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»Blage 3« – Simon James Phillips

Es ist alles eine Frage der richtigen Dimension, oder? Wenn man ein Kuppelfresko auf eine Briefmarke presst, bleibt nicht mehr als der Wiedererkennungswert übrig. Auch in der Musik ist das mitunter so. Es gibt Musik, die muss atmen, muss sich entfalten, die braucht Zeit, um zu ihrer Wirkung zu kommen. Unter diesem Vorsatz hat sich…

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Curt Cuisine
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04.07.2015

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»Soft Power« – A. J. Holmes & The Hackney Empire

Eddie Argos anyone? Der Sänger der Spaß-Indieband Art Brut? Einst eineinhalb CDs lang der heißeste Hipster-Scheiß, dann eine Spur zu angesagt, um noch irgendeinen Hipster ein stylisches Bartkratzen abzuringen. Und dann, zu allem Ûberfluss, kamen den ohnehin stets nach demselben Strickmuster gefertigten Songs auch noch jegliche Melodiösität abhanden. Argos »sang« ja seine Songs nur zu,…

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04.07.2015

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»Dysnomia« – Dawn of midi

In mindestens zweifacher Hinsicht ist dieser Tonträger eine Besonderheit. Zum einen fesselt der hypnotisch-minimalistische Drive dieser sechs leicht retardierten Stücke von Anfang an. Wir hören ein reines Akustiktrio, Piano, Bass und Schlagzeug, aber so extrem zurückgenommen in melodisch-harmonischer Hinsicht, zugleich so hammerhart perkussiv auf allen Instrumenten gespielt, dass sich daraus eine schlafwandlerische Balance zwischen Meditation…

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04.07.2015

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»Vantdraught 10« – Kuba Kapsa Ensemble

Endlich wieder schamlose Minimal Music nach klassischem Schema! So wie damals in den, na, sagen wir, frühen 1980ern, als Leute wie Philip Glass, Steve Reich, Michael Nyman oder John Adams gerade ziemlich angesagt waren, dann aber wahlweise sehr gute Filmmusiken, sehr langweilige Opern, sehr uninspirierte Instrumentalwerke oder ganz einfach belanglosen, verkitschten Schrott am Fließband produzierten….

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04.07.2015

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»The Conny Plank Session« – Duke Ellington

»The Conny Plank Session« sind bislang verschollene und unveröffentlichte Duke Ellington-Aufnahmen, zwei Stücke (»Alerado« und »Afrique«) in je drei unterschiedlichen Takes, aufgenommen vermutlich April oder Juli 1970 in einem Kölner Studio. Als verantwortlicher Toningenieur zeichnete Conny Plank verantwortlich, der später etwa die Scorpions produzierte. Wie man die Wichtigkeit dieser Aufnahmen wertet, hängt wohl davon ab,…

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04.07.2015

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»Decoder Ensemble« – Decoder Ensemble

Es geht nichts über eine so richtig knackige Einspielung zeitgenössischer Musik. Halt, schon falsch! Denn der Begriff an sich, »zeitgenössisch«, den darf man sich ja eigentlich nicht anders als in ver- gilbten Buchstaben und mit reichlich Staub an der Oberfläche vorstellen. Den muss man erst mal wegpusten. Decoder, das aus Hamburg stammende Ensemble für aktuelle…

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03.07.2015

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»Octopus« – Christoph Irniger Trio

Auf den zwei vorangegangenen CDs »Gowanus Canal« (2013) und »Italian Circus Story« (2014), die auch auf Intakt Records erschienen sind, hat der Schweizer Saxofonist Christoph Irniger im Grunde schon recht eindrucksvoll bewiesen, dass er sein jazziges Metier beherrscht. »Gowanus Canal«, ebenfalls im Trio mit Raffaele Bossard am Bass und Ziv Ravitz an den Drums eingespielt,…

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13.06.2015

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»Qui-pro-quo-dis« – Emißatett

