Lange nicht so anstrengend wie das echte Leben: Das Theaterstück »InBetween« in der Regie von Emel Heinreich über das schreckliche Schicksal von türkischen Transsexuellen wandert tapfer am Rande des Schmerzes entlang und sucht nach Ursachen und Erklärungen. Zur Erinnerung an Hande, eine im Jänner 2015 in Wien ermordete Asylwerberin aus der Türkei.
Alle Fotos (c) Francisco Peralta Torrejón
Prisoner Songs, Factory Songs, Performances, neu entstandene Opern: Okwui Enwezor, Direktor des Hauses der Kunst in München, wird dieses Jahr die Art Biennale Venezia sehr lebendig ausrichten. Ein Vorab-Bericht.
Alle Fotos (c) Heiko Kilian Kupries
In der Vorschau auf das Tricky Women Filmfestival stach »Half Wet« hervor, mit roten, nackten Männern vor rosa Himmeln auf leerer Erde. Wir trocknen aus, Leute! Feuer- wassernachschub gibt es Mitte März im Metro Kino.
Die E-Violonistin Mia Zabelka, die schon als Kind Yehudi Menuhin oder Stephane Grapelli liebte, erzählt im skug- Interview exklusiv von ihrer Familiengeschichte – reisenden jüdischen Musikern über Generationen, von denen einige während der Shoah ermordet wurden.
Original in skug #100, 10-12/2014
»Every bullet you shoot at us becomes a letter« steht über Bleikugeln und Bleilettern. Punks sind als Imagination auf einen Thoravorhang mit dicken, schwarzen Pinselstrichen an die Wand gezeichnet. In »Tales of Two Cities« im Museum am Judenplatz assoziieren KünstlerInnen zu Objekten aus zwei Sammlungen in Moskau bzw. Wien.
Es muss schön sein, einen Vater zu haben, der einen auf der Tuba unterstützt.
Im Taktlos (Wien), 30. 12. 2014, Jon und Jonny Sass und die Calypso Band. Eine subjektive Prolo-Kolumne auf Abwegen.
Fotos: Florian Fusco
»Because of death, I am desperate to live« – Lydia Lunch battles war, daddy, death, and sex with music, spoken word and self-love. »We live shorter than sea turtles«, she said in a Spoken Word Interview.
Beim Polska skug A Radikal Festival im Wiener Fluc, 7. November 2014, zeigte sich beim Auftritt von Barbez aus New York Fragmentarisierung als künstlerische Strategie der zweiten und dritten Generation nach der Shoah. Eine subjektive Prolo-Schlagzeug-Kolumne über das neue Rhythmus-Instrument Xylophon.
Zwei miteinander historisch verwickelte, sich großteils musikalisch überlappende Schwerpunkte kennzeichnen das in Kooperation mit dem Polnischen Institut Wien stattfindende skug #100-Festival im Wiener Fluc: Subkulturelle Sounds aus Polen sowie Konzerte von MusikerInnen der zweiten bzw. dritten Generation nach der Shoah.
DeValira im Venster am 22. 8. 2014.
Ihre Musik nennen sie »Wiena njukor« (Wiener Newcore).
Eine Prolo-Schlagzeugkolumne.
Alexei Borisov/Olga Nosova aka Astma + Special Guest NOID (Arnold Haberl) gastierten am 14. 8. 2014 im Salon skug im Wiener rhiz.
Ist das jetzt der russische, rebellische Mädchen-Style? Olga zuckt aus am Schlagzeug, schreit rum, mit Hall, Nachhall hinterher. Eine subjektive Prolo Schlagzeug Kolumne.
Die Sandleitnerin Ingrid Garnitschnig* erinnert sich an die Geschichte ihrer Familie in Kärnten. Ihre Tante wurde von den Nazis verschleppt und in Auschwitz vergast. Garnitschnig lebt sehr gerne in Sandleiten, weil es »ein Widerstandsnest« war, sagt sie im Gespräch mit skug/ SOHO IN OTTAKRING.
Sharon Jones, Charles Bradley und die Antibalas in der Daptone Soul Revue, Jazzfest Wien, Staatsoper, 2. 7. 2014. Die subjektive Prolo Schlagzeug Kolumne
»We could play this song or that,« Prince proposes to a singing, dancing and emotionally captured audience. »Vienna!« June 7, 2014, Vienna City Hall, Prince & 3rdEyeGirl. A subjective proletarian drum column on American astray.
Mazen Kerbaj/Franz Hautzinger, Dieb 13 im rhiz am 18. Juni sowie Mazen Kerbaj/Didi Kern im MÖE am 10. Juni 2014.
