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»La Di Da Di« – Battles

Auch diese Band entstand Mitte der Neunziger Jahre, Art-Rock mit Experimentalismus und Humor wie keine andere. Nach dem erfolgreichen Debüt »Mirrored« und Tyondai Braxtons Abgang erschien »Gloss Drop«. Darauf schmückte das verbleibende Trio sich mit Gästen wie Gary Numan und Kazu Makino. Auf dem dritten Album wirken alle Tracks wie unfertige Experimentalstücke. Der Opener »The…

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Hans Kulisch
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23.10.2015

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»Syro« – Aphex Twin

Paisley-Tech, die Wundertüten-Packung. Gottchen, wie wurde die gülden gekrönte Wiederkehr des großen Richard D. James in den letzten Wochen hochgehimmelt und beshitstürmt wie sonst nur der verdiente U2-Ober-Gau bei iTunes. Und tatsächlich, der alte Knabe hat das Zauseln, die Scheidung, die Papa-Pflichten, die eine Stil-Ikone dann doch auf den Boden des Menschlichen zurückholen, gut überstanden….

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Paul Poet
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14.11.2014

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»City: Works of Fiction« – Jon Hassell

Space is not the only place. Fourth World titulierte Avantgarde-Trompeter Jon Hessell, Jahrgang 1937, from Memphis, Tennessee, seinen elektrifizierten Fusion-Ethno-Beat-Crossover und sein Synth-moduliertes, mit Echo-Effekten barock überladenes Blaswerkzeug, das die ersten Jazz-Schritte in die Richtung, Miles Davis, Sun Ra, Herbie Hancock, in die richtige Richtung Sci-Fi Funk weiter entführte. Als Avantgarde-Schüler von Stockhausen, La Monte…

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Paul Poet
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26.08.2014

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»R Plus Seven« – Oneohtrix Point Never

Chillwave. Hypnagogic Pop. Hippietronica. Egal, welchen Hipster-Namen man dranklebt, Synthesizer und Laptop mutieren und mäandern zunehmend in progressive Sound-Zwirbel, wie man sie seit den Mid-70’s nicht mehr gehört hat, exakt before Punk Rock broke. Die Zwangserweiterung des Rock zum Gesamtkunst-Erlebnis, auf post-musikhistorisches E übersetzt. Das Label Warp kauft dazu den globalen Löwenanteil auf, von nahezu…

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Paul Poet
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16.11.2013

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»Kinshasa One Two« | »Appia Kwa Bridge« – Drc Music

Die dritte Welt ist eine synthetische Konstruktion. Die Globalisierung ist zur Wurzelfräse mutiert und der digitale Pürierstab simuliert die Weltenverschmelzung. Nach der Post-Manu -hao-Matrix einer neuen World Music Ende der 1990er wächst der Friendly Takeover afrikanischer, südamerikanischer und asiatischer Rythmen zunehmend in die Mitte des West-Verständnisses von der glamourösen, allpräsenten Ware. Anders: Was gestern noch…

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Paul Poet
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25.03.2012

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»Glass Swords« – Rustie

Schon das genudelte Prog-Rock-Synth-Intro schickt das ironische Zwinkern ins Abklingbecken. Nein, hier wird nicht cheesy, greasy oder sleazy Akteneinsicht betrieben, sondern eine Reality Soap aufgeführt, bei der wir Yes plus Trevor Horn auf Rave-Besuch beobachten können. Ibiza ist überall, nur die Beats und die Möglichkeiten der Software sind andere. In seiner ravenden Unfunkyness zeigt dieser…

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Didi Neidhart
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28.09.2011

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»The Caliphs Tea Party« – Gonjasufi

Das ist natürlich ein Remixalbum und kein normales zweites Werk von Gonjasufi. Offensichtlich kommt die Praxis immer mehr in Mode, ein reguläres Album ein halbes Jahr später mit Remixen nochmals rauszubringen. Das ist hier sehr gelungen, zum Teil hört man wirklich aufregende Sounds und Bearbeitungen, die den Tracks sehr zu Gute kommen. Einer der ungewöhnlichsten…

