Auf seiner zweiten VÜ nach »Diversion« (ebenfalls auf Lens von Chicago) macht der Amerikaner Mark Andrushko aka Delicate Noise nichts anderes als einfach gute Elektronikmusik für jede Tages- und Nachtzeit. Die 17 skizzenartigen Tracks sind ? siehe CD-Titel ? als akustisches Breitwandkino für imaginäre Filme angelegt, denen etwas Traumwandlerisches, Verspieltes und gar Romantisches anhaftet. Erinnert an die guten Momente von Boards of Canada oder Plaid minus deren technoiden Ansatz. Oder so: Downbeat klischeeentschlackt ins Heute geholt. Verspulte Rhythmuskomplexe wechseln sich mit teils recht dichten, atmosphärischen Sequenzen ab, kein Gefrickel, sondern sorgfältig durchorganisierte Emotionalisierungen. Eigentlich eine perfekte Hintergrundmusik im besten Eno?schen Sinn zwischen zuhör- wie ignorierbar; Wenn U-Bahnstationen mit dieser Musik beschallt würden, ich zumindest würde mir mindestens eine Jahreskarte kaufen. Eine Platte, die durch Ausgewogenheit und Selbstsicherheit überzeugt und zum immer wieder gern An- und Durchhören animiert. Ein echter Tipp.

Delicate Noise
»Filmezza«
Lens Rec./Boomkat