»Qui-pro-quo-dis« ist ein Debüt, die erste Veröffentlichung des Kölner Quintetts Emißatett der Cellistin Elisabeth Fügemann. Im Kern ein Trio mit Philip Zoubek, einem österreichischen Pianisten, und Etienne Nillesen an den Drums. Auf mehreren Stücken wächst das Trio aber zum Quintett an, mit Matthias Muche an der Posaune und Robert Lanfermann am Kontrabass. Die Besetzung verrät…

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13.06.2015

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»Venus« – Lars Graugaard

Mehrere Seiten lang versucht uns der Komponist Alejandro Guarello zu überzeugen, warum die vier Kompositionen des dänischen Komponisten Lars Graugaard (aka Lars from Mars) auf seiner neuesten CD »Venus« sich zwar im unmittelbaren Fahrwasser der zeitgenössischen Moderne befinden, dennoch einzigartige Statements sind, die auf einen unverwechselbaren kompositorischen Zugang beruhen und sich zugleich widerständig gegenüber Hörgewohnheiten…

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13.06.2015

Home / Musik / Review Collection

All das klebrige Zeug

Eine Naschreise durch Neoromantizismen unterschiedlichster Ausprägung. Mit Neuerscheinungen von Maria Gstättner, Erik Friedlander, Takaakira Goto, Chihei Hatakeyama, Werner Dafeldecker & Nicholas Bussmann, Aidan Baker & Idklang, Chapelier Fou, Jean-Jacques Perrey & David Chazam sowie Økapi.

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06.06.2015

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Radiation – Transmit

Den Australischen Drummer Tony Buck kennt man vor allem als umtriebigen Gast bei unzähligen Impro-Sessions, oftetwas übereifrig auch gleich auf CD gebrannt. Mit seiner Kombo Transmit bewegt er sich aber mehr in die Post-(Noise)-Rock-Ecke. Ihm zur Seite stehen MagdaMayas an den Keyboards und der psychedelisch gebürsteten Orgel, weiters James Welburn am Bass und Brendan Doughety…

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06.06.2015

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»Hairless Toys« – Róisin Murphy

Auch für Musikerinnen gibt es so etwas wie eine Babypause – und die bedeutet meist, dass man die Sache nun langsamer angeht. Elementare Erfahrungen wurden gemacht, die Dinge neu bewertet. Manchmal tut das dem eigenen Schaffen gut, öfters beginnt damit die mittlere Schaffensperiode, die sich mit dem Wort »medium« meist treffend beschreiben lässt – ein…

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26.05.2015

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»It’s all about breaking the wall« – Philipp Kienbergers Luzid Chaos

Das hätte so ja gar nicht stattfinden sollen. Eigentlich wollte Bassist Philipp Kienberger, Mitglied der Post-Hardcore-Punker Jakuzi’s Attempt, nur einige Möglichkeiten ausloten, etwa »die Klang- möglichkeiten der am Jazz orientierten Musik, in Ausdruck und Direktheit jedoch am Feld der experimentellen Avantgarde orientiert«. Oder mit anderen Worten: »eine Band gründen, die alle Konventionen bricht«. Da lacht…

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26.05.2015

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»La vide parfait« – Gabriel Ledoux

Die gute alte Kunst! Was darf sie, was darf sie nicht? Darf sie zum Beispiel Tondokumente vom Jonestone Massaker (1978), von Sektenmassenselbstmord in Waco (1993) oder vom Amoklauf in Columbine (1999) verwenden, um sie in einen neuen Kontext zu verfrachten, um sie mit einem Soundtrack im weitesten Sinne zu versehen – und sie also gewissermaßen…

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26.05.2015

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»The Voice Within« – Fatima Spar

