Kapital essen Seele auf – Yanis Varoufakis

Ûber die verdrängte Dialektik des Wirtschaftssystems: In kaum einer österreichischen (resp. deutschsprachigen) Zeitung wird der amtierende griechische Finanzminister Yanis Varoufakis als der Intellektuelle von Format gewürdigt, der er ist.

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Frank Jödicke
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30.07.2015

Vernunftkritik in Farbe: Achille Mbembe

Der kamerunische Postkolonialismus-Theoretiker Achille Mbembe entlarvt Kants Kritik als farbenblind, ortet die Ursprünge der Sklaverei im Kapitalismus. Sklaverei und Rassismus bedingen einander und sind wegen des grassierenden Neoliberalismus keineswegs im Rückzug.

Original erschienen in skug #102, 4-6/2015

 

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Thomas Edlinger
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24.07.2015

»Diese Nacht hat mich zerbrochen«: Eduard Freudmann

Wie geht die dritte Generation nach der Shoah, die Enkel der im KZ Ermordeten und der Ûberlebenden, mit den schrecklichen Ereignissen um? Endlich tauchen auch Ambivalenzen und Dialektiken aus dem Dunkel auf und man wird genauer. Einer, der sich in einer Performance damit auseinandersetzt, ist der Wiener Künstler Eduard Freudmann.

Stattgefunden hatte »The White Elephant Archive« Mitte Juni Im Rahmen von »Hotel Métropole. Der Erinnerung eine Zukunft geben«, der diesjährigen Veranstaltungsserie des Festivals Into the City/Wiener Festwochen.

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Kerstin Kellermann
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12.07.2015

»Ein anständiger Mensch hatte Widerstand zu leisten«

Sandleiten-Chronik
Erinnerungen an zwei Widerstandskämpferinnen

»Das waren keine englischen Fallschirmspringer, das waren Österreicher«, protestiert Peter Schwarz am Telefon. Frau Roubicek, die Schulfreundin seiner Mutter, hatte sich nicht ganz richtig erinnert (vgl. »Man kann es nicht gut machen«).
Anna und Jutta Vitek gerieten ins Gestapo-Verhör – im ehemaligen Hotel Métropole am Morzinplatz, das heuer Erinnerungsschauplatz des Festivals Into The City war -, weil sie Fallschirmspringer im Sandleitenhof versteckt hatten. Peter Schwarz, der Sohn beziehungsweise Enkel der beiden, erzählt vom Widerstand zweier mutiger Frauen.

Peter Schwarz ist Geschäftsführer von ESRA, dem 1994 in Wien eingerichteten psychosozialen Zentrum für NS-Ûberlebende, jüdische Migranten und die jüdische Bevölkerung Wiens. Darüber hinaus ist ESRA Anlaufstelle traumatisierter Flüchtlinge aller Konfessionen.

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Kerstin Kellermann
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12.07.2015

Susan Sontag: The Genius Shmok in War Times

Beim Wiener identities – Queer Film Festival wird der Dokumentarfilm »Regarding Susan Sontag« von Nancy Kates gezeigt. Außer um verschiedene Lover geht es um Hanoi, Sarajevo und die Shoah – mit etwas viel Geigengedudel.

 

 

Fotos: »Regarding Susan Sontag«.
Regie: Nancy Kates. Filmstills

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Kerstin Kellermann
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06.06.2015

Filmisches Gedenkjahr

Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde 2014 (auch) in Österreich ein Gedenkjahr begangen, in dessen Verlauf dieser Konflikt und seine Folgen möglichst breitenwirksam thematisiert und auch kontextualisiert werden sollten. Nicht selten wurde dabei auf das Medium Film zurückgegriffen, das auf mannigfaltige Weise mit dieser Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts verbunden ist.

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Thomas Ballhausen
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19.05.2015

Maschinisten des Glücks

Ûber eine Wirkung elektronischer Musik von Karlheinz Stockhausen bis zu Damu The Fudgemunk.

 

Karlheinz Stockhausen an seinem Arbeitsplatz. Die Regler im Hintergrund zeigen deutlich: alles ist regelbar, der Gesamtkorpus des akustischen Weltbestandes ein Kontinuum, das ein verständiger Komponist grenzenlos durchmessen darf. Eine unerhörte Möglichkeit.

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Frank Jödicke
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14.05.2015

Klassenkampf von oben: Tom Holert über Kunst

Die soeben erschienene Textsammlung »Ûbergriffe. Zustände und Zuständigkeiten der Gegenwartskunst« des Berliner Kunstkritikers, Kulturtheoretikers und Künstlers Tom Holert dokumentiert die Verwicklungen und Abhängigkeiten ästhetischer Interventionsversuche. skug traf ihn zum Interview.

