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»Common Era« – Belong

Donnie Darkos Delight. Tagtraum und Schwerwetter-Depression. Im Gegensatz zum quietschbunten Pop-Revival der Dayglo-Eighties, baut sich das New Orleans-Duo Belong, Michael Jones an Gitarre wie auch, DIE ?berraschung am Instrumental-Label Kranky, Gesang und Turk Dietrich an den Knöpferln, ein Disney-Wunderland aus New Wave-Düsterlaune. Und die Geisterbahnfahrt durch tuckernde Moll-Feedbackschwäle mit zittrig herzbebenden Drums und glorios pathetisch…

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Paul Poet
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13.04.2011

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»Black Hole: Californian Punk 1977-1980« – Various Artists

What we do is secret! Nun, jetzt nicht mehr. Oder schon nie. Es ist die Crux des so genannten Pophistorikertums, das man mit kommerziell erhältlichen Produkten per se kaum authentische Archäologie betreiben kann. Gerade wenn Jon Savage als Professor Punk nach dem x-ten Jahr des Hardcore-Revivals L.A. und Umgebung als Region entdeckt, die ja eigentlich…

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Paul Poet
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13.01.2011

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Die rote Sonne scheint rot

Nuberu Bagu – Die neue Kino-Welle Nippons schlug über ein Jahrzehnt früher als 1968 ein. Die DVD-Kollektion »Japanische Meisterregisseure« wandelt mit Nagisa Oshima durch Trümmerbilder einer gelben Weltrevolte.

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26.09.2010

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Where the Heartworms twist

Bye Bye, Torture Porn! Tschüss mit Kopfschuss, Zombie-Action und Gangster-Grime! Die Kino-Zukunft hat sich durch New Romanticism und Emo-Gegreine hindurchgefressen und in Frauenhand evolutioniert. Melodrama Noir – Die Zukunft des Erwachsenenfilms im Mainstream.

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19.09.2010

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2010 – VA

Konsolidierung perfekt. Warp, das englische Electronic-Wegbereiter-Label stocherte ein bisschen hilflos im Trendwasser der letzten Jahre, kassierte lustlos mit Maximo Park am BritPop mit, konnte sich nicht richtig für den MicroBeat-Hype entscheiden (nachträglich sehr weise), während der Nachwuchs mit den langsam verblassenden Granden Autechre und Aphex Twin nicht mithalten konnte. Jetzt galoppiert die hauseigene Spielfilmproduktion zur…

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13.05.2010

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»Heavy Metal Parking Lot« (DVD) – Various Artists

The Brand Original Fönhelm-Prollkult-Fan-Fotzen-Self-Portrait. Die Lokal-TV-Loser John Heyn und Jeff Krulik machten sich Sommer 1986 auf, um im Capital Centre von Landover, Maryland, die Headbanger-Scharen für einen zundernden Judas-Priest-Gig (Vorband Dokken for those who care) einzufangen. Klarerweise sind vormittags die Haar-Metal-Wellen schon aufgesprayt und sudelt sich die White- Trash-Audienz in Uhu-Illuminat, Bier-Ekstase und im Teufelshörnchen-Griff….

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01.10.2009

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»Between the Lines II« – Various Artists

Imperium Feinstrick ruft! Die akustikschrummelnde Gletscherweltschmelze lässt einen fast vergessen, dass man in Thomas-Bernhard-Land sitzt. Der neue Songwriter-Kult in Wollflack und individuenwärmlicher Penetranz regiert jetzt schon einige Jährchen wieder OK und hat sich als erste Flanke eines generellen Hippie-Revivals im IPod-Gewand erwiesen. Die Wiener Fan-Enthusiasten-Front um die Wiener Kultur-Checker-Lovebirds Klaus Totzler und Jenny Blochberger waren…

