Der 1955 in Brescia geborene und seit 1965 in Zürich lebende Komponist Luigi Archetti hat bisher auf Rune Grammofon, RecRec oder auf Fünfundvierzig veröffentlicht. Mit vorliegender CD nun auch auf dem Zürcher Label Domizil. Ähnlich wie bei einigen Domizil-Kollegen, oder auch bspw. beim Wiener Label Nonvisualobjects, geht es bei »Fragments« einmal mehr um das Reduzieren. Als Soundquelle dienten Improvisationen mit der elektrischen Gitarre. Der Prozess des Re-Arrangierens, Umschichtens und Cuttens wird indes so weit durchgezogen, bis fast nur noch Elektronik zu hören übrig bleibt. Die 19, zwischen zwei und fünf Minuten langen Fragmente hören sich an wie Snapshots, wie eine Auslotung der Möglichkeiten elektronischer Musik. An sich ja ein löbliches Unterfangen, aber funky geht’s hier genau gar nicht zu. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es sich bei »Fragments« um Soundstudien handelt, die natürlich eingehener Prüfung unterzogen wurden, die aber doch recht trocken und lehrbuchartig rüberkommen.