Drei Vierterl eines Jahrhunderts ist die letzte große »Herausforderung Österreichs« nun her. Überlegungen zu Leerworten mit nationalistischem Definitionscharakter und zur Umdeutung von Demokratie zur Brauchtumspflege in der Notstandsrhetorik und (Geschichts-)Politik des spätgeborenen Kanzlers.
Einige Personen aus dem Großbereich der Kunst kamen bisher schon zu Wort, die jetzige Ausgabe des »Quarantänetalks« bestreitet Sophia Süßmilch und gibt neben Einblicken in ihren Alltag auch Zeugnis von einem skugtastischen Musikgeschmack.
Auch der Literaturbetrieb leidet unter der Corona-Krise. Zwar kann weiterhin abgeschieden im Kämmerlein geschrieben und gedichtet werden, die Literatur braucht aber auch Events und Kontakte zum lesefreudigen Publikum. Die KriLit (Kritische Literaturtage) bietet diese sonst.
Mit den »Extracts« bringt auch das Crossing Europe in diesem Jahr eine COVID-19-freundliche Alternativ-Ausgabe des Festivals für europäischen Film. Der sorgfältig ausgewählte Querschnitt aus dem ursprünglichen Filmprogramm ist noch bis 20. Mai 2020 online zum Verleih verfügbar.
Kurz vor Ende der Ausgangsbeschränkungen erzählt uns Franzobel noch etwas von seinem unveränderten Alltag in Isolation, den er doch insgeheim für Selbstbetrug hält. Ein kurzer Abstecher in die Quarantäne eines Schriftstellers und warum er des Virus überdrüssig ist.
Bei einem Spaziergang durch den Augarten spricht der Wiener »Zettelpoet« Helmut Seethaler über seine positive Einstellung gegenüber der Zukunft und trotzt damit dem allgemeinen Corona-Pessimismus. Ein Ausnahme-Dichter in einer Ausnahme-Situation.
In der Reihe »Quarantänetalk mit …« schildern verschiedene Künstler*innen, wie der Shutdown ihr Alltagsleben verändert. Wolfgang »Fadi« Dorninger (Wipeout, Solo-Artist, Base Records) ist sich seiner Privilegien bewusst, vermisst das Musiker-Nachtleben und disst politische Message Control.
In der Reihe »Quarantänetalk mit …« lässt skug verschiedene Künstler*innen aus dem Lockdown berichten. Marlene Streeruwitz erzählt, wie die Arbeit an einem Fortsetzungsroman ihrem Alltag – zumindest etwas – Sinn verleiht.
Die darstellenden Künste trifft es durch Corona doppelt: Spielstätten sind gesperrt, das Publikum bleibt aus und die mageren Subventionen gehen wohl auch in den nächsten Jahren verstärkt an die großen Häuser. Im Interview mit Markus Kupferblum hören wir eine kritische Stimme aus den Tiefen des »Offs«.
Im »Quarantänetalk mit …« Künstler*innen erkundigen wir uns nach deren Befinden angesichts der COVID-19-Situation, diesmal bei Herrn Jens Friebe.
Eine paradoxe Katastrophe entwickelt sich durch die Corona-Pandemie, weil auch steigende Opferzahlen scheinbar bedeutungslos bleiben. Das Massensterben der Tierarten zeigt, dass es zur »Masse« kaum Bezug gibt, der Handeln erzeugt. Es muss vielleicht ein anderes Verhältnis zum Tod gewonnen werden.
In dieser Serie schauen wir, wie’s unseren Künstler*innen geht. Heute: Person der Öffentlichkeit und »Tausendsassa in Sachen Subkultur« Fritz Ostermayer.
In »Quarantänetalk mit …« beantworten Künstler*innen unsere Fragen nach ihrer persönlichen Situation angesichts COVID-19. Heute: die Musikerin Mia Zabelka.
Ein extrem später Nachbericht über die tolle politische Picasso-Ausstellung »Frieden und Freiheit« 2010 in der Wiener Albertina. Basierend auf einem Interview mit der Kuratorin Lynda Morris und gefunden in einem Papierstapel.
In »Subkultur in der Corona-Krise« und »Beschäftigungstherapie« widmet sich skug bereits der Situation von Kulturbetrieben und dem Zeitvertreib unserer Autor*innen. Jetzt stehen die Künstler*innen selbst im Fokus und beantworten unsere – nicht ganz ernst gemeinten – Fragen. Den Anfang macht »Bares für Rares«-Fan Tex Rubinowitz.
