Der Ort wird zum Argument

Liebevoll erstellte Modellstädtchen, hängende Baumhäuschen, bunte Kleider auf Wäscheleinen quer über Straßen: In der Ausstellung »Protest/Architektur. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber« im Wiener MAK kommt man ins Grübeln, was eigene Widerstandsformen und deren bauliche Umsetzung betrifft.

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Kerstin Kellermann
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09.04.2024

Lost and found: Bräuhausgasse 31

Diese Namen! Diese humorigen, selbstironischen Inszenierungen junger Künstler*innen! Eine Person mit großen, poppigen Bildern nennt sich »An Unhonored Moment of Existence«. Wie wird es mit der Leerstandnutzung des vierflügeligen Hauses in der Bräuhausgasse in Wien Margareten weitergehen?

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Kerstin Kellermann
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09.03.2024

Blick in die weite Welt

Der Malerin und Zeichnerin Gabriele Münter wird eine gewisse Fernsichtigkeit in ihren Bildern attestiert. Sie reiste früh nach Amerika, lebte lange in Skandinavien und Paris. Die Retrospektive im Wiener Leopold Museum läuft nur noch bis zum 18. Februar 2024.

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Kerstin Kellermann
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08.02.2024

Skopje zwischen Moderne und Nationalismus

Skopje, heute Hauptstadt von Nordmazedonien, wurde nach einem verheerenden Erdbeben von japanischen Architekten wiederaufgebaut. 2014 wurden deren Gebäude gezielt Opfer der Umgestaltungen einer nationalistischen Regierung. Die Ausstellung dazu gibt’s noch bis 28. Jänner 2024 in der Kunsthalle Wien.

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Kerstin Kellermann
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23.01.2024

Kentridge und das Chaos der Geschichte

Komponist Schostakowitsch und Gewaltherrscher Stalin: Wie verändert sich die Welt in Bezug auf Utopien? William Kentridge schaut sich in einem Trickfilm Dimitri Schostakowitsch und seinen Verfolger Josef Stalin an. »Gib’ mir das Leben wieder«, zitiert Kentridge den Dichter Majakowski.

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Kerstin Kellermann
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13.12.2023

Der Prater als theatraler Raum

Im März 2024 soll im Wiener Prater das neue Pratermuseum seine Pforten öffnen. Der schöne, neue Holzbau erscheint etwas schmal, fasst jedoch ein wesentliches Stück Stadtgeschichte.

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Kerstin Kellermann
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30.11.2023

Louise Bourgeois: »The chosen one«

Sie würde keine Bilder suchen, keine Ideen, sondern die Rekreation von Emotionen versuchen, erklärte sich Louise Bourgeois einmal. Im Unteren Belvedere sind in der umwerfenden Ausstellung »Unbeirrbarer Widerstand« erstmalig ihre Malereien der 1930er- und 1940er-Jahre zu sehen.

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Kerstin Kellermann
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12.10.2023

Zettelchen in Schuhen

Die polnische Band Trupa Trupa spielte im Wiener Chelsea. In Liedtexten geht es auch um die Internierung von Marta und Józef Kwiatkowski, Großtante und Großvater des Sängers Grzegorz Kwiatkowski, im Todeslager Stutthof. Seinen Gedichtband »brennend« sieht er als Signal »that history is still alive«.

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Kerstin Kellermann
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27.09.2023

Fantasias gegen die Atemlosigkeit

Elisabeth Wild wurde erst mit 95 Jahren berühmt. Aus Wien geflüchtet, lebte sie in Guatemala bei ihrer Tochter, der Künstlerin Vivian Suter. Melancholisch-tröstliche Musik hallt durch die MUMOK-Ausstellung, die noch bis 7. Jänner 2024 zu sehen ist, der dazugehörige Film zeigt Lebenskunst im Dschungel.

