Sleaford Mods ist ein hartgesottenes Duo aus Nottingham (GB). Jason Williamson nimmt sich kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, beschissene Zustände als solche wahrzunehmen und zu kommentieren.
Sein Partner Andrew Fearn befeuert die wütenden und klassenbewussten Tiraden mit trockenen Beats und Loops.
Dichtes Programm bei der diesjährigen »Entheovision«, der fünften Konferenz zur »wissenschaftlichen Psychonautik« in Berlin, Planet Erde.
Foto: Ivo Gurschler
Am 7.12 feiert ALVARO Geburtstag. Grund genug seine Huldigung aus skug 95 online zu stellen.
Punk, Gentleman und Eremit. Seit über 35 Jahren kultiviert ALVARO seinen Mikrokosmos der simplen Formen und ursprünglichen Findungen. Ist er ein Meister des Minimalismus oder einfach der ehrlichste Falschspieler der Welt? Oder gar ein spirituelles Genie? Gewiss, it’s simply ALVARO.
Das britische Duo Raime lotet seit 2010 auf dem Label Blackest Ever Black die Ränder von Techno und Industrial aus. Joe Andrews und Tom Halstead im Interview mit skug.
Foto: Martina Nowak
Im Gespräch mit Experimentalmusikerin und »phonofemme«-Festivalkuratorin Mia Zabelka über das unterforderte Publikum, den Trend zum öffentlichen Raum und das Zauberwort Partizipation.
»phonofemme« findet vom 25. bis 27. Oktober 2013 in der Wiener Brunnenpassage (Yppenplatz) statt. Der Eintritt ist frei.
Moorefield ist Komponist, intermedial arbeitender Künstler, Autor und Schlagzeuger (heißt es in seiner Biographie). Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf Live-Auftritten mit akustischen Instrumenten, der elektronischen Verarbeitung von akustischen Signalen und der Visualisierung von Musik (ist auf Wikipedia zu lesen). Moorefields Musik evoziert in mir tatsächlich viele Gedanken und Bilder, aus denen sich weitere Bezugspunkte…
Neuauflage des obskuren Debütalbums »Abrakadabra« der (einstigen) Tiroler Teenage-Band Klockwerk Orange. Verwunderlich wie das Werk selbst ist auch seine Entstehungs- und Rezensionsgeschichte: Das mit 18.000 Schilling selbst produzierte Album erschien 1975 auf einem Major-Label, blieb dabei medial jedoch jahrelang weitgehend unbemerkt. Die Band löste sich nach etwa 20 sagenumwobenen Liveauftritten im Raum Tirol auf. In…
»Crazyness is holy«. Aber freilich, abgesehen von Easy-Listening-Shlock, à la »James Last goes Pop«, gab es dazumals auch noch anderes in Deutschlands Popwelt. Conny Plank war in den Siebziger- und Achtzigerjahren (er starb im Dezember 1987) geradezu DER Krautrock-Produzent. Vorrangig deshalb, weil ihm die eigene Kreativität, im Sinne des vorangestellten Leitspruches, über alles ging, auch…
Die Kompiliermeister von Souljazz wissen, dass man am Anfang einer Serie nicht das ganze Pulver verschießen soll, um auch das Interesse an weiteren Ausgaben wach zu halten. Etwa mit Frauenstimmen, die Nashville bis Ende der 1970er dominierten und definitiv ihren Sturschädel hatten. Allen voran natürlich die härteste Businessfrau und wohl beste Songwriterin dieser Zeit, Dolly…
Ist der Weg ein weiter oder ein kurzer, wenn man den eigenen Bandnamen nach dem Kriterium auswählt, ob er sich schnell auf Häuserwände sprühen lässt, von Polit-Punk zu Polit-Free-World-Jazz, von El-Salvador-Solidarität zu DJ/rupture!? Der Name The Ex: Ein Signal, ein optischer Reiz, schon seit den frühen Tagen der niederländischen Band in den späten Siebzigern. Aber…
Jetzt sind sie doch wieder auferstanden! Die famose Kapelle mit dem unschlagbaren Namen »Brosd Koal« hat es nämlich vor gut einem Jahrzehnt schon mal gegeben. In Kennerkreisen wurden sie auch damals schon gefeiert, jetzt hat sich das Quintett um den, auch als Laokoongruppe bekannten Karl Schwamberger, umbesetzt und tritt mit »Brosd Koal 1« an die…
Während in Syrien Revolution und Krieg kaum Raum für real existierende Treffen lassen, schauen sich dort Blogger und Autoren via Bildschirm beim Schreiben gegenseitig über die Schulter. Die Worte des jungen Dichters Aboud Saeed sind nun in den deutschen Sprachraum gedrungen und dokumentieren die Entstehung einer verdichteten Dringlichkeit, in der man eine Poesía Povera vermuten könnte – wären die Umstände der Publikation nicht an die technisch wie ästhetisch zeitgemäßesten Mittel geknüpft.
