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Jonas Reinhardt

»s/t«

Kranky/Trost

Sorry? Hat da jemand Tangerine Dreams »Sorcerer« aufgelegt? Dieser erste Hollywood-Soundtrack der Berliner Krautrock-Legende um Edgar Froese und Klaus Schulze gehört zum besten, was sphärenschweifende Analog-Electronica je zu bieten hatte, der aber floppte und nicht den Durchbruch gebracht hat, wie es Regisseur William Friedkin zuvor Mike Oldfields »Tubular Bells« mit dem »Exorzisten« beschert hatte. Roy Scheider, verschwitzt, entnervt, mit Nitrogylcerin im Laster durch den Regenwald. Dazu TripOut-Dröhnen, ins Koks- und Miami Vice-Zeitalter übergehende Pink Floyd. Film wie Musik zu unrecht vergessen, ein Schwellen-schlüsselwerk in die Achtziger, zu Neon, Giorgio Moroder, Cube Beats und Laptop. Mr. Reinhardt ist dagegen der charmant junge Frisco-Naseweis, der eins der gelungensten und liebevollsten Vintage-Synth-Alben seit jeher abliefert. Aber anstatt sich verdient den gro&szligen »Kill Bill«-Fan-Orden im Selbstbedienungsladen TD, Ash Ra Tempel, Jarre an die Brust zu heften, macht man lieber auf Abgänger des Harvard Electronic Music Center. Schade.

Home / Rezensionen

Text
Paul Poet

Veröffentlichung
01.10.2009

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