Wer die tolle Ausstellung der Kunstwerke von Friedl Dicker-Brandeis im Lentos in Linz noch nicht gesehen hat, sollte sich beeilen. Die kunstpädagogischen Methoden, die die Malerin mit den Kindern in Theresienstadt erfand, unterstützen heutzutage ukrainische Flüchtlingsfrauen.
In der am Abend des 8. November 2021 von Misrachi, VWI und DÖW initiierten Gedenkveranstaltung »Das Echo der Namen« wurden vor dem Holocaust-Mahnmal am Wiener Judenplatz die Namen jener Menschen verlesen, die ihrem Leben wegen der Nazis selbst ein Ende setzten.
Ein Bild von Felka Platek, der Frau des Künstlers Felix Nussbaum – beide flüchteten leider ohne Erfolg vor den Nazis. Drei Teile der »Pogrom«-Serie von Horst Strempel oder das Bild »Selection« von Adolf Frankl. Im Salzburger Museum Kunst der Verlorenen Generation gibt es wahre Schätze zu sehen.
Wolfgang Bill Price wrote this text about the inauguration of the Shoah Wall of Names Memorial in Vienna shortly before he died in hospital of a heart attack on November 24, 2021, having survived Corona in intensive care a few weeks earlier.
Der spätere Fernseh-Journalist Georg Stefan Troller flüchtete vor den Nazis und kehrte als Soldat und Befreier von Dachau zurück. Im neuen Film »Auslegung der Wirklichkeit« von Ruth Rieser wird der bald 101-Jährige äußerst spannend porträtiert.
Esther Bejarano ist nun leider gestorben. Immerhin wurde sie 96 Jahre alt. Die Auschwitz-Überlebende sang noch 2016 ein Konzert beim Salon skug im Fluc. Ihre Band Bejarano & Microphone Mafia war und ist Kult.
New York City am Battery Park, direkt vor der Freiheitsstatue und Ellis Island: Die dreistöckige Ausstellung zu »Auschwitz. Not long ago. Not far away.« im Museum of Jewish Heritage bringt über 700 seltene Artefakte.
Anna Bikont, Journalistin der »Gazeta Wyborcza«, hat eine umfassende Rekonstruktion der erschütternden Gräueltaten an jüdischen Nachbarn in Wąsosz, Radziłów und Jedwabne im Juli 1941 verfasst. Auf 700 Seiten fungiert »Wir aus Jedwabne« darüber hinaus als Bestandsaufnahme des polnischen Antisemitismus.
Die jüdische Autorin, Zeitzeugin und engagierte Antifaschistin Dora Schimanko war in vorbildlicher Weise unbequem. Mit ihr stirbt eine engagierte Stimme für die Demokratie in Österreich.
Abspaltungen kennzeichnen den Umgang mit dem Holocaust. Vor allem Gefühlsabspaltungen. Diese tauchen später wieder auf. Verschwörungstheorien bieten einen vermeintlichen Ausweg. Dan Diners analysiert all dies in seinem Buch »Gegenläufige Gedächtnisse. Über Geltung und Wirkung des Holocaust«.
Seit Jahrzehnten verwenden die Salzburger Festspiele das Sujet der Grafikerin Poldi Wojtek als Logo. Bis vor Kurzem hatte diese »offiziell« so gut wie keine Biografie und galt daher als politisch unverdächtig. Die digitale Kunstinitiative Memory Gaps konnte diese Erinnerungslücke nunmehr schließen.
Die digitale Kunstinitiative Memory Gaps erinnert an nahezu vergessene österreichische Komponist*innen und fordert in diesem Zusammenhang die Umbenennung der Josef-Reiter-Straße in Braunau am Inn. Zum Gedenken an jene, die auf der richtigen Seite standen.
Am 27. Jänner 2020 jährt sich zum 75. Mal die Befreiung der Überlebenden von Auschwitz. Eine Reflexion über den »Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust« und die Bedeutung der Erinnerungskultur in heutiger Zeit.