DREIUNDZWANZIG MAL DELTA, JENSEITS VON NIL, MISSISSIPPI, MEKONG, RHEIN …
DAZU IST NUR NOCH ZU SAGEN, DASS IM »SEPHER JESIRA« (KABBA-LA) DER BUCHSTABE »DALETH« F?R »WEISHEIT UND TORHEIT« STEHT…
»Bubbling« wurde Ende der 1980er in Holland erfunden, als aus Versehen eine Dancehall-Platte zu schnell abgespielt wurde und sich die darauf befindlichen afro-karibischen Rhythmen verselbstständigten. Ähnlich Jungle speiste sich das Genre zuerst durch raufgepitche Dancehall-Tracks rund um die beliebten »Fever Pitch«- und »Bam Bam«-Riddims. Es entstand eine eigentümliche, elektronisch befeuerte karibische Riddim-Diaspora, die in Holland…
Zugegeben – dieser Buchstabe, im Englischen meist als C vorhanden, hat es knalldick hinter den Ohren. Lässt sich mit ihm doch klasse dialektisch zwischen Kunst & Kommerz, Kapital & Konkurs, Kommunismus & Konsumismus, Kleinbürgertum & Kretinismus, Klitoris & Koitus, Kirche & Kommunardentum, Kacke & Kristallen, Kabbala & Kant oder Katastrophe & Komik jede Menge kluger wie krasser Konversationen abwickeln. Kümmert uns im Folgenden aber weniger. Dafür jede Menge (und viele auf Schmierzetteln verbliebene) klingender Kapazunder, mitunter kurioser Kennzeichnungen.
foto: kraftwerk © Magdalena Blaszczuk
Mit Lady Gagas aktueller CD »Born This Way« könnte der Zenit als transglobaler Popstar auch schon wieder überschritten sein. Aber im Gaga-Land ist Musik bekanntlich nicht die Hauptsache. Dennoch sollte sie nicht gänzlich ignoriert werden.
fotos: gagajournal.blogspot.com
Mit »Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben. Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart« legt Austrofred sein mittlerweile drittes Buch vor und lässt auch dabei keine Zweifel darüber aufkommen, wer der eigentliche »Champion« ist.
Foto 1: Austrofred im Gespräch mit Didi Neidhart anläßlich der »20 Jahre skug«-Revue am 6.12.2010 @ Porgy&Bess © Christian König | Foto 2: © Ingo Pertramer
Slavoj Žižek lässt keine Ruhe. Eine neue DVD und ein schon etwas älteres Buch belegen dies erneut. Ein zwiespältiges Vergnügen garantiert.
Wieder so ein Präfix-Buchstabe mit vielfältigen Variablen. Jedenfalls dürfen wir diesmal auf Various Artists vergessen und verzichten, dafür verborgene Vektoren vorstellen.
Foto: Karl Valentin
Von der Urgewalt von Sand über Stock, Aitken & Waterman sowie Stock, Hausen & Walkman bis zu Tim Buckleys magischem Song »Sweet Surrender« könnte S noch reichen, doch kapitulieren wir diesmal einfach. Die Leerstellen können ja selber ergänzt werden.
foto: The Saints
Mit ihrem in langjähriger Recherchearbeit zusammengestellten Dokumentarfilm »Monks – The Transatlantic Feedback« haben die Filmemacher Dietmar Post und Lucia Palacios (beide waren zuvor u.a. schon bei »The Nomi Song« beteiligt) eine Band, die vor 40 Jahren eine einzige LP herausgebracht hat, wieder ins Rampenlicht geholt. Die Rede ist von den Monks, die mit ihrer Musik gleichsam im Alleingang den Sixties-Beat überwanden und dabei ohne psychedelische Umwege von heute aus gesehen (obwohl damals über Deutschland nicht hinausgekommen) sowohl Punk wie auch Techno vorwegnahmen.
In »Blödmaschinen. Die Fabrikation der Stupidität« setzen Markus Metz und Georg Seeßlen zu einem Rundumschlag aus, der »Blödheit« nicht nur »Blödheit« nennt, sondern gerade in den Produktionsbedingungen von »Blödheit« auch den Kern neoliberaler Ideologie aufspürt.
