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»Lucen« – afarOne

Wäre ich Dokumentarfilmer, würde ich sofort auf dieses düstere Scheinen (im doppelten Wortsinn) zurückgreifen. Was der spanische Komponist/Pianist Stefano Ruggeri aka afarOne hier schafft, klingt wie ein Soundtrack aus dem wahren Leben, und lässt sich nicht nur als Melodram auf die sinnlosen, leerstehenden Mega-Bauten aus der Ära des korrupten, iberischen Finanzblasentums »lesen«. Noch dazu hat…

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Alfred Pranzl
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04.04.2012

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La Passe: L

Unsere großen Lieben – die kleinen Lieder, die großen Leinwände, das schwere Lesen, die leichte Luftschiff-Fahrt des Geistes, die geheimen Lüste und das offensichtliche Larifari. Ach, was sind wir nicht für Luder! Listige Lachsäcke und launisches Lumpenpack! Ziehen Linien einer Leidenschaft, die Leiden schafft. Linkisch, lässig und lädiert aus dem luziden Lidschatten des Lebens lallend.

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Alfred Pranzl, Didi Neidhart, Noël Akchoté
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25.03.2012

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»Ship Chop« – Daniel Padden

Entlegene Musiken collagiert und rearrangiert das auch Film- und Theatermusik schaffende Mitglied von Volcano The Bear und The One Ensemble zu einem wiederum disloziert klingendem Werk. Besonders berührend klingen die repetierten Cut-ups von verstreuten Volksmusiken, wo musikalische Geister wieder fröhliche Urständ feiern dürfen. Schade, dass hier keine Quellen genannt werden und alles ein Geheimnis bleiben…

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Alfred Pranzl
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24.03.2012

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»Ways« – Maciek Szymczuk

Julian Coope aka Slowtion muss hier wohl erst vorgestellt werden. Der Brite ist für tiefschürfende Basslines wie präparierte Gitarren zuständig, während Maciej Szymczuk mit abgründigen Glitch & Clicks’n’Cuts präsent ist. Sein Faible für Klassiksamples hat der Pole auf dieser Kollaboration wohl abgelegt, nicht aber seine Vorliebe für Repetitiv-Minimalistisches. Zudem vertraut er auf Sängerin Joanna, die…

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Alfred Pranzl
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20.03.2012

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»s/t« – Orcas

Leise Alben, die aufhorchen lassen, freuen immer wieder. Das selbstbetitelte Orcas-Debüt ist so eines und die Nebel lichten sich, wenngleich es sich der Hörer im trüb-verschleierten Sound-Ambiente wohlig einrichtet. Soll hei&szligen: Hierauf verströmen Benoît Pioulard und Rafael Anton Irisarri Ambient-Pop-Grandezza. Dank Pioulards Haze-Pop-Hintergrund lauscht man neun verwaschen klingenden Songjuwelen, die allerdings der mit allen Wassern…

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Alfred Pranzl
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20.03.2012

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»M« – Mia Zabelka

Ähnlich dem »automatic writing« der Schriftstellerin Friederike Mayröcker stellt die österreichische Avantgarde-Violinistin mit ihrem »automatic playing« eine Verbindung von ihrem Menschenkörper mit Maschinen und Musik her. Deshalb der Albumtitel »M«. Geige, teilweise Stimme und elektronische Gerätschaften können live zu einem sonischen Gesamtkunstwerk verschmelzen. Wie aber schafft Mia Zabelka diese Transformation auf CD? Die De- und…

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Alfred Pranzl
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10.01.2012

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»Afterglow« – Bob Holroyd

Ein Musiker mit Referenzen. Seine Soundscapes untermalten schon »The Sopranos« oder »The Dark Knight« bzw. wurden von Coldcut, Nitin Sawhney oder Fourtet remixt. »Afterglow« ist Bob Holroyds siebtes Studioalbum und birgt Stimmungsmusik mit wohl bewusst gewähltem Releasedatum: 1. 11. 2011. Dem entsprechend handelt es sich um eine nebelverhangene Klangreise, nie kitschig, sondern besonnen die Tiefe…

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Alfred Pranzl
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05.01.2012

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»Racing With The Sun« – Chinese Man

Ähnlich dem Kanadier Socalled, dem HipHop gleichfalls Basis ist, operiert die französische Turntable Crew mit exquisiten Samples, schräg liegenden Loops und mysteriösen Kindfrauenstimmen. Hier nicht im jiddischen Kontext, sondern nur verkappt chinesisch, mit Samples aus aller Welt. Die vermeintliche Zen-Affinität entpuppt sich in fast allen Tracks als pfiffige Fröhlichkeit, die viel aus dem Rub-A-Dub-Fundus schöpft….