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Hans Kulisch
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20.08.2011

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»Gloss Drop« – Battles

Eine Supergroup sind die Battles schon seit ihrer Gründung 2002. Die seit ihrem Debüt als »beste Band der Welt« gehandelte Truppe vereint auch wirklich kongenial Post-Hardcore, tonalen Minimalismus, Neo-Klassik, Techno und Postrock gleicherma&szligen. Nun das schwierige zweite Album, nach Weggang von Gitarrist Tyondai Braxton. Man tat sich schwer, die fast fertiggestellte Einspielung mit Neuem zu…

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Hans Kulisch
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03.07.2011

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»Quicken The Heart« – Maximo Park

Seit »Our Earthly Pleasures« füllen Maximo Park die gro&szligen Hallen dieser Welt. J Mascis meinte einmal, dass man die besten Songs immer an den Anfang eines Albums packt. Nun ja, hier scheint dies wohl eher nicht zu stimmen. »Quicken The Heart« ist gespickt mit Ohrwürmern en masse, entfaltet aber erst ab dem dritten Song »The…

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Philipp Aba
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18.08.2009

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Sheath – LFO

1991 schrieben Mark Bell und Gez Varley Musikgeschichte. Als dritte Albumveröffentlichung von Warp Records erschien damals die stilprägende LP »Frequencies« unter dem Pseudonym LFO. Es gab dann zwar noch ein Nachfolgealbum, das aber qualitativ nicht mehr an dem vorgegebenen Niveau anschließen konnte. LFO besteht heute nur mehr aus Mark Bell, der inzwischen keinesfalls untätig war…

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Harald Wiltsche
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02.03.2004

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Empty The Bones Of You – Chris Clark

Bückling in der Eisarena. Rundum virtualisiertes Naturerleben als sprachloser Gang durch eine Welt als Maximundus. Betritt man eine Platte des neuen britischen Elektronikwunderkinds, wird man erst mal ganz klein, wunderwinzig, eine unglaubliche Geschichte des atomisierten Mister C mehr. Hatte der Birminghamer auf der Debutstrecke mit der Ceramics is the Bomb-EP und der Clarence Park-CD die…

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Paul Poet
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12.02.2004

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Draft 7.30 – Autechre

Bereits die letzte LP »Confield« spaltete die Hörgemeinde in jene, die Autechre nur mehr so etwas wie affektierten Pseudointellektualismus vorwarfen, und jene, die dem ständigen Bemühen, sich selbst immer wieder aufs Neue zu entwerfen, viel abgewinnen konnten. Das dürfte sich mit »Draft« nicht maßgeblich ändern, obwohl der Rezensent seine Erwartungen in Anbetracht der letzten EP…

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Harald Wiltsche
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22.10.2003

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Twoism – Boards of Canada

Aero-Nostalghia für Wave-Esoteriker. Nope. BOCs Weg des Cocoonings im Spinnwebsynthesizer zum Sonntagnachmittagstee, der war nicht meiner. Auch wenn die Musikfachpresse seit 1998 über die herzwarm menschelnde Electronica des schottischen Duos ejakuliert wie sonst über keinen nach 95 ins Spiel gebrachten e-Sphärenwerker. Seit »Twoism« tickt das anders: Rerelease der ersten ever geschaffenen Tracks, die Mitte letzten…

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Paul Poet
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29.04.2003

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Gantz Graf – Autechre

Gute fünf Jahre driftet das Pionierduo Booth&Brown schon Richtung ferner Elektronenwelten ab, die kein Mensch zuvor gesehen hat. Auf dem Weg infiltrieren sie ihren Stoffwechsel mit künstlichen Pegelverläufen, Chip-Intelligentia, interstellarer Random-Geschwindigkeit. Wovon Kodwo Eschun nur quatscht, den biomechanisch mit seinen Instrumentarium verwachsenden DJ und Labtop-Zwirbler, wird bei Autechre mitunter bittere Realität im akustischen Hyperraum. Seit…

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Paul Poet
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24.10.2002

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Arrhytmia – Antipop Consortium

