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Im Weltmuseum Wien soll der Maori-Künstler George Nuku als humorvoller Herr über Styropor und Plastikflaschen angesichts Hunderter von Ritterrüstungen und geschmückten Waffen dagegenhalten. Das gelingt leider nicht.
31.08.2022
Im Weltmuseum Wien soll der Maori-Künstler George Nuku als humorvoller Herr über Styropor und Plastikflaschen angesichts Hunderter von Ritterrüstungen und geschmückten Waffen dagegenhalten. Das gelingt leider nicht.
31.08.2022
Wer die tolle Ausstellung der Kunstwerke von Friedl Dicker-Brandeis im Lentos in Linz noch nicht gesehen hat, sollte sich beeilen. Die kunstpädagogischen Methoden, die die Malerin mit den Kindern in Theresienstadt erfand, unterstützen heutzutage ukrainische Flüchtlingsfrauen.
23.05.2022
Auf dem Wiener Hauptbahnhof kann man Punk-Sängerinnen treffen. Aber vor allem einen Haufen übermüdeter Mütter mit Kindern voller Kriegsstress – wie mit Turbomotor angetrieben.
02.05.2022
Der Wiener Maler Georg Eisler beschäftigte sich mit Demonstrationen, damit sich Menschen als Teil der Masse sehen. Die Ausstellung im Oberen Belvedere bringt seinen expressiven Realismus zur Geltung. Eislers Mutter war Musikerin und Kommunistin, beide flüchteten schon 1936 vor den Faschisten.
26.04.2022
Jede und jeder Einzelne ist der Verbundenheit in der Gemeinschaft würdig. Dieses verlorene, überlebenswichtige Gefühl muss derzeit für ukrainische Flüchtlinge neu erzeugt und aufgebaut werden. Denn Krieg bedeutet den Verlust und die Abwesenheit von Gefühlen.
08.03.2022
Dali will Freud von seiner »paranoisch-kritischen Methode« überzeugen. Aber seine streng freudianische Schaffensperiode geht mit dem ersehnten Treffen Freuds zu Ende. Die freudianische Realität des Exils und des Verlusts hat Dalí quasi eingeholt.
18.02.2022
Ob der erfolgreiche Spagat zwischen Künstlerin zu sein und junge Menschen zur Kunst zu ermutigen genug Zeit für Regeneration und Reflexion lässt? Nach dem Tod von Brigitte Kowanz, die bis zum Schluss für ihre nächste Ausstellung in Linz arbeitete, bleibt ein speziell leuchtendes Werk zurück.
02.02.2022
In der am Abend des 8. November 2021 von Misrachi, VWI und DÖW initiierten Gedenkveranstaltung »Das Echo der Namen« wurden vor dem Holocaust-Mahnmal am Wiener Judenplatz die Namen jener Menschen verlesen, die ihrem Leben wegen der Nazis selbst ein Ende setzten.
21.12.2021
Ein Bild von Felka Platek, der Frau des Künstlers Felix Nussbaum – beide flüchteten leider ohne Erfolg vor den Nazis. Drei Teile der »Pogrom«-Serie von Horst Strempel oder das Bild »Selection« von Adolf Frankl. Im Salzburger Museum Kunst der Verlorenen Generation gibt es wahre Schätze zu sehen.
03.12.2021
Wie visualisiert man Exil? Wie zeigt man etwas, das nicht mehr da ist? Eine Tagung im Museum der Moderne Salzburg am 22. und 23. Oktober 2021 brachte Ergebnisse der Recherchen: Selbst gestaltete Zeitungen waren für Exilierte beispielsweise wichtig als Elemente mobiler Öffentlichkeit.
23.11.2021
Der spätere Fernseh-Journalist Georg Stefan Troller flüchtete vor den Nazis und kehrte als Soldat und Befreier von Dachau zurück. Im neuen Film »Auslegung der Wirklichkeit« von Ruth Rieser wird der bald 101-Jährige äußerst spannend porträtiert.
08.11.2021
Mit der Ausstellung »Wie ist das mit dem guten Leben?« wurden die neuen SOHO Studios in Sandleiten eröffnet. Als »Ankerzentrum« konzipiert, bieten sie den Bewohner*innen des riesigen Gemeindebaus eine Reihe an künstlerischen Möglichkeiten. Das Festival SOHO IN OTTAKRING verabschiedet sich somit.
21.10.2021
Schiffbarmachung, ein Amphitheater unter der Erde oder eine Eislaufbahn: Es gab bereits tolle Pläne für die Nutzung des unterirdischen Teils des Wiener Naschmarktes. Um die überirdische Veränderung bemüht sich momentan die Bürger*innen-Initiative »Freiraum Naschmarkt« sehr.
06.09.2021
Esther Bejarano ist nun leider gestorben. Immerhin wurde sie 96 Jahre alt. Die Auschwitz-Überlebende sang noch 2016 ein Konzert beim Salon skug im Fluc. Ihre Band Bejarano & Microphone Mafia war und ist Kult.