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Pascal Jurt
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11.05.2015

Louises Destinations: Spiral Woman und Drehtüren

Hängende oder schwebende Skulpturen drücken Ambivalenzen und Zweifel aus, sagte die New Yorker Bildhauerin Louise Bourgeois einmal. Im Haus der Kunst in München und bei der Destination Wien sind einige solcher Ambivalenzen zu sehen.

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Kerstin Kellermann
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06.05.2015

Der Reiz am sprachlichen Vorantasten: Gina Mattiello

Es ist der Reiz des Angedeuteten, des nicht ganz Ausgesprochenen, des sprachlichen Vorantastens, der die österreichische Stimmperformerin und Schauspielerin Gina Mattiello antreibt. In Bern studierte sie »Théâtre Musical/ Neues Musiktheater« und »Literarisches Schreiben«. An ihrer Werkliste lässt sich der Stellenwert, den Literatur dort einnimmt, gut erkennen.

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Michael Franz Woels, Ruth Ranacher
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17.04.2015

Fehlende Gegentöne

Zusammengeschustert: Kommentar zum neuen Wiener Elektronikmusikfestival Electric Spring

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Christian König
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13.04.2015

Experimentelle Musik in Aspern Seestadt

Ûber den Horizont Hinaus! Aspern Seestadt! Ein skug-Interview von Nina Prader mit Lona Gaikis, der Kuratorin von »Czirp Czirp«: über die Events HORIZON und NARRATIVES, veranstaltet Anfang 2015 im Kultursalon SALoTTo sowie über die Wahrnehmung von dem Verhältnis zwischen Kunst und urbanem Wohn- und Kulturprojekt am Stadtrand von Wien.

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Nina Prader
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28.03.2015

»Mein Drama findet nicht mehr statt«: Emel Heinreich

Lange nicht so anstrengend wie das echte Leben: Das Theaterstück »InBetween« in der Regie von Emel Heinreich über das schreckliche Schicksal von türkischen Transsexuellen wandert tapfer am Rande des Schmerzes entlang und sucht nach Ursachen und Erklärungen. Zur Erinnerung an Hande, eine im Jänner 2015 in Wien ermordete Asylwerberin aus der Türkei.

Alle Fotos (c) Francisco Peralta Torrejón

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Kerstin Kellermann
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23.03.2015

Bild- und Sounderzeugung statt Theorie: Biennale Venezia

Prisoner Songs, Factory Songs, Performances, neu entstandene Opern: Okwui Enwezor, Direktor des Hauses der Kunst in München, wird dieses Jahr die Art Biennale Venezia sehr lebendig ausrichten. Ein Vorab-Bericht.

Alle Fotos (c) Heiko Kilian Kupries

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Kerstin Kellermann
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17.03.2015

Ein Pfenniggericht?

»Es kann nicht sein ein recht Gericht, wo der Pfennig das Urteil spricht.«
Anmerkungen zu »Michael Kohlhaas« und seinen wichtigsten Adaptionen in der Kinogeschichte.

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Petra Popovic
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15.03.2015

Mut zum Ordinären – Diagonale 2015

Die Diagonale 2015 ist die letzte unter der Leitung von Barbara Pichler, die sich nach sechs Jahren verabschiedet und an das Jungduo Schernhuber/Höglinger übergibt.

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David Višnjic
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13.03.2015

We are all drying, Caroline: Tricky Women Filmfestival

In der Vorschau auf das Tricky Women Filmfestival stach »Half Wet« hervor, mit roten, nackten Männern vor rosa Himmeln auf leerer Erde. Wir trocknen aus, Leute! Feuer- wassernachschub gibt es Mitte März im Metro Kino.

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Kerstin Kellermann
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03.03.2015

Alisa Yoffe: Russische Punks als Abdruck des Universums

»Every bullet you shoot at us becomes a letter« steht über Bleikugeln und Bleilettern. Punks sind als Imagination auf einen Thoravorhang mit dicken, schwarzen Pinselstrichen an die Wand gezeichnet. In »Tales of Two Cities« im Museum am Judenplatz assoziieren KünstlerInnen zu Objekten aus zwei Sammlungen in Moskau bzw. Wien.

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Kerstin Kellermann
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24.01.2015

REAL DEAL! Festival der postspekulativen Kultur

Theater gegen das Theater – und doch wieder dafür: Mit »Real Deal!« will die Theater- und Performance-Gruppe God’s Entertainment  gegen die Kommerzialisierung von Kultur und Theater im Speziellen aufrütteln – an Ort und Stelle im WUK in Wien – an Ort und Stelle im WUK in Wien, am 12./13. 12. 2014 – zusammen mit hochinteressanten Akteuren wie Ann Liv Young.

