Eine Delegation der zapatistischen Bewegung soll im Sommer Europa bereisen. Aber wer sind diese Zapatistas eigentlich und was veranlasst sie zu dieser transatlantischen Tour?
Wo sind linke jüdische Strukturen, die es in Österreich sehr wohl gab, abgeblieben? Hazel Rosenstrauch suchte und befragte Mitwirkende an der Wiener Zeitschrift »Tagebuch«. Inzwischen gibt es eine Neuauflage dieser legendären Publikation.
Spezifische Männlichkeitsinszenierungen sind seit jeher ein wiederkehrender ideologischer Bezugspunkt rechter Bewegungen. Den wachsenden Analysen zu rechten Geschlechtskonstitutionen fügt Simon Volpers nun eine weitere erkenntnisfördernde Fallbetrachtung hinzu.
Mit dem neuen KommAustria-Gesetz liegt jetzt dem Nationalrat ein Entwurf vor, der Medienunternehmen die digitale Transformation ermöglichen soll. Auch wenn den Gesetzesautor*innen einmal guter Wille unterstellt werden darf, muss doch gefragt werden, warum profitiert am Ende immer nur die »Krone«?
Seun Kuti, der Sohn des Afrobeat-Priesters Fela Kuti, will die sozialistische Partei Movement of the People neu gründen, die einst sein Vater ins Leben gerufen hatte. Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, wäre dies zu wünschen – dem Rest der Welt ebenso.
Stuart Halls Autobiografie ist in deutscher Übersetzung im Argument Verlag erschienen. »Vertrauter Fremder – Ein Leben zwischen zwei Inseln« gibt einen ausgezeichneten Einblick in und Rückblick auf das diasporische Denken und Leben des einflussreichen Mitbegründers der Cultural Studies.
Seit einigen Jahren macht der Online-Zusammenschluss der »Incels« von sich reden. Hier treffen sexuelle Frustration, männliches Anspruchsdenken und Misogynie aufeinander und vernetzen sich mit Folgen sowohl in der digitalen als auch der »realen« Welt. Veronika Krachers Buch widmet sich dem Phänomen.
Der Irritation und Überforderung mit der aktuellen Lage kann beigekommen werden, indem einmal der Poptheorie-Mixer angeworfen wird. Opfer, Prekariat, Konsum und viel Schokolade helfen, die Krisenreaktion des postautoritären Charakters zu begreifen. Teil unserer Serie zur Normalität in Zeiten des Virus.
Dass die Linke im Blick auf Corona in ein Pendeln zwischen Revolution und Apokalypse gerät, ist Ausgangspunkt einer Analyse der digitalen Biopolitik. Denn das Virus stellt eine Naturgewalt dar, die ganz materialistisch die menschlichen Interpretationen an der Grenze von Leben und Tod neutralisiert.
Intellektuelles Hinterfragen und stetes Mitbedenken von Gesellschafts- und Kulturkritik kennzeichnen das Werk des Poptheoretikers und -kulturjournalisten Martin Büsser. Posthum erschien nun sein Sammelband »Lazy Confessions«: anregende Texte, die ihren Elan auch anno 2020 nicht verloren haben.
Der Schock sitzt tief in der skug-Redaktion. Einige von uns wohnen nur wenige Schritte vom Ort des Terrorverbrechens am 2. November entfernt. Dennoch hier der Versuch einer Analyse der Ereignisse und ihrer medialen/politischen Folgen.
Wie vorhersehbar, erreicht uns nun der zweite Lockdown. Schweren Herzens müssen wir die bereits geplanten Salons zumindest im November absagen. Es überwiegt aber die Wut über das desaströse Management der Politik.
»Zauber, Improvisation, Virtuosität. Schriften zur Musik« von Herausgeber Andreas Vejvar versammelt zentrale Texte des französischen Philosophen, Musikwissenschaftlers und Pianisten Vladimir Jankélévitch in deutscher Erstübersetzung. Großartige Lektüre, nicht nur für Klassikkenner*innen.
Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown. Das bereits auf skug besprochene neue Buch »Ansteckkino« von Drehli Robnik nun im ausführlichen Gespräch. Es zeigt sich, dass Kino und Fernsehen, teils bewusst, teils unbewusst, mittels der Darstellung von Seuchen, Bilder politischer Machtausübung liefern.
skug #0 als Prototyp. Im Rückblick stellt sich heraus: Der im Oktober 1990 gestartete Gegenentwurf zum damaligen Fanzine-Wesen hatte Potenzial. Mit Film, Comics, Literatur und Musik von Underground über Hardcore und Rap bis Avantgarde: skug-Gründungsmotor Rupert Heim interviewt Elliott Sharp!