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01.10.2009

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»s/t« – Jonas Reinhardt

Sorry? Hat da jemand Tangerine Dreams »Sorcerer« aufgelegt? Dieser erste Hollywood-Soundtrack der Berliner Krautrock-Legende um Edgar Froese und Klaus Schulze gehört zum besten, was sphärenschweifende Analog-Electronica je zu bieten hatte, der aber floppte und nicht den Durchbruch gebracht hat, wie es Regisseur William Friedkin zuvor Mike Oldfields »Tubular Bells« mit dem »Exorzisten« beschert hatte. Roy…

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01.10.2009

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»s/t« – Jonas Reinhardt

Sorry? Hat da jemand Tangerine Dreams »Sorcerer« aufgelegt? Dieser erste Hollywood-Soundtrack der Berliner Krautrock-Legende um Edgar Froese und Klaus Schulze gehört zum besten, was sphärenschweifende Analog-Electronica je zu bieten hatte, der aber floppte und nicht den Durchbruch gebracht hat, wie es Regisseur William Friedkin zuvor Mike Oldfields »Tubular Bells« mit dem »Exorzisten« beschert hatte. Roy…

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21.12.2008

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»Heavy Metal Parking Lot« (DVD) – Various Artists

The Brand Original Fönhelm-Prollkult-Fan-Fotzen-Self-Portrait. Die Lokal-TV-Loser John Heyn und Jeff Krulik machten sich Sommer 1986 auf, um im Capital Centre von Landover, Maryland, die Headbanger-Scharen für einen zundernden Judas-Priest-Gig (Vorband Dokken for those who care) einzufangen. Klarerweise sind vormittags die Haar-Metal-Wellen schon aufgesprayt und sudelt sich die White- Trash-Audienz in Uhu-Illuminat, Bier-Ekstase und im Teufelshörnchen-Griff….

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21.12.2008

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»The Fragile Army« – Polyphonic Spree

And now you know you’re beautiful. Everything’s alright. Hach, du mein Kommunenleben! Popkultur und Underground war ja immer schon essentiell Nestflucht und Alternativfamilie. Die Texaner Polyphonic Spree spannen diesen Bogen bis ans Ende, das  mit zwei Dutzend Bandmitgliedern (darunter ein zehnköpfiger Chor) in Normroben und shiny happy Harmonie.

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23.12.2007

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»Fur and Gold« – Bat for Lashes

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23.12.2007

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Wannabe black retro bastards

Schmach des Klonzeitalters. Jeder möchte so hautnah und schweißübermannend, authentisch und individuell klingen und kommt gerade durch dieses Streben darauf, das er sich durch nichts anderes als durch eine Marke definieren kann, die per se schon Packaging und Austauschbarkeit bedingt.

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19.12.2007

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»Living with the Living« – Ted Leo & Pharmacists

Hemdsärmel-Krawallero, hier brunft das Chef-Manna! Die Hamburg-Schule bemühte sich schon vor über zehn Jahren mit gezückten Zitronen und Sternen um ein Revival des Angry Beat Songwriting rundum die britische Punk-Ära. Joe Strummer. Alex Chilton. Billy Bragg. Sogar Brillenschlange Elvis Costello war plötzlich wieder cool mit oops. Jetzt machen sich die Indie-rockenden US-Bar-Boys das selber. Und…

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21.06.2007

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»Score«, »100 lb.« – Herbert

Konzept über Substanz. Hansdampf in allen Gassen zu sein hat seinen Schmähpreis. Politisch aktiv, experimentell, auch noch gefällig und jede Platte ein Manifest. Das reicht für drei Karrieren und das sehen etliche Elektroniker in der Alterssackgasse wenig gern. Noch dazu hat Matthew Herbert, der schmächtige Britboy, der seine Karriere vor 15 Lenzen mit rhythmisch zerknusperten…

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21.06.2007

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»Super Taranta!« – Gogol Bordello

