Poison Idea wüteten von 1983 bis 1993 im Punk/Hardcore-Underground der USA mit zahlreichen Veröffentlichungen und zeichneten sich auch durch äußerst energiegeladene Konzerte aus. Musikalisch erzeugte die Gruppe um Sänger Jerry A. einen Hardcore-Dampfwalzensound, der aber auch gelegentlich mit RockʼnʼRoll- und Metal-Versatzstücken aufgeputzt wurde. Die Texte waren zynisch, direkt, lakonisch. 1993 schließlich die offizielle Auflösung, doch…
Giorgio Moroder, Italo-Münchner Erfolgsproduzent der 1970er und 1980er Jahre, lässt nach der Zusammenarbeit mit Daft Punk für deren 2013er Erfolgsalbum »Random Access Memories« wieder vermehrt von sich hören. Ende 2014 wurde ein neues Album angekündigt, mit einigem Augen- zwinkern ursprünglich »74 is the new 24« betitelt, in Anspielung auf das Alter Moroders. Ein gleichnamiger Teaser-Track…
Seit einiger Zeit hat sich innerhalb der Drum’n’Bass-Szene ein neuer Sound entwickelt, der auf das langsame Tempo des Dubstep reagierte und seinerseits die Geschwindigkeit aus den Tracks herausnahm. Als Resultat konnten und können sich Samples oder das (ehemalige?) Grundgerüst von Jungle – die manipulierten Breakbeats – wieder besser entfalten. Einer der Hauptprotagonisten dieses relativ neuen…
Nachahmung bzw. Beschäftigung mit den Klängen der Natur hat in der Musik eine gewisse Tradition. Gleich den ganzen Globus als Klangraum, die Meere inklusive, breitet der US-amerikanische Klangforscher Bernie Krause in seiner aktuellen Monografie »Das große Orchester der Tiere. Vom Ursprung der Musik in der Natur« vor uns aus.
Erschienen in skug #98/readable, Frühling 2014.
Als Nachfolger seines Vorgängers M wird er meistens schnell genannt und vergessen. Als Lieblingsbuchstabe wird er nie ausgewählt. Hier wird einmal innegehalten und Respekt gezollt. Eine Rundfahrt im N-Universum. Nebbich ist das bestimmt nicht.
Bauchklang, unsere liebsten Stimmakrobaten und Beatboxer, verwenden für ihr aktuelles Album »Many People« weiterhin keine Instrumente mit Ausnahme des eigenen Körpers, insbesondere der Stimme. Wie mit dem ältesten Instrument der Menschheit elektronische Musik gemacht wird, wie die Form so manche Hörer auch vom Inhalt überzeugen kann und noch einiges mehr erklärt ein Drittel Bauchklang im skug-Interview.
LA’s very own Dilated Peoples. Ein Hype mit Substanz. Heavyweigt Westcoast. Palmen, Cruising, Graffitti. Die drei Musketiere der Stadt der Engel, Evidence, Rakaa, DJ Babu klingen auf ihrem neuen Album unmissverständlich nach Pazifik. Und sie hängen auch einem durchaus angenehmen Konservativsmus nach, was deren Samplequellen und Productionskills betrifft. Soul und Funk ist das Rückgrat, auf…
Bekannt und beliebt in einschlägigen Champagnerschwemmen und Tanzkaschemmen entführt uns der aus Philadelphia, Stadt der brüderlichen Liebe, stammende Producer, Sänger und Percussionist Vikter Duplaix – ein Ladies Lover vor dem Herrn – in sein Universum der, ja, Liebe. Als einer der letzten Transatlantiker releast er für Europa auf dem Berliner Renommier-Label !K7 (siehe auch seine…
Drei Dioptrien nähern sich natürlich gefährlich der Sehstärke des aus den Simpsons bekannten Herrn Hans Maulwurf, aber ich habe meine Zweifel, dass der halbblinde Cartoon-Truckdriver aus Springfield großen Gefallen an dieser CD finden würde, es sei denn, er hätte einigermaßen guten Geschmack. Bei »gold extra« handelt es sich offenbar um einen Salzburger Kulturverein, mehrere Personen…
Touching down – fürwahr. Nämlich den absoluten Tiefpunkt im Musikschaffen des ehemaligen Bristoler Wunderwuzzis Roni. Ein Spitzenprodukt, wenn auch nur in Führungsposition auf der nach unten offenen Enttäuschungs-Skala. Ach, wie geil waren deine alten Scheiben. Keine Breakbeat-Science mehr, repetitiver Loop an Loop gereiht, immer schon dieselbe Bassline, ein Trauerspiel. Breakbeat-Science ist nicht mehr. Am Floor…
Den Titel jetzt bitte nicht missverstehen (obwohl er – zumindest mich – nachdenken macht über den bei genauerer Betrachtung doch recht häufigen Gebrauch von kriegerischen Metaphern in unserer ach so friedlichen, aufgeklärten Popwelt). Der Krieg wird hier offenbar eher den immer gleichen Beats und Sounds im D’n’B-Land erklärt. Adam F, der sich ja gleich mehrere…
Auch wenn sie nicht die Innovationskraft von Missy Elliot oder der unumschränkten Queenbee des R`n`B, Kelis, besitzt, ist Mary J Blige doch immer schon recht sympatisch gewesen. Insbesondere wenn mensch sie mit den sich immer mehr zu veritablen Ungustln entwickelnden Destiny`s Child vergleicht, zeigt sich die Blige mit einem ganz netten Album, Plüsch de luxe…
Warum gerade MTV mit »Jackass«, oder auch den »Osbournes«, die einzigen wirklich sehenswerten Formate des unsäglichen Genres Reality-TV geschaffen hat, erklärt Stefan Kraus.
