»…Von Hinten!« – Katze

Über-Wimp Klaus Cornfield muss inzwischen weit jenseits der 30 sein, wird aber wohl für immer Teenager bleiben. Nach dem Ende von Throw That Beat (In The Garbage Can)! und einer Soloplatte hat er sich musikalisch keinen Millimeter weiterbewegt; seine neue Band Katze macht auf ihrem Debüt simpelsten Kinderzimmer-Punk für eine Parallelwelt, deren Helden Calvin Johnson,…

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Patrick Sabbagh
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29.09.2005

»This Island« – Le Tigre

Für eine abgeklärte und scheinbar ach so aufgeklärte Indie-Rock-Bohéme wirkt die Thematisierung (post-)feministischer Theorien und des Kampfes um die Anerkennung nicht-heteronormativer Lebensweisen in Songtexten ja eher langweilig oder gar überflüssig. Doch trauen wir uns aus unserem Elfenbeinturm raus und fassen uns mal an die eigene Nase, wird uns schnell klar, wie wichtig Le Tigre nach…

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Patrick Sabbagh
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12.07.2005

»Wir schießen nicht daneben« – Gelée Royale

Die Cover-Fotos sind recht irreführend: während Martin Max Offenhuber und Franz Adrian »Austrofred« Wenzel hier nicht aus dem Bett kommen wollen, klingt »Wir schießen nicht daneben« doch sehr ausgeschlafen. Auf ihrem dritten Album knallen uns Gelée Royale elektronisch verbrämt Werbeslogans, Allgemeinplätze, Hinterfotzigkeiten und auch eine Sportlerbiographie um die Ohren. Dabei haben sich die oft nervigen…

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Patrick Sabbagh
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12.07.2005

»Perfect Teen« – Aber Das Leben Lebt

Aber hallo, was ist denn hier passiert? Nach Jahren konsequenter Dekonstruktion traditioneller Musikstrukturen präsentiert sich das österreichische Trio auf seinem neuen Tonträger als wiedergeborene Popband. Schon die Portraits freundlicher junger Frauen im Booklet weisen in eine neue Richtung, und auch wenn es hier einmal mehr vor allem um das leidige Thema Liebe und ihre Tücken…

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Patrick Sabbagh
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12.07.2005

»The Woods« – Sleater-Kinney

Bisher unterschieden sich die Alben des Trios aus Portland/Oregon musikalisch eher in Nuancen, und auch wenn der Vorgänger »One Beat« mit einigen überraschenden Wendungen aufwarteten konnte, war wohl kaum jemand auf das, was mit »The Woods« nun vorliegt, vorbereitet. Nie zuvor traten auf einer Sleater-Kinney-Platte die einzelnen Musikerinnen dermaßen in den Vordergrund – ohne dass…

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31.05.2005

Toxic Girls! – Various Artists

»18 punky, glitchy & angry hits by today’s finest female artists. A nightmare for (13) unlucky boystars!«, heißt es im Untertitel. Das kleine französische Label Tsunami Addiction präsentiert hier 18 Tracks von bisher weitgehend unbekannten Musikerinnen und Bands (Merken Sie sich Namen wie Milkymee, Rhythm King & Her Friends, Ceweecee, The Very Ape, Sawako, Semiautomatic,…

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22.10.2003

Finnischer Tango – M.A. Numminen & Sanna Pietiäinen

Während Mauri Antero Numminen im deutschsprachigen Raum vor allem als eine Art finnischer Helge Schneider wahrgenommen wird, schätzt man ihn in seiner Heimat sehr wohl als ernst zu nehmenden Komponisten und Musiker. Und wie der Titel eines seiner Romane verrät, gilt seine besondere Leidenschaft dem Tango. Die finnische Variante wurde während des Zweiten Weltkriegs vom…

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22.10.2003

»The Aesthetics Of The Seventies« / »Scrapyard Music« – Aber Das Leben Lebt / Wolfgang Wiesbauer

