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»The Evil Garden« – Noël Akchoté

Der New Yorker Edward Gorey (1925-2000) inszenierte 40 Jahre »den Comic Strip als Horror-Film und die Tragödie als Komödie« (Liner Notes). Goreys Texte waren ein exzellentes Pendant zu seinen originellen, am 19. Jahrhundert orientierten Federzeichnungen, die sich über das CD-Booklet erstrecken. Dickens und Austen mögen als Autoren Pate gestanden haben und wahrlich: Gorey entwarf sinistre…

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Alfred Pranzl
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18.12.2001

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from within the solar cave – mnortham

Klangturm-St.-Pölten-Komponist Michael Northam, der als Solokünstler das Signet mnortham verwendet, veröffentlicht seine Alben auf verschiedensten Kleinstlabels. Herausragend auf vorliegender CD, Nr. 39 von von 500 Stück Auflage, erschienen auf Absurd (Griechenland), ist diesmal auch das Coverdesign. Drei runde Papierdeckel in CD-Größe umschließen zusammengeklappt die schwarz-silberne Scheibe, die wiederum die galaktische Soundästhetik mnorthams offenbart. Diesmal bilden…

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Alfred Pranzl
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17.12.2001

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Ritual – Mísia

Madredeus‘ kammermusikalisch-abgehobene Künstlichkeit will sie nicht erreichen, trotzdem würde ich Mísias Musik als artifiziell bezeichnen. Ihre Stimme scheint aber bei weitem nicht so entrückt wie jene von Madredeus-Vokalistin Teresa Salgueiro. Drei Herren an Guitarra Portuguesa, Viola Baixa und Viola begleiten Mísia auf ihrer Interpretation von Fado-Kompositionen, die zwar authentisch klingen, aber so ausgefuchst gespielt werden,…

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Alfred Pranzl
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14.12.2001

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Huit Préludes/La Fauvette des Jardins – Olivier Messiaen

Das massive ornithologische Interesse bewog den französischen Tonsetzer Messiaen sogar dazu, den »wahnsinnigen« Versuch zu wagen, alle Vogelgesänge Frankreichs, unterteilt in Herkunft und Regionen, zu notieren. Schon im Frühwerk verbirgt sich eine Hommage an die Sprache der gefiederten Tiere. Die »Eight Préludes« (1928-29) beginnen mit »Der Taube«, doch geht es Messiaen eher um Klangfarben. Und…

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Alfred Pranzl
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07.12.2001

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Staubgold – Various Artists

Katalognummer 20 ist nach 19 Alben eine Werkschau, die nicht jede einzelne Veröffentlichung Revue passieren lässt. Neben einem mpeg-Video des Grönland Orchester ist auf drei von 14 Tracks sogar eine kleine Vorschau versteckt. Ekkehard Ehlers bietet einen Vorgeschmack auf Trilogie-Teil 2: Sein »plays John Cassavetes-Edit« gerät wider Erwarten schwulstigst und Schlammpeitzigers »Köln-Olpe« ist ein sehr…

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Alfred Pranzl
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06.12.2001

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Heroin – Stephan Mathieu/Ekkehard Ehlers

»Rose«: Eine Ladung aus Melodica- und Orgelriffs wird mit einigen Laptopgeräuschen zu einem wunderschönen Ohrwurm geloopt. Dieser Musik kann ich verfallen wie es mir mit Drogen nicht gelingt. Sie strahlt selbst dann Wärme aus, wenn das Pendel mehr Richtung Experiment ausschlägt und Notebookgrummeln oder Clicks’n’Cuts-Verwandtes die Oberhand gewinnt. Denn Mathieu/Ehlers verabsäumen es meist nicht, Melodiesprengsel…

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Alfred Pranzl
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05.12.2001

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Populäre jüdische Künstler Wien 1903-1936, Berlin, Hamburg, München 1903-1933 – Various Artists

