This Human World, das seit 2008 existierende Internationale Filmfestival der Menschenrechte, präsentiert sich in diesem Jahr in seiner »Outlines« Online-Edition mit herausragend vielfältigem und interessantem Programm und von besonderer Relevanz. Bis 13. Dezember kann man sich noch »hineinklicken«.
»Miss Marx« von Susanna Nicchiarelli ist der Eröffnungsfilm der diesjährigen Viennale. Ein historisches Porträt, dessen Themen von zeitloser Aktualität sind.
Auch das Jüdische Filmfestival Wien musste Corona-bedingt umdisponieren, konnte aber trotz aller Widrigkeiten statt im Mai in etwas verändertem Rahmen von 7. bis 21. Oktober 2020 stattfinden. Wie es war und was in den nächsten Wochen noch programmmäßig davon bleibt, hier in einem kurzen Überblick.
Der Film »Wir beide«/»Deux« spielt in Südfrankreich. Die schon älteren Hauptfiguren sind eine Französin (Martine Chevallier) und eine Deutsche (Barbara Sukowa), die das zentrale lesbische Liebespaar des Films sind.
»The Social Dilemma« ist ein neues Netflix-Dokudrama von Jeff Orlowski über die Gefahren von Social Media für unsere mentale Gesundheit und Demokratie und darüber wie die Konzerne hinter den sozialen Netzwerken die Nutzer*innen für ihren wirtschaftlichen Erfolg manipulieren.
Oskar Roehler legt mit »Enfant terrible« ein Biopic des schwulen Regisseurs Rainer Werner Fassbinder vor, der bis 1982 in Deutschland wirkte und nur 37 Jahre alt wurde. Die Geschichte Fassbinders zeigt ein Leben in Extremen.
Das Slash Filmfestival zeigt »Das schaurige Haus« von Daniel Prochaska: Solide Kinounterhaltung, die aber auch einiges an Potenzial ungenutzt lässt.
September ist Slash-Filmfestival-Zeit – das gilt auch im Corona-Jahr. Welche filmischen Highlights heuer auf dem Programm stehen, verraten wir euch hier.
»White Riot« gewährt einen einmaligen Einblick in die Geschichte von Rock Against Racism und zeigt die Kraft des Widerstands von »just ordinary people«. Erstmals in Österreich zu sehen am 10. September 2020 im Wiener Filmcasino.
Sex-Tapes, Skype-Dates und Tinder: In ihrem Filmdebüt »Lovecut« thematisieren Iliana Estañol und Johanna Lietha die digitalen Träume und Sehnsüchte einer Generation, deren Vorstellungen von Nähe und Beziehung sich vermehrt im Internet verwirklichen. Aber ist das so?
Im Genrefilm »The Vigil – Die Totenwache« verknüpft Regisseur Keith Thomas ungekonnt die schrecklichen Erinnerungen eines Holocaust-Überlebenden mit den Schuldgefühlen eines vom Glauben abgefallenen, ehemaligen chassidischen Juden.
Isadora Duncan, eine Weichenstellerin des modernen Tanzes, schuf mit ihrem Stück »The Mother« eine Elegie an ihre zu früh verstorbenen Kinder. Damien Manivel inszenierte nun mit seinem Streifen »Isadoras Kinder« eine berührend gehaltvolle Antwort auf jenes Tanzstück.
Mit den »Extracts« bringt auch das Crossing Europe in diesem Jahr eine COVID-19-freundliche Alternativ-Ausgabe des Festivals für europäischen Film. Der sorgfältig ausgewählte Querschnitt aus dem ursprünglichen Filmprogramm ist noch bis 20. Mai 2020 online zum Verleih verfügbar.
Man muss die Zeit in Quarantäne nicht schlimmer machen, als sie ist, und sich zwingen, eine neue Sprache zu lernen oder gar mit Yoga anzufangen. Ein paar Liegestützen und Bier reichen auch. Für diejenigen, die nun viel Zeit zuhause verbringen (müssen), Lutz Vössings 20 Eurocent zur Artikelserie.
Mit »Vivarium« gelingt Regisseur Lorcan Finnegan und Drehbuchautor Garret Shanley durch Zufall der Film des durch Corona dominierten Frühjahres 2020. Ein junges Paar kann aufgrund unsichtbarer Kräfte ein Reihenhaus nicht mehr verlassen. Aber damit nimmt der Schrecken erst seinen Anfang.
