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Wendy McNeill

»For The Wolf, A Good Meal«

Hoanzl

Vor dem heurigen Akkordeon-Festival war mir Wendy McNeill gänzlich unbekannt, nach ihrer einnehmenden Performance bei diesem bin ich schon McNeill-Fan. Die kanadische Wahl-Schwedin führte mit Charme und Witz ausschlie&szliglich durch das aktuelle Opus: »For The Wolf, A Good Meal« ist ein im Wasser angesiedeltes Konzeptalbum, das von wilden Tiermenschen, Geistern und Magie handelt. Aber das soll uns hier nicht weiter kratzen, ist diese Platte doch auch ohne die geringste inhaltliche Kenntnis eine wohltuende Massage für Ohr, Herz und Hirn. Und das sicher nicht im Sinne einer Feelgood-Meditations-CD, wird doch ab und an ganz schön auf den Spuren von Tom Waits (»Rain Dogs«-Phase) gerumpelt. Wendys Stimme, die auch live geloopt wird, zieht dabei Register, die man in ihrem Solettikörper niemals vermuten würde. In manchen Passagen erinnert das an Soap&Skin, dann wieder an Amanda Palmer oder PJ Harvey. Atmosphärisch strahlt dieses immerhin schon sechste Album McNeills bei aller scheinbaren Leichtigkeit eine gehörige Konzentration und Dichte aus, immer ein wenig dunkel, aber unter Wasser ist es ja auch nicht gerade supersonnig. Das an ihrer dünnen Gestalt mächtig wirkende Akkordeon, solide gestützt auf High-Heels, spielt sie mit somnambuler Sicherheit vorzugsweise im Dreivierteltakt, hie und da greift sie zur gezupften Gitarre. Zudem sind die Stücke allesamt wunderbar arrangiert, da ist gegenüber der Live-Show in Triobesetzung noch einiges im Studio dazugekommen. In den Credits findet sich auch ein gewisser Christoffer Lundquist, der instrumental- und sampletechnisch noch so manches beigesteuert hat. Unter all den strahlenden Stücken ragt das dramatische »Giver« mit seinem Jahrhundert-Refrain noch heraus, und damit ist »For The Wolf, A Good Meal« ein Folk Noir-Album, an dem sich andere Releases des Genres werden messen lassen müssen.

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