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Jon Hassell

»City: Works of Fiction«

All Saints

Space is not the only place. Fourth World titulierte Avantgarde-Trompeter Jon Hessell, Jahrgang 1937, from Memphis, Tennessee, seinen elektrifizierten Fusion-Ethno-Beat-Crossover und sein Synth-moduliertes, mit Echo-Effekten barock überladenes Blaswerkzeug, das die ersten Jazz-Schritte in die Richtung, Miles Davis, Sun Ra, Herbie Hancock, in die richtige Richtung Sci-Fi Funk weiter entführte. Als Avantgarde-Schüler von Stockhausen, La Monte Young und Terry Riley suchte Hassell gleichzeitig das Sperrige wie das Frugale. Und kreierte bereits Anfang der 1970er einen Sound, wie er später Art Pop (Talking Heads, Laurie Anderson) und spacigeren Charts-Funk (Prince, Parliament) dominieren sollte. Obwohl namhafter Session-Musiker für David Sylvain, Peter Gabriel und Daniel Lanois bleiben seine zahlreichen Platten geek-geheimes Festessen für die Fachkenner. Umso göttlicher, wenn hier sein 1990er Zentralalbum als Triple-CD Deluxe-Edition wieder entdeckt werden darf. Remastertes Original-Album. Ein kompletter Live-Auftritt. Und achtzehn Stück Raritäten. Aus heutigen Ohren darf man sich einen gottgleichen Autechre-Remix des Mahavishnu Orchestra erwarten. Ein beknienswerter Meilenstein. Ein heißer nächtlicher Sommerregen. Ein Festbouquet.

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