Fatima Spar und das Jazz Orchester Vorarlberg zusammenzuführen, das ist wie 2 und 2 zusammenzählen. Das ergibt bekanntlich Vier und ist ebenso bekanntlich das Resultat von 2 mal 2 bzw. 2 hoch 2. Die letztere Schreibweise ist zutreffender, denn auf das »hoch« kommt es an, das ist, was eigentlich herauskommt: Hochstimmung, Hochgenuss, Hochform, um nicht…

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07.05.2015

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»szene instrumental« – Denovaire

Mit der CD »szene instrumental, live@rtv slovenija« von Denovaire betreten wir ein Impro-Zwischenreich, das reine Improvisation mit Komposition zusammenführt, manchmal in Mischformen, manchmal stärker Richtung Komposition neigend. Es ist eine etwas eigenwillige Klangwelt, die uns hier begegnet, denn auch die komponierten Stücke sind von einer gewissen Impro-Gestik durchdrungen. Zugleich legt sich ein leicht meditativer Schatten…

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06.05.2015

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»Pond« – Huntsville

Ein typisch untypischer Fall von: »Ja, was ist denn das!?« Das seit 2006 existierende norwegische Trio besteht aus Ivar Grydeland (electric guitar & electronics), Ingar Zach (percussion & more) sowie Tonny Kluften (bass) und ist von seiner ursprünglichen Bestimmung her eher ein Trio für improvisierte Musik. Aber um Genrezugehörigkeiten oder -notwendigkeiten kümmert man sich hier…

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06.05.2015

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»Calvary Greetings« – Stepmother

Ja, was ist denn das? Schöne Grüße von Captain Beefheart und Frank Zappa, gemixt mit einem Hauch Progrock, Freakjazz und Nonsense. Stepmother ist ein anglo-amerikanisch-holländisches meeting of postrock spirits, oder, wie das Label durchaus treffend anmerkt, die Reunion einer 1980er Experi- mentalrockband, die nie existierte. Außer vielleicht, man denkt sich ein Amalgam von The Residents,…

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06.05.2015

Home / Musik / Review Collection

Du holde Improvisation

Zwischen Free Jazz, freier Impro und sonstigen Virtuositätsexzessen: Neuerscheinungen von Uneven Eleven, Bryan Eubanks/Jason Kahn, John Butcher, Frith/Weber/Studer u. a. 

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26.04.2015

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»Sternal Symphonic Society Vol. 2« – Sebastian Sternal

Zufall oder Tendenz? Schwer zu sagen, auf jeden Fall haben wir es hier erneut mit einem kompetenten Anwendungsfall von Third Stream zu tun, jenem Crossover aus Jazz und Klassik, das es praktisch schon seit den Anfangstagen des Jazz gab, angefangen bei Duke Ellingtons »Black and Tan Fantasy« (1927) über Igor Stravinskys »Ebony Concerto« für die…

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14.04.2015

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»Winter Suite« – Trabant Echo Orchestra

Das Zirkuszelt ist fleckig und rissig. Der Kamera fährt nichts desto trotz darauf zu, durch den schattigen Eingang hinein in die Arena, wo vor halbleeren Sitzreihen der Conférencier seine große Ankündigung spricht: »… klassizistische Charaden, neobarocke Popkunst, ein Drahtseilakt zwischen Pop und Klassik, zwischen Kammerkonzert und Popminimalismus, meine Damen und Herren, Ladies and Gentlemen …«…

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14.04.2015

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»Entanglement« – Michael Price

So klingt ein selbsterfüllter Herzenswunsch. Der Komponist und Erfüller ist der Brite Michael Price, den mehr Leute kennen, als sie glauben, schließlich hat Price den Soundtrack für die BBC-Serie »Sherlock« geschrieben. Nicht eine dieser alten faden BBC-Serien, sondern das herrlich überdrehte Update, das Benedict Cumberbatch und Martin Freeman nach Hollywood katapultierte. Apropos Hollywood: Price werkte…

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14.04.2015

Home / Musik / Review Collection

Der elektroakustische Cul-de-sac

Ein Streifzug durch aktuelle Tonträger zwischen Neuer Musik, Noise und Elektroakustik. Mit CDs von Vinzenz Schwab, Reinhold Friedl, Spyros Polychronopoulos, KK Null, Frank Bretschneider, Yasunao Tone, Talibam! & Sam Kulik, Erik Nyström, Robert Normandeau, Dominique Bassal und Jan St. Werner.