Balkan ist überall! Alle da, alle gleich! Muss so sein! Sagt nicht zuletzt auch die kapitalistische Weltvernetzung von NWO bis EU! Der Mensch ist ein biologisch vollmundig verwirrtes Ursuppengemisch ohne klare Genanlage. Hat mir zumindest der afro-chinesische Anteil meines großen Schamanen-Zehens verraten. Mit dieser Erkenntnis Hand in Hand wird der Zigeuner Symbolfigur eines neuen Globalismus,…

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21.06.2007

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»Bum Raps and Love Taps« – Elysian Fields

Sex auf Heroin. Er beim Cunnilingus als menschlicher Aschenbecher, während sie die Göttin, die Erhabene, Mr. President via TV-News anfaucht. Kaum eine Sweet Lady of Indie-Dom war jemals sinnlicher als Jennifer Charles, die US-jüdische Chanteuse fatale mit wallendem schwarzrotem Haar und samtrauchiger Stimme. Die Fleisch gewordene Alchimie von Eros und Thanatos. Ein göttlich croonendes Pin-Up…

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21.06.2007

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»A World in their Screams« – Elend

Neo-Klassik mit Todesfetisch. Endzeit als epische Innendekoration. Ableben, jetzt noch schöner. Kein brachiales Balzen Richtung Jenseits ist so berechtigt großspurig, vielfältig, begnadet wie das von Elend, eines bis zu drei Dutzend ansteigenden Symphoniker-Kollektivs rundum den Franzosen Iskander Hasnawi und den Österreicher Renaud Tschirner. Beschwörungsmusik zwischen römischer Liturgie und Dark Wave orchestriert sich mit Fundstücken der…

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20.06.2007

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»Under Giant Trees« – Efterklang

Der junge zornige Mann murmelt, knurrt, wehklagt, zusammen gekrümmt, aber stehend am vorderen Bühnenrand. Ein Tanzchor Behinderter illustriert seinen Seelenzwist mit selbst gebastelten Chören aus Engeln und Dämonen. Ein Glockenspiel bimmelt aus dem schwarzen Nichts des linken hinteren Bühnenrands. Es kommt zerhackt, zerstört, von Laptop-Endlosschleife. Plötzlich ein Bläserchor aus dem Orchestergraben, der trunken schicksalergeben die…

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20.06.2007

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»23« – Blonde Redhead

Frühlingsgefühle sind prinzipiell breit wie ein Stadion. Oder zwei. Oder ein Öltanker, eine Raumstation, ein Weltmeer. Luv knows no boundaries. Nur scheinen die Sturm und Drang-Gitarren von Blonde Redheads säuselig herzverwaschenem Indie-Pop noch nie so sehr für die Masse geschaffen zu sein wie hier auf ihrem siebten Album. Trotzdem schellt, wispert, gluckst und kichert hier…

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19.06.2007

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»On Leaving« – Nina Nastasia

Feminines, nicht feministisches Songwritertum, auf seine harten, klaren Wurzeln rückgeführt. Das hat nichts vom latenten Hype um die »neue Natürlichkeit«. Schnappschüsse aus einem halbdüsteren Mittelklasseleben mit Selbstgehäkeltem, Sonntagsausflug und Arbeitsfrust. Unprätentiös wie eine Straßenlaterne. Und die leuchtet einem auch in aller Glanzlosigkeit durch durchtrunkene Nächte, schützt einen vor dem Hundekot, in den man ständig treten…

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17.06.2007

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»Operation Mindcrime II« // »Christ Illusion« – Queensryche // Slayer

Freiheit Ouverture. Aus dem Schepperstuhl klingt es: Kill! Fuck! Die! Metal war zuletzt als dementer kränkelnder Opa abgeschrieben, dessen Insignien artfremde Geister wie Gaultier oder Princess Superstar kleiden. Dennoch verkauft sich das musikalische Haupthandwerk maskuliner Sturheit abseits aller Medienkanäle, seien sie Masse oder Independent. Sogar die trüffelgierige Spürhundmaschine des skug hat zwei der bewegendsten Alben…

