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Radio Amor – Tim Hecker

Selten, aber doch passiert es. In Zeiten der Rezession, wo sich jeder Laptop-Minimalist um Kuratorenposten oder Unterrichtspositionen prügelt, wenn er nicht gleich lieber eine Pizzeria aufmacht, da können eigentlich keine spannenden Platten mehr rauskommen. Es sei denn Oval meldet sich mal wieder aus dem Orbit oder konstante Kleingenies wie Bretschneider oder Shuttle358 finden mal wieder…

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Paul Poet
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22.10.2003

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Lovebomb – Terre Thaemlitz

Das Warten hat sich gelohnt: Für all diejenigen, die die superraren Vinyls und die japanischen VÖs auf dem Label Comatonse von Terre Thaemlitz auslassen (müssen), bringt Mille Plateaux die neueste Scheibe heraus. Auf der 10. Fulltime-VÖ wird nicht an die »Rubato«-Serie angeschlossen, sondern es ist nichts weniger als ein Konzeptalbum über die Liebe entstanden, das…

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Heinrich Deisl
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14.06.2003

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Tender Love – SND

SND sind die in Sheffield ansässigen Mark Fell und Mat Steele, die mit ihrem dritten vorliegenden Album dem typischen Sound ihres Labels alle Ehre machen. Na, hat’s klick gemacht? Genau, bei »Tender Love« handelt es sich um Elektronik der minimalistischen Sorte, und die auf der Höhe der Zeit. Hierzulande sind die Beiden noch eher unbeschriebene…

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Philipp L'Heritier
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22.09.2002

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Balance – Frank Bretschneider + Taylor Deupree

Hurra und Feurio! Der große Ossi-Gott des teutonischen Ätherschlagens und Labtop-Würgens, er ist wiedergekehrt. Natürlich kommt das nicht mit Satanszunge und Breitwandzunder wie bei AC/DC, sondern mit Zurückhaltung und in ungezwungenem Schlabberschwarz. Aber wie soll man in der Generation Glitch ein Release der Superlative mit entsprechenden Superlativworten untermalen. Als ein Patron des Raster-Noton-Kollektivs und einer…

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Paul Poet
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17.07.2002

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transform – Alva Noto

Das jüngste Audioprojekt des Carsten Nicolai nennt sich alva noto. Der Elektrosoundbastler und Installationskünstler Nicolai, der mit Ausstellungen bereits im Museum of Contemporary Art in Chicago, Sound Art ICC Tokyo oder bei der Biennale in Venedig vertreten war, verbindet »experimentelle« elektronische Musik mit bildender Kunst. Seine Audioprojekte versteht er demgemäss auch als Soundskulpturen und Soundinstallationen….

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Jürgen Berlakovich
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21.04.2002

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Electric Ladyland – Clickhop Version 1.0 – Various Artists

Das hat ja irgendwie kommen müssen – die Eheschließung zwischen »clicks_+_cuts« und »Electric Ladyland«.. Jetzt ging es im elektronischen Damenland aber eigentlich eh schon immer heftigst in Sachen Clicks & Cuts zu. Womit auch schon ein Problem dieses Samplers angesprochen ist. Was früher (noch)unausgesprochen war, zwischen an- bzw. und/oder nichtformuliert herumfloatete, erweckt jetzt plötzlich den…

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Didi Neidhart
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12.03.2002

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Together is the New Alone – Donnacha Costello

Somnambules DownTech Irland. Dass der Dubliner gleich zwei U2-Produzenten als Inspiration nennt (Brian Eno, Daniel Lanois) hält schon das Verkehrsschild hoch, dass man gemache polierte Sounds zu durchforschen bekommt. Homöopathische Gebrauchsmusik zur Chill-Lektüre. Schöngeistige Wabberwelten, zuckrig flächige Drones, die man eher vom Kranky-Label, speziell Stars of the Lid so erwartet hätte. Die hallend synthetischen Hochhauswände…

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Paul Poet
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17.01.2002

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Electric Ladyland – Clickhop Version 1.0 – Various Artists

Dies ist eine feiste Doppel-CD mit 28 Stücken Clickhop, wie schon der Titel des Kompendiums verrät. Der von den zahlreichen Vorgängern aus der Ladyland-Serie bekannte (bähhh schlimmes Wort) TripHop wurde mitsamt seinen düsteren Dope Beats der Geschichte überantwortet. Selbstverständlich zirpt, klickst und hoppt es hier aufs Führtrefflichste, wie eben nicht anders gewohnt von Mille Plateaux….

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Stefan Kraus
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23.12.2001

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For The Birds – The Frames

Das bestgehütete Geheimnis Irlands holte sich nach nur bedingt gelungenen Versuchen mit Trevor Horn nun den immer verlässlichen Steve Albini als Produzenten ins Studio. Und diese Entscheidung zahlte sich aus, da Albini die Songs von Sänger Glen Hansard nicht zuschüttet, und wenn (selten aber doch) Lärm angesagt ist, dann kniet man beinahe schon vor dem…

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G. Bus Schweiger
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07.11.2001

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p.s. you love me – Kid 606

Mit dem 1999 erschienen Album »p.s. i love you« zeigte sich Kid 606 für seine Verhältnisse als fast schon sanfter und einfühlsamer Elektroniker von hohem Niveau. Minimalste Klangpartikel wurden auf »p.s. i love you« zu durchgängigen Melodien generiert, einfache, nahezu liebliche Wohlklänge kurz und gezielt mit aggressiver Elektronik und immer wieder ausbrechenden Störgeräuschen konterkariert. »p.s….

