Jason Kohnen (Bong-Ra), Mike Redman (Deformer) und Balazs Pandi lassen es krachen im Gebälk, dass es die reine Freude ist. Grind- und Breakcore, Dubstep, Dancehall, D’n’B: Nichts und niemand ist diesem Trio from hell heilig. Metal-emblematisch kommt das Album daher, Samples aus B- und C-Schinken unterstreichen den oft comichaften Ansatz dieses sonischen Anschlags auf guten…
Umzingelt von Separatisten. Ob im Theater, im Kino, in der Realität ohnehin: überall Mikronationen. »L’état, c’est moi« allerorten? Eine spezielle Form von Narzissmus oder (Nicht-)Orte der Emanzipation?
Filmemacher und skug-Autor Paul Poet hat zum Thema eine faszinierende Dokumentation gedreht, die nun endlich auch offiziell vertieben wird. Ab dem 5. 7. 2013 ist »Empire Me. New Worlds are Happening!« in Österreich (Edition Filmladen-Falter/Hoanzl) erhältlich, ab 8. 7. 2013 in Deutschland (Real Fiction/Good Movies/Indigo).
In »Beste Beziehungen« wirft Gustav Ernst einen scharfen und ungeschönten Blick auf Üsterreichs Neidgesellschaft.
In ihrem zweiten Werk lässt Julya Rabinowich Russland hinter sich und widmet sich der Geschichte einer obsessiven Liebe: »Herznovelle«.
Party, Drogenexzesse und viel Musik gefällig? Die Empfehlung lautet: Tino Hanekamp.
Nie im richtigen Leben angekommen und keinen Erwartungen genügend – vor allem nicht den eigenen. Das Porträt einer Generation.
In einem melancholischen Prosastrom trauert Friederike Mayröcker um das Ehepaar Schumann.
Die viel zitierten Wunderkinder bekommen Zuwachs. Neben Owen Pallett, Sufjan Stevens, Zach Condon oder Patrick Wolf reiht sich nun mit Ryan Lott alias Son Lux der nächste in diese Riege ein. Sein zweiter Longplayer »We Are Rising« ist im Rahmen der so genannten »RPM-Challenge« entstanden, ein Projekt in dem KünstlerInnen ein Album in nur vier…
Das Debütalbum von SBTRKT überrascht auf angenehme Art und Weise, sowohl beim ersten Anhören als auch beim tieferen Vordringen in die einzelnen Tracks. Viel ist schon über den ersten großen Wurf des britischen Bassbastlers geschrieben worden und nicht wenige Beobachter ließen sich ob der charmanten Vocals und der Geschmeidigkeit des Ganzen zum Prädikat »Pop« hinreißen….
In seinem ersten und einzigen Werk skizziert Breece D’J Pancake Szenarien der Einsam-, Trost- und Ausweglosigkeit.
Die 12-teilige Kult-Graphic Novel »Black Hole« von Charles Burns in der neuen Gesamtausgabe von Reprodukt. Eine Rezension von Raffaela Rogy.
Werner Schroeters Autobiographie ist eine Geschichte seines Schaffens und Leidens, seiner Drogenexzesse und ästhetischen Komplexität. Es ist die Geschichte des wohl unbekanntesten Protagonisten des Neuen Deutschen Films, der seine Rolle als romantisch-exzentrischer Außenseiter auch im Alltag lebte.
Ortstafeln, die die Welt bedeuten, oder: Wie Maja Haderlap mit der Geschichte der Kärntner Slowenen in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann.
Mit seinem neuen Buch »Retromania« hat der britische Pop-Journalist Simon Reynolds wieder einmal in
ein Wespennest gestochen und sorgt für gehörige Diskussionen.
Peter Brötzmann hat im Jahr 2011 zwei Monate vor Bob Dylan einen runden Geburtstag gefeiert. Nicht nur aus diesem Grund ist sebst heuer noch viel los im Brötzmann-Land. Zwei Filme sind erschienen, ein Wiener Label bringt alte und neue Einspielungen raus, und an vier Tagen im November stand der Schlachthof Wels ganz im Zeichen von Brötzmann und seinen quer über den Globus verstreuten Mitspielern. skug wirft dazu zwei lange Interview-Auszüge ins Rennen.
Auch wenn obskure Horrorfilm-Soundtracks ja schon lange zu den begehrten Sampling-Quellen gehören (und last year’s model Witchhouse ist da nur ein Beispiel), gab es doch bis jetzt so gut wie keine genaueren Untersuchungen dazu, welche genauen Funktionen dem Sonischen der Tonspur bei Horrorfilmen eigentlich zugeteilt sind.
Von allen Alben dieses Monats vielleicht eines der schlüssigsten, reifsten und daher dem Spiel von Kindern gleichend. Die Liste der Einflüsse ist so lang und breit, dass man sie gar nicht erst zu verpacken brauchte, sondern zu unserem größten Vergnügen einfach loslegte. Was ist Toro Y Moi? Eine Multiscope-Popband – jeder Song ein eigener Kosmos,…
Sóley: »We Sink«
Morr Music/Indigo
Mit Island sind mittlerweile viele Klischees
verbunden (nach Björk und neuerdings
dem Vulkan), das ist aber kein Grund, jetzt
aufzuhören. Sóley erschafft ihre eigene
Welt, findet ihre eigenen Worte und Klänge,
breitet ihre eigenen Gefühle vor uns aus.