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Kerstin Kellermann
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11.09.2023

Der Körper erinnert sich

Geister des Ungesagten und Unsagbaren verfolgen die Patient*innen der Psychotherapeutin Galit Atlas. Seltsame, verschlungene Wege zur Geistervertreibung eröffnen sich in ihrem Buch »Emotionales Erbe. Eine Therapeutin, ihre Fälle und die Überwindung familiärer Traumata«.

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Kerstin Kellermann
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17.07.2023

Sisters im Rampenlicht

Das gemeinnützige Netzwerk Sisters of Music bringt am 7. Juli 2023 für ein Arena Open Air internationale und österreichische Frauen-Acts von CocoRosie bis Dives auf die Bühne – beim erstmals stattfindenden Sisters Festival.

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Kerstin Kellermann, Redaktion
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20.06.2023

»Töten liegt niemandem im Blut«

Am 7. April 2023 starb US-Jurist Benjamin Ferencz im Alter von 103 Jahren. Aufgewachsen in New Yorks Hell’s Kitchen, im Westen von Manhattan, lernte Ferencz schon früh, hartnäckig seine Ziele zu verfolgen. Wie Nazis anzuklagen, was er später in Nürnberg durchzog.

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Kerstin Kellermann
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15.06.2023

Die Musik der Bergarbeiter-Kids

In seinem Film »Everybody in the place« bringt der britische Künstler und Filmemacher Jeremy Deller migrantischen Jugendlichen die Zusammenhänge zwischen Bergarbeiterstreiks und der Musik ihrer Kinder näher.

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Kerstin Kellermann
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04.05.2023

British radicalisation

Der britische Künstler Jeremy Deller versuchte herauszufinden, was die Brexit-Befürworter*innen so antreibt. Im Film »Putin’s Happy« kann man seine Mühen nachvollziehen.

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Kerstin Kellermann
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21.04.2023

Grusel in der Früh

Wenige erinnern sich noch an den Zeitpunkt, als die Wiener Gratiszeitungen starteten. Doch schon damals fielen die enormen finanziellen Mittel auf, die anscheinend unbegrenzt zur Verfügung standen.

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Kerstin Kellermann
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12.04.2023

Ohne Obsession ist alles nichts

Im Internet sieht man laufend um »Fremde« besessenhaft besorgte Menschen, Nehammer ist das bestimmt nicht, dennoch redet er so. Wir werden in Zukunft wohl drei Parteiherren haben, die gegen Migrant*innen Propaganda betreiben.

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Kerstin Kellermann, Pe Tee (Illustration)
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23.03.2023

Schutzraum im Weltall

Im Lager Theresienstadt erschuf Friedl Dicker ihren letzten Kunstraum, der für die inhaftierten und bedrohten Mädchen funktionierte. Im MUSA Wien Museum sind derzeit die schwebenden Raumentwürfe zu sehen, die sie in einem früheren Leben gemeinsam mit Franz Singer erschaffen hatte.

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Kerstin Kellermann
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19.02.2023

Rückfall in die Holocaust-Zeit

Psychiatrische Diagnosen für durch die Shoah entstandene psychische Schäden änderten sich stark. Früher »psychovegetativer Erschöpfungszustand« genannt, ist nun von »posttraumatischer Belastungsstörung« die Rede. Psychiater Wolfgang Sperling über seine Gutachtertätigkeit für KZ-Überlebende.

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Kerstin Kellermann
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13.02.2023

Ente ohne Lineal

Ein Urgroßvater, der Chinese war, ein anderer, der Wien von den Nazis befreite: In der Schule können spannende neue Informationen zutage treten. Stammbaum-Malen, Städte-Zeichnen oder Kritzeln wie ein Kleinkind hilft ukrainischen Kindern, ihren Schockzustand zu verlassen und endlich wütend zu werden.

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Kerstin Kellermann
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24.01.2023

Straßenmusik aus der Ukraine

Durchreisende ukrainische Bands versuchen derzeit unter anderem in Wien an Spenden für dringend nötige Ausgaben zu kommen. Sie treten im öffentlichen Raum auf und ihre kurzfristig geplanten Konzerte sind oft nur Insider*innen bekannt.

