»Blinks« – Jason Kahn & Günter Müller

Sowohl Jason Kahn als auch Günter Müller haben ja bekanntermaßen im Lauf der Zeit eine (akustische) Reduktion von ihrer ursprünglichen Berufung am Schlagzeug hin zur mikrotonalen Klangforschung im Bereich der elektroakustischen Improvisation mit Hauptaufgabengebiet homöopathische Perkussion forciert. Auf ihrer aktuellen Zusammenarbeit »Blinks« äußert sich dies einerseits in der wunderschönen, statischen Entrücktheit der Oberflächen, welche die…

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Tobias Bolt
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12.07.2005

»Pea Soup« – Nicolas Collins

Erdacht und entstanden bereits Mitte der siebziger Jahre, als Nicolas Collins noch bei Alvin Lucier die Schulbank drückte, läuft das Prinzip von »Pea Soup« darauf hinaus, Rückkopplungen, kurz bevor sich diese mit einem schrillen Pfiff in Richtung Resonanzkatastrophe verabschieden, durch Veränderung der anregenden Frequenz in eine Abfolge geisterhafter, dynamischer Schwebezustände zu bringen. Von Alvin Lucier…

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12.07.2005

»The Doldrums« – Ariel Pink’s Haunted Graffiti

Es gibt sie, immer wieder. Diese Alben, bei denen man beim besten Willen nicht erklären kann, warum. Warum diese Musik verdammt noch mal süchtig macht. Nicht nur ist »The Doldrums« in entsetzlicher Qualität aufgenommen, der Alleinverantwortliche – ein gewisser Ariel Pink – ist noch dazu ein nerdiger Hippie, der Rhythmen prinzipiell keine 30 Sekunden lang…

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Tobias Bolt
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12.07.2005

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Bremer Stadtmusik – Teil Zwei

Erst zwei Ausgaben von skug sind ins Land gegangen, seitdem es an dieser Stelle allerhand Lobenswertes über diverse Releases des in Bremen ansässigen Edel-Labels »Die Stadt« zu berichten gab. Und weil schon wieder eine beträchtliche Menge an neuen Tonträgern den Weg aus der angesprochenen freien Hansestadt auf meinen strengen Rezensenten-Schreibtisch gefunden hat, hier gleich Teil…

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Tobias Bolt
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14.02.2005

Abhayamudra – Cul de Sac + Damo Suzuki

Am zweiten Mai 2002 entsteigt Damo Suzuki, Ex-Sänger der legendären – und weder Kraut noch rockenden – Krautrockern Can, einer Maschine am Bostoner Flughafen und steht nur vier Stunden später mit den etwas weniger legendären – und weder Post noch rockenden – Postrockern Cul de Sac gemeinsam auf der Bühne. Sie sehen einander an diesem…

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07.12.2004

s/t – September Collective

Stefan Schneider, Barbara Morgenstern und Paul Wirkus trafen sich nach einer gemeinsamen Tour durch Polen im Studio, improvisierten, nahmen auf und präsentieren als Ergebnis gute dreißig Minuten voll mit hundert kleinen Melodien, sicher verankert durch rhythmisch bouncendes Basswummern, und schließlich von digitalem Rauschen verwischt oder akzentuiert, je nachdem wie man das sehen möchte. Wobei hier…

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17.10.2004

Gehen – Swod

Das Rezept ist so einfach wie wirkungsvoll: man unterlege impressionistische Piano-Kaskaden mit hochfrequentem Knistern, digitalen Glitches und atmosphärischem Rauschen, des weiteren erde man das Ergebnis – wo notwendig – mit einem unspektakulärem Bassfundament und subtilen Perkussionspatterns. »Filmmusik« meint der Pressetext und hat damit keinesfalls Unrecht, auch weil die etwas lebhafteren Passagen an Pariser Lebensgefühl im…

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Tobias Bolt
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07.10.2004

