Baku Live – 4. 5. 2005, Wiener Konzerthaus
Das Ensemble des staatlichen Musiktheaters Aserbaidschan beeindruckte mit einer Show, die sowohl turk-orientalische Authenzität, als auch raue Aneignung westlicher Popmusik aufbot.
Alfred Pranzl
10.05.2005
Das Ensemble des staatlichen Musiktheaters Aserbaidschan beeindruckte mit einer Show, die sowohl turk-orientalische Authenzität, als auch raue Aneignung westlicher Popmusik aufbot.
10.05.2005
Keine Free Jazz- und NoWave/Free Funk-Revue, sondern ein betont eigenständiger Umgang mit diesen afroamerikanischen Erfindungen, gipfelnd in einer final-spirituellen Erleuchtung, die Sun Ra durchaus gerecht wird.
15.04.2005
International ist der Anspruch von rx:tx, einem Label aus der slowenischen Hauptstadt, das dort 2004 das »Progress«-Festival über die Bühne gehen ließ. Primär geht es um mehr Austausch und Networking mit Szeneprotagonisten aus den ehemaligen Ostblockländern, die ja in der westlichen Rezeption leider immer noch unterrepräsentiert sind. Dies sollte mit der CD »progress – the…
13.04.2005
Teppei Ozawa und E-da, Ex-Drummer der Boredoms, toppten live als Miss Hawaii
Felix Kubin mit links. Entfesselter Wahnsinn, ausdifferenzierter Japan-Noise
zwischen NoWave und Freerock, um eine europäische Komponente erweitert.
24.03.2005
Neoromantik at it’s best! Wow! »Herbstlaub« (www.city-centre-offices.de) von MARSEN JULES, das ist Kitsch, aber was für einer. Schwelgende ätherische Klänge fürs Herbstzeitlosenpflücken: Stringtrio-, Harporchester- und Orchesterprobensamples werden aufgefahren, auf dass sich Schicht um Schicht die Streicher türmen. In episch ausladenden Hymnen, die noch dazu französische Titel wie »Tous Les Coeurs De Cette Terre« tragen. So…
04.03.2005
Bitter-trauriges Resümee von Slavenka Drakulic in »Keiner war dabei – Kriegsverbrechen auf dem Balkan vor Gericht«, einem der besten 2004 erschienenen Bücher: »Nur in Scheveningen ist Titos Jugoslawien offenbar noch am Leben«.
16.12.2004
Jung bleiben im einstigen Iglau! Ein ganzes Jahr lang ist nichts los in Südmährens Industriestadt. Aber dann: Ein junges Publikum, junge Festivalorganisatoren und ein auch die Aspekte der Produktion umfassendes Programm sorgen für ein aufregendes Gesamtereignis. Fazit: Mit dem am 31. Oktober zu Ende gegangenen 8. Dokumentarfilmfestival hat sich Jihlava auf der europäischen Festspiellandkarte zementiert.
05.11.2004
Der Literaturnobelpreis für skug-Autorin Elfriede Jelinek und die Folgen …
11.10.2004
Atemberaubende Musik aus Bukarest und Belgrad
12.09.2004
Vom 2. bis 11. Juli wartete das bestens besuchte erste Wiener KlezMORE-Festival, eine Weiterentwicklung des Akkordeonfestivals, mit großteils fulminanten Doppelkonzerten auf.
