Der Wiener Maler Georg Eisler beschäftigte sich mit Demonstrationen, damit sich Menschen als Teil der Masse sehen. Die Ausstellung im Oberen Belvedere bringt seinen expressiven Realismus zur Geltung. Eislers Mutter war Musikerin und Kommunistin, beide flüchteten schon 1936 vor den Faschisten.
Hermann Nitsch vermochte mit seinem Orgien-Mysterien-Theater zu verstören und ist mit seinen Schüttbildern in die Hochkultur vorgedrungen. Am Ostermontag verstarb der brillante Gesamtkunstwerker 83-jährig. Anlass, ein Interview, erschienen 2001 in skug #46, aus dem Papierarchiv zu heben.
Dali will Freud von seiner »paranoisch-kritischen Methode« überzeugen. Aber seine streng freudianische Schaffensperiode geht mit dem ersehnten Treffen Freuds zu Ende. Die freudianische Realität des Exils und des Verlusts hat Dalí quasi eingeholt.
Ob der erfolgreiche Spagat zwischen Künstlerin zu sein und junge Menschen zur Kunst zu ermutigen genug Zeit für Regeneration und Reflexion lässt? Nach dem Tod von Brigitte Kowanz, die bis zum Schluss für ihre nächste Ausstellung in Linz arbeitete, bleibt ein speziell leuchtendes Werk zurück.
Ein Bild von Felka Platek, der Frau des Künstlers Felix Nussbaum – beide flüchteten leider ohne Erfolg vor den Nazis. Drei Teile der »Pogrom«-Serie von Horst Strempel oder das Bild »Selection« von Adolf Frankl. Im Salzburger Museum Kunst der Verlorenen Generation gibt es wahre Schätze zu sehen.
Wie visualisiert man Exil? Wie zeigt man etwas, das nicht mehr da ist? Eine Tagung im Museum der Moderne Salzburg am 22. und 23. Oktober 2021 brachte Ergebnisse der Recherchen: Selbst gestaltete Zeitungen waren für Exilierte beispielsweise wichtig als Elemente mobiler Öffentlichkeit.
Mit der Ausstellung »Wie ist das mit dem guten Leben?« wurden die neuen SOHO Studios in Sandleiten eröffnet. Als »Ankerzentrum« konzipiert, bieten sie den Bewohner*innen des riesigen Gemeindebaus eine Reihe an künstlerischen Möglichkeiten. Das Festival SOHO IN OTTAKRING verabschiedet sich somit.
Ernestine Baig ist knapp 30 Jahre Kulturattachée und Vizedirektorin des Österreichischen Kulturforums in Warschau. Im Interview mit skug erzählt sie von ihren Erfahrungen an dieser interkulturellen Zweigstelle und erklärt u. a., warum sie die österreichische Zivilgesellschaft für »bequemer« hält.
Ein nicht religiöser, sozialistisch geprägter Bildhauer baut eine Kirche. Schnell erhielt Fritz Wotrubas Betonblock-Sakralbau am Wiener Georgenberg die Spitznamen »Trümmerkirche« oder »Ruinenbau«. Die Belvedere-21-Ausstellung »Wotruba. Himmelwärts« bringt nun die Entwurfszeichnungen.
Für den Künstler und Kunsterzieher Heribert Mader, der vom österreichischen Kunsthistoriker Walter Koschatzky als einer der besten Aquarellisten der Gegenwart bezeichnet wurde, steht Wasser, als Medium seines konzentrischen, auch aktivistischen Schaffens, im Mittelpunkt.
Beethovens Musik bewegte sich zwischen »Zumutung und Umarmung«. Die leider bereits geschlossene Ausstellung »Beethoven bewegt« im KHM brachte freie Assoziationen und eine Unmenge an neuen Beethoven-Bildern mit sich.
Er überlebte den Naziterror in Wien und war Miterfinder eines kritischen Austropops. Arik Brauer, am 24. Jänner 2021 92-jährig im Kreis seiner Familie verstorben, schuf mit seiner surrealen Kunst ein umfassendes Werk im Zeichen einer tiefen Menschlichkeit. Eine Würdigung.
Wollte Andy Warhol seine künstlerische Handschrift ent-authentifizieren? Verbergen und verschleiern, was ihn an Gegenständen interessierte? Nun ist die Ausstellung im Wiener mumok endlich wieder offen: »Andy Warhol Exhibits – A Glittering Alternative« zeigt zwei Seiten des berühmten Künstlers.