Covid-19 gebiert neue Veranstaltungsideen. Streaming und der Griff zum Kopfhörer als Klangwahrnehmungstool sind fast schon obligat und neue Räume werden nicht nur damit erschlossen. Eine Rundschau feat. steirischer herbst, open music und musikprotokoll in Graz sowie Salam Orient in Wien.
Auch beim BAM! Wahlspecial anlässlich der Wiener Wahlen am 11. Oktober 2020 im Fluc darf sich die gleiche Frage gestellt werden, wie viele Male zuvor: Weshalb schließt die österreichische Demokratie so geflissentlich Menschen aus? Ein historisch-kritischer Überblick.
Wie und von wem wird bestimmt, welcher Content zur Kunst gehört? Welche Musen sind dafür zuständig? Einen Überblick über die aktuelle künstlerische Praxis und die mythologisierenden Eigenschaften des Entertainments wird in der vorliegenden Reflexion gegeben.
»The Social Dilemma« ist ein neues Netflix-Dokudrama von Jeff Orlowski über die Gefahren von Social Media für unsere mentale Gesundheit und Demokratie und darüber wie die Konzerne hinter den sozialen Netzwerken die Nutzer*innen für ihren wirtschaftlichen Erfolg manipulieren.
»Die Situation rückt uns so nahe, dass wir kaum atmen können …« Friederike Mayröcker erzählt von einer Welt der »tiefen« Gefühle und beschreibt ihr empathisches Erleben in einer Zeit, wie der jetzigen. Ein Gespräch über Verstehen und Nicht-Verstehen und über die Verschwisterung mit der Kunst.
»Theater ist aus Opferritualen entstanden«, sagt Regisseurin und theatercombinat-Gründerin Claudia Bosse. Mit »Oracle and Sacrifice 1« entleert sie ihre Theaterpraxis im Oktober 2020 im Tanzquartier in Wien und stellt einen Zusammenhang zwischen Körper und Orakel her.
»White Riot« gewährt einen einmaligen Einblick in die Geschichte von Rock Against Racism und zeigt die Kraft des Widerstands von »just ordinary people«. Erstmals in Österreich zu sehen am 10. September 2020 im Wiener Filmcasino.
Seit Jahrzehnten verwenden die Salzburger Festspiele das Sujet der Grafikerin Poldi Wojtek als Logo. Bis vor Kurzem hatte diese »offiziell« so gut wie keine Biografie und galt daher als politisch unverdächtig. Die digitale Kunstinitiative Memory Gaps konnte diese Erinnerungslücke nunmehr schließen.
Ein Salon an der frischen und hoffentlich virusfreien Luft des Donaukanals mit viel politisierendem Content und mächtig guter Musik. Am 8. August ab 18:00 Uhr – im Anschluss an das BAM! Forum – auf der Wiese beim Central Garden.
Wo findet moderne Literatur statt? Der Musik- und Literaturwissenschaftler Holger Schulze ist überzeugt: in den sozialen Medien. Er hat darüber das Buch »Ubiquitäre Literatur – Eine Partikelpoetik« geschrieben und sich mit skug dazu unterhalten.
Das Bündnis alternativer Medien – kurz BAM! lädt am 8. August ab 14:00 Uhr zum Info- und Austausch-Treffen am Donaukanal ein. Eine gute Gelegenheit, die alternativen Medienmacher*innen einmal kennenzulernen und sich über die aktuelle Lage auszutauschen.
Das Wissen, das sich in sozialen und autonomen Bewegungen ansammelt, droht allzu schnell vergessen zu werden. In seinem Werk kämpft der Autor Robert Foltin gegen diese Art Geschichtsverlust. In seinem neuen Buch bietet er eine Bestandaufnahme aktueller revolutionärer Bewegungen.
Wenn die Heterosexualität nur nicht so auf ihre Penis- und daraus resultierende Penetrationsfixiertheit eingeschossen wäre. Katja Lewina hat mit »Sie hat Bock« eine brillante feministische und self-empowernde Analyse verfasst. skug gewährt einen subjektiven Einblick mit zahlreichen Unterkapiteln.
Gesellschaftliche Veränderung werde durch die Faschisten unausweichlich mit dem Tod verknüpft. Das sah Max Horkheimer bereits 1941/42 in »Vernunft und Selbsterhaltung« so. Horkheimer, der Professor in Frankfurt am Main war und als kunstliebender Dandy galt, traf damit einen Kern des Faschismus.
Am 25. Juni jährt sich der Todestag (1984) von Michel Foucault. skug-Autor Gerhard Pretting widmete ihm bereits 2001, in skug #39, einen späten Nachruf, den wir hier im Rahmen von 30 Jahre skug erstmals auch online veröffentlichen.