Auf den Spuren der RevolutionärInnen

Die Oktoberrevolution war Lenins Geschenk an die Menschheit und gab über Jahrzehnte Millionen zur Hoffnung Anlass, zumindest die Morgenröte einer Gesellschaft der Freien und Gleichen zu erblicken; über Erfolg oder Misserfolg der Revolution zu urteilen, ist es – so viel Mao-Bezug sei erlaubt – wohl noch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zu früh.

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Anton Tantner
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07.11.2017

Timothy Snyders »On Tyranny«

Unsere Reihe »Oktober der Revolutionen« neigt sich dem Ende zu. Wiederholt kam die Frage auf, ob die nächste Revolution nicht von rechts komme und ob sie bereits voll im Gange sei. Rechtsautoritäre Strömungen können allerdings niemals revoltieren, da sie die bestehende Ordnung nicht auflösen, sondern in ihrem Sinne verstärken wollen. Das ist brandgefährlich, wie Timothy Snyder eindrucksvoll belegt und mahnt: »Beeilt Euch zu handeln, ehe es zu spät ist, zu bereuen.«

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Gianluigi Segalerba
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30.10.2017

Revolutionäre Feierlaune

Der Oktober neigt sich seinem Ende zu und wir geraten in die heiße Phase des Revolutionsgedenkens. Bekanntlich ging es am 25. 10. 1917 (nach Julianischem Kalender!) in Russland los und der 31. 10. 1517 (nach Gregorianischer Zeitrechnung!) gilt als Startschuss für die Reformation. skug liefert den internationalen Partyplan für die ganz besonders Feierwilligen.

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Alfred Pranzl, Frank Jödicke, Philipp Moritz
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27.10.2017

Von der Philosophie der Praxis zum Denken der Revolution

Wie wichtig eine Theorie der revolutionären Praxis ist, zeigten jugoslawische DenkerInnen rund um Gajo Petrović und Predrag Vranicki in den 1960er-Jahren. Ihre Arbeit wird heute kaum noch beachtet, obwohl sie wichtige Ansätze zu einer menschlichen Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft enthält.

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Frederik Fuß
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24.10.2017

To Infinity and Beyond

Die Revolution sprengt die Ketten von Raum und Zeit.

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Philipp Moritz
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19.10.2017

Über Leben und Tod der marxistischen Linken

Ein Interview mit Sebastian Vetter von Platypus1917 über die heutige Bedeutung der Oktoberrevolution und darüber, dass im Dickicht von Theorie und Praxis zuweilen politische Ziele hilfreich sein können.

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Adrian J. Haim
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11.10.2017

Verdichtete Zeit und Risse in der Landschaft

Die Musik drückt Leid und Trauer aus, aber auch Freude. Ein bisschen traurig, ein bisschen fröhlich – wie das Leben halt so spielt. Der südafrikanische Künstler des bewegten Bildes, William Kentridge, lässt die Musik zu seinen Filmen extra erstellen. Leider gibt es keine CD. Daher unbedingt selbst nach Salzburg fahren.

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Kerstin Kellermann
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02.10.2017

Europa im Herbst

Im Grunde ist es ganz simpel: Wer nicht ersticken will in Ideologien oder bürgerlichen Illusionen, muss an die Veränderlichkeit der Verhältnisse glauben. Das fällt zuweilen sehr schwer, weil gewisse Grundbedingungen in Politik, Ökonomie und Gesellschaft unwandelbar erscheinen. Dementgegen könnte es hilfreich sein einmal zu versuchen, die »Revolution an sich« zu betrachten, was nicht mehr heißen soll, als die Spuren tiefgreifenden Wandels in der Geschichte aufzuzeigen.

