Attack momentweise tatsächlich ihrem Namen. Wie’s dazu kam und warum es mal wieder gar so lange gedauert hat, erklärt Rapper 3D.
Beworben worden sind die ja mit, sagen wir mal, etwas sehr offensiven Strategien. Da ging’s wirklich ans Eingemachte. Wenn ihr nicht… dann ziehen wir unser Inserat… Kontroversen auch um die Musik: Zu kommerziell, sagt ein Teil der Redaktion; ist mir beim Arsch lieber als…, sage ich. Gute Debüt-Platte! Hype rules, o.k?
U.S. Maple schaffen es, etwas Verstörung in das Feld des Rock’n’Roll zurückzubringen. Nicht zuletzt dank Al Johnson, ihrem leicht entrückte Sänger.
Von einer späten österreichischen Antwort auf die Berliner Free Music Production, Derek Baileys und Evan Parkers Incus Records oder das holländische Kollektiv des Instant Composers Pool zu sprechen, klingt wohl noch ein bisschen großspurig. Die Zeit, in der Werner Dafeldeckers und Uli Fusseneggers junges Label mit derart traditionsreichen Kalibern verglichen werden kann, dürfte freilich nicht mehr allzu fern sein. Zumal Durian Records neben in »Echtzeit« komponierter Musik auch solche betreut, die – wie bereits Schönberg formulierte – in »verlangsamter Improvisation« auf Notenpapier gebannt wurde.