Mit Witz und Verve verjazztes Liedgut, große Unterhaltung, einigermaßen getrübt durch Sitzschieflage. Aufgrund der zu nachlässigen Bemühung um Pressekarten waren die Vorraussetzungen für mich an diesem Abend nicht die besten: weil das RKH bis auf die letzte Ritze ausverkauft war, wurden für Spätbucher links und rechts auf der Bühne Sessel aufgestellt – gut gemeint, aber für den Hörgenuss leider eine Zumutung.
KOLLEGIUM KALKSBURG, Fotocredit: Peter Kubelka
Mit den Tindersticks ist es so eine Sache: Entweder man mag sie, oder eben nicht. Im Besonderen geht es dabei um den markanten Nuschelgesang von Stuart Staples. Inwieweit die Musiker der inzwischen im Kern auf ein Trio geschrumpften Bande austauschbar sind lässt sich aus der Distanz schwer beurteilen. Jedenfalls klangen die beiden Soloalben Staples‘ auch…
Das charmante Kollektiv Dust Covered Carpet (DCC) geht mit viel Ernst an die Sache heran: Um sich mit ganzer Konzentration den Aufnahmen widmen zu können verabschiedete sich DCC kurzerhand nach Deutschland, um sich in einem Bauernhaus in der Wüste von Brandenburg unter der Aufnahmeleitung von Dino Spiluttini (Liger) eine intensive Songsammlung abzuringen. Ernsthafte persönliche Auseinandersetzungen…
Überdreht geht das Trio Strange Boys zu Werk. Dessen akustische Vision ankert im Garage Rock der Sixties und Seventies, garniert mit hysterischem Jazz-Saxofon und weiblichem Chorgesang. Das Titelstück »Brave Me« besticht durch ein mit Freude hingerotztes Video mit Miau-Beteiligung und hat ohne weiteres das Zeug zu einem Dauerbrenner auf den Plattentellern der einschlägigen Trinkhütten. Die…
In einem ausführlichen Interview auf motor.de erzählt Hecker schonungslos über seine persönliche Krise, seine Versagensangst und andere neurotische Leiden. Sein gereiftes Bewusstsein, das nicht zuletzt auf die Begegnung mit einer Prostituierten in Tokyo zurückzuführen sein soll, macht sich auch äußerlich erkennbar: Vollbärtig und bewusst nachlässig gekleidet präsentiert sich der Schmerzensmann jetzt den Medien und freut…
Immerhin über 30 Jahre gibt es die Fehlfarben schon. Vermutlich ist es gar nicht einfach sich über einen so langen Zeitraum den gerechten Zorn zu erhalten wie es der Wave-Punk Peter Hein nach wie vor drauf hat. In bewährter Manier rotzt sich die Truppe in schlanken 35 Minuten durch immer aktuelle Themen wie Glück, Web…
David Hebenstreit alias Sir Tralala ist einer der eher exzentrischen Einzelkämpfer in der Wiener Musiklandschaft. Mit »Escaping Dystopia« hat er sich unter ernormem Aufwand ein beeindruckendes Konzeptalbum abgerungen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass – außer bei Todesfällen – jemals österreichische Popmusik Thema in der ZIB1 war. Bezüglich medialer Aufmerksamkeit setzt Anja Plaschg also wirklich neue Maßstäbe. Die kurze Biografie der Musikerin ist sattsam bekannt, sogar ihre Eignung als Projektionsfläche für alternde Musikjournalisten wird bereits aufgeregt diskutiert. Doch was bleibt, wenn der Hype,…
Von Grace Jones, The Bug, Tanz Baby! bis Amos Poe …
Das neben neuen Arbeiten von Bruce LaBruce und Kenneth Anger wohl mit der größten Spannung erwartete Werk beim Donaufestival 08 ist die Oper »Satan Mozart Moratorium« von Paul Poet im Verbund mit Jean Louis Costes‘ »Opera Porno-Social«. Ausgehend von Mozarts »Bastien und Bastienne (1768)« soll den allzu affirmativen Huldigungen an Mozart aus 2006 ein klares Statement entgegen gehalten werden: Eine Kinderoper im Pornokleid. Interview mit Autor/Regisseur Paul Poet.
