Stone – Fibreforms

Die 5-Track-EP »Stone« ist ein Re-Issue von der 1998 nur in den USA erschienenen, gleichnamigen Scheibe der aus Michigan stammenden Band Fibreforms. Für Nummern wie »Kohinoor«, »Untitled« und besonders »Knest« werden lang anhaltende, im Raum stehende Elektronik- und Gitarrentöne bemüht, um verflüssigte, melancholisch-organische Stimmungen zu evozieren, die stellenweise von mantrisch-repetiven Rhythmuseinheiten aufgebrochen werden. Auf zwei…

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Heinrich Deisl
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30.09.2000

Green Bullet – Cash Audio

Trotz Namensänderung (Audio statt Money) und Aufstockung zum Trio bleibt eigentlich alles beim Alten. Bei einer Band, deren Zeitrechnung in etwa beim ersten Auftreten der Beatles enden dürfte auch nicht weiter verwunderlich. Zur Gretschgitarre und zum Slingerland-Drum-Kit ist jetzt David Passow mit einer Box voll Mundharmonikas gestossen, und das bekommt dem angepunkten Blues ganz vortrefflich….

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David Krispel
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30.09.2000

Since Then – Ian Pooley

Die tanzte wohl hoffentlich nur einen Sommer, die Hype-schlampe. Sind in England etwa karibisch-südamerikanische Musiktraditionalismen seit eh und je integriertes Standardangebot und war die elektronische Erweiterung der natural vibes durch Elektronik im Reggae der 70er schon Ausgangsmaterial, feiert der urlaubsträchtige deutschsprachige Konsumentenraum plötzlich via Buena Vista und Cubanismo den Electrolatino-Boom. Geschmacksfronten zwischen Ricky Martin, Santana…

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Paul Poet
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30.09.2000

Alptraum – The Flying Luttenbachers

Ich persönlich bedauere den Weg der Luttenbachers in die gnadenlosen Gefielde der Improvisation. Gerade der riffgravitierende Free-Rock mit der Falzone/Pisarri-Achse brachte doch sowohl musikalisch wie dramaturgisch stets nur das Allerschärfste. Man muss es der nie versiegenden Ambition Weasel Walters zuschreiben, dass der Versuch im freien Impro-Terrain jetzt noch nicht halbherzig abgebrochen werden kann, wo noch…

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David Krispel
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30.09.2000

Select Cuts From Blood & Fire – Various Artists

Gute Ideen müssen nicht immer neu sein. Es genügt schon dem Anlass zu entsprechen und dann können eigentlich nur noch die damit Beauftragten Mist bauen. Die Idee: Der in den Archiven gelagerte Backkatalog des verdienstvollen Reggae/Dub-Reissue-Labels Blood & Fire (u.a. Ultrakapazündlerisches wie Horace Andy, Yabby You, King Tubby, U Roy, The Congos, Impact All Stars)…

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Didi Neidhart
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30.09.2000

Pet Project – Karen Mantler

Fast ein Dezennium ist vergangen, seit Familienkater Arnold das Zeitliche gesegnet hat. Für Karen Mantler kein Grund, das treue Tier endlich in Frieden ruhen zu lassen und die Trauerzeit zu beenden. Auch das jüngste »Pet Project« ist erfüllt vom Wehklagen um den Verlust des geliebten Haustieres. Was grundsätzlich vorerst einmal ziemlich nervt. Sieht man von…

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Andreas Felber
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30.09.2000

Silence Is Sexy – Einstürzende Neubauten

Die Neubauten feiern mit »Silence Is Sexy« ihr 20-jähriges Bestehen und dabei ist der Name schon programmatisch. Wenn man jahrelang mit Forderungen à la »make some f**kin‘ noise« konfrontiert ist und dessen müde (oder zu arriviert geworden) ist, ist eine Revision erforderlich. So nach der Art: Lärm ist kathartisch, Silence is sexy. Auch wenn einige…

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Heinrich Deisl
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30.09.2000

Selma Songs – Björk

Regenschweres Europa. Das Projektionsgerät rattert im Hintergrund. Kritiker waren sich unter der Schreiberhand einig. Die Kinos waren öd beim Festivalspurt von Cannes. Öde Einheitssauce aus endlosem Genrehaschée und mit Anspruch wie lästigem Kaugummi als verunziertem Buch zum Film. Dass die einzigen Sensationen aus dem asiatischem Raum kamen war schon vorher keine Neuigkeit. Ebenso dass der…

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Paul Poet
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30.09.2000