Nach zwei Wochen machen sich langsam die positiven Auswirkungen der COVID19-Maßnahmen bemerkbar. Jetzt heißt es durchhalten und die Zwangspause so gut wie möglich nutzen. Carola Fuchs hat einige Tipps zum sinnvollen Zeitvertreib für Literatur-, Film- und Kunstinteressierte.
Wir haben es uns seit Jahren in der Quarantäne bequem gemacht. Jetzt gibt es nur noch eine Sorge – Langeweile am eigenen Sofa.
Jetzt ist es also soweit. Die ganze Welt schottet sich ab und soziale Kontakte werden auf ein Minimum reduziert. Folglich befinden sich skug-Leser*innen wie -Autor*innen in der gleichen Lage: Daheim sitzend. Nutzen wir diese (hoffentlich) einmalige Gelegenheit und lassen keine Langeweile aufkommen.
Der kanadische Regisseur Kazik Radwanski zeigt den eindrücklichen Film »Anne at 13,000 ft« über eine Phase im Leben der Kindergärtnerin Anne. Es ist vor allem die Schauspielerin Deragh Campbell, die diesen Film so sehenswert macht.
Zwischen undurchsichtigem »Freelancing« als Paketlieferant und den prekären Arbeitsbedingungen einer Krankenpflegerin etabliert Ken Loachs neuester Film »Sorry we missed you« das Narrativ einer Familie in Bedrängnis und doch in Beständigkeit.
Eliza Hittman (»Beach Rats«, 2017) bereitete mit ihrem neuesten Film »Never Rarely Sometimes Always« der Berlinale einen wunderbaren Höhepunkt. Vor allem die völlig unaffektierten und äußerst authentisch spielenden Hauptdarstellerinnen trugen wesentlich zur Grandezza dieses Lichtspiels bei.
Eine junge Frau namens Muna flieht aus Saudi-Arabien nach Deutschland und nimmt das mit ihrem Smartphone auf. Susanne Regina Meures macht einen Film daraus. Max Richter und Karim Sebastian Elias steuern Musik bei. Äußerst spannend und aufklärend, filmisch wie inhaltlich toll.
Alex Piperno aus Montevideo präsentierte seinen ersten Langspielfilm auf der heurigen Berlinale. Darin lässt er durch ein magisches Portal behutsam drei verschiedene Welten aufeinandertreffen – in einem ästhetisch ansprechenden Film, der die Zuschauer*innen wie durch einen Traum führt.
Der rumänische Filmemacher Cristi Puiu wirft mit »Malmkrog« einen Brocken an die Leinwand, der sich den Anforderungen modernen Unterhaltungskinos undezent entzieht und dabei filmische Maßstäbe (neu) setzt.
Die Woche der Kritik bietet in diesem Jahr mit »Los Fantasmas« des guatemaltekischen Regisseurs Sebastián Lojo ein Spielfilmdebüt, dessen Protagonist zwar Geister sieht, das in seiner kühlen Analyse einer post-autoritären Klassengesellschaft aber von allem Magischen weit entfernt ist.
»Die Dohnal« setzt der Grande Dame der österreichischen Frauenbewegung ein Denkmal. Unvergessen ihre Verdienste in einer patriarchalen Zeit, in der sie in den 15 Jahren ihrer politischen Laufbahn als sozialdemokratische Staatssekretärin und erste österreichische Frauenministerin Geschichte schrieb.
Am 13. März 2020 startet »Honeyland« in den österreichischen Kinos. Eindrucksvoll zeigen Tamara Kotevska und Ljubomir Stefanov das Aufeinanderprallen zweier Welten in einer nordmazedonischen Siedlung. Ein Sinnbild für eine bis aufs Äußerste geplagte Natur und Welt.
Anja Salomonowitz’ Collage »Dieser Film ist ein Geschenk« ist eine liebevolle Danksagung an den Künstler Daniel Spoerri und eine erfreuliche Geste an die Welt, die ebenso zum Nachdenken anregt. Eine unmittelbare Reaktion.
Mit »BRDDR – Kino entlang der Mauer« eröffnet das Filmarchiv Austria im Wiener Metro Kino einen Blick zurück in die letzten Jahre zweier deutscher Staaten und die erste Zeit nach der Wende. Die Filmproduktion beider Deutschlands geriet damals in eine Krise.
In Jessica Hausners neuem Film »Little Joe«, der im Rahmen der Viennale 2019 Österreich-Premiere feierte, soll eine Topfpflanze zur Glücksspenderin werden. Das klingt harmlos, bis die feuerrote Blume offenbar ein Eigenleben entwickelt.