Wer hätte das vorhergesehen? Österreich sperrt wieder zu und damit auch die Salons von skug. Wir möchten die wenig einmalige Gelegenheit für Dankesworte an die Bundesregierung nutzen.
Billie Holiday zählt zu den prägendsten Stimmen der US-amerikanischen Jazz-Szene der 1940er-Jahre. Dennoch wurde die 44-jährig verstorbene Sängerin bis dato mehr mystifiziert als konkret recherchiert. Die Dokumentation »Billie« von James Erskines soll das nun ändern.
Der übergroße Autor Honoré de Balzac verstand sich aufs Widerspiegeln und Durchlöchern, indem er in seinen Romanen mit wissenschaftlicher Akribie gesellschaftliche Machtverhältnisse aufschlüsselte und jene Widersprüche transparent machte, denen er selbst nicht entkam.
Die verkorkste Debatte über die Um- oder Neugestaltung des Lueger-Denkmals im 1. Wiener Gemeindebezirk zeigt, dass die Verantwortlichen in der Stadt dem eigenen, weitgehend sinnlosen Repräsentationsbedürfnis auf den Leim gehen.
Eine Fahrt im samtenen Kinosessel zurück ins New York der Mid-Sixties per Musik-Doku von Todd Haynes: »The Velvet Underground« zeigt auf, dass vor allem das Mitwirken von John Cale und Andy Warhols Einbringung von Nico die vielleicht einflussreichste Rockband der Welt entzündeten.
Daniel Decker erzählt in »Not Available – Platten, die nicht erschienen sind« von einer untergehenden Kunstform und von Gründen und Konzepten, warum Longplayer vorschollen blieben bzw. bleiben – von Katy Perrys ersten, zu wenig kommerziellen Alben bis zu Tödliche Doris’ fünftem, unsichtbarem Album.
Der spätere Fernseh-Journalist Georg Stefan Troller flüchtete vor den Nazis und kehrte als Soldat und Befreier von Dachau zurück. Im neuen Film »Auslegung der Wirklichkeit« von Ruth Rieser wird der bald 101-Jährige äußerst spannend porträtiert.
Bei der skug Redaktionssitzung wurde das aktuelle Zeitgeschehen diskutiert: Corona, drohender Bosnienkrieg und – ganz wichtig – »Wetten, dass ..?«. Läuft am Samstag als Reprise und liefert ein ergiebiges medientheoretisches Thema.
Endlich wieder im frisch renovierten Gartenbaukino sitzen und sich Arthouse-Schinken in Überlänge reinziehen! Wer dazu nicht die Gelegenheit hatte, möge das Kopfkino anwerfen, denn hier kommt die skug Viennale-Berichterstattung.
Vielleicht ist es an der Zeit, wieder auf das Land zurückzukehren. Das öko-anarchistische Kollektiv Feral Crust auf den Philippinen sucht nach Einklang mit der Natur und einem selbstorganisierten Leben ohne Hierarchien.
Mit der Ausstellung »Wie ist das mit dem guten Leben?« wurden die neuen SOHO Studios in Sandleiten eröffnet. Als »Ankerzentrum« konzipiert, bieten sie den Bewohner*innen des riesigen Gemeindebaus eine Reihe an künstlerischen Möglichkeiten. Das Festival SOHO IN OTTAKRING verabschiedet sich somit.
Seit heute Morgen 8 Uhr rollen die Bagger also doch und wälzen den Protest in der Wiener Lobau nieder. In der skug-Redaktion freuen wir uns wenig über neue Autostraßenkilometer und würde eher auf Dialog hoffen.
Damit oben gewirtschaftet und konsumiert werden kann, müssen einige in die Tiefe steigen. Die Performance »Mining Minds« von Sara Lanner thematisiert das vielfältige und hochproblematische Verhältnis der Menschheit zum Ausbeuten der Erde und der eigenen Innerlichkeit.
Ernestine Baig ist knapp 30 Jahre Kulturattachée und Vizedirektorin des Österreichischen Kulturforums in Warschau. Im Interview mit skug erzählt sie von ihren Erfahrungen an dieser interkulturellen Zweigstelle und erklärt u. a., warum sie die österreichische Zivilgesellschaft für »bequemer« hält.
Der Slash Eröffnungsfilm »Titane« von Julia Ducournau wurde mit der Palme d’Or ausgezeichnet. Verdient oder nicht? Achtung: Spoilers and opinions ahead.