Auf eines konnte ich mich bei den Pet Shop Boys immer verlassen. Das berühmte Phänomen, bei dem nach wiederholtem Hören einer Platte diese immer besser gefällt. Doch diesmal läßt sich diese Erscheinung nicht recht blicken. Ein wenig dünn ist die Suppe, die Neil Tennant und Chris Lowe da gekocht haben. Freilich ist der bekannte Kitsch…
Oh my gosh – the mighty knights of the second wave have done it again. Enforcers – die nächste. Die Spezial-Ausgabe von Reinforced hat es wie immer faustdick hinter den Ohren. Nach »Deadly Chambers Of Sound« aus `99, womit die »Second Wave« eingeleitet wurde, startet nun die »Decade Of Breakz«. Ein Festmahl. Eine dionysische Orgie…
Goldie, D’n’B-Coverboy, war ja nie der (technisch) begabteste DJ. Seine Rolle als so etwas wie das »Gesicht« von Drum’n’Bass ist jedoch unbestritten. Nach diversen Problemen – der britische Fiskus ist unerbittlich – kam es im Jahr 2001 zu einem ebenso wunderbarem wie unerwartetem Comeback von Metalheadz. Nun lässt der Goldmann diese Mix-CD vom Stapel. Die…
Nach den Jazz-Originalen aus dem ehemaligen Ostblock jetzt also die Remixe. »Aspects In Jazz« ist der Untertitel der CD. Nun ja, Musik wie ein gut ausgestatteter Mittelklasse-Wagen. Ford statt Mercedes, wenn dieser Vergleich erlaubt ist. Grooviges, Nettes aber auch eher Harmloses dringt hier ans Ohr, natürlich nie wirklich schlecht oder unerträglich. Wie mit besagter Mittelklasse-Karosse…
Dies ist eine feiste Doppel-CD mit 28 Stücken Clickhop, wie schon der Titel des Kompendiums verrät. Der von den zahlreichen Vorgängern aus der Ladyland-Serie bekannte (bähhh schlimmes Wort) TripHop wurde mitsamt seinen düsteren Dope Beats der Geschichte überantwortet. Selbstverständlich zirpt, klickst und hoppt es hier aufs Führtrefflichste, wie eben nicht anders gewohnt von Mille Plateaux….
Metalheadz ist wieder da. Und wie. Nach diversen Pleiten mit Solo-Projekten und Rückschlägen im Londoner Clubleben besann sich Goldie back to the roots. Ein gutes Minialbum 1999, einige Maxis und jetzt das große Comeback. Im Frühjahr 2001 dann einige superbe Maxis und nun das Album. Wie immer repräsentiert Metalheadz das ganze Drum’n’Bass-Spektrum (mit Ausnahme des…
Die beiden Briten legen mit diesem Album ein solides Stück Drum`n`Bass vor. Sehr straight und technoid, leicht dark kommen die Tracks zumeist aus der Twilight-Zone, und jagen dem/r geneigten HörerIn zarte Schauer über den Rücken. Nicht plakativ scheppernd, sondern sozusagen schleichend von hinten kriechen die Stücke ins Rückgrat. Langweilig wird der 10-Tracker nicht, offensichtliches Füllmaterial…
DJ Hype, Zinc und Pascal melden sich auf ihrem Gemeinschafts-Label massiv zurück. War die Vorgänger-Compilation von 1998 «Real Vibes» insgesamthaft doch etwas langweilig, warten auf diesem 6-fach Vinyl oder obligatorischer 3-fach-CD (+Mix) eine erstaunliche Bandbreite anStyles und Geschwindigkeiten auf die Fans. Die doch eher schablonenhaften JumpUp-Styles wurden weitgehend entsorgt, stattdessen Spaciges von Danny Breaks, Dopebeat-Attacken…
Jungle-Pionier Shy FX (remember: »Original Nuttah«) stürzt sich mit vorliegender CD seines Labels auch gleich in dei derzeit im Drum`n`Bass-Land grassierende Rückschau-Wut, sammeln sich hier nichts anderes als die größten Hits des kompromißlosen Partylabels. Jedoch schon seit über einem Jahr geplant, scheint der Release-Zeitpunkt hinsichtlich der oben erwähnten Umstände gut gewählt. Zwar war das Label…
Die deutsche D’n’B-Community hält nach einigen Jahren der Existenz und damit verbundener Konsolidierung inne. Gut für uns, können wir Nicht-DJs und Maxi-Junkies jetzt mittels Compilations nachprüfen, wie sich denn der Stand der Dinge in good ol‘ Germany darstellt. Durch den Backkatalog des 1998 in Ludwigshafen gegründeten und nun im D’n’B-Zentrum London residierenden Labels mixt sich…
1998 die ersten Releases, jetzt schon die erste Werkschau des Kölner D’n’B-Labels. Planetpixel designten den schmucken Digipack, Breakbeat-Pionier und Jungle-Haudegen X-Plorer und Dee`Pulse den Großteil der Stücke. Nach recht heftigem Beginn werden aber ab Mitte der CD die smoothen, sexy D’n’B -Nummern ausgepackt, wobei insbesondere »Helium« als kleiner Frühlingshit durchgeht. Die düsteren Schepper-Tracks schleichen sich…
1998 die ersten Releases, jetzt schon die erste Werkschau des Kölner D’n’B-Labels. Planetpixel designten den schmucken Digipack, Breakbeat-Pionier und Jungle-Haudegen X-Plorer und Dee`Pulse den Großteil der Stücke. Nach recht heftigem Beginn werden aber ab Mitte der CD die smoothen, sexy D’n’B-Nummern ausgepackt, wobei insbesondere »Helium« als kleiner Frühlingshit durchgeht. Die düsteren Schepper-Tracks schleichen sich unter…