Alle drei Musikerinnen singen: die eine Wörter, eine andere gezogene Töne, die dritte Nachhall, aber mit Stimme. Dadurch entsteht eine Art dreidimensionaler Musik-Raum. Gitarre. Altmodischer Synthie-Klang. Auf dieser vom österreichischen Label Unrecords produzierten (Danke!) CD der Zagreber Frauenband ŽEN kommt die Schlagzeugzentrierung nicht so stark heraus wie beim Konzert im Wiener OstKlub, bei dem die…
»We could play this song or that«, schlägt Prince dem Publikum vor, das extrem viel selber singt und tanzt und sich emotional einfangen lässt. »Vienna!« 7. Juni 2014, Wiener Stadthalle, Prince & 3rdEyeGirl. Die subjektive Prolo-Schlagzeugkolumne auf amerikanischen Abwegen.
»Wandere Schwester und such‘ dir eine andere Zeit«. Ein sprechender, nachdenklicher Kontrabass sorgt für bassige Einleitungsmelodien auf dieser Jura Soyfer-Würdigung. Sängerin Maren Rahmann legt das »Lied Vom Einfachen Menschen« viel kämpferischer an als die zarte, weiche, sanfte Version der Schmetterlinge. Rahmanns Vertonungen intonieren keinen 1970er Jahre-Sound mehr, immerhin schreiben wir das Jahr 2014. Klingt ein…
Nachdem er als Kind die polizeiliche Verfolgung seines Schutzbündler-Vaters miterlebt hatte, entschloss sich Kurt Wachold in der Nazi-Zeit absolut kein Held zu sein – weder als Widerständler noch als Nazi. Der Feinoptiker schmuggelte sich möglichst unauffällig durch den Austrofaschismus und die Frontzeit. Teil 4 der Zeitzeugengespräche mit Bewohnern des Gemeindebaus Sandleiten.
Eine junge Sandleitnerin entschloss sich direkt nach dem Krieg und der Shoah einen Auschwitz-Ûberlebenden zu heiraten. Liliane Roubicek wollte »etwas gut machen«. In Sandleiten erlebte sie Antisemitismus mit.
Madame Baheux-CD-Präsentation, Ost Klub, 7. Mai 2014. Fortsetzung der Prolo-Schlagzeug Kolumne.
Das lebendige und fröhliche Leben im Kongressbad, in dem sogar getanzt wurde, endete, als ein Gestapo-Mann eine Gruppe von Ottakringer Jugendlichen von der Badeliege weg hinrichten ließ. Der ehemals junge Soldat und ewige Sandleitner Alfred Pietsch erinnert sich.
An einer Straßenecke des Gemeindebaus in Sandleiten wurden 1945 die zurückflutenden Soldaten entwaffnet. Die ehemaligen Widerstandskämpfer Heli Neuhaus und Paul Vodicka zeigten jetzt im Rahmen von SOHO in Sandleiten besagte Ecke her.
Im Gegensatz zum Film »Der Kuss der Spinnenfrau«, in dem William Hurt einen unglaublich anziehenden und fantasievollen Schwulen gibt, der mit einem politischen Aktivisten in eine Gefängniszelle in Brasilien gesperrt ist, geht es in dem Theaterstück »The Timekeepers« im Open House Theatre/Kunst im Prückl um das Konzentrationslager Sachsenhausen.
Fotos: Hannah Neuhuber
Piotr Lyszkiewicz (Sax), Piotr Zabrodzki (b), Jan Nykiel (Tanz), Josef Klammer (Dr) am 15. 2. 2014 in der Strengen Kammer des Porgy & Bess Wien. Die subjektive Prolo-Schlagzeug-Kritik, Teil 10.
Schwer auszuhalten ist der neue Film von Stefan Ruzowitzky, der neue Bilder zu den NS-Tätern im Osten fand, die schon vor der Shoah zwei Millionen jüdische Menschen erschossen haben. Ehemalige Heimkinder kämpfen ebenfalls um künstlerischen Ausdruck, ihr Leid und die Kontinuitäten aus der NS-Zeit bildlich darzustellen.
»Arrive Verdi«, Kammeroper Wien, 31. 12. 2013, mit Georg Breinschmid, Tommaso Huber und Sebastian Gürtler.
Mit neuer, experimenteller Musik werden alte jugoslawische Avantgarde-Filme via Live-Vertonungen wiederbelebt. Ein Interview mit der Filmkünstlerin und skug-Autorin Petra Popovic.
Lou Reed realisierte auf eigene Faust Volksnähe, würde Hannah Arendt diagnostizieren. Ein ganz eigener Nachruf.
Foto: Michael Ochs Archives
Mathias Polednas ,swinging donkey, Jeremy Dellers, steel artist – film art, that concentrates of its own music creation. How is it possible to play so melodiously with metal drums? To create such a broad band of sounds? In the British pavilion at the Art section of the Venice Biennale the »Melodians Steel Orchestra« took the prize. An enchanted, subjective »Prolo Schlagzeug« column from the skug.at series.