Das exzentrische Privatuniversum der österreichischen Band Aber Das Leben Lebt wurde jetzt um ein Label erweitert. Dieses hört auf den kryptischen Namen niesom (nihil est omen), und die beiden ersten Veröffentlichungen liegen nun vor. »The Aesthetics Of The Seventies«, das vierte Album der drei Herren, zeugt einmal mehr von deren Unberechenbarkeit, gibt es doch gleich…

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22.10.2003

The Mess We Made – Matt Elliott

Achtung! Jedesmal wenn Sie diese Platte spielen, ertrinkt ein betrunkener Matrose! Matt Elliott, der im wirklichen Leben bekanntlich Third Eye Foundation heißt, hat nun endgültig jeden Bezug zum Diesseits verloren und geistert fürderhin als Fliegender Engländer über die Weltmeere. So lässt er hier gespenstische Shanties und Kinderlieder als Stimmen verlorener Seelen aus den Tiefen des…

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12.08.2003

Hello Doctor – Gravy Train!!!!

Für die drei Mädels und den Jungen von Gravy Train!!!! gilt die Devise: subtil mögen andere sein, wir wollen unseren Spaß! So geht es in den zehn ausgesprochen schrottigen Billigst-Heimorgel-Electro-Pop-Nummern auf ihrem Debüt »Hello Doctor« ausschließlich um Sex und Nahrungsaufnahme. Chunx, Funx (die Dicken), Drunx (die Dünne) und Hunx (der Dürre) lassen dabei selbst lasterhafte…

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11.08.2003

Russendisko – Hits – Various Artists

Seltsamerweise fühlten sich alle, die diese CD bisher besprochen haben, bemüßigt, aus Wenedikt Jerofejews Säufer-Groteske »Die Reise nach Petuschki« zu zitieren. Nun denn: »Was ist das Wunderbarste auf der Welt? Der Kampf um die Befreiung der Menschheit. Aber noch wunderbarer ist das hier (schreibt auf): 100g Shiguli-Bier, 30g Haarshampon »Nacht auf dem kahlen Berge«, 70g…

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14.06.2003

Aus freien Stücken – Mense Reents

Eine Szene in einer protestantischen Kirche: Ein Prediger steht rauchend in der Kanzel. Ihm gegenüber sieht man einen Mann mit Revolver, der offenbar auf den Geistlichen zielt. Über das Bild sind amorphe Fabelwesen und »Mense Reents« gekritzelt, und unten im Eck, neben dem Titel der CD, singt eine Ente … Na, was?! Das ist nicht…

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14.06.2003

Vehicle – Toshimaru Nakamura

Und hier haben wir den Tori … Tomi … Toshimaru Nakamura aus Tokio! Was machst du denn da schönes? EinVehikel? »Vehicle«, meinetwegen. Und das kann Musik machen? Na, lass mal hören. Aha, ein toller Rhythmus, irgendwie karibisch oder lateinamerikanisch. Aber da fehlt doch noch was, das ist ein bisschen eintönig. Wenn du vielleicht noch ……

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13.06.2003

Trans/Mute – Bernhard Loibner

Äonen vor unserer Zeit, in einer Epoche, die wir heute das späte Paläozoikum nennen, beherrschen gigantische Libellen den Luftraum über der Landmasse. Stets auf der Jagd nach Beute, gleiten sie als bedrohliche Schatten über weite Sumpflandschaften. Da erspäht eines der riesigen Insekten mit seinen Facettenaugen ein potenzielles Opfer. Mit heftig vibrierendem Flügelschlag senkt es sich…

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13.06.2003

Time Ticks By And There You Are… – Holly May

Dass Holly May für Le Tigre bei deren Österreichterminen eröffnen durften, sei hier nur nebenbei erwähnt. Denn so viel diese Tatsache den jungen Musikerinnen auch bedeutete, so wenig hörbaren Eindruck hinterließ diese Begegnung. Und das ist in diesem Fall auch gut so. Obwohl hier die Band etwas stärker in den Vordergrund tritt als beim letztjährigen…