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Alfred Pranzl
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02.01.2012

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Sounddiving mit DJ Laurel aus Belarus.

Lavr Berzhanin aka DJ Laurel, Rare-Groove-Meister aus Wei&szligrussland, weilt auf Einladung von KulturKontakt Austria in Wien.

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Alfred Pranzl, Hans Kulisch
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30.11.2011

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»The Peregrin« – Lawrence English

Ein Wanderfalke, montiert in die Mitte eines leeres Notenblatts. Nun, Lawrence Englishs Hommage an diesen Vogel enthält nicht zu viele Noten, sondern wie es sich für einen Medienkünstler und Sound Artist gehört, Klangschichtungen. Diese muten an »wie die Nacht, die sich wie schwarzes Wasser ausbreitet«. Entlehnt ist dieser Vergleich J. A. Bakers Buch »The Peregrin«…

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Alfred Pranzl
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30.11.2011

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»ZART una cantata moebius« – Hofstetter Kurt

Konzepte der Endlosigkeit und Barrierefreiheit haben Friedrich Kieslers Lebenswerk bestimmt. Die Kiesler Stiftung in Wien, die sein Wirken erforscht, agiert im Sinne des US-österreichischen bildenden Künstlers, Bühnenbildners, Designers und Architekten, wenn sie Disziplinen übergreifende Meilensteine präsentiert. Die »Moebius-Kantate« des Künstlers und Mathematikers Hofstetter Kurt ist ein solcher. Er kommt mit wenigen Soundpartikeln aus, die in…

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Alfred Pranzl
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28.09.2011

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»Gecekondu« – Babazula

Natürlich kam Babazula, mit türkischen Filmmusikpreisen ausgezeichnet, in Fateh Akins Istanbul-Sound-Doku »Crossing The Bridge« (2005) eine wesentliche Rolle zu. Die im Kern aus Murat Ertel (Voc, Saz sowie meist elektrisch verstärkte Saiteninstrumente, Oszillator, Theremin) und Levent Akmann (Perc, Holzlöffel, Machines und Toys) bestehende Psychedelic Rockband ist in einer Position, wo sie auch als kritischer Zeitgeist…

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Alfred Pranzl
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21.09.2011

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»Love Cry«/»The Last Album« – Albert Ayler

Der aus Ohio stammende Saxophonist/Sänger/Komponist sagte, John Coltrane sei der Vater des spirituellen freien Jazz, Pharoah Sanders der Sohn und er selbst der Heilige Geist. Da ist viel dran. Gemeinsam hat diese Dreifaltigkeit das Innehalten als musikalische Meditation über universelle Gedanken und das ?ben auf dem Saxophon auf steter Suche nach neuen Soundterritorien. Das Mundstück…

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Alfred Pranzl
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20.09.2011

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La Passe: C

Eine mathematische Gleichung am Anfang? Aber nicht doch! Die Logik ist für einen wie mich, dem die Zahlenlehre das Schülerdasein verdarb, eine andere. Lernen Sie slawische Sprachen! Dann dürfen auch Sie statt dem S ein C machen! Und klaglos mündete der atemberaubende Sommer in den schlaflosen Herbst. Braindrain jenseits der Schengengrenze. Also werde ich ein bisschen aus der Ex-Heimat geistiger Grö&szligen nachberichten und mehr als sonst der Geografie und Politik huldigen …

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Alfred Pranzl
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08.09.2011

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»In G« | »Zug« – Conrad Schnitzler

