Mephisto Halabi – »The Arabic Room« – Unrock

Julius Masri lebt in den USA, geboren wurde er im Libanon, und mit »The Arabic Room« veröffentlicht er unter dem Alias Mephisto Halabi ein Debüt-Album, das diesen autobiographischen Zusammenhang musikalisch auslotet. Das Album lebt von großer stilistischer Diversität und verdankt seine hybride ästhetische Form – wie angemerkt – der Auseinandersetzung mit der eigenen Migrationserfahrung und…

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Holger Adam
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13.12.2021

Square 9 – »Tsunami 2« – Unrock

Mythen in Tüten. Erstveröffentlicht 1992 auf Majora Records, das waren noch ganz andere Zeiten. Kein Internet zum Beispiel. Wenig Stress mit fake news, dafür – harmloser und unterhaltsamer – viel Raum für Spekulationen: Wer, neben den Sun City Girls, war an diesem Projekt beteiligt? Aber wer – so wird unter zu spät Geborenen und Uneingeweihten…

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13.12.2021

Sunn Trio/Sam Shalabi – »Trippin’ On Coleman« – Unrock

Hätte ich Ahnung von Jazz, dann könnte ich mich vergleichend in dieses Album hineinstürzen: »Lonely Woman« von Ornette Coleman ist eine Komposition, die seit ihrer Erstveröffentlichung sehr oft interpretiert wurde. Nun habe ich bedauerlicherweise keine Ahnung von Jazz, mag aber, wie er riecht, und im Falle des vorliegenden Albums steigt mir sein Duft vollaromatisch in…

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20.07.2021

Shalabi Effect – »Friends Of The Prophet 6« – Unrock

Was überrascht, ist, dass die Veröffentlichungen von Unrock zwar Exportschlager sind, zwischen Flensburg und Klagenfurt aber eher regelmäßig übersehen werden. Sehr zu Unrecht. Bleibt also nur, mit Nachdruck auf die sehr gelungenen Veröffentlichungen hinzuweisen und neben »Trippin’ On Coleman« von Sunn Trio und Sam Shalabi noch eine zweite in den Ring zu werfen! Und die…

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20.07.2021

Eric Arn – »Higher Order«

Instrumentale Gitarrenmusik fristet in aller Regel ein Schattendasein. Eine paar Dutzend junger und nicht mehr ganz so junger Herren zieht seit Jahrzehnten in aller Ruhe immer wieder sechs bis zwölf neue Saiten auf und – offene Stimmungen hin oder her – der Eindruck, es handele sich hier um einen ziemlich homogenen und exklusiven Zirkel, ist…

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22.06.2021

Titanoboa – »Porphyr«

Die namensgebende Riesenschlange ist bereits vor Millionen von Jahren ausgestorben und mit einem Album von Titanoboa, dem musikalischen Projekt der Kölnerin Melani Wratil, hätte ich auch nicht mehr gerechnet. Vor ein paar Jahren hatte ich das damals noch zweiköpfige Urviech einmal auf dem Radar. Irgendwann in dieser Zeit schälte sich Lena Willikens aus der Schlangenhaut…

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20.04.2021

Zement – »Schleifen«

»Two Cool Rock Chicks Listening To Neu«, das haben Philipp Hager und Christian Büdel, die Zwei von Zement, auch gemacht und Ciccone Youth ist ihnen ebenfalls nicht fremd, wohnen die beiden doch zwar in Mittelfranken, aber keineswegs hinterm popkulturellen Mond! Dass »Schleifen«, ein Live-Album von Zement, sehr deutliche Anleihen bei einschlägig bekannten Space- und Krautrockbands…

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11.04.2021

Distels – »Distels«

Es wird ja gerne vergessen oder sogar unterschlagen, dass der Nichtberufsmusiker der popkulturelle Normalfall ist. Das gilt auch für die Nichtberufsmusikerin – und hier haben sich zwei zusammengefunden, die schon lange in unterschiedlichsten Bands und auch solo Musik machen. Annelies Monseré (u. a. Luster) und Steve Marreyt (u. a. Silvester Anfang, Het Interstedelijk Harmonium Verbond);…