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13.06.2003

39 Minutes Of Bliss (In An Otherwise Meaningless World) – Caesars

Im hohen Norden Europas gibt es eine große Garage namens Schweden, wo jedes Kind, das eine Gitarre halten kann, eine Platte aufnehmen darf und für 15 Minuten ein Star ist. Auch Caesar’s Palace bekamen eine Chance, wurden aber im Ausland so berühmt, dass sie ihren Namen ändern und eine Langspielplatte einspielen mussten. Und da liegt…

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03.06.2003

Whip It On – The Raveonettes

Dänemarks Beiträge zur Populärkultur beschränkten sich ja bisher auf Hans Christian Andersen, Lars von Trier und Lego. Doch nun das hier: ein waschechtes Rock’n’Roll-Duo aus der Garage. Gitarrist Sune Rose Wagner und Bassistin Sharin Foo wurden mit Buddy Holly, Bob Dylan und Velvet Underground aufgezogen, kauften irgendwann einen Drum Computer und spielten im CBGB’s. Nun…

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03.06.2003

Tanzcaf̩ der Nationen РThe Beautiful Kantine Band

Mit einer genialen Bangles-go-Velvets-Version von »Manic Monday« – aufgenommen für den gleichnamigen Montags-Club im Wiener B72 – erregte The Beautiful Kantine Band vor zwei Jahren erstmals Aufsehen. Hier nun, auf ihrer Debütlangspielplatte in CD-Form, musizieren die vier Burgenländer im Geiste der 50er und (frühen) 60er und servieren eine aberwitzige Mischung aus Surf, Rockabilly, dem countryfizierten…

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06.05.2003

One Beat – Sleater-Kinney

»I’m a bubble in a sound wave/A sonic push for energy/Exploding like the sun/A flash of clean light hope/All you scientists can hold your breath/Shall I decide to show myself?« Magische, enigmatische Worte eröffnen »One Beat «, den ersten Song des gleichnamigen sechsten Albums von Sleater-Kinney. Der Zynismus früherer Jahre hat einem skeptischen Optimismus Platz…

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15.12.2002

Dwellers On The Threshold – Tarwater

Kann sich noch jemand an den Videoclip zu Duran Durans »Save A Prayer« erinnern? Hier posierten die Teenie-Götter der frühen Achtziger in südostasiatischen Landschaften und versuchten dabei gleichzeitig schnuckelig und abgeklärt auszusehen. Auch der Song selbst klang nach Sehnsucht und Fernreiseprospekt. Einen ähnlich doofen Exotismus strahlt »Dwellers On The Threshold«, das vierte Album des Berliner…

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11.12.2002

Speak To Me – Dominique

Das mit dem Kitsch ist so eine Sache: Manchmal kann er einen ja tatsächlich davor bewahren, sich vollkommen lächerlich zu machen. So verlässt sich die deutsch-australische Band Dominique bei ihrem Debüt »Speak To Me« über weite Strecken auf ein Rhodes Stage Piano, den David Hamilton unter den Tasteninstrumenten. Und schützt damit die Intimität ihrer kleinen…

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26.10.2002

Narcissus Drowning – Jozef van Wissem

Diese CD in irgendeine Schublade zu stecken sollte äußerst schwer fallen. Gelingt es dem Niederländer Jozef van Wissem hier doch, Alte und Neue Musik, Blues und Pop, E und U, also letztlich auch Alte und Neue Welt, unter einen Hut zu bringen. Hat der Lautenist bei seinem Vorgängerwerk »Retrograde Renaissance Lute« noch Stücke u.a. der…