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Frank Jödicke
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02.10.2017

Oktober der Revolutionen

skug und »MALMOE« nehmen gemeinsam die Revolution aufs Korn! Anlässlich der Jubiläen im Oktober 2017 lassen wir unsere »ExpertInnen fürs zeitweilige Auszucken« einmal Revue passieren, was so eine Revolution ausmacht, welche historische Wirkung sie haben kann und wie ihrer heutzutage gedacht wird.

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Redaktion
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02.10.2017

Von der Internationale zum Neokommunismus

At a certain point in his thinking Marx needed the Paris Commune in order to make the leap and conceive communism in concrete terms as an effective alternative to capitalist society.

Michael Hardt/Antonio Negri, »Empire« (2000)

Wir müssen noch »Volk«, »Arbeiter«, »Abschaffung des Privateigentums« etc. sagen können, ohne in unseren eigenen Augen als altmodisch dazustehen.

Alain Badiou, »Die kommunistische Hypothese« (2001)
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Alessandro Barberi
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04.04.2017

Die Mannigfaltigkeit der Klassenkämpfe

Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.

Karl Marx und Friedrich Engels,
»Manifest der Kommunistischen Partei« (1847/1848)

Eine Revolution ist kein Gastmahl, kein Aufsatzschreiben, kein Bildermalen oder Deckchensticken; sie kann nicht so fein, so gemächlich und zartfühlend, so maßvoll, gesittet, höflich, zurückhaltend und großherzig durchgeführt werden. Die Revolution ist ein Aufstand, ein Gewaltakt, durch den eine Klasse eine andere Klasse stürzt.

Mao-Tse-Tung, »Das kleine Rote Buch« (1965)
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Alessandro Barberi
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25.03.2017

Von Proletariat, Kognitariat und Prekariat

It’s class warfare, my class is winning, but they shouldn’t be.

Warren Buffet, Interview mit CNN (2005)

Das Subjekt historischer Erkenntnis ist die kämpfende, unterdrückte Klasse selbst. Bei Marx tritt sie als die letzte geknechtete, als die rächende Klasse auf, die das Werk der Befreiung im Namen von Generationen Geschlagener zu Ende führt. Dieses Bewußtsein, das für kurze Zeit im »Spartacus« noch einmal zur Geltung gekommen ist, war der Sozialdemokratie von jeher anstößig. Im Lauf von drei Jahrzehnten gelang es ihr, den Namen eines Blanqui fast auszulöschen, dessen Erzklang das vorige Jahrhundert erschüttert hat. Sie gefiel sich darin, der Arbeiterklasse die Rolle einer Erlöserin künftiger Generationen zuzuspielen. Sie durchschnitt ihr damit die Sehne der besten Kraft. Die Klasse verlernte in dieser Schule gleich sehr den Haß wie den Opferwillen. Denn beide nähren sich an dem Bild der geknechteten Vorfahren, nicht am Ideal der befreiten Enkel.

Walter Benjamin, »Ûber den Begriff der Geschichte. These XII« (1940)

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Alessandro Barberi
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19.03.2017

Von Klassen und Klassifikationen

Die Eigentümer von bloßer Arbeitskraft, die Eigentümer von Kapital und die Grundeigentümer […] bilden die drei großen Klassen der modernen, auf der kapitalistischen Produktionsweise beruhenden Gesellschaft. In England ist unstreitig die moderne Gesellschaft, in ihrer ökonomischen Gliederung, am weitesten, klassischsten entwickelt. Dennoch tritt diese Klassengliederung selbst hier nicht rein hervor.