Ein glorioser Vorbote elektronischen Krautrocks. »Zug« entwickelt im Lauf von zwanzig Minuten einen gewaltigen Sog, bedächtig musikalisch inszeniert und von anschiebenden Synthischwaden flankiert. Conrad Schnitzlers »Zug« kam etwa zur Zeit von Kraftwerks zeitlosem Album »Autobahn« auf der sagenumwobenen »The Red Cassette« raus und tönt mindestens ebenso zeitlos. Der Tangerine-Dream-Musiker und Kluster-Mitbegründer hat damit einen majestätisch-futuristischen…

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Alfred Pranzl
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06.09.2011

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»O.M.G.!« – Rusko

Dubstep sucht neue Wege und goes Pop, endlich. Christopher Mercer aka Rusko bricht aus darken Gefilden aus und fährt relativ populäre Geschütze auf. Das nur auf Vinyl veröffentlichte Doppelalbum kickt enorm und funktioniert in vielerlei Hinsicht: Der Opener »Woo Boost« ist ein klassischer Dubstep-Knaller mit sinister verzerrten Bässen und Sirenenheulen, doch sofort zweigt Rusko in…

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Alfred Pranzl
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06.09.2011

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»Symphony No. 4« – Arvo Pärt

Geheimnisvoll und leise hebt die »4. Symphonie« (2008) des berühmtesten Esten an, tiefe Saiten werden angeschlagen, darüber Trauerweidenstreicher, der selige Schmelz und beginnende Strahlenglanz der Los AngelesA Philharmonic unter Esa-Pekka Salonen lauert. Und gigantisch bäumt es sich erstmals, himmelsstürmend, ab der sechsten Minute, begleitet von beschwörenden Glocken, fein ausbalanciert. Um dann gleich wieder in trüber…

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Alfred Pranzl
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03.09.2011

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»Heretic Channel« – Messer Chups

From Russia with love. Schon lang im Geschäft im mit den Verdiensten Dick Dales verbundenem Genre Surf-Trash with a little horror ist das Trio um Oleg Gitarkin. Nun serviert die St. Petersburger Band via kleinem, aber feinem Hamburger Label meist instrumentale Gitarren-Surf-Nummern in die sich immer ein bisschen Jenseitiges einschleicht. Seien es abgründige Seufzer, Rufe…

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Alfred Pranzl
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30.08.2011

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»Água« – Chico Mello

Durch Komposition gebändigte Virtuosität. Nahezu brachiale Klavieranschläge ziehen sich durch »Água«, ein Monstrum biblischen Ausma&szliges, auf dem ein Chor »Presos« und »Água« ruft und Saxofonist Helinho Brandao ein kleines, heroisch klingendes Ensemble anführt, ehe ein Kleinkind für einen berührenden Ausklang sorgt. Urheber dieses Meisterwerks ist der Brasilianer Chico Mello, der bei Dieter Schnebel und Witold…

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Alfred Pranzl
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29.08.2011

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Home / Kultur / La Passe

La Passe: Q

Tu den Quickie. Schnell das Q im Hirn gescannt und schon rinnt Quantität raus, die zugunsten von Qualität verworfen wird, und au&szligerdem: Bands mit »Queen« im Namen tauchen ohnehin oft genug auf im skug auf und fehlen deshalb hier. Ausnahmsweise. 

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Alfred Pranzl, Doris Hutterer
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10.08.2011

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»Live In Utrecht« – Thomas Ankersmit

Eine alte Fabrikshalle, durch deren devastiertes Dach und intakte Fenster Tageslicht dringt. Auf den mittleren drei Glasfenstern zeichnen sich patinabraune Gesichter ab. Thomas Ankersmits Innersleeve-Foto verwischt Spuren und ist nicht ganz adäquat den Drones, die in 38 Minuten vorüberziehen. Zu nebeldurchdrungen wirken die drei Live-Stücke, zu denen das s/w-CD-Coverfoto besser zu passen scheint. Die Sonne…

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Alfred Pranzl
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06.08.2011

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»71:36« – Sabi/kiyo

Sabi aka Taro Peter Little und kiyo aka Kiyoshi Ono sind Elektronikmusiker aus Tokio, die ausgerechnet das Matterhorn fürs Artwork ihrer Split-CD erkoren haben. Sieht prächtig aus und inkludiert einen roten Quader, der scheinbar in der Gebirgslandschaft schwebt. Vervielfacht und etwas kleiner sind diese roten Quader am Innersleeve über einer Kolonne von grö&szliger werdenden Windrädern…

