R&S kompiliert von Blop-Step bis Space Funk, Boo Williams‘ »Home Town Chicago«, »kafkatrax« von Wolfgang Voigt, Luke Slater aka Planetary Assault Systems, Geschmackvolles von Rebolledo, Silence Music aus Litauen.
Dieses Album spaltete die Musikmeinungen 2010 wie kaum ein anderes. Von Matthew Dears »ungelenker Stimme« war die Rede, von »seltsam gewickelten Quäk-Dance-Songs«, und überhaupt, warum blieb er nicht bei seinen Techno-Leisten? Gott sei Dank kann ein anderer Teil der Kritiker, ich zähle mich dazu, über solche Hirngespinste nur den Kopf schütteln. Hier handelt es sich…
Still Sound. Das Elektronikmusikfestival Sónar fand zum 18. Mal in der katalanischen Metropole statt. Ein Erlebnisbericht.
Ein größerer Brocken sind diese auf einer Doppel-CD erschienenen Remixes von Popol Vuh. Die erste CD versammelt zwölf vornehmlich aus Werner- Herzog-Soundtracks entnommene Stücke der deutschen Krautrock-Riesen, die vor allem die Ambient- und Electronica-Seite der Band abbilden. Zu den Remixern auf der zweiten Platte zählen, sorgsam und passend ausgewählt, Peter Kruder, Mika Vainio, Thomas Fehlmann,…
Neues kommt auch von dem französischen Multi-Talent Quentin Dupieux aka Mr. Oizo. Soeben hat er seinen dritten Spielfilm beendet, bei dem er Regie, Kamera, Drehbuch und Schnitt übernahm. »Rubber«, eine komödiantische Horror-Groteske, handelt von einem Menschen mordenden Autoreifen und erzielte bei diversen Filmfestivals von Cannes bis Locarno viel Aufmerksamkeit. Dem nicht genug, zeichnet sich der…
Das, äh, fünfeinhalbte Studioalbum von Groove Armada fungiert als Yin- oder Yan-Seite des Anfang des Jahres erschienenen »Black Light«. Dessen Songs wurden im Laufe der Festival-Saison 2010 durch umtriebiges Touren rund um den Globus für das Live-Erlebnis neu bearbeitet, erweitert, aufgeblasen. Die negative Konnotation des letzten Attributes ist unbeabsichtigt, denn auch auf dieser Platte fährt…
Seit über zehn Jahren produziert der Hamburger, der als einer der Könige des Dub-Techno gilt, für Labels wie Shitkatapult oder Echocord, immer mit einer sehr eigenen Handschrift. Dub meint bei ihm so richtig Dub, Ambientöses, mit dementsprechenden Vocals, Reggae-Ästhetiken und allem drum und dran. Auf »Mixes & Maxis« versammelt er neun Cuts, drei davon previousely…
Der junge Londoner Brackles macht mit seinem Mix »Songs for endless cities« den Auftakt für das nun ebenfalls mit !K7 verbandelte Label Cool in the pool. Auch er webt das Netz zwischen seinen Songs gekonnt, aber lose, was mir persönlich oftmals sogar lieber ist als ein fest verspachtelter Mix-Klotz. Der housige Post-Dupstep und UK-Funky ist sein…
Die Musik der Dänin Ane Oestergaard alias Band Ane entsteht, so will es die Legende, in einer roten Holzhütte im Wald. Passend dazu, wie auch zu ihrem Sound, steht auf dem Pressefoto eine kariert-beschürzte Ane strahlend in der Küche und rührt in einer Schüssel bunten Kabelsalats. Ihr erstes Album »Anish Music« schlug in Dänemark größere…
Eine wahrhaft außergewöhnliche Entdeckung machte der Musikjournalist Florian Sievers, als er bei einem IKEA-Besuch auf eine Schallplatte mit elektronischen Soundexperimenten aus der DDR stieß, die als Dekoration angebracht war. Intensive Recherchen und viele erhellende Gespräche mit Beteiligten später stellt er nun eine Compilation aus den gefundenen Schätzen vor, herausgebracht auf dem an dieser Stelle schon…
Zum 15. Mal ging das weltbeste Festival of Advanced Music and Multimedia Art über die Bühnen. So gut, dass ich fast sprachlos blieb.
Das geniale französische Elektro-Duo ist zurück.
Eine gläserne Bar im dreißigsten Stock eines New Yorker Wolkenkratzers, kühle, spiegelnde Metallflächen und stylische Leute mit Namen wie Neo und Trinity – in die Morgendämmerung, ins »Twilite«, hierher gehört diese EP mit ihren superreduzierten, deep-glatten Sounds. Passend dazu die Anonymität der Tracks, von denen sich einzig »Twilite 8« einen kleinen Ausreißer aus der Monotonie…
Mein aktuelles Sommer-Lieblingsalbum: Die Wiederveröffentlichung des Debütalbums der zwei Norweger Fredrik Saroea und Ket-Ill aus 2005. Sie spielen eine bunte Melange aus Dancerock und Pop mit Tahiti 80-leichten Summerfeelings und Talking Heads-Einsprengseln. Man findet Discosounds (»I Used To Dance With My Daddy«) und Rocksongs (»New Song«); außerdem mit »Computer Camp Love« eine extrem charmante Umwandlung…
Hier wieder eine Live-Session nach meinem Geschmack! Oliver Huntemann startet mit »Play! 01« seine neue Compilation-Reihe und das hier kann man wirklich einen würdigen Start nennen. Er hat einen untrüglichen Geschmack für schöne, minimale Schwebe-Tracks, und er hat vor allem ein Gespür für etwas, was schon Cicero und die alten Römer als Zaubertrick für die…
Coincidence und Consequence
Wenn aus Soundexperimenten neue Musikstile werden. Eine eigentlich ganz normale Geschichte über zwei Brüder aus Detroit – Lawrence und Lenny Burden – die sich, unterstützt von glücklichen Fügungen und persönlichen Ehrgeiz nicht beirren ließen, etwas Neues zu machen.
