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Wollsockenelektronik. Ein eigenes Genrekapitel, das sich seit der Kuschelphase Autechres »Incunabula« ohne Unterlass immer wieder eröffnet. Hierzulande prächtig wie abwechslungslos von Bernhard Fleischmann vertreten, werkeln und puscheln die Britschatzerln Antony Ryan und Robin Saville auch schon wieder zehn Jahre an der globalen Computererwärmung. Verändert hat sich am siebten Album kaum was, außer natürlich die stetig wachsende Vollendung nach innen: Zierlich schnurrende Altschulsynthesizer. Mauschelig eingerollte Klangpartikel. Süssholztracks, durchsetzt von einer geradezu manischen Krautrockversessenheit. So trollt sich NEU! durch das Quäkerdickicht von »First Date – First Sale«, als hätte man deren Platten pur druntergeschoben. Herzen sich Brian Eno und Tangerine Dream auf »Gunnera«. Und »Iron Eyes« bratzt so ungeniert durch Progressivtrümmer von Yes oder ELP, dass selbst Trans Am tief schlucken. Ja, Vocoder ist an Bord. Ein wieder wunderbares Stück zart gestrickten, instrumentalen e-Pops, wenn nur dieses ewige Liebäugeln mit der warmen Hardware nicht mehr wäre. Die Flower Power der Generation PC: Kaum lebensfähig abseits des Bonsaitopfs. Aber extrem süffig als zimmerpflanzliche Heimsitzuntermalung.

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