Karl Marx, »Das Kapital. Dritter Band« (1894)

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Alessandro Barberi
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11.03.2017

Mit Marx durch den März: Auftakt zu den Karl-Marx-Wochen

Nicht alles, was begraben liegt, ist auch tot. Am 14. März 2017 werden es 134 Jahren sein, seitdem Karl Marx für immer vom Spielfeld genommen wurde. Die Gedanken, Argumente und Einfälle (von Ideen zu reden ist bei einem konsequent materialistischen Autor etwas missverständlich) haben ihren Schöpfer aber offenbar überlebt. Marx’ geistiges Kapital trägt bis heute Zinsen. Die Liste derer, die sich auf ihn beziehen, ist unüberschaubar: Adorno, Foucault, Marcuse, Fromm, Deleuze, Derrida, Eribon, Žižek und so weiter. Eigentlich müsste somit die Relevanz von Marx kaum nachgewiesen werden, dennoch kann er ebenso in einer Liste der verfemten AutorInnen geführt werden. Im intellektuellen Mainstream zeigt sich, es werden gerne die größten geistigen Dehnungen und Spreizungen vollführt, um nur ja nicht eingestehen zu müssen, ein Gedankenzug sei in Gang gekommen durch den ollen Marx.

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Redaktion
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04.03.2017

Marx gespenstert und hat Recht

Die Menschen machen ihre eigene Geschichte,
aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden.

Wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neue Weltgeschichtsszene aufzuführen.

Karl Marx, »Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte« (1852)

Ein Gespenst geht um in Europa […].

Karl Marx und Friedrich Engels, »Manifest der Kommunistischen Partei« (1847/1848)

Hamlet: Rest, rest, perturbed spirit! […]
The time is out of joint. […]

Ghost: I am thy father’s spirit.

Shakespeare, »Hamlet« (1602), zit. nach Jacques Derrida, »Spectres de Marx« (1993)

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Alessandro Barberi
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27.02.2017

Linke Archive retten III

Bevor im März auf skug.at die Karl-Marx-Wochen starten, publizieren wir Teil III des ambitionierten Projekts »Rettung linker Archive« von skug-Autor Alessandro Barberi. Die Quasi-Nuller-Ausgabe »Die symbolischen Ordnungen des Politischen« sowie Teil I »Der Werwolfsheißhunger des Kapitals und seine Geschichte« (skug #74) und Teil II »Wikileaks. Eine digitale Revolution der Verschwörung« (skug #86) sind bereits online, der dritte Teil erschien in skug #95, wurde in Erinnerung an Pierre Bordieu und Michel Foucault geschrieben und zeigt, wie die Blue Chips der Wissenschaft fungieren.

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Alessandro Barberi
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20.02.2017

Feiermaßnahmen gegen die Fremdenfeindlichkeit

Am 24. Februar 2017 findet im Rathaus der 23. Wiener Flüchtlingsball statt. Die Einnahmen dieser schlauen und schönen Charity-Veranstaltung gehen an das wunderbare Integrationshaus Wien. Ein Vorbericht mit aktueller Polemik.

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Frank Jödicke
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06.02.2017

Der Werwolfshei&szlighunger des Kapitals und seine Geschichte

»Es scheint mir auf jeden Fall so zu sein, dass der Begriff der Gerechtigkeit im Inneren der Klassengesellschaft als Forderung der unterdrückten Klasse und als Rechtfertigung der unterdrückenden Klasse funktioniert. [??] Ich bin mir nicht sicher, ob wir in einer klassenlosen Gesellschaft den Begriff der Gerechtigkeit verwenden würden«
(Michel Foucault gegen Noam Chomsky, 1971)

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Alessandro Barberi
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02.05.2011

Wikileaks. Eine digitale Revolution der Verschwörung

(für Noël Akchoté)

la liberté coûte cher«JLG

»Man muss noch Chaos in sich haben, um tanzende Sterne zu gebären.« Friedrich Nietzsche

»Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer mit Nachsicht.«
Bertolt Brecht

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Alessandro Barberi
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25.04.2011

Die symbolischen Ordnungen des Politischen.

»Gott hat sich erschossen, denn im Dachgeschoss wird ausgebaut.«
Einstürzende Neubauten

»The unity of the class is therefore a symbolic unity.«
Ernesto Laclau/Chantal Mouffe

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Alessandro Barberi
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23.06.2001

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