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Bushman's Revenge

»Thou Shalt Boogie!«

Rune Grammofon

Mittlerweile brüllt es sogar der Rolling Stone von den Dachrinnen der gepflegten Unerschütterlichkeit, dass das norwegische Label Rune Grammofon eines der spannendsten und unkonventionellsten derzeit ist. Mal geht es herrlich sperrig-verkopft zu (Stian Westerhus), mal durchgeknallt bis zum Anschlag (El Jono Grande) und mal wird einfach (jazz-)gerockt, was das Packeis hält. Die fünfte CD von Bushman’s Revenge ist so ein Fall. Eigentlich ein Trio mit Gitarrist Even Helte Hermansen, Bassist Rune Negaard und Drummer Gard Nilssen, aber auf »Thou Shalt Boogie!« um Organist David Wallumrød verstärkt. Der Einfluss dieses Herren ist auf Anhieb nicht so klar, aber wer den diesjährigen Boogie mit der reinen Trio-Leistungsschau von 2012 (»A Little Bit Of Big Bonanza«) vergleicht, merkt, dass die Buschmänner auf den langsamen Stücken eine Spur relaxter geworden sind, was vor allem den epischen Füllungen des Tastenmeisters zu verdanken ist. Aber keine Sorge, das Prädikat »langsam« verdienen sich ohnehin nur die drei kurzen Stücke der CD, auf den anderen beiden Tracks (»Balkends inn i fuglekassa« und, haha, »Kugeln und Kraut«) wird jeweils in Viertelstundenlänge der Gott des bruitistischen Rockgelages angehimmelt. Aber weil wir hier in Norwegen sind, bleibt die Sache dennoch auf eine ganz natürliche Weise cool, um nicht zu sagen unterkühlt. Das ist jedoch mehr dem besonderen Gestus der Sache geschuldet. Unbedingt die Regler nach rechts drehen und genießen, wer ein Freund des Holzfällens unter Jazzrockern ist.

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