Solo Swim – Notwist, Console, Klimek

Und wieder erweist sich das EP-Format als jenes, auf denen sich die Veröffentlichungen des Alien Transistor Labels am wohlsten fühlen. Bands wie The Notwist nutzen die Gelegenheit und nehmen 12 Minuten währende Exkurse Richtung Ambient inklusive mittels präparierter Gitarren erzeugter sphärischer Rückkopplungen auf. Macht sich nicht so gut auf einem regulären Album, verschreckt potentielle Käufer…

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Tobias Bolt
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07.10.2004

»Little Songs About Raindrops« – Lullatone

Wenn man das japanische Label Plop kennt, kann man sich schon ziemlich genau vorstellen, was einen erwartet, wenn sich jemand Lullatone nennt und ein Album mit dem schönen Titel »Little Songs About Raindrops« eben da veröffentlicht. Und so kommt es dann auch, allerdings noch viel besser als gedacht. Nachdem sich Shawn James Seymour – der…

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24.07.2004

»Risk« – Gert-Jan Prins

Eine hörenswerte kleine Noise-Granate aus dem Hause Mego, diese 3«-CD. Gert-Jan Prins jagt modulierte Radio- und TV-Signale durch selbst gebastelte Elektronik und kreiert so unbarmherzige, improvisierte Rhythmen aus Bässen, die deinen Boxen und fiesen Obertönen, die deinen Ohren wehtun. So hat »Risk« eine einmalige physische Präsenz, strotzt außerdem vor Dynamik und Details, macht dabei aber…

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Tobias Bolt
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23.07.2004

»Creature Comforts« – Black Dice

Vor ziemlich genau einem Jahr vollführten vier junge Männer aus New York unter dem Namen Black Dice auf ihrem Debüt »Beachs and Canyons« ein gekonntes Wechselspiel zwischen brachialen Noiseeskapaden und breiten Ambient-Flächen, durchsetzt von erlösenden Rhythmusgewittern. Und auch 2004 scheinen die – mittlerweile zum Trio geschrumpften – Vorzeige-Weirdos in jedem Augenblick kurz vor dem Explodieren…

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22.07.2004

»Utopiá« – Murcof

Bevor im September der Nachfolger zu Fernando Coronas alias Murcof viel beachtetem Debüt »Martes« erscheint, kompiliert vorliegendes Album die zwei Stücke der Ulysses-12«, zwei noch nicht veröffentlichte Tracks sowie eine ganze Reihe Remixes seines bisherigen Schaffens zu einem durchaus sinnvollen Ganzen. Während Corona erneut mit seiner klassischen Melange aus wohlklingenden, düsteren Streichinstrumenten und avancierten Knister-Beats…

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21.07.2004

»s/t« | »Papercuts« – Jason Kahn and Jon Mueller | Jon Mueller/Bhob Rainey/Jim Schoenecker

Für die Aufnahme von »Papercuts« verwendeten Jason Kahn und Jon Mueller ausschließlich verschiedene Sorten von handgemachtem und gekauftem Papier. Trotz darauf folgender, sehr intensiver Mixtätigkeit, an der sich auch Chris Rosenau beteiligte, ist das Ausgangsmaterial noch deutlich erkennbar, und so ergibt sich hier zumindest nicht die wenig wünschenswerte Situation, in der das Endergebnis statt charakteristischer…

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18.07.2004

»The Knife« – The Knife

The Knife sind ein gemischtes Geschwister-Doppel aus Schweden, Betreiber des Labels Rabid Records und hierzulande noch weitgehend unbekannt. Ihr selbstbetiteltes Debüt-Album ist zwar bereits 2001 in ihrem Heimatland erschienen, wurde aber erst vor kurzem in Großbritannien re-releast und im Zuge dessen mit drei Bonustracks des aktuellen Longplayers »Hannah Med H Soundtrack« aufgepeppt. In einer einzigartigen…

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13.06.2004

»Bar Sachiko« – Sachiko M

Minimalismus pur: Sechzig Minuten. Zwei Sinustöne. Simpelste Dramaturgie. Und trotzdem, es funktioniert. Ich bleibe hängen, höre mich durch die komplette Stunde vermeintlicher Eintönigkeit. Die durch leichte Bewegungen meines Kopfes hervorgerufenen auditiven Phänomene sind durchaus intensiv, besonders wenn die beiden, sich nur in ihrer Klangfarbe und Lautstärke unterscheidenden Sinustöne, gleichzeitig aus den Lautsprechern kommen. Viel mehr…