14.07.2004
Spekulation mit Verkaufszahlen ist wohl schon dabei, die Produktion kommt ja immerhin aus dem Hause des Austropop-Produzenten Christian Kolonovits. Bauchtänzerin Dunja verziert auf einer Video-CD die jazzige Annäherung mit morgenländischen Floskeln. Doch kommen glücklicherweise eigentlich nur die libanesisch-ägyptischen, also orientalischen Tanzwurzeln der Tanzkoryphäe zum Vorschein, denn das Jazztrio um Initiator Raoul Herget (tuba) hat so…
13.07.2004
Um einen gewissen Sarkasmus war der Georgier ja nie verlegen: Kancheli widmet den »Valse Boston« einerseits dem Dirigenten Dennis Russell Davies unter dem Stuttgarter Kammerorchester, andererseits seiner Frau, mit der er nie getanzt hat. 3/4 -Takt ertönt keineswegs und auch eine mondäne Unterhaltsamkeitssphäre, wie sie die Liner Notes herbeischreiben, scheint etwas konstruiert. Der Walzer erscheint…
12.07.2004
Akusmatik und Ambient kommt nicht heraus, obwohl sich der Musique-Concrète-Mitbegründer ähnlicher Quellen bedient. Ferrari nennt das Anecdotiques: In vorliegender »Exploitation de Concepts No. 6« handelt es sich um Reisenotizen, die manchmal um Satzmontagen diverser Passagiere/Touristen/Konzerbesucher ergänzt werden. Die 15 Stücke tragen jeweils einen besonderen Ort im Titel wie etwa La Joliette, Marseille Harbour, das den…
11.07.2004
Klassische Musik fürs 21. Jahrhundert! Berührend wie die besten Werke von Arvo Pärt, Michael Nyman und Aphex Twin. Max Richter, 1966 geboren, ist der neue Shooting Star, der vordergründig klassisch angehauchte Musik mit sparsam, aber effektiv eingesetzten Electronics zu paaren vermag. Das beginnt schon im Intro, wo Tilda Swinton zu Schreibmaschinengeklapper aus Kafkas »The Blue…
10.07.2004
»On The Other Side Of The Window« Review Records/www.nomansland-records.de Noch 2003 erschienen, mit einem grandiosen Titellied, vielleicht dem schönsten Popsong aus diesem Jahrgang. David Garland sinniert darüber nach, was denn der Blick von der anderen Seite des Fensters offerieren könnte. Nachgestellt auch am mehr als hübschen Cover. Der Song ist trotz seiner vom Piano getragenen…
29.06.2004
The Fake Americans mit großtuerischem Intro. Alsdann: Christian Martinek und Stefan Bidner samplen von überall her. Sogar Arthur Browns 60er-Hit »Friendly Fire« passt, und schon ist das Titelstück gezimmert, gewidmet den treuen US-Allierten U.K., Australien, Polen … Die Single »This Is Not My Government« war ja auch ein Seitenhieb gegen Schwarz-Blau in Österreich, doch nach…
27.06.2004
Schon die Verpackung ist ein Genuss. Die CD in einer Kartonbox, die Single in einem -cover. Mittels orchestralen Samples (etwa in »Liquorice«) gelingen dem deutschen Laptop-Musiker die vielleicht schönsten Momente des Debütalbums. Das sehr vielschichtige Stimmungsmacher beeinhaltet und auch exotische Instrumentensamples und orientalisch angehauchte Tracks. Was an exquisiten Field Recordings liegen mag. Von digitalem Folk…
05.06.2004
Zwei mal sonderbarer Sound, der erst nach mehrmaligem Hören greift: Charlie Hunter (war Bassist der Disposable Heroes of Hiphoprisy) spielt eine 7-String-Gitarre, die den Klang von Bass und Gitarre zusammenbringt, aber teils wie eine schräge Orgel tönt. Bobby Previte allerdings zaubert Electronics dazu, sodass nicht ganz offensichtlich ist, wer aller die komischen orgeligen Sounds verantwortet….
04.06.2004
Open wide: Diagnostizierte Akkordeonverliebtheit. Kann nur großartig werden. Und dann handelt es sich da eigentlich noch um Film/Theatermusik! Die Tracks ziehen an, und verbreiten doch Moods, dem Hauptdarsteller mit Ziehharmonika gewidmet. »Dockyards«, Track Nr. 8, schiebt an, ist so etwas wie der Nebenhit des Albums, mit dunkel rollendem Bass, unwiderstehlicher Melodien und klarerweise Akkordeonsample! Und…
25.05.2004
Eine Combo, die aus Notwist-, Tied & Tickled Trio- und Console-Musikern besteht, kann nicht wirklich etwas falsch machen. So entfleucht Lali Puna auf dem dritten Album wenigstens dem spezifischen Morr-Sound, der ob seines Berieselungsschönklangs oft doch sehr auf den Geist geht. In Lali-Puna-Songs kann man sich getrost verlieren ohne in Kitschmorast zu versinken und bekommt…
23.05.2004
Sound, Architektur, Wissenschaft und Bildende Kunst überschneiden sich in der Arbeit von Manfred Gruebl, der einen Austausch mit der Londoner Künstlerorganisation Fishe zuwege brachte.