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09.04.2015

Home / Musik / Artikel

Aufzeichnungen aus einem musikalischen Kellerloch: »Theoral«

Ûber Philipp Schmickls »Theoral«-Reihe, dessen aktueller und zehnter Band sich dem Impro-Urgestein Radu Malfatti widmet, und die unfreiwillige Nostalgie der Radikalität.

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25.03.2015

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»The Spectacular Nowhere« – Manyfingers

Natürlich hat der Mann mit Bart und Schlumpfmütze many fingers. Zehn, um genau zu sein, wie jeder andere Mensch auch. Das Pseudonym Manyfingers ist also ein wenig tautologisch – und so ist das auch mit seiner Musik. Der aus Bristol stammende Multiinstrumentalist Chris Cole, der sich hinter diesem Namen verbirgt, ist ein Freund poppig gedeuteter…

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21.03.2015

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»Bucket of Songs« – Labfield

Da nestelt und scheppert es erstmal, die Gitarre pfeift einen Ton in die Ecke, alles vibriert, als würde es Reißnägel im Studio regnen. Schon glaubt man, an einer Ecke irgendwo zwischen 53th Impro Street und 22nd Electroacoustic Avenue zu stehen, aber plötzlich schält sich ein minimalistisches Thema heraus, die Gitarre wird zur Stabzither, das Schlagzeug…

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21.03.2015

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»Poverty« – Motorama

Das Debütalbum »Alps« der russischen Band Motorama kam mit ziemlicher Verspätung in unseren Breiten an. Das französische Label Talitres sorgte für eine Wiederveröffentlichung, nachdem der Postpunk-Retrosound aus Rostow am Don in manchen Ländern so gut ankam, dass Motorama schon als eine der russischen Indie-Bands gehandelt wurden. Was hier wohl am meisten begeistert, ist die Liebe…

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21.03.2015

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»Rymdar« – Lymland

Das hatten wir so auch noch nicht: Koyaanisqatsi in der Schmusedeckenversion. Zumindest der erste Track von »Rymdar«, »Mjuk sömn över havsdjup«, schlendert frappierend ungeniert in diese Richtung. Minimalismus trifft kammerkonzertanten Pop zur schunkelnden Schlummerexegese. Sehr nett. Dieses Konzept wird in weiterer Folge variiert, macht ein wenig auf in Richtung Folkpop (naja, eh klar), wenn auch…

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15.03.2015

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»Soul City« – Blushing Melons

Wir erlauben es uns ein paar Sätze lang, den Begriff mainstream allzu wörtlich zu nehmen. Schon sitzen wir an einem rauschenden Bächlein, in dem Musikalben wie Wasserschlieren und azurblaue Strömungen an uns vorbeiziehen. Ûberhaupt kein Unterlass ist zu erkennen, ständig fließen Neuerscheinungen an uns vorbei, von denen nur die sich zu Fischen oder Kaulquappen verdichtenden…

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15.03.2015

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»Nothing On Earth« – Erik Friedländer

Ein Hybridalbum. Im Grunde der Soundtrack zu einer Dokumentation über den australischen Fotografen Murray Frederics, der auf reichlich waghalsige Weise grönländische Eislandschaften portraitiert. Im Grunde aber ebenso ein Stück folkoristischer Ambientjazz, komponiert vom New Yorker Cellisten Erik Friedlander, eingespielt gemeinsam mit Perkussionist Satoshi Takeishi (ein gebürtiger Japaner, der aber ebenso in New York Wurzeln geschlagen…

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15.03.2015

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