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Bat for Lashes

»Fur and Gold«

Echo/EMI

Vermaledeit, gibt es derzeit irgendein erwähnenswertes Album, das sich nicht dem Ethno-Boom oder zwangsindividualisierter Songwriter-Reduziertheit verschreibt? Ganz umschlungen von der Welle des Wave-Romantizismus mit wallenden Pferdemähnen, Spinettknistern vorm Regenfenster, broken hearted Vorstadt-Spaziergängen, bei denen einem glitzernde Schnecken magische Gesänge zuraunen, hat das britische Girlie-Kollektiv rundum die pakistanischstämmige Natasha Khan den ganz großen Wurf gemacht. Beschreibt man’s billig klingt’s wie ein Kate-Bush-Tribute durch die Soundtüftler Goldfrapp. Stadt-Land im Märchenbuch-Clash. Real schaffen es Bat for Lashes brilliant verspielten 70er-Art-Pop, feminine 80er-Gitarrenangst Marke Siouxise und Slits mit orchestralem Neo-Jahrtausend-Pathos zu vermengen, ohne auch nur einen Moment Tori Amos herbeiröhren zu hören. Grad mal eine Kolloratur Björk oder gute Sinead O’Connor aus der »Lion And The Cobra«-Ära. Radiohead, Devendra Banhart, CocoRosie sind schon berechtigt Fans. Und mit »What’s A Girl To Do?«, fingerschnippende Geisterhatz im Brill Building, hat sich ohnehin der Soundtrack-Song einer imaginären dritten Twin-Peaks-Staffel gefunden. Plüschlila Fledermausflügel, tragt mich in ferne fremde Winde!

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
23.12.2007

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