Eine denkwürdige Nacht, dank zweier große Entertainer.
Zur Eröffnung des dreitägigen Bluebird-Festivals lud die veranstaltende Vienna Songwriting Association in ihr Stammquartier, das Gasthaus Vorstadt mitten in Ottakring. Das Bluebird widmet sich nun im dritten Jahr den vielen Zugängen zum Thema Songwriting und ist auf dem besten Weg so etwas wie ein Kompetenzzentrum zu werden.
War der Release des Vorgängers »The Folded Palm« eher unglücklich getimed und deshalb im großen Kanada-Jahr im Schatten von Sunset Rubdown, Xiu Xiu oder Destroyer etwas untergegangen, ist jetzt hoffentlich der Zeitpunkt für FE günstiger, um mit »TOTV« mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen. Verdient hätte das ungewöhnlich betitelte Album diese in jedem Fall. Der Mann, der…
Seife auf unserer Haut – Betörende Sounds in der MAK-Nite am Di. 5.6.2007. skug verlost zwei Freikarten. Wer ist ihr Mentor? Antwort an: abo@skug.at
Jaja, der Abschied. Dem Vernehmen nach soll sich Stuart A. Staples mit diesem Album ja auch wieder von seinem Soloausflug verabschieden und in seiner Stammformation weiter den melancholischen Gockel geben. Dem Titel gemäß legen die »Leaving Songs« dann auch gleich los mit »Goodby To Old friends«, und da sind sie wieder, die vertrauten tiefen Anschläge…
Die letztlich immer öfter im Zusammenhang mit Arcade Fire und dem New Yorker Pathetiker Anthony zitierte britische Psychedelic-Popband Flotation Toy Warning gab im ausverkauften Porgy&Bess ihr gefeiertes Österreich-Debüt.
»Look At Us, We Formed A Band«, brüllen zur Zeit die famosen Art Brut aus vielen Lautsprechern. Dasselbe haben Brett Anderson und Bernard Butler getan, nur dass sie zum zweiten Mal die gleiche Band gegründet haben. Aus Suede, die Saitenstreichler Butler schon nach dem zweiten glänzenden Album »Dog Man Star« verlassen hat, werden The Tears….
Frau Nordenstam ist ein typischer Fall für ein » Take it or Leave it«-Verhalten: Springt man auf die fiepsende Kinderstimme und den eingefrorenen Gesang der Norwegerin an, wird eine/n ein neuer Release nicht enttäuschen. Ist das nicht der Fall, stehen die Chancen für ein besseres Kennenlernen nicht so gut. Ich gehöre zur ersten Gruppe; und…
Technisch versiertere Menschen als ich würden sicher sofort wissen was ein Nachlader ist, mich macht erst das Infoblatt schlauer: Der gute alte Commodore-64, der ja für die meisten ein reiner Spielcomputer war, hatte so wenig Speicher, dass man, um auf höherem Level weiterspielen zu können, so genannte Nachlader, verwenden musste. Daniel Baumann alias Nachlader hat…
Naja, also das was die die Band da am Waschzettel so daherlabert ist mir gleich einmal unsympathisch. Einen ganzen Absatz lang wird auf die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit der Engineers herumgeritten: »The thing with us is that we’re just so different«, Oje. Erstens wollen das natürlich ALLE, und zweitens stimmt es gerade in diesem Fall ganz…
Ein zum Wolf gewordener (wolfs)blutjunger irischstämmiger Multiinstrumentalist musiziert auf allerlei ungewöhnlichen Instrumenten. Die soundtechnische Unterstützung »ex machina« blieb diesmal daheim, ein leidenschaftlich-verspielter Abend wurde es trotzdem.
Weite musikalische Räume im weitläufigen Kuppelsaal des Planetariums. Bei fast völliger Dunkelheit zementieren Bohren & der Club of Gore eindrucksvoll ihren Status als langsamste Band der Welt.
Nietzscheanisches Killerkommando mit Krawattenpflicht. Die FL bringen am vorletzten SoundBridges-Abend die Ohren zum Schlackern. Kein Lu-Lu.
Pathos-Pop mit Überzeugungskraft präsentiert, oder: Gute Unterhaltung ohne Distinktionsgewinn …