Spanien ist Sonne, Progressive und Ibiza. Sangria, Paella und Hard-Techno. Oder? Ein Lokalaugenschein oder: das Aufräumen mit Klischees.
Matthew Dear aka Audion sieht nicht nur aus wie ein griechischer Gott, er macht auch überirdische Musik. Sein Fabric Studio Mix klingt und swingt herrlich frickelig und labyrinthisch, schleicht sich in den Kopf und folgt den Gehirnwindungen, passt sich dem Herzrhythmus an (oder eher umgekehrt), kurz, sofort hat man den Beat intus und fühlt ihn…
Dass die Finnen super elektronische (Pop-)Musik machen, ist ja spätestens seit Pan Sonic, Jori Hulkonen und Jimi Tenor bekannt. Hier kommt nun also Sasse, fünffacher Labelchef (u.a. Moodmusic und Rave Your Mummy), der schon auf eine ganze Menge Releases auf renommierten Labels wie Poker Flat oder Fine zurückblicken kann, mit seinem Debütalbum. Es geht gleich…
Gleich vorweg: ein Hit wie »Time has changed« ist auf ihrem zweiten Album nicht zu finden. Eigentlich auch sonst nicht viel mehr. »Killermachine« ist nämlich eine Mogelpackung. Ganz nette Elektropop-Songs enthält es zwar, sogar langsame, um nicht zu sagen balladeske Liedchen, aber den Funk oder, sagen wir, die catchy Melodien haben die beiden irgendwo auf…
Ohne jetzt als engstirnige, intolerante Electro-Schlampe gelten zu wollen, empfehle ich ja prinzipiell doch, von »Lounge-Mixen«, die mit dem Attribut »gefühlvolle Jazz-, Deep-House- und Latin-Einflüsse« und womöglich noch mit der Drohung »Ibiza« versehen sind, eher Abstand zu nehmen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, war geduldig und tolerant und habe versucht, dieser neuen, x-ten Version…
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, da trafen sich in Linz im schönen Österreich eine Handvoll Künstler und Kunstinteressierter und entdeckten, dass sie die gleichen Interessen hatten – frische, freaky, experimentelle elektronische Musik zu machen nämlich.
Washer/Cherry Sunkist/Zimmer/Horace on tour:
Do. 12.1. Stadtwerkstatt/Linz
Fr. 13.1. CIK Café/Künstlerhaus Klagenfurt
So. 15.1. »sonntag abstrakt«/Postgarage Graz,
Mo. 16.1. Jazzit/Salzburg
Do. 19.1. Cabaret Renz/Wien = skug #65-Party! Featuring DJ marfloW, die Hälfte von Diskokaine, Dienstags resident DJ im MAK-Stiegenhaus, Wien 1, beglückt die skug #65-Party-Sause im Cabaret Renz mit jackin’chicago-not jackin’detroit-gay italo-nudistic french chansons-prolo belgium techno-cosmic disco terror-old italian soundtracks-cheesy hiphouse-tweakin‘ acid-EBM (but no IDM!!!).
Stéphane Laporte scheint angekommen zu sein. Sein zweites full-length Album ist ein Streifzug durch den Dschungel seiner früheren Veröffentlichungen, vereint alle nur denkbaren Einflüsse seiner Musikentwicklung angefangen bei seiner Beatles-Jugend, über 80ies-Noise und Lo-Fi-Geknister hin zum großem Pop der 90er usw. usf., wobei Laporte trotzdem immer seinen Elektronik-Wurzeln treu bleibt. Klingt verwirrend? Ist es aber…
Believe the hype, this time. Die lang erwartete, vielbeachtete achte Gigolo Records Compilation hält, was sie verspricht; ist eine Momentaufnahme dessen, was aktuell auf dem Sektor Electronic Techno Pop passiert und was man in unmittelbarer Zukunft erwarten und erhoffen darf. In gewohnt souveräner Manier mixt Selector DJ Hell altbekannte Dancefloor- Größen wie Adriano Canzian, David…
Ich verstehe die Welt nicht mehr – zwei renommierte Labels, ein guter Vertrieb, ein mehr als vielversprechender Pressetext, ein Gig im Flex kommende Woche – und dann das? Leide ich unter Geschmacksverwirrung? Marcel, ein junger ungarischer Produzent wird von allen gehypt, ist bereits auf mehr als 50 (!) Compilations vertreten und seine Tracks fehlen angeblich…
Was für eine Stimme, was für eine Persönlichkeit! Lene Lovich zieht das Publikum von Anfang an in ihren Bann und lässt uns auch so schnell nicht wieder los.