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22.09.2002

2002: Agassi im Weltraum – Various Artists

What the f… ist das? Es klingt wie der Mitschnitt eines Slam-Poetry-Abends auf Meskalin unter Anwesenheit einiger (elektronischer) Instrumente, Mobiltelefone, sprechender Computer, Kleinkinder und dergleichen. Tatsächlich handelt es sich hier um einen Indie-was-auch-immer-Sampler aus Köln, zusammengestellt von einem gewissen Christian Breuer alias i.i.a.e.u.e. alias Um Wah Wah, der auch selber einige Stücke beisteuert. Weitere Mitwirkende…

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22.09.2002

Complete Organ Works – Olivier Messiaen

Eingespielt im Jahr 2000 vom französischen Organisten Olivier Latry in der Kathedrale Notre-Dame de Paris, liegen hier anlässlich des zehnten Todestages von Olivier Messiaen am 27. April 2002 erstmals alle seine Orgelwerke als sechs CDs umfassende Box vor. Das dreisprachige Booklet enthält neben Erläuterungen zu den einzelnen Werken eine genaue Beschreibung der 600 Jahre alten…

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22.09.2002

Zu Fuß – Langstreckenläufer

Vier junge Menschen aus Hamburg zitieren sich auf ihrem Debüt »Zu Fuß« durch die besseren Momente der (deutschen) Popgeschichte der letzten, sagen wir mal, 25 Jahre. Wir hören also überzeugende Nachstellungen früher NDW-Knaller, als diese noch Punkrock mit Electro zu verschmelzen wusste, neben semi-synthetischen Liebesliedern und schrammeligem Slacker-Pop (hat hier gerade wieder wer Syd Barrett…

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22.09.2002

Plugs Plus – Dat Politics

Ja, ja, das kommt davon wenn man seine Laptops zu wenig Autorität spüren lässt. Dann werden sie aufsässig und machen lauter Blödsinn. Und so müssen Claude Paillot, Vincent Therion und Gaetan Collet Kollegen wie Schlammpeitziger, Felix Kubin oder Matmos um Hilfe bei der Disziplinierung ihrer ungezogenen Rechner bitten. Mit vereinten Kräften gelingt es einigermaßen, die…

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09.09.2002

Rickets & Scurvy – David Grubbs

Wieso singt David Grubbs eigentlich so selten? Dass er es durchaus kann, stellt er hier wieder unter Beweis, musikalisch dabei einmal mehr unterstützt von John McEntire, Dan Brown und Noel Akchoté (wo habe ich diesen Namen nur zuletzt gelesen?), diesmal zudem vom kalifornischen Elektronik-Duo Matmos. Auch fürs Texten holte sich Grubbs überaus fähige Hilfe und…

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25.08.2002

Tall Things Falling – Ectogram

Das Artwork ist zugegebenermaßen schauderhaft und lässt Schlimmstes vermuten. Doch in dem scheußlich bunten Neo-Hippie-Cover verbirgt sich eine ganz hervorragende Scheibe. Die drei Waliser Alan Holmes, Maeyc Hewitt und Ann Matthews begeben sich hier auf die Spuren drogenverseuchter Psychedelic-Garage-Punks und monomanischer Krautrocker. Soll heißen, Wah-Wah-Exzesse treffen auf sturstes Schlagzeug, während Matthews mit Kinderstimme verträumt abwesend…

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11.07.2002

For Friends: Tomlab + Audio Dregs – Various Artists

Na, da haben sich ja die Richtigen gefunden: das kleine Kölner Elektronik-Label Tomlab lässt hier seine Acts auf die eines auch nicht größeren US-Labels namens Audio Dregs treffen – dieses stammt übrigens aus einer Stadt, die eher für ihre umtriebige Trash-Punk-Szene berüchtigt ist, nämlich Portland in Oregon. Europa gegen Amerika, sozusagen. Der Kampf geht in…

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Patrick Sabbagh
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06.07.2002

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