Der Chicagoer Schlagzeuger und Produzent Makaya McCraven kredenzt 2020 mit diesem Album einen Nachtrag zu seinem gefeierten Tonträger »Universal Beings« aus 2018. Die 14 brodelnden, instrumentalen Tracks dienen als Soundtrack für die gleichnamige Dokumentation, die einen fantastischen Einblick in seine Arbeitsweise und seine Community gibt. Die instrumentalen Tracks weisen ihn sogleich als Wissenschafter des Beat…
Arcas viertes Album wird ohne Zweifel zu den besten dieses Jahres zu zählen sein. Und das nicht nur, weil es mit Finesse und Treffsicherheit disparate Elemente, die elektronisch geprägten Pop der letzten Dekade ausgemacht haben, songdienlich vereint. »KiCk i« vermag auch bewusst zu machen, wo die Differenzlinien zwischen emanzipativer und lediglich egozentrischer Selbstermächtigung 2020 verlaufen….
Die einen fühlen sich von seiner bloßen Existenz angegriffen, die anderen ergriffen von seiner musikalischen Größe. Wenige Künstler*innen schaffen es, gleichzeitig so innovativ, subtil und massentauglich zu sein wie Thom Yorke und seine Band Radiohead. Mit »The Eraser« hat er 2006 seine erste Soloscheibe voller Ohrwürmer vorgelegt, nach »Tomorrow’s Modern Boxes« und dem Soundtrack für…
Aktuelle Neuerscheinungen zwischen politisch konturierter Popmusik, in sich versponnenen Soundwelten und sinnentleertem Rock’n’Roll. Mit aktuellen CDs von Anohni, P. J. Harvey, Radiohead, Sonnier, Tenniscoats und White Denim.
Rund zehn Jahre nach seinem LP-Debüt »Threadin’ On Thin Ice« (XL) veröffentlicht Wiley mit »Snakes & Ladders« sein mittlerweile neuntes Album. Seine Diskographie wäre wohl doppelt so lang, hätte er nicht 2010 auf einen Schlag elf ZIP-Files mit über zweihundert unveröffentlichten Tracks hergeschenkt. Allerdings hat diese Aktion (eine Reaktion auf seine Frustration mit Majorlabels) auch Wileys Ruf als Godfather of Grime mitbegründet – die Fans waren jedenfalls hin und weg. »I’m doing what I want, so fuck it!«, meint er dazu in »Snakes & Ladders (Part Two)« – eigentlich drei Trackskizzen in bester Mixtape-Manier, Outro und zugleich einer der Höhepunkte des Albums.
Es wird Zeit sich mal den Begriff »intelligente Popmusik« vorzuknöpfen, also so richtig. In einer dunklen Seitengasse lauern ihr eine verkiffte 1960er-Jahre-Single (irgendein Sonny-und-Cher-Song), eine bullige Punksingle mit zerkratzten Rillen (von The Damned) und eine 1980er-Jahre-Maxisingle (z. B. »25 Years« von The Catch) auf. Die intelligente Popmusik weiß gar nicht wie ihr geschieht, schon rempelt…
Ich weiß, ihr habt viel Zeit und Mühe in eure Alben gesteckt, sie gehegt und gepflegt wie die Nanny das Kind, sie produziert und davor imaginiert. Und ich komme dann daher und arbeite mich an zwei Tagen und in ein paar Stunden alle sechs Wochen durch einen Stapel mit 30 bis 40 Neuerscheinungen, meist zwischen…
Capitol K a.k.a. Kristian Craig Robinson schenkt uns mit dieser Veröffentlichung einen unverschämt charmanten Bastard zwischen Indie-Soundverständnis und Elektronik-Weirdness. Im Songwriting zerrissener als The Notwist, die elektronischen Arrangements aber beinahe so wissend und elegant wie Tortoise – wenngleich rauer und ungeschliffener. In der Sprache des Sports gesprochen: Noch nicht ganz ausproduziert. Mag wohl auch an…