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Junip

»Fields«

Universal

Breitwand-Säuselseelen-Songwriter sind immer ein gefährliches Schwert. Die Kippe zum selbstverliebten Thor, der in der Mainstreamsuppe absäuft ist eine schnelle Stolperstelle. Umso exzellenter, wenn mal eine klassikanisch sanfte Weichbrut und Softie-Baggage das Segel richtig setzt. Das Gothenburg-Trio um Klampfenrehauge José Gonzalez schlägt da noch gelungener in die Kerbe des verständnisvollen Mannes als die schwedischen Landsgenossen Peter, Bjorn and John und Soundtrack of our Lives. Keine Beatles-Spechteleien, sondern im Kleinlauten fett und gewissenhaft instrumentiertes Perlenwerk. Wie JJ Cale mit dem Blues, wird hier die genossene Trägheit eines Leonard Cohen und Nick Drake in ein Spagat von Krautrock und Simon & Garfunkel-Polterhymnus mit gelegentlichen Synth-Pop- und Afrobeat-Kontrapunkten verdrechselt, ohne dem Neo-Hippe-Hype nachzubiedern. Glockenspiel und Dreitagebart, ein Planspiel zarter Exzellenz.

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