Rassisten unterscheiden nicht zwischen assimilierten Staatsbürgern und nicht assimilierten. Deshalb wurden selbst KünstlerInnen, die sich großteils als Deutsche und Österreicher verstanden, im Nazireich gnadenlos verfolgt, vertrieben oder getötet. Auch wenn sie das urbane Liedgut immens bereicherten. Also war die Auslöschung des Judentums gleichzusetzen mit der Vernichtung deutschsprachiger Kultur, die aber ohne die Schaffenskraft jüdischer KünstlerInnen…

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Alfred Pranzl
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30.11.2001

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Ambidextrous – Her Space Holiday

Auf dem zuvor erschienen Longplayer wurden Erinnerungen an Spaceman-3-Nachfolge-Combos wach und nun ist Verwirrung eingetreten. HSH-Mastermind Marc Bianchi nimmt sich Fremdmaterial zum Remixen vor. Elasticas »My Sex« und Micromars‘ Casioadoration »Why Didn’t My Parents« sind sehr liebliche, Streicher einbeziehende Versionen. Doch treibt es Bianchi als Eklektiker vielleicht ein bisschen zu weit. In Logics »American Household«…

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Alfred Pranzl
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15.11.2001

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Iag Bari – Fanfare Ciocarlia

»First they took Berlin, then Manhattan, then Bucharest.« Südosteuropa-Kennerin Grit Friedrich wandelt zu recht das Leonard-Cohen-Zitat ab. »The Gypsy Horns From The Mountains Beyond« (so der CD-Untertitel) sind schon dermaßen bekannt, dass sich allerlei Umwegrentabilität ergibt. Auch für Rumänien selbst ist die hart an der Grenze zu Moldawien lebende Fanfare, so sie nicht schon wieder…

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Alfred Pranzl
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04.11.2001

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Band of Gypsies – Taraf de Haïdouks

Die in ihrer Heimat Rumänien weitgehend unbekannten – was mit belgischem Label und erfolgreichem Marketing im Westen zusammenhängt – Cymbalon-Ekstatiker legen ihr nunmehr schon viertes Album aufs Parkett. Ja, damit ließen sich spielend Hochzeiten beschallen … Auf »Band of Gypsies« passiert eine Ensembleerweiterung, die Klänge aus zwei Balkanländern auf die unvergleichlichen Cymbalon-Geigen-Akkordeon-Parforceritte treffen lässt. Quasi…

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Alfred Pranzl
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22.10.2001

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Machina Natura – Heimir Bjorgulfsson

Der diesjährige CD-Designpreis geht nach Amsterdam. Erneut besticht eine Disc aus der Materialserie. Kein Silberling, sondern ein Grünling ist die Scheibe. Außen transparent, drinnen (die CD währt nur 14 Minuten) dunkelgrün. Die Musik? Nach anfänglichem Zögern und Abwägen ist ein kurzes Dröhnen zu vernehmen und bald herrscht wieder beinahe Stille. Ein dem Grillenzirpen ähnliches Loop…

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Alfred Pranzl
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16.10.2001

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Between Or Beyond The Iron Curtain – Various Artists

Wieder mal gräbt Crippled in Archiven, diesmal in polnischen und tschechischen. Und belegt, dass die Jazzer aus dem Osten keineswegs Grooveleugner waren und recht partytaugliche funky Arrangements (Wojciech Karolak, Gustav Brom, Big Band Katowice, Zbigniew Namyslowsky) zustandebrachten. Die Jazzrockseuche, die sich auf vorliegenden Aufnahmen vorwiegend per Keyboard äußerst, war in diesen Ländern sicherlich auch akut,…

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Alfred Pranzl
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14.09.2001

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Reslab – Various Artists

Bedrohlich grummeln Subdubbässe, Pianosounds tausendfach verhallt, ebenso Drumschläge. Andreas Tillianders »Downer« ist nicht so abstrakt wie Tracks von Pole gehalten und zwingt forsch die Beine gen Tanzboden. Andere sagen auch hypnotic Dub-Tech-Groove dazu. Absolut großartig. Schweden, bislang eher Neuland in Sachen futuristischer Electronica, wird spätestens mit »reslab« kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte sein….