19.07.2021
Ein nicht religiöser, sozialistisch geprägter Bildhauer baut eine Kirche. Schnell erhielt Fritz Wotrubas Betonblock-Sakralbau am Wiener Georgenberg die Spitznamen »Trümmerkirche« oder »Ruinenbau«. Die Belvedere-21-Ausstellung »Wotruba. Himmelwärts« bringt nun die Entwurfszeichnungen.
13.06.2021
Krieg würde im derzeitigen Heeresgeschichtlichen Museum Wien als »Naturereignis« dargestellt und der »Habsburger-Mythos« ständig verstärkt. Eine Tagung stellte einmal mehr die Dringlichkeit einer tiefgreifenden Veränderung fest.
05.06.2021
Wo sind linke jüdische Strukturen, die es in Österreich sehr wohl gab, abgeblieben? Hazel Rosenstrauch suchte und befragte Mitwirkende an der Wiener Zeitschrift »Tagebuch«. Inzwischen gibt es eine Neuauflage dieser legendären Publikation.
07.03.2021
Beethovens Musik bewegte sich zwischen »Zumutung und Umarmung«. Die leider bereits geschlossene Ausstellung »Beethoven bewegt« im KHM brachte freie Assoziationen und eine Unmenge an neuen Beethoven-Bildern mit sich.
05.02.2021
New York City am Battery Park, direkt vor der Freiheitsstatue und Ellis Island: Die dreistöckige Ausstellung zu »Auschwitz. Not long ago. Not far away.« im Museum of Jewish Heritage bringt über 700 seltene Artefakte.
27.01.2021
Hängengebliebene Fragmente zum Attentat in Wien, bei dem fünf Menschen starben. Puzzlestücke, die kein vollständiges Bild ergeben. Manche Männer beschäftigen sich aktiv mit dem Thema Krieg. Zerstörerisch. Mörderisch. Selbstzerstörerisch.
13.01.2021
Wollte Andy Warhol seine künstlerische Handschrift ent-authentifizieren? Verbergen und verschleiern, was ihn an Gegenständen interessierte? Nun ist die Ausstellung im Wiener mumok endlich wieder offen: »Andy Warhol Exhibits – A Glittering Alternative« zeigt zwei Seiten des berühmten Künstlers.
15.12.2020
Im Keller des Künstlerhauses, in den aufgehübschten Albertina-Räumen, wurden feministische Werke auf gruselig gezeigt. Eine Präsentation als Schmerz- und Leid-Feminismus zum Abgewöhnen? Ein Besuch vor dem Lockdown und am Abend des Attentats.
15.11.2020
Abspaltungen kennzeichnen den Umgang mit dem Holocaust. Vor allem Gefühlsabspaltungen. Diese tauchen später wieder auf. Verschwörungstheorien bieten einen vermeintlichen Ausweg. Dan Diners analysiert all dies in seinem Buch »Gegenläufige Gedächtnisse. Über Geltung und Wirkung des Holocaust«.
15.10.2020
Der Bildhauer Zbyněk Sekal errichtete Türme, Gerüste, Schreine. Dazu flache Labyrinthe als »Sinnbild« für das KZ Mauthausen. Als Jugendlicher musste er in Mauthausen Steine schleppen. Sekal, der gerne in Wien lebte, ist derzeit im Belvedere 21 zu sehen.
07.09.2020
Gesellschaftliche Veränderung werde durch die Faschisten unausweichlich mit dem Tod verknüpft. Das sah Max Horkheimer bereits 1941/42 in »Vernunft und Selbsterhaltung« so. Horkheimer, der Professor in Frankfurt am Main war und als kunstliebender Dandy galt, traf damit einen Kern des Faschismus.
20.06.2020
Aubette nannte sich das Nachtcafé, in dem der Maler Theo van Doesburg seine Farbtheorien, die stark von der dissonanten Musik beeinflusst waren, realisierte. Im Belvedere sind noch bis Montag, den 1. Juni 2020 die Architektur und Kunst der Nachtcafés aus Nigeria, dem Iran oder Frankreich zu sehen.
27.05.2020
Nun muss Kunststaatssekretärin Ulrike Lunacek den Hut nehmen und der verantwortliche Finanzminister kommt unbeschadet davon. In der Debatte meldeten sich hauptsächlich überbordende Kunstmachos zu Wort.
18.05.2020
Ein extrem später Nachbericht über die tolle politische Picasso-Ausstellung »Frieden und Freiheit« 2010 in der Wiener Albertina. Basierend auf einem Interview mit der Kuratorin Lynda Morris und gefunden in einem Papierstapel.
20.04.2020
Seltsame, nicht zur Situation passende Redewendungen können auf verdrängte Ereignisse hinweisen. Die Hinweissuche kann spannend wie ein Krimi des eigenen Lebens sein. Auf dem deutschen Kriegsenkel-Kongress wurde die Sprachwissenschaftlerin und Autorin Mechthild von Scheurl-Defersdorf interviewt.
15.04.2020
Ein virtueller Kongress in Zeiten von Corona: Aus Deutschland gesendet, konnte man sich von 13. bis 22. März 2020 online täglich drei Interviews mit »Kriegsenkeln« anhören. Psychotherapeut Franz Ruppert sprach zu alten Kriegsüberlebensstrategien, die oft unreflektiert weitergegeben würden.
30.03.2020