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Alfred Pranzl
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20.07.2011

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»The Dissolve« – Boxcutter

Bislang war Barry Lynn aka Boxcutter immer gut für experimentelleren Dubstep mit Blick über den Tellerrand. Dass der Nordire genuinen Dubstep komplett hinter sich lässt, ist als kleine Sensation zu vermelden, auch wenn es ein allgemeiner Trend zu werden scheint, dass insbesondere aus den weiten Tiefen des UK-Bass-Universums der Soul der 2010er-Jahre erblüht. Au&szligerdem war…

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Alfred Pranzl
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13.06.2011

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»Time Elapsing Handheld« »The North Green Down« »The Hearts Of Empty« – Emanuele Errante

Schläfrige, bisweilen an Dämmerungszustände heranreichende Soundscapes sind das Um und Auf auf dem dritten Album des italienischen Sound-Künstlers. Beeindruckend ist, wie analoge Sounds von Piano, Orgel, Gitarre oder Harp mit prächtigen, teils nahezu majestätischen String- u. a. Sample-?berlagerungen (vermeine in »Inner« Góreckis »Symphonie der Klagelieder« zu hören) und digitalen Effekten ineinanderflie&szligen. Dies geschieht scheinbar so…

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Alfred Pranzl
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12.06.2011

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»Spielwiese 2« – B.I.L.L.

Aus den Initialen von vier Musikern, die erstmals 2010 beim Klangbad Festival gemeinsam auftraten, setzt sich der Bandname zusammen. Der als Sideman von Jah Wobble, David Sylvian, Jeff Beck oder Bill Laswell bekannte Clive Bell (Flöten, Mundorgeln, Ney, Shakuhachi), Hausherr Hans Joachim Irmler (org, keys), Masterdrummer Jaki Liebezeit und To Rococo Rots Ronald Lippok (g,…

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Alfred Pranzl
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11.06.2011

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»You Stand Uncertain« – Falty DL

Nach seinem Debüt »Love Is A Liability« (2009) und Remixes von Mount Kimbie bis Antony »Shake« Shakir (2010) arbeitet der New Yorker erstmals mit einer Sängerin. Ein beglückender Auftakt! Mit Anneka pust Drew Lustman aka Falty DL »Gospel Of Opal« in lichte Höhen. Da geht die Sonne auf! Ein weiteres Indiz dafür, dass immer mehr…

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Alfred Pranzl
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07.06.2011

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Die Hö(h)l(l)en Europas

?berragende Dokus wie »Le Bateau En Carton« übertrafen die Erwartungen bei Crossing Europe 2011. Spielfilme unterboten diese, mit Ausnahme des epischen Dramas »Beli Beli Svet«, das wie »Pit No. 8« in einer Bergwerksregion gedreht wurde.

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Alfred Pranzl
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18.04.2011

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»Slice Repair« – Lugano Fell

Ein bleakendes Sirren zur Begrüßung. Was einen da erwartet? State-of-the-Art-Elektronik, die Sound-Art sein will, verquer und doch auch mit Melodiefragmenten durchsetzt. Experimenteller Ambient passt wohl als Genre-Bezeichnung, da die Kurve zum Wieder-Einlegen in den Player bei einigen Tracks eloquent gekratzt wird. Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter? Nicht wenig, etwa in »Slope«. Da wird einem unruhigen…

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Alfred Pranzl
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31.03.2011

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»Collection« – Violetov General

Präzise, sparsam gesetzte Trommelschläge verzahnen sich mit spooky Bassläufen und eine dunkle, kalte, schneidende Gitarre bricht sich Bahn. Langsam, zerdehnt wirkt der mit Synths ausgeschmückte Sound. Doom Cold Wave könnte man dazu sagen und eine gewisse Nähe zu New und Dark Wave und am Rande No Wave kann diesen Sounds nicht abgesprochen werden. Allerdings bleibt…

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Alfred Pranzl
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22.02.2011

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