Beim diesjährigen Slash Filmfestival von 23. September bis 3. Oktober 2021 kommt die Featurette nicht zu kurz. Ein Plädoyer für die zu Unrecht oft vernachlässigte kleine Schwester des Feature-Films inklusive Empfehlungen.
Am 24. September 2021 rufen Fridays For Future und zahlreiche andere Organisationen zum Klimastreik auch in Österreich auf. Los geht’s zu Mittag am Praterstern. Am Vorabend lädt skug zum vorbereitenden Panel ins Wiener Fluc.
Das Millennium Docs Against Gravity Film Festival in Warschau ist in seiner 18. Ausgabe von 2. bis 12. September 2021 über die Bühne gegangen. Warum es auch für Österreich relevant ist und welche Filme unbedingt nachgesehen werden müssen, gibt es hier als Auslands-Festivalreport nachzulesen.
Dank dem unermüdlichen Engagement von Aktivist*innen beiderseits des Atlantiks ist es möglich geworden, dass eine große Delegation von Zapatistas aus Mexiko in Wien eintreffen wird. Berthold Molden vom Netzwerk Zapalotta gibt einen Ausblick.
Schiffbarmachung, ein Amphitheater unter der Erde oder eine Eislaufbahn: Es gab bereits tolle Pläne für die Nutzung des unterirdischen Teils des Wiener Naschmarktes. Um die überirdische Veränderung bemüht sich momentan die Bürger*innen-Initiative »Freiraum Naschmarkt« sehr.
Anlässlich des 13. August, 500. Jahrestag der Zerstörung der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan, finden an vielen Orten in Europa Veranstaltungen statt. skug begeht den Tag, indem wir unser Panel zu den Zapatistas vom letzten Salon skug auf Rädern zum Nachhören anbieten.
Innerhalb der unzähligen Baufehler unserer Gesellschaft sticht das – gelinde gesagt – kranke Verhältnis zur Arbeit nochmals hervor. Es wäre Zeit, daran etwas zu ändern. In der Veranstaltung »Grundloses Auskommen Arbeitshaus – Mindestsicherung – Grundeinkommen« wird dies mit Texten vorbereitet.
Esther Bejarano ist nun leider gestorben. Immerhin wurde sie 96 Jahre alt. Die Auschwitz-Überlebende sang noch 2016 ein Konzert beim Salon skug im Fluc. Ihre Band Bejarano & Microphone Mafia war und ist Kult.
Mit seiner Show »I Think You Should Leave« gelingt dem US-Komiker Tim Robinson etwas, das es eigentlich gar nicht geben kann oder geben dürfte: eine lustige Sketch-Show.
Das Elsa Plainacher Kollektiv zeigt vor, wie man Unterdrückungen sichtbar machen und besetzte Orte zurückerobern kann. Im Interview mit skug erklären die Protagonistinnen ihre Beweggründe und Vorstellungen darüber, wie man gegen die Dominanz patriarchaler Strukturen im Stadtraum vorgehen kann.
Was wäre, wenn es den*die perfekte*n Partner*in auf Bestellung gäbe? Maria Schrader lässt in »Ich bin dein Mensch« eine intellektuelle Singlefrau auf einen androiden Lover treffen.
Selten hat sich jemand das Recht auf die Freiheit der Kunst so sehr zu Herzen genommen wie Christoph Schlingensief. Nun ehrt Bettina Böhler den im Jahr 2010 verstorbenen Künstler in ihrem Dokumentarfilm »Schlingensief – in das Schweigen hineinschreien« und setzt ihm damit ein gebührendes Denkmal.
Ein Spaziergang zu unserem Veranstaltungsort im 3. Bezirk veranschaulicht, wie sich die Stadt Wien gerade entwickelt. Einige Anmerkungen zum neu verbauten Wien zwecks Einstimmung auf unser Panel beim Salon skug auf Rädern.
Arman T. Riahis Film »Fuchs im Bau« spielt in einer Schule für jugendliche Straftäter*innen. Die Lehrkräfte Elisabeth Berger und Hannes Fuchs erschüttern mit unkonventionellen Unterrichtsmethoden das hierarchische Gefängnissystem. Ein skug-Gespräch mit dem Regisseur und zwei zentralen Protagonist*innen.
Die Stadt Wien veranstaltet auch 2021 wieder einen Kultursommer. Das klingt ein bisschen provinzig und ist es wohl auch. Das Virus gebietet aber eine solche Notmaßnahme. Viel Kompetenz und wohlmeinende Menschen wurden versammelt und doch fühlt es sich ein wenig nach Kunstsimulation an.