Aboud Saeed ist im Oktober und November 2013 zu Gast in Münschen und Berlin.
Manu Delago hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem weltweit bekannten und gefeierten Hang-Spieler entwickelt und war mit Größen wie Björk auf Tour. Sein Werk ist äußerst vielfältig und nicht leicht einzuordnen. Im skug-Interview spricht er über die (Un-)Möglichkeit von völlig Neuem und davon, was man von anderen Künstlern lernen kann.
Diese drei CDs sind Katalognummer 7-9 der vom polnischen Kurator Michal Libera für Bôlt Rec. produzierten Serie Populista, die sich den »reinterpretations, overinterpretations and misinterpretations of the past« widmet. Libera betreibt dabei eine Auswahl, die man als Aktualisierung des Archivs genauso deuten könnte wie als einen großen raumzeitlichen Remix. Gut hundert Jahre amerikanischer Pop(ulär)kultur im…
Traditionsbildungen einer bestimmten Stadt im Zeitalter grenzenlosen Datenflusses? Anachronismus gar? Nichts davon. Wie schon bei Teil 1, war und ist es das große Verdienst von Frank Dommert, Betreiber von a-musik, dem beinahe übermächtigen Musikmythos Kölns eine Aktualisierung zu verpassen. In 16 aktuellen Beispielen von Kölner Komponisten und Musikern wird ein Stadtportrait entworfen, wie man es…
Diese vier Vinylseiten hinterlassen keine Gefangenen. Schon mit dem ersten Kratzen, Schaben und Stöhnen machen Daniel Lercher, Bernhard Schöberl und Gloria Damijan klar: Eigentlich ist der Titel ihrer zweiten VÖ nach »Tripping« (2010) eine quasi scherzhafte Verballhornung, denn »Dehypnotisation« ist ein Trip, wie ihn sich Mr. Leary nicht besser hätte aushecken können. Nur dass eben…
Nun liegt sie endlich als Compilation-CD vor: »Transfer« ist die Zusammenfassung von vier Singles, die der französische Poet Chaton und Moor im Lauf der letzten Jahre herausgebracht haben, angereichert mit einer weiteren 7“-VÖ und mit »Metro«. Es ist nach »Le Journaliste« (2009, ebenfalls Unsounds) die zweite Fulltime-Platte eines meiner Lieblingsduos, das sich 2004 nach einem…
Hinter dem Projektnamen Takamovsky verbirgt sich der auch bei Sergej Mohntau, dem Vegetable Orchestra, und an der Wiener Schule für Dichtung aktive Jürgen Berlakovich. Mit »In Streams«, dem bereits 2012 eingespielten Debüt, überrascht Takamovsky mit einem Werk, das »sich mit in unterschiedlichsten Datenströmen verfangenen Lebens- und Kommunikationsmodellen befasst« (Labelinfo). Dabei strotzt das Album nur so…
Der saudische Radio-DJ Big Hass erklärte skug im E-Mail-Interview, warum HipHop der Soundtrack zum Arabischen Frühling ist.
(Langfassung des Interviews, das gekürzt in skug #95 abgedruckt wurde.)
»Random Access Memories«, das letzte Album des legendären Roboterduos Daft Punk , ist erschienen. Die ganze Welt redet davon, wartet und tauscht. Ein Insider-Gespräch darüber zwischen zwei Brüdern. skug unterhielt sich mit SebastiAn (Ed Banger Records).