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31.03.2021

Gustavo Santaolalla/Mac Quayle – »The Last of Us Part II«

Musik wird ja gerne als »Soundtrack zum Leben« apostrophiert, sie begleitet – ob als Klangtapete im Hintergrund oder bewusst eingesetztes akustisches Signal zur »Betonung« – viele prägende Momente im Leben eines Menschen und bei Gelegenheit triggert die Musik dann eben auch die Erinnerung an solche Momente: Erster Kuss, Soundtrack zum Kiffen, zum ersten Sex, Lieder,…

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31.03.2021

Crash Toto – »The Riptoffer E.P.«

Für 20 Minuten noisigen Lo-Fi-Garage-Punk muss eigentlich nicht so ein Aufriss veranstaltet werden. – Mit dieser lapidaren Bemerkung könnte ich es hier schon bewenden lassen und die Promo-Copy in den Plattenschrank räumen. Ich ergänze aber noch, dass die einseitig bespielte 12″ wirklich gute Laune macht und zum Frühjahrsputz eine ideale akustische Ergänzung zum Staubsauger sein…

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28.03.2021

Kuupuu – »Plz Tell Me«

Im Zuge des Hypes um allerlei verdreht-psychedelische Musik, die im Mainstream hauptsächlich als New Weird America wahrgenommen wurde, aber ein internationales Phänomen war, ist auch Jonna Karanka mit ihrem Soloprojekt Kuupuu aus dem finnischen Underground hervorgetreten. Das ist nun auch schon wieder mehr als fünfzehn Jahre her und neben Kuupuu war Karanka in den letzten…

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28.03.2021

Fletcher Tucker – »Unlit Trail«

Fletcher Tucker lebt in Big Sur, Kalifornien, einem Küstenstreifen zwei Stunden südlich von San Francisco. (Zur weiteren Lektüre: »be sure to wear some flowers in your hair«.) Aufgenommen wurde das vorliegende Album allerdings in Schweden, ebenfalls an der Küste. Wo ist da jetzt der Zusammenhang, wenn nicht an den mit Blumen bekränzten Haaren herbeigezogen? Geduld,…

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15.01.2021

Sky Burrow Tales – »Seafarin’ & Backporchin’«

Eine Platte ist immer auch ein Szenereport. Wer spielt wann mit wem und warum und wer schreibt was drüber? In den 1970er-Jahren war das sicherlich glamouröser, aber ich bin nicht Lester Bangs und selbst der »Rolling Stone« ist heute ein Nischenmagazin. Über die Home-Recording-Sessions zu »Seafarin’ & Backporchin’« kann ich leider auch nichts im Gonzo-Stil…

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13.01.2021

Das Jahr 2020 in Listen

Trotz Covid diese Übersicht! Die skug-Redaktion listet auf, was das Jahr 2020 an Bemerkenswertem in Bild, Ton, Klang, Flimmer, Wort und Rausch zu bieten hatte.

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Alfred Pranzl, Ania Gleich, Chris Hessle, Christoph Benkeser, Didi Neidhart, Florian Rieder, Frank Jödicke, G. Bus Schweiger, Hans Grausgruber, Holger Adam, Jannik Eder, Jenny Legenstein, Jens Buchholz, Katharina Bruckschwaiger, Lutz Vössing, Mio Michaela Obernosterer, Peter Kaiser, Redaktion, Ulrich Musa-Rois, Walter Pontis, Xavier Plus
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31.12.2020

Phantom Horse – »Mehr Null«

Ich könnte es mir leicht und Leser*innen diesen Konsumhinweis vor allem damit schmackhaft machen, dass ich auf historische Vorbilder der Musik von Phantom Horse verweise. Alben wie »Deluxe« von Harmonia, »Sowieso« von Cluster oder Hans-Joachim Roedelius’ »Selbstportrait«-Reihe werfen eindeutig ihren langen Schatten auf nicht nur dieses Album von Phantom Horse. Zu ergänzen wäre dann nur…