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Alfred Pranzl
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10.09.2001

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Ub/Abu – Hubbub

Französische Impromusik, die weite Spannungsbögen aufbaut. In Österreich ist das Quintett Hubbub eine unbekannte Größe, doch sollte sich dies mit diesem Album ändern. Die Musiker selbst gehen dem Ursprung ihres Bandnamens gründlich nach. Zahlreichen Quellen, vom Onlinedienst bis zur Enzyklopädie, ist zu entnehmen, dass das gälisch-schottische Wort Hubbub ein lautes Geräusch, Tumult und Konfusion beschreibt….

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Alfred Pranzl
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08.09.2001

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Das Auge des Schweigens – George Lopez

Ein Thriller ohnegleichen. Spannung bis zum Zerreißen. Wenn die Streicher mit dem Bogen über die Saiten fahren, steigert sich der Klang zu massiver Wucht. Anspannung und Loslassen – der dämonische Dramaturg Lopez weiß um die Kraft, die instrumentale Wirbel evozieren. Ebenso aber auch um versprengte Irritation durch Soloinsturmente. Diese dürfen Akzente setzen, doch ist ihnen…

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Alfred Pranzl
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06.09.2001

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Dachte Musik – Dachte Musik

Absolut bewusstseinserweiternd. Wo nicht Virtuosität, sondern Reduktion und Abstraktion bestimmend sind, wird das Überflüssige, das Übermaß zugunsten einer transparenten Akustik ad acta gelegt. Auch heißen die Kompositionen von Radu Malfatti (Trombone) und Franz Hautzinger (Quartertone Trumpet) schlicht »Dachte Musik 01« und »02«. Üppig ist einzig die Dauer: je CD über eine Stunde! Viel Zeit wird…

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Alfred Pranzl
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05.09.2001

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Substrata – Biosphere

»Als die Sonne den Horizont küsste«: Was für ein schwermütiger Auftakt, was für ein Cover, das einmal mehr Jon Wozencroft designt hat. Bläuliches Licht dämmert entlang eines engen, bewohnten und von Verkehrssträngen durchzogenen Küstenstreifens, der sich in Südamerika befinden dürfte. Schlieren von keyboardabgeleiteten Sounds schwären, ziehen wie ein Nebel den Steilhang hoch. Dunkel drohen Bässe…

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Alfred Pranzl
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31.08.2001

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AlterMEDIUM Moskau

Das Theremin Center packte zeitgenössische Musik raffiniert in ein denkwürdiges Festival.

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Alfred Pranzl
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31.08.2001

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With Russia From Love – Leonid Soybelman

»Gewidmet dem russischen Enfant Terrible und Komponisten Sergej Kurjochin (1954 – 1996)«. Erst jetzt erscheinen die dekonstruktivistischen Erinnerungen an den russischen Performancemusiker, der immerhin auch einen Österreich-Auftritt beim»Töne & Gegentöne«-Festival in Wien zu verbuchen hatte. Die Aufnahmen, mitgeschnitten beim »Merge Festival 1997« in Tokyo, dokumentieren ein Rockfeuerwerk, das einerseits bombastisch herniederprasselt, aber in seiner Codierung…

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Alfred Pranzl
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28.08.2001

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[ ]d – Kozo Inada

Wiederum ein Release aus der »Material Series«. Mit gelber Netzrasterung. Und die CD an sich ist in transparentem bzw. Vollgelb gehalten. Schaut blendend aus und klingt noch besser. Was Inada aus seinen Computer-Tools herausholt, ist schlicht überwältigend. Grundsätzlich arbeitet Inada mit Rauschen, macht selbst stille Sounds hörbar und verdichtet alles zu einer energetischen Klangmasse. Heraus…

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Alfred Pranzl
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23.08.2001

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It’s So Long Since I’ve Seen The Ocean – John Sheffield

Electronica und Acoustica, immer noch die Paarung, die die g’schmackigsten Früchte abwirft. Jon Sheffield fallen dann noch haufenweise Melodien ein, die er verspielterweise arrangiert wie ein Kind-Erwachsener. So ist dieses Debütalbum einerseits durchdrungen von niedlichem Electronica-Gefiepse, doch andererseits so mit melancholisch tönenden Acoustica (Melodica, Gitarre etc.) gefüllt, dass nie die Balance verlorengeht. Alles ist vorhanden:…

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Alfred Pranzl
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02.08.2001

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Go East

Projekte mit osteuropäischen KünstlerInnen

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Alfred Pranzl
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18.07.2001

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Dancefloor-Tunes aus St. Petersburg

Das Wiener Label Subetage sorgt mit dem Sampler „PutINout“ für Furore.