Man muss die Zeit in Quarantäne nicht schlimmer machen, als sie ist, und sich zwingen, eine neue Sprache zu lernen oder gar mit Yoga anzufangen. Ein paar Liegestützen und Bier reichen auch. Für diejenigen, die nun viel Zeit zuhause verbringen (müssen), Lutz Vössings 20 Eurocent zur Artikelserie.
Seltsame, nicht zur Situation passende Redewendungen können auf verdrängte Ereignisse hinweisen. Die Hinweissuche kann spannend wie ein Krimi des eigenen Lebens sein. Auf dem deutschen Kriegsenkel-Kongress wurde die Sprachwissenschaftlerin und Autorin Mechthild von Scheurl-Defersdorf interviewt.
Lady Bitch Ray, Klaus Modick und Frank Goosen wühlen in ihrem Popkonsum- und Lebensgefühlsarchiv und betreiben mit ihrer Fan-Perspektive auf Madonna, Leonard Cohen und die Beatles Selbstfiktionalisierung. Prominente Autor*innen über die Wirkkraft von Popstars auf ihr Leben.
Ein philosophischer Marathon in Corona-Zeiten. Von Foucaultʼscher Isolation über Pagan-Hollywood, Pop Gossip Glam, linkes Theorie-Prepper*innentum und Nie-Marx-Leser Nietzsche bis zur Auflösung der Geschlechterordnung.
Mit »Vivarium« gelingt Regisseur Lorcan Finnegan und Drehbuchautor Garret Shanley durch Zufall der Film des durch Corona dominierten Frühjahres 2020. Ein junges Paar kann aufgrund unsichtbarer Kräfte ein Reihenhaus nicht mehr verlassen. Aber damit nimmt der Schrecken erst seinen Anfang.
Die digitale Kunstinitiative Memory Gaps erinnert an nahezu vergessene österreichische Komponist*innen und fordert in diesem Zusammenhang die Umbenennung der Josef-Reiter-Straße in Braunau am Inn. Zum Gedenken an jene, die auf der richtigen Seite standen.
Gleichsam hoch hinaus wie tief hinein: Wenn die Isolation zwingend ist, dann flüchtet sich der Geist entweder in die Tiefen der Selbstreflexion oder träumt sich in die vielen unmöglichen Möglichkeiten. Über die Sehnsucht nach Draußen und die Ruhe im Drinnen.
In der Corona-Quarantäne ist es vielleicht weniger wichtig, womit man sich beschäftigt, sondern womit man sich in der jetzigen Lage gerade nicht beschäftigen sollte: mit der Zukunft. – Garniert mit aktuellen Popbeispielen.
Mit »Die Linke und die Kunst: Ein Überblick« legt der Soziologe und Kunsthistoriker Jens Kastner ein längst überfälliges Kompendium linker Kunsttheorien vor, welches jetzt schon als Pflichtlektüre gelten kann.
Während der Zusammenhang zwischen COVID-19 und weltweiter Umweltzerstörung zunehmend ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerät, steht das kulturelle Leben erst einmal still. Die aktuelle Situation birgt jedoch auch Chancen für den Kulturbereich, hin zu einem nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen.
Den Corona-Lockdown kann man nicht nur nutzen, um ein gutes Buch zu lesen, sondern auch, um gleich die entsprechende Playlist abzuspielen. Peter Kaiser empfiehlt dies anhand des Sammelbandes »These Girls. Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte«, der soeben im Ventil Verlag erschienen ist.
Die Corona-Krise veranlasst die österreichische Bundesregierung zu einer zusätzlichen Medienförderung. Das übereilte Corona-Sonderförderungsgesetz liegt punktgenau daneben. Wie so oft.
Ein virtueller Kongress in Zeiten von Corona: Aus Deutschland gesendet, konnte man sich von 13. bis 22. März 2020 online täglich drei Interviews mit »Kriegsenkeln« anhören. Psychotherapeut Franz Ruppert sprach zu alten Kriegsüberlebensstrategien, die oft unreflektiert weitergegeben würden.
Nach zwei Wochen machen sich langsam die positiven Auswirkungen der COVID19-Maßnahmen bemerkbar. Jetzt heißt es durchhalten und die Zwangspause so gut wie möglich nutzen. Carola Fuchs hat einige Tipps zum sinnvollen Zeitvertreib für Literatur-, Film- und Kunstinteressierte.
Haben die CIA und ein Bananenkonzern die demokratische Entwicklung eines ganzen Kontinents auf dem Gewissen? Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa erzählt in seinem jetzt auf Deutsch erschienenen neuen Roman »Harte Jahre« die Geschichte des Militärputschs in Guatemala 1954 als fesselnde Docu-Fiction.