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07.12.2020

Gwenifer Raymond – »Strange Lights Over Garth Mountain«

Gwenifer Raymond ist eine walisische Gitarristin, die gewissermaßen vollumfänglich als Riot-Grrrl-Role-Model durchgehen kann. Die promovierte Physikerin programmiert zum Broterwerb in der Computerspielbranche und erweitert zum Feierabendbier auf der Couch gerne ihr ohnehin schon enzyklopädisches Wissen um Horror-B-Movies. Das klingt fast wie ausgedacht am Institut für Gender-Studies an der Universität Wolkenkuckucksheim und entsprechend viel Aufmerksamkeit kam…

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03.11.2020

Orphan Fairytale – »Tune In Tree Ears« 

Orphan Fairytale ist seit über 15 Jahren Eva van Deurens musikalische Rappelkiste. Im belgischen Underground fest verwurzelt, hat sie über die Jahre hinweg unzählige CD-Rs und Kassetten sowie eine Handvoll Schallplatten veröffentlicht. Jetzt sind zwei neue Alben erschienen: »Tune In Tree Ears« auf Kraak und, mehr oder weniger zeitgleich, auf Ultra Eczema »Titania Moon« (dessen…

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31.10.2020

Kramp – »Nervous Rattles«

Kurz bevor das belgische Kraak Label mit Vica Pachecos »Symplegmata« eine sehr zugängliche Platte abwechslungsreich-verspielter elektronischer Miniaturen veröffentlichte, hauten sie ihrem Publikum, das ist einiges gewöhnt, »Nervous Rattles« hin. Unter dem Alias Kramp veröffentlicht Stijn Wybouw hier musikalische Schleifen aus unheimlichem Gemurmel und anderen Geräuschen, von denen man im Schlaf nicht überrascht werden möchte. Die…

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21.10.2020

Vica Pacheco – »Symplegmata«

Begriffe haben ihre Halbwertzeiten. Durch die frühen 2000er hindurch bis in die Mitte der vergangenen Dekade hinein wurde jedes nicht songorientierte Musikmachen oder Lärmen mit der Vokabel »experimentell« bedacht, was zur Folge hatte, dass das Adjektiv zum Genrebegriff mutierte und daher ähnlich unscharf wurde, wie zuvor »Indie« oder »Punk«. Sei’s drum, so ist das eben….

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21.10.2020

Happy Dead Man – »Vines Grow Between My Eyes«

Auch notorische Provokateure werden mit den Jahren ruhiger. W. David Oliphant, Michael Pistrui und Alan Bishop, die diesen Tonträger eingespielt haben, haben die 60 überschritten, und vor allem Alan Bishop ist durch seine Umtriebe mit den Sun City Girls und unter dem Alias Alvarius B/Uncle Jim dafür bekannt, kein Blatt vor den kettenrauchenden Mund zu…

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04.09.2020

Von Kellerkindern und Höhlenmenschen

Mit »Emanations of Desolation« veröffentlichen Sun Worship ein neues Album, ihr erstes in Duobesetzung. Lars Ennsen und Bastian Hagedorn sprachen mit skug über den veränderten Arbeitsprozess zu den Aufnahmen des Albums, den neuen Sound der Band und ihr Selbstverständnis als (Black) Metal Band.

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21.11.2019

Spemakh – »Nonzigo«

Spemakh sind ein multi-(nicht-)professioneller Haufen, der sich an verschiedenen Instrumenten vergreift – und zwar mit Absicht. Ohne Rücksicht auf Hörgewohnheiten oder andere Bequemlichkeiten setzen sich die sechs Mitglieder der Gruppe auf der Bühne mit der Frage auseinander, was sie denn zu ihrer eigenen und der Unterhaltung ihres Publikums als nächstes mit der Vielzahl an verfügbaren…

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12.11.2019

Feine Auslese: three|four Records aus Lausanne

Seit 2009 veröffentlicht das Label three|four Records Musik, die im stilistischen Niemandsland zwischen Ambient, Post-Rock, Drone, Singer-Songwriter und experimenteller Musik angesiedelt ist. Was die Alben eint, ist ihre durchgehend hohe Qualität. Dies gilt vor allem für das Jahr 2017, in dessen erster Hälfte sechs Neuerscheinungen herausgekommen sind – weitere werden in der zweiten Jahreshälfte folgen. Aus Anlass dieser Fülle hier ein Interview mit Label-Gründer Gaëtan Seguin sowie ein Blick auf die Veröffentlichungen der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit.