Im Keller des Künstlerhauses, in den aufgehübschten Albertina-Räumen, wurden feministische Werke auf gruselig gezeigt. Eine Präsentation als Schmerz- und Leid-Feminismus zum Abgewöhnen? Ein Besuch vor dem Lockdown und am Abend des Attentats.
Wie und von wem wird bestimmt, welcher Content zur Kunst gehört? Welche Musen sind dafür zuständig? Einen Überblick über die aktuelle künstlerische Praxis und die mythologisierenden Eigenschaften des Entertainments wird in der vorliegenden Reflexion gegeben.
Der Bildhauer Zbyněk Sekal errichtete Türme, Gerüste, Schreine. Dazu flache Labyrinthe als »Sinnbild« für das KZ Mauthausen. Als Jugendlicher musste er in Mauthausen Steine schleppen. Sekal, der gerne in Wien lebte, ist derzeit im Belvedere 21 zu sehen.
Aubette nannte sich das Nachtcafé, in dem der Maler Theo van Doesburg seine Farbtheorien, die stark von der dissonanten Musik beeinflusst waren, realisierte. Im Belvedere sind noch bis Montag, den 1. Juni 2020 die Architektur und Kunst der Nachtcafés aus Nigeria, dem Iran oder Frankreich zu sehen.
Nun muss Kunststaatssekretärin Ulrike Lunacek den Hut nehmen und der verantwortliche Finanzminister kommt unbeschadet davon. In der Debatte meldeten sich hauptsächlich überbordende Kunstmachos zu Wort.
Eine Vernetzungsspezialistin sowie ein Multi-Tasking-Talent in der Kunst, die sie produziert, vor allem aber eine Verfechterin der Lebensfreude ist Linde Waber. Im Gespräch erzählt uns die Künstlerin nicht nur von ihrer derzeitigen Lage, sondern auch davon, wie sie zu der geworden ist, die sie ist.
Ein extrem später Nachbericht über die tolle politische Picasso-Ausstellung »Frieden und Freiheit« 2010 in der Wiener Albertina. Basierend auf einem Interview mit der Kuratorin Lynda Morris und gefunden in einem Papierstapel.
Obwohl die Richard-Gerstl-Schau im Leopold Museum bereits vorbei ist, hier ein Bericht über die sensationelle Entdeckung seiner 23 Jahre lang gelagerten Bilder. Es werden in Wien immer wieder Gerstl-Bilder gezeigt, die ein Galerist entdeckte, der vor den Nazis flüchten musste.
Maxim Seloujanov ist nicht nur ein international angesehener Komponist, sondern auch ein begabter bildender Künstler. Er hat sich mit uns getroffen, um über seine Kunst, ihre Ausdrucksformen und die dahinterstehenden Intentionen zu sprechen.
Im Wiener MUMOK sind die Zeichnungen der US-Künstlerin zu sehen, die durch die Schnüre einer aufgelassenen deutschen Weberei in den Raum fand. Die Kordeln befreiten sie künstlerisch.
Josef Bauer pickte in der Ausstellung »Demonstration« Gips auf Soldatenfotos, Einkaufslisten und rostige Helme. Haltbarer und undurchsichtiger als Spucke. Nur noch bis 12. Jänner 2020 im Belvedere 21.
Ein gewisser Rückzug in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges kennzeichnet die Bilder Pierre Bonnards. Starre und Schwermut stehen im Widerspruch zu den lebensbejahenden Farben. Nur noch bis 12. Jänner 2020 im Wiener Kunstforum.
Im Brooklyn Museum wird in einer Ausstellung in der Feminismus-Abteilung der toten Transgender-Personen gedacht, in der benachbarten Brooklyn Public Library das Leben gefeiert. Ein Reisebericht zwischen Kunst und Alltag.
New York ist eine ganz eigene Brutstätte für emigrierte Künstlerinnen und deren Bearbeitungen ihrer Geschichte. Welche Formen diese annimmt, zeigen aktuelle Ausstellungen im Guggenheim Museum und im Metropolitan Museum of Art.
Es war zu erwarten, dass das Wiener Künstlerhaus durch die Albertina-Direktion vereinnahmt werden würde – doch in einem solches Ausmaß sicher nicht. Hat die alte, ehrwürdige, autonome Künstlervereinigung aufgegeben?
Monica Bonvicini stellt im Belvedere21 patriarchale Macht bloß und macht Grenzen sichtbar – mit dem vielversprechenden Titel: »I cannot hide my anger«.
Der Sammler Peter Coreth bemüht sich an der tschechischen Grenze vor allem um die Erinnerung an den Holocaust. Zum Trost – und zur Freude – gibt es im museum humanum magische Kunstwerke aus der ganzen Welt zu besichtigen