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20.05.2007

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»Tutto Fellini« – Various Artists

Nicht nur das Merchandise-Zeitalter und der Überdruss an plakativer Popsongware haben in letzter Zeit den Soundtrack-Verkauf angeheizt. Auch die Hollywoodisierung des Alltags, etwa das Küchenspülen mit Morricone oder »Star Wars« zu unterlegen, und die auch abseits der DVD grassierende Reissue-Welle lassen zahllos Feines, fast vergessenes aus den Staubarchiven der Unterhaltungsgeschichte wieder entdecken. So kann man…

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03.06.2006

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»Frances The Mute« – The Mars Volta

Die Verzweiflung des Überzüchteten. At The Drive-In und Trail of Dead galten in den verendenden Neunzigern als DIE Rezeptur um die Klangkünste des Rocks in all seinen rohen Underground-Segmenten inkl. PostCore, Emo, Hardcore-Pop, New Instrumentalism, Krauteln und Gnideln neu zu formulieren, Masse anzuziehen ohne Hirnwert zu verlieren oder vor den Schwänzen der Kommerzpimps demütig die…

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04.03.2005

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Station Rose – Freibeuter der Datenbrösel

Legende als Begriffsumfassung ist immer ein zwiespältiges Wort. Auf Station Rose mag es zutreffen, doch die unbewegliche Denkmalsform, das hochkulturelle Schulterklopfen und Rumstehen als Museumsstück ist nicht ihr Ding.

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16.12.2004

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Swastika Cha Cha

Hellboy, Ragnarök und die schwarze Sonne: Glamour und Gloria des ewigen Nazilands revisited

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10.10.2004

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»Meet Next Life« – Isan

Wollsockenelektronik. Ein eigenes Genrekapitel, das sich seit der Kuschelphase Autechres »Incunabula« ohne Unterlass immer wieder eröffnet. Hierzulande prächtig wie abwechslungslos von Bernhard Fleischmann vertreten, werkeln und puscheln die Britschatzerln Antony Ryan und Robin Saville auch schon wieder zehn Jahre an der globalen Computererwärmung. Verändert hat sich am siebten Album kaum was, außer natürlich die stetig…

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07.07.2004

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»Probot« – Probot

Pledging Allegiance to Satan’s Dick. Wimmerlagenten in Halbtenor und Stretch, bartlose Ironieperchten, die derzeit Metal einzunehmen versuchen, glaubwürdig wie ein Thorhammer auf einem Gaultier-Shirt, kriegen die erbarmungslose Eierquetsche bis mit einem flauen Luftgeräusch die letzte Hoffnung auf den großen Samenfluss vergeht. Probot aber ist Potenz. Trieb. Oral-Anales Rock-Wunderland. Aus dem Eierschritt gekratzter Zepter und Gral….

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05.07.2004

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»Death Disco« – Various Artists

Der greise Mann öffnete hüstelnd das ehrwürdige Buch Elektroklatsche. Mit saumseligem Blick hebt er den Zeigestab, auf dem noch der Geschlechtssud der letzten 2,5 Jahrzehnte klebte. Und rasselnd erklärt seine Stimme, dass so sexlos die Achtziger nicht gewesen sein mögen. Er hatte kondomlose Hermaphroditen zu INXS pudern gesehen. Hatte gesehen, wie Skinheads sich im Taumel…

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24.06.2004

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»The Man On The Burning Tightrope« – Firewater

Flaschenpost für dunkle Tage. Endlich wieder herrlich hingebungsvoll leiden wie ein halbtot geprügelter Hund. Und doch steht man immer wieder auf, Hand um Hand am Laternenpfahl hoch. Kippt noch mal vornüber um den Hundekot zu kosten. Trotzdem steht man irgendwann, trotzig lächelnd, selig schwankend, hängt sich der nächstbesten Passantenseele um den Hals, um doch noch…

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23.06.2004

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