Foto: Georg Seeßlen
Wieder so ein »Wunderkind«, ein »Genie« von eigenen Gnaden, dem die Bürde es jetzt endlich ganz anders und neu zu machen übertragen wird. Dabei ist der 21-jährige New Yorker, dem sein Vater, der Documenta- und Konzeptkünstler Alfredo Jaar, gerne Musik zwischen Erik Satie (schwirrt hier immer wieder als Schatten von Brian Eno durch die Tracks)…
Was soll dazu noch gesagt werden? Es gibt eine neue (transsexuelle) Sängerin aus Venezuela mit Techno-Roots (Aerea Negrots), statt Antony singt nun die Chicagoer Inkarnation von Sylvester Shawn J. Wright, als Gast gibt es Kele Okereke von Bloc Party, der Musiker und Produzent Marc Pistel (Meat Beat Manifesto, Consolidated) gehört nun auch zum festen Kern,…
Nach dem Hexenhaus nun also »Nightmare Pop«. So nennen die aus Brighton stammenden Esben & The Witch ihre Musik, die sich vor allem durch Verwechslungen auszeichnet. Statt in den dunklem Nebelwald geht es hier auf benebelte grüne Wiesen, die sich auch in jedem romantischen Mystery-Thriller gut machen würden. Wie bei all den unsäglichen TV-Verfilmungen von…
Zum Glück steht am Cover nirgendwo etwas von »Future«. Auch wenn sich viele der hier versammelten Genres (Grime, Dubstep, House, Pop) gerne eine »Post« voranstellen (es kann aber auch wahlweise ein »Balearic« oder »Cosmic« sein). Die sofort ins Ohr springenden Hits sind zwar bei Dubstep im House (»E10 Riddim« von Rossi B & Luca sowie…
Für alle, die HipHop mal mochten und dann in den Nuller Jahren den Weg des geringsten Widerstandes gingen (also das Kapitel für sich einfach abschlossen) eine super Gelegenheit die Ohren wieder zu öffnen und nachzuhören, was sich denn in den letzten zehn Jahren so alles getan hat. Und das war nicht wenig. Von wegen alles…
Manchmal kommt Musik daher, die klingt als wäre sie gerade aus einer Flaschenpost, einem Zeitloch geschlüpft, ohne dabei Retro oder Teil eines (stattfindenden, kommenden) Revivals zu sein. Sie macht sich einfach quasi singulär breit, hat mitunter Ticks und Macken wie Einzelkinder und ist auch einem gewissen Autismus nicht abhold. Die zwischen 1998 und 2010 entstandenen…
»DIY-post-punk and electronic confusion« steht am Beipackzettel und dazu kann nur gesagt werden, dass es oft die blödesten und banalsten Begriffe braucht, um gewisse Musik auch nur annähernd beschreibbar zu machen. Je abgelutschter desto besser. Hauptsache sie erfüllen ihre Funktion als Zaunpfähle. Machen wir hier ja auch nicht anders. Auch Nitro Mahalia stricken selber und…
Unter dem Titel »Kosher Nostra. Jüdische Gangsters in Amerika 1890-1980« zeigte der Künstler und Kurator Oz Almog im Wiener Jüdischen Museum 2004/2005 eine Ausstellung zu einem bis dato beinahe sträflichst vernachlässigten Thema. Zwar zeigten Filme wie »Es war einmal in Amerika«, »Der Pate«, »Bugsy«, »Casino«, »Gangs of New York« oder TV-Serien die »The Sopranos« oder…
Eine weitere remixologische Archivöffnung mit teilweise bisher unveröffentlichten Remixen für Acts wie Harold Melvin, Evelyn Thomas, Brass Construction, War, Candi Staton, First Choice, Logg, Salsoul Orchestra, Inner Life, Double Exposure, Teddy Pendergrass. Disco als Experimentallabor. Mit dabei auch zwei wunderbare Tracks der unlängst verstorbenen Disco-Queen und meist gesampelten Sängerin überhaupt (wir erinnern uns nur mal…
Quasi der logische nächste Schritt: Live in London bei Brendon ‚Octave‘ Harding (Lee ‚Scratch‘ Perry, Adrian Sherwood) eingespielt und von Patrick Pulsinger neu abgemischt und gemastert präsentieren sich Elektro Guzzi gleichsam noch reduzierter wie facettenreicher. Da brechen selbst die üblichen Kraut- und Postrock-Verweise in sich zusammen. Stattdessen erwecken sie Minimal als Kunst der microskopisch kleinen…