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13.06.2004

»Mort Aux Vaches« – Main Exosphere

Nachdem das Übereinanderschichten mikroskopierter Gitarrenschnipsel einigermaßen ausgereizt war, versucht sich Main aka Robert Hamson nun am Laptop, genauer gesagt an mit selbigem bearbeiteten Field Recordings. Delikate Angelegenheit, das! Züge, Bewegung, Transit sind das Thema – die ursprünglichen Aufnahmen wurden alle während der Transfers zu den »eigentlichen« Reisen aufgenommen und nachträglich (meist sehr ausgiebig) mittels Software…

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12.06.2004

Curling Pond Woods – Greg Davis

Greg Davis‘ zweites Studioalbum nach dem viel beachteten Debüt »Arbor« und einem auf Staalplaat in Rahmen der »Mort Aux Vaches«-Serie erschienenen Live-Mitschnitt enttäuscht letztendlich, auch wenn sich am Grundrezept »Laptop Folk« nur wenig geändert hat. Als Fundament dienen wie gewohnt Akustikgitarre und der heimelig im Kaminfeuer knacksende Laptop; neu sind hingegen Gastmusiker und geschickt eingearbeitete…

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30.05.2004

»s/t« – Igloo

Vielleicht der widerborstige Gegenpart zu Greg Davis‘ neuem Album: mit einer angenehm naiven Verschrobenheit entwickeln Adam Pierce und Doro Tachler, die auch zusammen bei Mice Parade spielen, aus simplen, gezupften Akustikgitarren-Patterns acht hoffnungslos wunderschöne Pop-Kleinode mit teils leicht psychedelischem Einschlag. Hilfreich zur Seite stehen bei dieser Unternehmung Glockenspiel, charmanter Gesang in Englisch und Deutsch sowie…

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23.05.2004

s/t – Igloo

Vielleicht der widerborstige Gegenpart zu Greg Davis‘ neuem Album: mit einer angenehm naiven Verschrobenheit entwickeln Adam Pierce und Doro Tachler, die auch zusammen bei Mice Parade spielen, aus simplen, gezupften Akustikgitarren-Patterns acht hoffnungslos wunderschöne Pop-Kleinode mit teils leicht psychedelischem Einschlag. Hilfreich zur Seite stehen bei dieser Unternehmung Glockenspiel, charmanter Gesang in Englisch und Deutsch sowie…

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07.04.2004

Mort Aux Vaches – Main Exosphere

Nachdem das Übereinanderschichten mikroskopierter Gitarrenschnipsel einigermaßen ausgereizt war, versucht sich Main aka Robert Hamson nun am Laptop, genauer gesagt an mit selbigem bearbeiteten Field Recordings. Delikate Angelegenheit, das! Züge, Bewegung, Transit sind das Thema – die ursprünglichen Aufnahmen wurden alle während der Transfers zu den »eigentlichen« Reisen aufgenommen und nachträglich (meist sehr ausgiebig) mittels Software…

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25.03.2004

The Tenth Corner – Vocokesh

Leuten mit einer latenten Affinität zur Psych/Experimental-Szene der 90er wird der Name Vocokesh sicher noch geläufig sein, auch wenn es nach dem im Jahr 1998 auf Drag City erschienenen Album »Paradise Revisited« etwas ruhig um Richard Franecki (Ex-F/i) und seine Kompagnons geworden ist. Der aktuelle Longplayer ist der erste der Band auf dem Strange Attractors-Label…

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18.03.2004

Curling Pond Woods – Greg Davis

Greg Davis‘ zweites Studioalbum nach dem viel beachteten Debüt »Arbor« und einem auf Staalplaat in Rahmen der »Mort Aux Vaches«-Serie erschienenen Live-Mitschnitt enttäuscht letztendlich, auch wenn sich am Grundrezept »Laptop Folk« nur wenig geändert hat. Als Fundament dienen wie gewohnt Akustikgitarre und der heimelig im Kaminfeuer knacksende Laptop; neu sind hingegen Gastmusiker und geschickt eingearbeitete…