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Holger Adam
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17.07.2017

»Muschelsammlung«

Es quietscht eine Geige souverän knapp neben den Ton, und es irrlichtert ein Hackbrett durch eine kurze musikalische Skizze, die – angereichert durch allerlei nicht weiter identifizierbare Geräusche – im Ohr bleibt wie ein Traumfragment, das in den Tag hinein begleitet, und immer wieder spricht oder singt darin mit beinah tonloser Stimme oder in der Art, wie Kinderlieder gesungen werden, eine junge Frau rätselhafte, verträumt-melancholische Texte. Vieles könnte im Rahmen des ästhetischen Programms, das Brannten Schnüre verfolgen, misslingen. Inspiriert durch romantische, surreale und expressionistische Literatur und musikalisch ebenso blumig (in der Hauptsache Ambient- und Folk-Music-Collagen) orientiert, könnte man das Duo aus Würzburg mit beiden Beinen im Kitsch wähnen.

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12.06.2017

»Live At Marie-Antoinette« – Damo Suzuki & Sound Carriers

Die routinierte Rede über psychedelische Rock-Musik greift gerne auf (abgegriffene) Sprachbilder zurück: »Alles fließt, glühend heißer Lava gleich bahnt die Musik sich ihren Weg, eine brodelnde Naturgewalt, so verführerisch wie vernichtend.« Diese (vielleicht wenig originellen) Metaphern haben ein paar Vorteile: sie können – zumindest unter interessierten Freaks – als allgemein verständlich voraus gesetzt werden und…

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10.04.2017

»Milchreise«

Mit gutem Grund kann man davon sprechen, dass die Musik auf einem Tonträger bloß den fragmentarischen Anhalts- und vorläufigen Endpunkt einer Vielzahl von über die Veröffentlichung hinausgehenden sozialen Erfahrungen repräsentiert.

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01.04.2017

»Wood/Metal/Plastic/Pattern/Rhythm/Rock« – 75 Dollar Bill

Reduktion + Wiederholung = Hypnose. Diesem quasi-primitiven Rezept folgt eine Reihe von Bands, die sich minimaler Mittel bedienen, um sich und ihre Zuhörer_innen in einen Rausch zu spielen. France etwa, die mit Bass, Drum und Hurdy-Gurdy hantieren, oder das ebenfalls in Frankreich beheimatete Duo Nibul, in der Hauptsache Schlagzeug und Gitarre bedienend. Mit diesem Instrumentarium…

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17.03.2017

»Daniel Bachman« – Daniel Bachman

Mit dieser selbstbetitelten Platte veröffentlicht der 27-jährige Daniel Bachman bereits sein achtes Album (zählt man Kassetten-Veröffentlichungen mit, so sind es noch zwei, drei mehr). Seit seiner ersten Veröffentlichung hat sich der Gitarrist aus Fredericksburg/Virginia dem Erbe von John Fahey und – stärker noch – Jack Rose verschrieben: einer kontinuierlichen Aktualisierung dessen, was Fahey »American Primitive«…

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23.01.2017

»Orphic Resonance« – Eric Arn

Eric Arn lebt in Wien und spielt Gitarre. So nüchtern und unprätentiös ließe sich der Stand der Dinge zusammenfassen. Die musikalische Biographie des Amerikaners reicht jedoch zurück bis zum Beginn der 1980er-Jahre: Arn war u. a. Mitglied der Crystalized Movements, bevor er sein langjähriges Bandprojekt Primordial Undermind ins Leben rief, und dass sein Vinyl-Solo-Debüt auf…

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23.01.2017

»Mother Of All Saints (Puppet On A String)« – Tashi Dorji

Die vorliegende Veröffentlichung ist die vierte in einer fortzusetzenden Reihe von kuratierten Split-LPs auf Unrock. Die ausgewählten Musiker_innen eint bisher sowohl ein gewisser anti-akademischer Stallgeruch als auch ein gerüttelt Maß an avantgardistischer Außerordentlichkeit: Alan Bishop, Sam Shalabi, Bill Orcutt und Sir Richard Bishop – allesamt Vorzeigequerköpfe des musikalischen Undergrounds – kamen zum Zug, ergänzt um…

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23.01.2017

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