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Alfred Pranzl
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18.07.2001

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Foxy Music – Mushroom

Vorsicht, da ist kurzzeitig doch mehr drin, als draufsteht: »Their sound is 1970’s art rock and funky fusion plus Indian sitar, industrial, samples and field redordings mixed with new groove, space rock and psychedelic jazz«. Zwar sind einige Tracks, die zu sehr einem Fusionmodell untergeordnet sind, zu vergessen. Doch öffnen Mushroom – wie der Name…

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Alfred Pranzl
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02.07.2001

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Low – Pure

Neunter Teil der Staalplaat-Materialserie. Die schmucke CD-Box weist wiederum an Stelle eines Papiersheets dieses Mal ein Kupfersieb-Inlay auf. Künstler, CD-Titel und Trackreihung sind in der Plastikhülle imprägniert. Ansprechend gerät auch die Musik, in der der Wiener seine Technovergangenheit weit hinter sich gelassen hat und mit Loopschichtungen in La Monte Youngsche Dimensionen vorstößt. »Low Two« ist…

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Alfred Pranzl
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27.06.2001

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Anthems For The Could’ve Been Pills – K. C. Accidental

Schwermut atmen. Ätherische Klänge kriechen in dich hinein und lassen dich nicht mehr los. Kevin Drew und Charles Spearin spielen nicht weniger als elf Instrumente und schaffen damit eine Atmosphäre beschaulicher Erhabenheit. Irgendwo zwischen Eno, Labradford und Cocteau Twins oszilliert Musik, die wonnigliches Entzücken bereitet. Wenn treibendes Schlagzeugspiel und simple Bassfiguren einen Rhythmusteppich legen, wenn…

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Alfred Pranzl
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13.06.2001

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Dägä Dägä – Finnwelten – M.A. Numminen

Der helle Wahnsinn! Hintersinniger Aberwitz zum Quadrat! »Aristoteles vor langer Zeit stellte fest, dass der Gott nicht an einen anderen als sich selbst denken kann, denn wenn der Gott z. B. an ein Quadrat dächte, wäre er von der Existenz des Quadrats abhängig«. Will da noch jemand eine Erklärung? »Ich Will Frei Sein«, Numminens absurd-komisches…

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Alfred Pranzl
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17.05.2001

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Extended Europe

skug presents Ex Eu, 20 – 22 May 2001
Festival of Electronic and Improvised Music from Hungary, Russia and Yugoslavia

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Alfred Pranzl, Peter Nachtnebel
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16.05.2001

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skug presents »Ex Eu«: 20. – 22. Mai 2001 im Porgy & Bess

Festival mit elektronischer und improvisierter Musik aus Russland, Ungarn und Jugoslawien. Eine Kooperation von skug und Elisabeth Schimana mit dem Wiener Jazz- und Musicclub.

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Alfred Pranzl, Peter Nachtnebel
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15.05.2001

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Touch Works, For Hurdy Gurdy And Voice – Phill Niblock

»Hurdy Hurry«, Jim O’Rourke?s 15-minütige Komposition für Drehleier, ist ein schockierend-anmutiger Traumtanz, konstruiert am Mac mittels Protools-Software. Statisch, ohne Melodie und Rhythmus, strömt die Musik aus den Boxen. Obertöne kreisen im Uhrzeigersinn. Phil Niblocks übereinandergeschichtete O’Rourke-Samples tun ihre Wirkung auch ohne entschleunigende Rauchwarenbeigabe. Etwas anders sind die Trips »AYU« wahrzunehmen. Durch 24-faches Multitracking von Samples…

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Alfred Pranzl
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02.05.2001

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