Im Film »The Swimmer«, nach dem sich Der Schwimmer benannt hat, durchkrault Burt Lancaster Swimmingpools eines feinen Wohnviertels. Die Musik auf »Poplawok« (dem kirgisischen Wort für Schwimmer) ist auch eher mit dem nassen Vergnügen in Eigenheim-Bassins (und vielleicht ist auch ein Planschbecken dabei) vergleichbar als dem verbissenen Bahnenabstrampeln im Sportbecken oder gar dem Durchmessen z.B. des Ärmelkanals. Der Schwimmstil ist wohl auch variabel. Klaus Tschabitzer, der seit 2000 eben Der Schwimmer ist, singt im steirischen Dialekt, denn »Das ist die Sprache, in der ich mich am besten ausdrücken kann«, sagt er. Auf »Poplawok« finden sich elektronische Soundgewebe mit Samples von Tropfen und Elektrogeräten (»Blinka«, »Zimmerlampendub«). Das kinderliedartige »Owi Geih« mit Zupfgeigenbegleitung endet in New-Orleans-Marching-Tunes des Dschungelorchesters. »Foahn« entpuppt sich als eine Art österreichische Version des Klassikers »Autobahn« und »Yeah, Yeah, Yeah« könnte als Essenz des anglophonen optimistischen Popsongs gelten. »In da Fruah« lässt sogar an Element of Crime denken. Die sparsame Instrumentierung – vorwiegend akustische Gitarre und Hammondorgel – verbunden mit einfacher Melodik und Rhythmik und dem Stilmittel der Wiederholung ergibt eine der Minimal Music verwandte Form aus der verspielte Soundcollagen und leicht melancholische aber überaus tröstliche Lieder entstanden sind.
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