Zwischen Intimität und Erzählungen, nah
und fern, von ihr zu uns. Dabei kann ich
nicht einmal genau beschreiben, was mich
daran am stärksten fesselt, vielleicht ihre
?? es bleibt ein Rätsel, denn was ich hier
und jetzt höre, könnte ich in einem anderen
Moment rundweg ablehnen. Sie muss einen
Schlüssel gefunden haben, der uns öffnet.
NO?L AKCHOT?/?: F. KULCSAR
Wer ist urtypisch? Was gehört wohin? JB Hutto, Delta oder Chicago, Darmstadt & Spirituals. Jimmy Reed in Augenhöhe mit Hound Dog Taylor, ich kann mich jetzt nicht erinnern. Zu viele durchwachte Nächte, der gleiche Blues, nie zweimal dasselbe, war es nicht in Europa auch immer so? (John Lee Hooker live in Dijon, Frankreich, Riverside, in…
feat. »Raw Sound of Burkina Faso«, »Luso Noir«, Wendo Kolosoy, Mamady Keita, Fatoumata Diawara ??
Foto: Wendo Kolosoy © unknown
Konzepte der Endlosigkeit und Barrierefreiheit haben Friedrich Kieslers Lebenswerk bestimmt. Die Kiesler Stiftung in Wien, die sein Wirken erforscht, agiert im Sinne des US-österreichischen bildenden Künstlers, Bühnenbildners, Designers und Architekten, wenn sie Disziplinen übergreifende Meilensteine präsentiert. Die »Moebius-Kantate« des Künstlers und Mathematikers Hofstetter Kurt ist ein solcher. Er kommt mit wenigen Soundpartikeln aus, die in…
Habe ich schon verraten, dass ich Minimal Music liebe? Und damit meine ich nicht, was in der tanzaffinen Elektronik darunter verstanden wird, sondern jene lost episode in der Modernen Klassik, die uns Leute wie Terry Riley, Steve Reich, John Adams oder Philip Glass gebracht hat. Manches davon war zugegeben recht nervig, manches wiederum großartig. Nils…
Die spannende Frage ist natürlich: Existierte Ursula Bogner wirklich oder ist sie nur ein Fake von ein paar Kölner Musikstudenten (oder eben doch ihrem »Entdecker« Jan Jelinek selbst), die damit den ultimativen PRSchachzug ausgetüftelt haben, um eine Musik zu promoten, die sonst ?? ja, was sonst? Wäre diese Musik sonst bedeutungslos? Es sind Stimm- und…
Totenchor der Knochenmänner? Say what? Rocks off! Merkwürdig (oder auch nicht), das im Zeitalter der digitalen Austauschbarkeit zigfach die Platten von mindestens drei Jahrzehnten alten Bands die Bewegendsten sind. Scheint doch mit dem Zugeständnis eines Reifeprozesses zu tun zu haben. Auch wenn all die Dinge der Beastie Boys wunderbar, Punque, B-Boy, Electro-Funk, 1981 doch frischer…
Virilio statt Baudrillard oder Deleuze. Faust in die Fresse statt analogen Matrix- Schwaden. Die Postmoderne der Cyber-Ära und die kampf- wie beutelsüchtige Rock- Haptik waren immer schon grundsätzliche Widersprüche. Alec Empire fungiert da nach wie vor ausschließlich via Ausrufezeichen: Activate! Black Flags! Codebreaker! Seine um wenige Wochen zu 9/11, dem größten öffentlichen Vernichtungsspektakels der Mediengeschichte,…
Im Grunde geht es darum, sich Zeit zu nehmen und diese winzigen Momente, die einfach verstreichen, wieder in unserem Leben zuzulassen. Sie werden einmal mehr über die Qualität unseres Leben aussagen als irgendwelche kurzfristigen äußeren Erfolge. Organische Musik heißt nichts, aber was dann? Grasmusik, Wassermusik, Himmel, Berge und Wälder, Regen und Steine. Apeland verwendet nur…
»Bubbling« wurde Ende der 1980er in Holland erfunden, als aus Versehen eine Dancehall-Platte zu schnell abgespielt wurde und sich die darauf befindlichen afro-karibischen Rhythmen verselbstständigten. Ähnlich Jungle speiste sich das Genre zuerst durch raufgepitche Dancehall-Tracks rund um die beliebten »Fever Pitch«- und »Bam Bam«-Riddims. Es entstand eine eigentümliche, elektronisch befeuerte karibische Riddim-Diaspora, die in Holland…
Neue Helden braucht das Land. Und dass ausgerechnet ADLL antreten, uns welche zu präsentieren, gibt mehr Hoffnung als erwartet. Wenn Üsterreichs ernsthafteste Indieband, der das Schildchen »Erwachsenenpop « so schön neben die Krawatte gepinnt wurde, einen Tick genießbarer wird, sollte das mindestens zu großer Freude führen. Erwartungsgemäß nicht bei allen. Die CD sei noch immer…