Ûbersetzung: Alessandro Barberi
»Version français
/sound Totally Wired Records, Manu Delago, Daft Punk, Raime, Alvaro, Mia Zabelka, Into the City, Richard Pinhas, Sleaford Mods, Sleaford Mods Hard-Boiled-Poetry /reviews Dean Blunt, Dagobert, Sean Nicholas Savage, The Ex & Brass Unbound, Van Dyke Parks, Wolfgang Puschnig, Savages, Shampoo Boy, Takamovsky, Markus Wormstorm. Außerdem: Comunidad Internacional feat. Burkina Electric, The Unlimited Ticket That Exploded feat. Peter Brötzmann, Vintage Spring 2013 /culture Weltmusik 2.0, DJ Big Hass, Aboud Saeed /artfile Flaute bei der Biennale Venedig, Gelatin, Pavel Braila /thinkable Molekulare Erkenntnispolitiken, Linke Archive retten III /readable »Alice in Sussex« von Nicolas Mahler, Michel Houellebecqs »Configuration du Dernier Rivage« sowie Publikationen von Gerald Hartwig, Olga Martynova, Jonathan Littell, Roberto Bolaño, Jan Wolkers, Nathaniel Rich und Robert Kleindienst /Gastkolumne Walter Gröbchen über »WienPop«
/sound Totally Wired Records, Manu Delago, Daft Punk, Raime, Alvaro, Mia Zabelka, Into the City, Richard Pinhas, Sleaford Mods, Sleaford Mods Hard-Boiled-Poetry /reviews Dean Blunt, Dagobert, Sean Nicholas Savage, The Ex & Brass Unbound, Van Dyke Parks, Wolfgang Puschnig, Savages, Shampoo Boy, Takamovsky, Markus Wormstorm. Außerdem: Comunidad Internacional feat. Burkina Electric, The Unlimited Ticket That Exploded feat. Peter Brötzmann, Vintage Spring 2013 /culture Weltmusik 2.0, DJ Big Hass, Aboud Saeed /artfile Flaute bei der Biennale Venedig, Gelatin, Pavel Braila /thinkable Molekulare Erkenntnispolitiken, Linke Archive retten III /readable »Alice in Sussex« von Nicolas Mahler, Michel Houellebecqs »Configuration du Dernier Rivage« sowie Publikationen von Gerald Hartwig, Olga Martynova, Jonathan Littell, Roberto Bolaño, Jan Wolkers, Nathaniel Rich und Robert Kleindienst /Gastkolumne Walter Gröbchen über »WienPop«
THE HI-FLY ORCHESTRA ist eine der besten deutschen Bands im Bereich Jazz, Funk, Soul & Latin. »Get Ready« (Agogo/Hoanzl), ihr drittes Album, wurde wieder ganz konventionell eingespielt: alle Instrumente (E-Piano, Kontrabass, Drums, Percussion, diverse Blasinstrumente) sind akustische. Die eine Hälfte der zwölf Songs sind Instrumentals, die anderen stammen von routinierten Gastsängern bzw. -sängerinnen wie der…
Avec Heldon, Gilles Deleuze, Merzbow, Wolf Eyes, Pascal Comelade, Jacques Lacan, Magma, Robert Fripp ou Daft Punk … Richard Pinhas est toujours là, au centre des choses, au cœur du monde. Son tout dernier »Desolation Row« est donc une nouvelle occasion de s’n parler, tous ensemble.
Dernière parution de Michel Houellebecq, »Configuration du Dernier Rivage« (Editions Flammarion), est un faux retour à la poésie. Il ne l’a certainement jamais quittée, mais il y rentre lorsque la vie l’exige, régulièrement. Le Style c’est l’homme, sans doute.
»Random Access Memories«, le dernier album du légendaire duo de robots vient d’arriver. Tout le monde en parle, attend, échange. Parlons-en avec SebastiAn (Ed Banger Records): »Au final, quand tu y penses, c’est con, mais bon: l’album se définit très bien par rapport à son nom. Le R.A.M. qui est l’unité de stockage informatique mise au pluriel pour donner le jeu de mot de son contenu, c’est juste parfait …