Ich fürchte, es ist nicht mehr sonderlich originell, die Band als den heißesten Scheiß around zu preisen, aber es muss halt sein. »Arrhytmia« ist nur oberflächlich der »leichtere« Brocken Musik, der diesem Quartett bisher entfleucht ist. Wer dem Antipop Consortium schon länger genau zuhört, erliegt der Versuchung gerne, sich von ihren Gedankenströmen in einen nicht…

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David Krispel
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28.07.2002

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Cosmic Relief – Jimi Tenor

So sexy kann Begleitautomatik sein … Der Bass kommt von irgendwo tief unten, die Schlagzeug-Programmings geben sich dezent kleschend und über den Wolken säuselt Jimi mit letzter Kraft »Sunshine, blue skies, is this the brand-new world?« »Moonfolks«, das ist Soul Music aus dem Sequencer, die Synth-Streichersätze werden von einem durchdringenden Sinuston unterbrochen, zwei Tracks weiter…

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Denise Riedlinger
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25.09.2001

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Confield – Autechre

Zenith ist der Ort wo keiner mehr hinfolgen kann. Natürlich liegt es in der genialen Electronica-Tüftlernatur des Duos Booth & Brown, mit verdienter Großspurigkeit Rohkonzepte an technoiden Labtopgeburten, an Clickarchitektur, auszuwerfen. Doch »Confield« ist abstrakte Werkrückschau statt Fortschritt, wie einem der diesmal persönlich verfasste Promotext schon erahnen läßt. Das schöngeistige Wummern und Sphärenskippern von »Incunabula«…

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Paul Poet
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29.04.2001

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Out Of Nowhere – Jimi Tenor

Es gibt Platten die will das Erstohr wütend zerbröseln. Das Zweitohr entflammt wieder süchtig heiß. Und der steroide Zwischencheck läßt die Wertung aus Balancegründen ebendort. Wenn Experimentalfunker Jimi das Städtelchenorchester von Lodz zur pseudoklassischen Ego-erweiterung ergreift, kann das viel heißen, aber nicht notwendig Gutes. Scorpions, Metallica, Deep Purple oder Grönemeyer gingen kürzlich diesen Deppenweg der…

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Paul Poet
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30.09.2000

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Tiny Reminders – Two Lone Swordsmen

Winzig kleine Erinnerungen ausgestreut von Andrew Weatherall, Acid House Pionier, DJ und Produzent von Bands wie Primal Scream und Happy Mondays, Gründer der Technopunkband Sabres Of Paradise und Keith Tenniswood, Weatheralls Partner aus Sabres Of Paradise-Zeiten, produzieren ausgefeilte, mit zahlreichen musikalischen Anspielungen versehene Maschinentanzmusik der angenehmen Art. Die Tracks, bestehend aus Ambient-Clustern und allerlei Electro-Feinarbeit,…

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Jürgen Berlakovich
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30.09.2000

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Our Aim Is To Satisfy Red Snapper – Red Snapper

Nahezu drei Jahre nach dem zuletzt erschienen Album »Making Bones« haben David Ayers, Richard Thair und Ali Friend nun ihr aktuelles Album veröffentlicht. Sich selbst wollen sie mit diesem Album vor allem zufrieden stellen, so ihr im Titel ausgewiesenes Ziel. Ob sie es wirklich geschafft haben? Der eigenartige Sound, der auf den Vorgängeralben »Prince Blimey«…

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Jürgen Berlakovich
VERÖFFENTLICHUNG

30.09.2000

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The Peel Session – Autechre

Endlich haben Autechre ihre Aufnahmen für John Peel aus dem Jahre 1995 veröffentlicht. Retrospektiv betrachtet hatte es dieses Jahr für Brown/Booth absolut in sich, siehe auch ihre »Anvil Vapre«-Mixe. Die »Peel Session« schlägt in eine ähnliche Kerbe: klar getimete, sich überlagernde Beatstrukturen werden aufgeweicht von ambient-lastigen Orgeln, ab und an schummeln sich Distortions hinein. Immer…

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Heinrich Deisl
VERÖFFENTLICHUNG

02.04.1999

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