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15.03.2004

Radiant Idiot – Corker Conboy

Zwischen Couch und Iso68 liegen zwar nicht unbedingt Welten, genügend Platz für den gitarrenbetriebenen Post-Rock der beiden Engländer Adrian Corker und Paul Conboy bleibt jedoch allemal. Acht perfekt ausbalancierte Instrumentals sind’s geworden, zwischen dem dramaturgisch genialen Opener, der gleich mal drei Mogwai-GY!BE-EPs auf knappe fünf Minuten verdichtet, und dem sphärischem Bombast des Titeltracks, für den…

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15.03.2004

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Impro-Weisheiten aus Japan

Dass improvisierte Musik nicht nur live, sondern auch auf Tonträgern hervorragend funktionieren kann, beweist das Label »Improvised Music from Japan« schon seit mittlerweile knapp zwanzig Katalogtiteln in durchgehend hoher Qualität und äußerst schicken Kartonverpackungen. Im Folgenden ein kurzer Überblick über die aktuellen Releases.

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Tobias Bolt
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14.03.2004

14 – 09 – 01 – Village Of Savoonga

Village Of Savoonga, das ist: ganz klar Weilheimer Urgestein. Um den aus Markus Acher, Christoph Merk und Wolfgang Petters (Fred Is Dead) bestehenden Kern der Band haben sich im Laufe der Zeit noch Bruder Micha Acher sowie Chrisoph Brandner und Markus Gretschmann (beide Console) geschart. Anlässlich des Hausmusik-Festivals im Jahre Zehn nach der Gründung von…

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09.03.2004

I.E.A.O.V. – Peter Ablinger

Der Titel der Platte ist eine Abkürzung und steht für »Instrumente und Elektroakustisch Ortsbezogene Verdichtung«. Peter Aiblinger reißt im Beiheft kurz einige interessante Ansätze das Begriffspaar »hörbar/nicht hörbar« betreffend an, und formuliert sie in weiterer Folge mit dieser Arbeit durchaus gekonnt aus. Die CD ist in drei Teile gegliedert; je zweimal hört man zuerst einen…

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16.02.2004

Little In Japan – Puyopuyo

Auch ohne die Schriftzeichen auf dem Cover dieser 3″-CD zu sehen, hätte ich auf das Land der aufgehenden Sonne getippt. Synthetischer infantil-debiler Irrsinn zum Quadrat – cheesy LoFi-Trash goes Kindergeburtstag und die Plastikroboter trinken Sake. Unweigerlich muss ich an Nobukazu Takemura denken. In der Schulklasse war der bestimmt der blöde Streber aus der ersten Reihe,…

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07.02.2004

Richard H Kirk presents TWAT v.04 The War Against Terror – Richard H Kirk

Wie schon auf dem Vorgängeralbum »The Bush Doctrine« richtet Cabaret Voltaire-Gründer Richard H Kirk seine Message wieder in Richtung USA und gegen deren ungerechtfertigte Kriegstreiberei. Musikalisch entpuppt sich das Album als ein einziger Track und dieser als knapp fünfzig Minuten lange mittelschwere Katastrophe. Den einzigen für mich erkennbaren Konnex zum gewählten Thema stellen einige, ständig…

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24.01.2004

Westernization Completed – AGF

Hinter der Abkürzung AGF verbirgt sich Antye Greie Fuchs, neben ihrem Soloprojekt auch noch als weibliche Hälfte von Laub und durch die Zusammenarbeit mit Vladislav Delay (Luomo) bekannt. Ihr mit einem überaus aufwändig gestalteten Booklet ausgestattetes zweites Soloalbum nach »Head Slash Bauch« darf mit Sicherheit zu den außergewöhnlichsten Releases des Jahres gezählt werden. Erstmals in…

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22.01.2004

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