15.04.2004
Über die Jahre hat Tüür einen Personalstil entwickelt, der einerseits an estnisches Komponieren (nordeuropäischer Klang, flirrende Streicher) anknüpft, andererseits wilde, aufrüttelnde Klangprozesse in die Konzertsäle wuchtet. Besonders deutlich wird Tüürs Obsession, ekstatische Klangwellen aufzubauschen, auf vorliegender Einspielung mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Paavo Järvi. Isabelle von Keulen spielt im »Concerto For Violin…
25.03.2004
Zunächst purer Stoff, Pfeffer im Arsch! Boban Markovic, illustriert von Fotos des Balkan Brass Woodstocks in Guca. Einfach großartig, Bastard-Weltmusikpop! Elektronikmusikproduzenten haben Gypsy Sounds vom Balkan intus und vermengen/verschneiden zwei bis drei Musikstile. »L’Orient est Rouge« von Lightning Head bzw. »… Roots« von Bigga Bush vs. Kocani Orkestar verschmilzt Afromusic, Jamaican Style und Balkan Brass…
27.02.2004
skug ist das einzige Magazin in deutscher Sprache (und weltweiter Philosophie), das MUSIKALISCHE FAKTEN und KUNST (Art, Film, Books) auf eine Weise präsentiert, wie sie sonst nirgends zu finden ist. Kommen Sie zur Release Party von skug Vol. 57, um sich an noch niemals zuvor gesehenen Acts und bislang ungehörten Melodien zu erfreuen!
08.01.2004
Das Doppelalbum des 13-köpfigen Kollektivs aus Montreal hat mehr Zauber als Godspeed. Zum einen rühren elegische Gitarrendrones transportierende Klagelieder (»When sorrow shoots her darts«), doch verfügt das Ensemble über ein weitherzigeres Konzept. Eine karg instrumentierte Komposition für Streicher kommt ebenso vor wie improvisierter Freeflow, elektronisches Flickern, oder ein Rhythmusbalg für behämmerte Gitarrensaiten. Und der Aufnahmeort,…
22.10.2003
Gut so: Von Osteuropäern unterwandert, auch WMF Berlin! Nikakoi (russ: Niemand) aus Georgien schiebt nach »Sestrichka« den noch sentimentaleren Zweitling nach. Obwohl einige Tracks wie die Opener auf etwas unruhigem (wildgewordene Bassdrum, auf sich aufmerksam machende Melodien) Terrain gebaut sind, lullt das Album nach einiger Zeit mit sanfteren Gemütlichkeiten ein. Allein die weibliche Stimme auf…
22.10.2003
Zunächst wähnt man sich von flackerndem Stroboskop-Licht umgeben. Feedback, Distortion und klingelnde Obertöne. Robert Poss (Band Of Susans), der durch die Rhys-Chatham-Schule ging, strukturiert den Song bzw. eigentlich Track um einen Drone herum. Also ist der Hörer mitten im Zentrum eines Kreisels/Loops, das ihn unweigerlich mit sich zieht. Dies geschieht, bedächtig auf je ca. 20…
21.10.2003
Endlich wieder mal exzessiver Flanger- und Wahwahgebrauch. Dafür hat der französische Gitarrist Rudolphe Burger eine goldene Hand. Und James Blood Ulmer, nicht virtuos, sondern spirituell herausgefordert, läuft hier endlich wieder zur Höchstform auf. Er hat noch immer diese funky NoNewYork-Gitarre drauf, aber gebrochen um 20 Jahre Erfahrungswerte. Deshalb sprüht »Are You Glad To Be In…
02.10.2003
Bezeichnenderweise heißt das Debüt von ARCA »Cinematique« und im zweiten Album »Angles« (Les Disques du Soleil et de L’Acier/dsa@wanadoo.fr) ist das vorherrschende Gefühl, die Musik wirke wie ein Breitwandepos.
28.09.2003
Seit Tubeway Army ist einiges geschehen. Elektronische Musik wird, wenn spannend generiert, zum Freund. Und vermehrt sind Frauen aktiv.
28.09.2003