Disco- & Soul-»Re-Edits« vom Northern Soul-Spezialisten Al Kent mit jeder Menge Southern-, Funk-, Latin- und Afro-Zugaben zwischen elegischen Streichern und wilden Jams, wo ein Schmankerl auf das andere folgt. Wenn Hercules & Love Affair von »Disco« reden, ist diese Art von Dancefloor gemeint! Seit der »Cocktail Disco«-Compilation aus dem Hause Dimitri From Paris gab es…
Hinter den Weltraum Rangern verbergen sich 3/4 von Stuttgarts Dublex Inc., die 2001 Les Baxters Exotica-Hit »Whatever Lola Wants« als »Tango Forte« erneut auf die Tanzflächen brachten, worauf sie von den Sugarbabes für deren Hit »Round Round« als Co-Producer verpflichtet wurden. Sind also versierte Bastler und richten es sich hier bei maximal 120 Beats pro…
Das New Yorker House-Label Henry Street Groove hätte ja mit Kenny Dope, Armand Van Helden, DJ Sneak, Little Lou Vega oder Todd Terry echte Schätze zu bieten, nur reimt sich hier »Jazzy« halt leider auf unnötiges Genudel mit Gitarren, Klavieren und Saxophonen über an sich feine Housetracks. Fazit: House als Jazzrock mit Softrock-Touch. Muss das…
Nach Tim ??Love?? Lee, Nightmares On Wax, Boozoo Bajou und Nouvelle Vague kommt nun also auch DJ Hell nach Hause und kompiliert nahe liegendes (Kraftwerk, DAF, Rheingold, Fehlfarben), ein paar ?berraschungen (Gilla, Ricky Shane), etwas Exzentrik (Klaus Kinski, Klaus Nomi), ein bisschen Berlin (Ideal, Fischer Z), unverdächtige Kulturgüter (Hildegard Knef, Nina Hagen) sowie wunderliches (City,…
Hochsympathische, aber dennoch etwas zu ehrfurchtsvolle Hommage-Band ehemaliger Arthur-Russell-WegbegleiterInnen, die zwar die Stücke aber nicht Russells ausgefranste und provisorische Produktionsweisen quasi covern. Erinnern daher eher an Was (Not Was) und Material in einer nicht gerade risikobereiten Disco-Umgebung.
Die Liebe gilt hier alten elektronischen Musikmaschinen und deren manuellen Möglichkeiten mittels unterschiedlich gesteckten Kabelverbindungen und jeder Menge dazugehörender Knöpfchen komische Sounds zu produzieren. Kennen wir, mögen wir, nervt auch manchmal. Sympathischerweise steht die experimentelle Ausgangssituation caTekk aka Christoph Abele jedoch ganz im Zeichen von Party On The Dancefloor. Mal wummert es basslastig, mal gibt…
Dass »Cosmic« immer schon ein gutes Pärchen mit komisch abgegeben hat, dürfte mittlerweile ja keine Neuigkeit mehr sein. Wobei sich das komische meist aus einem zu viel an Ernst und der Weigerung doch einmal das Tanzbeinchen zu schwingen ergibt. Bei den Astro Chicken aus Düsseldorf (woher sonst), steht jedoch vor allem der Spaß und die…
Schon die gute alte Tante Jolesch wusste: manchmal ist weniger mehr. Denn so groß die Erwartungen nach der Veröffentlichung des Killertracks »Filmmusik« auf dem Soul Jazz-Sampler »Deutsche Electronische Musik« auch waren und so sehr das E.M.A.K.-eigene Label »Originalton West« mit der Veröffentlichung von Oskar Salas »Resonanzen« punkten kann, so sehr geht hier bei dieser »Synthetic…
Mit Footwork und Witch House gab es 2010 zwei Genres, die neben den aktuellen Kartographien von Dubstep zwischen Future Bass und UK Funky, endlich mal wieder für jede Menge neuer Ohrenpaare, jedoch auch für ebenso heftige Diskussionen sorgten. Dabei sind sich die beiden näher, als gedacht.
Library LPs gehörten lange Zeit zu den schmählichst gehassten Produkten kulturindustriell fabrizierter Funktionsmusiken aus fließbandbetriebenen Tonkonservenfabriken. Das änderte sich spätestens mit dem (neuen erwachten) Interesse an unglaublich seltsamen Musiken. Boten doch all diese ursprünglich für Werbungen sowie als Radio, TV und Film am Reißbrett erdachten Hintergrundmusiken nicht nur jede Menge neues Material für die Sampler…