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Hardy Funk
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24.11.2014

A downer at funerals

Absolut sehenswerte Filme bietet die Viennale DVD-Box auch in ihrer dritten Auflage heuer. Schade bloß, dass aus fünf Filmen nur noch drei geworden sind. 

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Curt Cuisine
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05.11.2014

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Plus jamais ça

Partout l’Europe perd sa mémoire, se répète et donc se trompe. Il n’y a pas de »nouvel antisémitisme« en 2014, il n’y a que de nouveaux adhérents aux mêmes haines éternelles. Mais la haine c’est toujours la haine de soi.

(Deutsche Ûbersetzung weiter unten.)
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Alessandro Barberi (Übersetzung), Noël Akchoté
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27.10.2014

Der Humanist als Alien

Mit der 24. Ausgabe seiner Synema Publikationen ehrt das Österreichische Filmmuseum Amos Vogel, den Gründer und Kurator von Cinema 16, dem einstmals größten amerikanischen Filmclub. Ein paar Anmerkungen zu einem Liebesdienst unter Gleichgesinnten.

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Curt Cuisine
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23.10.2014

Gescheiterte Trauer um die Vergangenheit: »Ghosts of My Life«

»Ghosts of My Life« des englischen Kulturtheoretikers und Musikjournalisten Mark Fisher ist eines der meistdisku-tierten Bücher zurzeit. Seda Nigbolu hat es mit Ballard, Derridas »Hauntology« und Toffler quergelesen. Was ist heutzutage musikalisch innovativ, wenn Kraftwerk immer noch futuristisch klingen? Retro, Zukunftsschock, Geister-stimmen, digitale Depression, ent-erotisierte Kultur: Erwähnungen gegen das Dazugehören-sollen.

Bild: Crack Magazine

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Seda Nigbolu
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11.10.2014

Don’t believe the Hype!

Das Elevate-Festival feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen und nützt diesen Anlass für eine kritische Selbstreflexion. Doch wie kann bzw. darf man als Autor eines Musikmagazins eine Veranstaltung ankündigen, der man seit Jahren persönlich verbunden ist? Der Versuch einer Annäherung.

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Chris Hessle
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03.10.2014

»Sie verteidigte ihre Kinder mit dem Küchenmesser«

Die Sandleitnerin Ingrid Garnitschnig* erinnert sich an die Geschichte ihrer Familie in Kärnten. Ihre Tante wurde von den Nazis verschleppt und in Auschwitz vergast. Garnitschnig lebt sehr gerne in Sandleiten, weil es »ein Widerstandsnest« war, sagt sie im Gespräch mit skug/ SOHO IN OTTAKRING.

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Kerstin Kellermann
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12.08.2014

Mini Rock und Kriegstanz

Empathie spielt eine wesentliche Rolle im Schaffen der Performerin/Musikerin Magdalena Chowaniec, die im August an zwei ImPulsTanz-Aufführungen beteiligt ist. 

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Michael Franz Woels
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01.08.2014

Das geheime Auge der Vivian M.

Die Dokumentation »Finding Vivian Maier« beruht auf der mysteriösen Geschichte eines scheinbar normalen Kindermädchens. »Normal« – möge man damit in Verbindung bringen, was man möchte – war diese Dame jedoch mit Sicherheit nicht.

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Julia Philomena Baschiera
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29.07.2014

Drogenrausch, Film, Text, Erleuchtung: Gordon Ball

Der Schriftsteller, Fotograf, Filmemacher und Professor Gordon Ball erzählt im skug-Gespräch über seine New Yorker Zeit Mitte der wilden Sechziger, sein Leben auf Allen Ginsbergs Dichterfarm und die Suche nach Bedeutung. Anlass: die Einladung der Wiener Schule für Dichtung Ende Juni.

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Manon Steiner
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12.07.2014

Kinder, die auf Knollennasen starren: Pictoplasma Festival

»Character Design« klingt als Aufeinanderprallen von Authentizität und Synthetik nicht allzu einladend, aber at least schön post-digital. Was sich dahinter verbirgt, zeigt seit zehn Jahren das Berliner Festival Pictoplasma.

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Steffen Greiner
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12.07.2014

»Charisma können wir nicht beim Billa kaufen«

Im Interview mit skug spricht Ismael Ivo über seine aktuelle Produktion mit der »Körperbibliothek«, Inspirationsquellen und Unterrichtsansätze, Charisma, Angst und Heldentum.

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Michael Franz Woels, Ruth Ranacher
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04.07.2014

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