Museum Of Imaginary Animals – Pram

Nach der letztjährigen Compilation »Telemetric Melodies« kredenzen die sieben BirminghamerInnen mit dem opulenten, aber stets dezent eingesetzten Instrumentarium (unter anderem sind Theremin, Trompete, Klarinette und Akkordeon Fixbestandteile Pram’scher Klangerzeugung) wieder ein neues Epos. Unaufgeregt und stilsicher wie eh und je bewegt man sich angenehm selbstvergessen an den schattigen Rändern eines Feldes, das die Geistesverwandten von…

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Gerhard Stöger
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30.09.2000

Bolsa De Agua – The Gourds

Die Gourds sind eines der bestgehüteten Geheimnisse außerhalb von Austin,TX. Angetrieben von drei Songwritern sind sie mittlerweile bei Album Nr. 5 angelangt. Routine und Müdigkeit sind dieser Band fremd und deshalb ist »Bolsa De Agua« auch ihr bisheriges opus magnum. Auch wenn die Gourds eher die akustischen Werkzeuge bevorzugen, schwingt immer das faszinierende Erbe der…

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G. Bus Schweiger
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30.09.2000

Wir – Various Artists

Hamburg tanzt in Schmuddelclubs. Ganz Hamburg? Nein, vorwiegend die spexuelle In-Crowd, wo Ökopullover im Housewind wiegen, die DJ-Überdosis mal aus Bier statt Koks besteht und alles nur eine überbewußte Phase jugendlichen Hedonismus ist. Die linkisch studentische Attitude meets alternatives Deutschtum gone PopRocky brachte vor allem L?Age d?Or als Wegbereiterlabel ins Volk. Das war erfolgreich weil?s…

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Paul Poet
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30.09.2000

A Spectrum Of Infinite Scale – Man Or Astro-Man‘

Das schwarze Loch des Happy Go Lucky-Universums. Versetzte die Space Surf Crew vor kurzem noch die Hawaiigitarre in Astralnebelparties beyond time and human reach, weht plötzlich ein karg irdisches Existentialistenlüfterl durch die Rockerillo-welt according to Moam. Nach dem flauen Tarantino-Dick Dale-Revival hatten sie sich die Könige des NeoGaragenSurf, Crowdpleaser durch die süffigsten Riffwellen und Liveshows…

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Paul Poet
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30.09.2000

Betrieb – Ekkehard Ehlers

Ehlers, Halbduoteil des Frankfurter Soundprojekts AUTOPOIESIS, zerreißt, versperrt und repetiert Klangfetzen klassischer Minimalisten wie Schönberg und Ives. Es geht um Noir, die Klangdüsternis bei Ayler, das Komplettschwarz bei Cage, der bittere Existentialismus der Crime-schinken und das Blackout nach versoffenen Abenden. So zumindest das Autopoiesis-Konzept, das ihrem digitalen Loop-Diskurs schicksalshafte Schwere zu verleihen sucht. (Nachzulesen unter…

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Paul Poet
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30.09.2000

Hoping 12″ – Louie Austen

Louie Austen und Mario Neugebauer, die Herren aus dem Wiener Boxclub, zeigen, wie nah das Harte (hört nochmal in ihr verstörendes Debütalbum »Consequences« rein) und das Zarte beieinander liegen. Diesmal nicht im defekte Beats meets Vegas-Mix, sondern die volle Breitwand-House-Barry White-Abteilung. Gigantisch. Der Film im Kopf, den dieser Track evoziert, der könnte sich ungefähr so…

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Christian Fuchs
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30.09.2000

Was soll ich sagen … – Der Wolf

Willkommen bei einem der bekanntesten Vertreter kommerziell sehr erfolgreicher, künstlerisch dafür im stets gefährlichen Bereich netter Harmlosigkeit angesiedelter HipHop-Teeniepop-Kindereien aus Deutschland. Der Wolf verwechselt Beliebigkeit mehr oder weniger bewusst mit Vielseitigkeit (die Kraut und Rüben ohne jegliche qualitative Stringenz einenden Shout Outs am Ende der CD sprechen Bände) und testet auf seinem dritten Album so…

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Gerhard Stöger
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10.01.2000

Maps Of Tacit – Shannon Wright

Songs from the emotional underwear. Manchmal können Lieder aus der Intimität etwas wunderbar berührendes, abgründiges sein. Und viele sind an dem Drahtseilakt abgestürzt, zwischen Magie des Individuums und öffentlichem Geschnüffel am inneren Scheißhöschen. Liz Phair etwa. Tori Amos war schon immer down. Und PJ Harvey reift permanent ins Hoch. Da kann die »Echtheit« der herzschwer…

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Paul Poet
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10.01.2000

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