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How To Dress Well

»Total Loss«

Weird World

Chill Wave war ja einer der letzten Schreie am Pophimmel. Es gibt, entfernter davon, mit How To Dress Well einen Artist, der 2012 ein beeindruckendes Werk geschaffen hat. Zunächst denk man an eine Liaison von Dream-Pop mit Sounds aus den Untiefen der Bassmusic und Vocals, die eher an House bzw. R&B und Gospel andocken. Soulful housigere, fast schon Gospel-like Tracks wie »& It Was You« sorgen auf How To Dress Wells zweitem Album für Ergriffenheit. Und dann das umwerfende »Struggle«: Hier dringt Tom Krells (bürgerlicher Name) Falsettausnahmegesang in lichte Höhen vor – es klingt wie das Errettungsverspechen von allen Problemen dieser Welt, kann aber, wie es mit solchen Liedern ist, die Erlösung nicht bringen, sondern immerhin Hoffnung geben. How To Dress Wells Trauerarbeit um Menschen, die verstorben bzw. gar noch am Leben sind, strotzt vor tiefgründiger Emotion und hat die Kraft, tausendfach Glückshormone zu verstreuen. Der von Brooklyn nach Berlin gezogene Wahl-Chicagoer spendet somit sich selbst und dem Hörer Seelentrost. Mit orgelgetriebenen, gro&szligen, tragenden Melodien und Instinkt für das Hörempfinden stärkende Gimmicks (sparsam verwendete Beats etc.), co-produziert von Rodaidh MacDonald (The XX), erweist sich »Total Loss« als grandioser Brocken voll Liebe.

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