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Jürgen Berlakovich
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16.09.2001

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Stream – Dan Abrams

Mit der Mouse den virtuellen Highway runterknattern. Herr Abrams from L. A., studierter Verpackungsdesigner, verlegt seine Glitchcollagen gechillt und horizontsüchtig als wär die Kraftwerk?sche Autobahn seit 1974 eine gerade Linie gefahren. Rein aus Software Synths und Step-Sequencern geboren, baden Enoeskes Zartflirren und, kaum erkennbar, in die Mikroabstraktion verhackstückte House- und Techno-Ansätze im mild abgeschmeckten Störgeräuschsud….

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Paul Poet
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29.07.2001

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Clicks and Cuts 2 – Various Artists

Das Manifest erzeugt die Generation. Wenn einen der Triple-CD-Schwall im edelweißen, brillant tech-tonischen Design mit einer Formatbreite wie fürs Bücherregal formvollendet erschlägt, mit Summa-Cum-Laude-Linernotes seitens Urban-Sounds-Spezialist Philip Sherburne, des ollen Didi Diederichsen und Labelzentrum Achim Szepanski zusätzlich einen in die Hirnrinde semmelt, halluziniert der Argwöhnische gern eine synthetisch erzeugte Wichtigkeit herbei. Rowohlt Rocks! Suhrkamp Rocks!…

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Paul Poet
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07.07.2001

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Curve – Frank Bretschneider

So. Trotz gefluteter Releasetore durch skandinavisches Clicken, Wummern, BoingBumTschacken, bleibt die Perle elektronischer Minimalia in (ost-)deutscher Hand. Mit »Clicks & Cuts« hat das Force Inc/Mille Plateaux-Labelkonglomerat einen genial generativen Überbegriff rein selbstreferentieller Maschinenmusik geschaffen. Keine Stimmen. Keine »natürlichen« Samplequellen. Keine gewöhnlich »warmen« Signifikanten wie Songtitel oder das Logogrinsen vom Cover. Pure Synthetik. Technik unter sich….

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Paul Poet
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29.04.2001

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PS I love you – Kid 606

Clix’n’Cuts im Maßgewand. Normally schraubt, schrabbelt und schnauft sich der Venezuelaner Michael Trost Depredo eher als Digital Hardcoreler durch die synthetischen Rillen, war Kid 606 bislang doch als krachende Breakbeatwalze mit allerlei großköpfigem Electronica-Beiwerk bekannt. Da Punk Kid gone Byteland! Entsprechend umarmten ihn bisher konvertierte Cali-Rockisten (Depredo workt in San Diego), fanden sich seine Releases…

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Paul Poet
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19.03.2001

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Anima – Vladislav Delay

Kontemplatives Ende der Force-Inc-Trilogie. Nach abstraktem House (aka Luomo) und eigenwilligem Techno-Relaunch (aka Uusitalo) holt Delay unter eigenem Namen zum großen Ambientwurf aus. »Anima« ist ein träger, ruhiger Fluss, der ramponierte Seelen wieder ins Gleichgewicht bringt. Die Musik atmet. Housige Partikel ziehen am Firmament, doch sorgen stotternde, verwackelte Bässe für Bodenhaftung. 62 Minuten zuhören und…

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Alfred Pranzl
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05.03.2001

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My Life With Jesus – Geez’n’Gosh

Frömmelndes Technostampfen? Nein. E-Soundbastler Uwe Schmidt entdeckt Jesus ohne Mönchsgong und Räucherstäbchen. Bewußstseinsumkehr des überstressten Deutschen gibt?s auch im neuen Wohnort Santiago de Chile keineswegs. Mit G?n`G, sogenanntem Minimal oder Click-House, entdeckt der als Atom Heart und zuletzt Senor Coconut bekannte Uwe die Erleuchtung des Gospel im karg absurdistischen Beatgewand von Mr. Oizo. Televangelistisches Jauchzen…

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Paul Poet
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30.09.2000

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Betrieb – Ekkehard Ehlers

Ehlers, Halbduoteil des Frankfurter Soundprojekts AUTOPOIESIS, zerreißt, versperrt und repetiert Klangfetzen klassischer Minimalisten wie Schönberg und Ives. Es geht um Noir, die Klangdüsternis bei Ayler, das Komplettschwarz bei Cage, der bittere Existentialismus der Crime-schinken und das Blackout nach versoffenen Abenden. So zumindest das Autopoiesis-Konzept, das ihrem digitalen Loop-Diskurs schicksalshafte Schwere zu verleihen sucht. (Nachzulesen unter…

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Paul Poet
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30.09.2000

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Elevator 3 – Curd Duca

Ducas Schnipsel-Irrsinn, eine Lift-Etage höher. Man könnte in seinen Tracks, die nie länger als zwei Minuten dauern, eine Ansammlung von Elementen aus allen Musiken sehen. Oder so: Wenn jemand musikalischen Raubbau betreibt, dann er. Das gute ist, dass es sich immer wieder ausgeht, einen Flow hinzukriegen. Die Finten, die auf „Elevator 2« mit »electro-acoustic mood…

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Heinrich Deisl
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30.09.2000

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