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Kerstin Kellermann
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14.11.2022

Mit Tätersöhnen reden

Manche Jugendliche steigern sich durch Heldengeschichten ihrer Väter in Hass hinein. Redet denn keiner mit diesen Jungs, die schon jetzt um sich schlagen?

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Kerstin Kellermann
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28.10.2022

Kurz und sein Medienkontrollzwang

Das Einbremsen der »Wiener Zeitung« erscheint als Erbe von Ex-Kanzler Kurz. Während »Quote durch Tote«-Medien gefördert werden, soll die weltweit älteste Tageszeitung nach 319 Jahren in eine Art Journalismusschule verwandelt werden. Ressortierend zum Bundeskanzleramt, eigentlich ein absolutes No-Go.

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Kerstin Kellermann
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17.10.2022

»Ohne Krieg bin ich Pazifist«

Österreich könnte Container für die Obdachlosen der Kyjiwer Vorstädte spendieren, meint der Ukrainer Volodymyr, der ziviler Helfer in Butscha war. 14.000 Häuser allein in seiner Gegend seien zerstört. Um medizinische Geräte und humanitäre Hilfe zu besorgen, durfte er Österreich besuchen.

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Kerstin Kellermann
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28.09.2022

Inscribe yourself!

Im Weltmuseum Wien soll der Maori-Künstler George Nuku als humorvoller Herr über Styropor und Plastikflaschen angesichts Hunderter von Ritterrüstungen und geschmückten Waffen dagegenhalten. Das gelingt leider nicht.

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Kerstin Kellermann
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31.08.2022

Gegen die Verwilderung des Menschen

Wer die tolle Ausstellung der Kunstwerke von Friedl Dicker-Brandeis im Lentos in Linz noch nicht gesehen hat, sollte sich beeilen. Die kunstpädagogischen Methoden, die die Malerin mit den Kindern in Theresienstadt erfand, unterstützen heutzutage ukrainische Flüchtlingsfrauen.

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Kerstin Kellermann
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23.05.2022

Im Start- und Davonlaufmodus

Auf dem Wiener Hauptbahnhof kann man Punk-Sängerinnen treffen. Aber vor allem einen Haufen übermüdeter Mütter mit Kindern voller Kriegsstress – wie mit Turbomotor angetrieben.

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Kerstin Kellermann
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02.05.2022

Laufen als Zeichen der Zeit

Der Wiener Maler Georg Eisler beschäftigte sich mit Demonstrationen, damit sich Menschen als Teil der Masse sehen. Die Ausstellung im Oberen Belvedere bringt seinen expressiven Realismus zur Geltung. Eislers Mutter war Musikerin und Kommunistin, beide flüchteten schon 1936 vor den Faschisten.

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Kerstin Kellermann
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26.04.2022

Die Leere ist das Kriegsgefühl

Jede und jeder Einzelne ist der Verbundenheit in der Gemeinschaft würdig. Dieses verlorene, überlebenswichtige Gefühl muss derzeit für ukrainische Flüchtlinge neu erzeugt und aufgebaut werden. Denn Krieg bedeutet den Verlust und die Abwesenheit von Gefühlen.

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Kerstin Kellermann
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08.03.2022

Salvador Dalí, das paranoische Phänomen

Dali will Freud von seiner »paranoisch-kritischen Methode« überzeugen. Aber seine streng freudianische Schaffensperiode geht mit dem ersehnten Treffen Freuds zu Ende. Die freudianische Realität des Exils und des Verlusts hat Dalí quasi eingeholt.

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Kerstin Kellermann
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18.02.2022

Flüchtiges Licht – Nachruf auf Brigitte Kowanz

Ob der erfolgreiche Spagat zwischen Künstlerin zu sein und junge Menschen zur Kunst zu ermutigen genug Zeit für Regeneration und Reflexion lässt? Nach dem Tod von Brigitte Kowanz, die bis zum Schluss für ihre nächste Ausstellung in Linz arbeitete, bleibt ein speziell leuchtendes Werk zurück.

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Kerstin Kellermann
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02.02.2022

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