Home / Kultur / Linke Archive

Die Mannigfaltigkeit der Klassenkämpfe

Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.

Karl Marx und Friedrich Engels,
»Manifest der Kommunistischen Partei« (1847/1848)

Eine Revolution ist kein Gastmahl, kein Aufsatzschreiben, kein Bildermalen oder Deckchensticken; sie kann nicht so fein, so gemächlich und zartfühlend, so maßvoll, gesittet, höflich, zurückhaltend und großherzig durchgeführt werden. Die Revolution ist ein Aufstand, ein Gewaltakt, durch den eine Klasse eine andere Klasse stürzt.

Mao-Tse-Tung, »Das kleine Rote Buch« (1965)
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Alessandro Barberi
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25.03.2017

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Von Proletariat, Kognitariat und Prekariat

It’s class warfare, my class is winning, but they shouldn’t be.

Warren Buffet, Interview mit CNN (2005)

Das Subjekt historischer Erkenntnis ist die kämpfende, unterdrückte Klasse selbst. Bei Marx tritt sie als die letzte geknechtete, als die rächende Klasse auf, die das Werk der Befreiung im Namen von Generationen Geschlagener zu Ende führt. Dieses Bewußtsein, das für kurze Zeit im »Spartacus« noch einmal zur Geltung gekommen ist, war der Sozialdemokratie von jeher anstößig. Im Lauf von drei Jahrzehnten gelang es ihr, den Namen eines Blanqui fast auszulöschen, dessen Erzklang das vorige Jahrhundert erschüttert hat. Sie gefiel sich darin, der Arbeiterklasse die Rolle einer Erlöserin künftiger Generationen zuzuspielen. Sie durchschnitt ihr damit die Sehne der besten Kraft. Die Klasse verlernte in dieser Schule gleich sehr den Haß wie den Opferwillen. Denn beide nähren sich an dem Bild der geknechteten Vorfahren, nicht am Ideal der befreiten Enkel.

Walter Benjamin, »Ûber den Begriff der Geschichte. These XII« (1940)

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Alessandro Barberi
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19.03.2017

Home / Kultur / Film

Schwierige Produktionsbedingungen für den jungen Marx

Mitunter scheitern Filmprojekte in sympathischer Weise. Die MacherInnen von »Der junge Karl Marx« haben sich etwas vorgenommen, was unter heutigen Bedingungen des Filmschaffens und der Filmrezeption wohl als unmöglich gelten darf. Ihr Versuch verdient deswegen Beachtung.
(Achtung: Am Ende gibt es ein Gewinnspiel)

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Frank Jödicke
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11.03.2017

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Von Klassen und Klassifikationen

Die Eigentümer von bloßer Arbeitskraft, die Eigentümer von Kapital und die Grundeigentümer […] bilden die drei großen Klassen der modernen, auf der kapitalistischen Produktionsweise beruhenden Gesellschaft. In England ist unstreitig die moderne Gesellschaft, in ihrer ökonomischen Gliederung, am weitesten, klassischsten entwickelt. Dennoch tritt diese Klassengliederung selbst hier nicht rein hervor.

Karl Marx, »Das Kapital. Dritter Band« (1894)

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Alessandro Barberi
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11.03.2017

Home / Kultur / Performance

Explosionen im Spiegelwald

Amanda Piñas und Daniel Zimmermanns Erkundungen bei den Yanomamis am Rio Negro dienen als Inspirationsquelle für einen (bewegungs)kulturellen Widerstand gegen die Auswirkungen der neoliberalen Konkurrenzideologie.

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Michael Franz Woels
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11.03.2017

Home / Kultur / Linke Archive

Mit Marx durch den März: Auftakt zu den Karl-Marx-Wochen

Nicht alles, was begraben liegt, ist auch tot. Am 14. März 2017 werden es 134 Jahren sein, seitdem Karl Marx für immer vom Spielfeld genommen wurde. Die Gedanken, Argumente und Einfälle (von Ideen zu reden ist bei einem konsequent materialistischen Autor etwas missverständlich) haben ihren Schöpfer aber offenbar überlebt. Marx’ geistiges Kapital trägt bis heute Zinsen. Die Liste derer, die sich auf ihn beziehen, ist unüberschaubar: Adorno, Foucault, Marcuse, Fromm, Deleuze, Derrida, Eribon, Žižek und so weiter. Eigentlich müsste somit die Relevanz von Marx kaum nachgewiesen werden, dennoch kann er ebenso in einer Liste der verfemten AutorInnen geführt werden. Im intellektuellen Mainstream zeigt sich, es werden gerne die größten geistigen Dehnungen und Spreizungen vollführt, um nur ja nicht eingestehen zu müssen, ein Gedankenzug sei in Gang gekommen durch den ollen Marx.

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Redaktion
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04.03.2017

Home / Kultur / Open Spaces

»Nichts bleibt, als die Erinnerung«

Kabarettistinnen, die sich der Liedtexte Fritz Löhner-Bedas annehmen und auf die Melodien Hermann Leopoldis treffen. Die Entstehung des Buchenwaldliedes war das Thema eines Musiktheaterstückes im Goethe Gymnasium.

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Kerstin Kellermann
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28.02.2017

Home / Kultur / Linke Archive

Marx gespenstert und hat Recht

Die Menschen machen ihre eigene Geschichte,
aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden.

Wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neue Weltgeschichtsszene aufzuführen.

Karl Marx, »Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte« (1852)

Ein Gespenst geht um in Europa […].

Karl Marx und Friedrich Engels, »Manifest der Kommunistischen Partei« (1847/1848)

Hamlet: Rest, rest, perturbed spirit! […]
The time is out of joint. […]

Ghost: I am thy father’s spirit.

Shakespeare, »Hamlet« (1602), zit. nach Jacques Derrida, »Spectres de Marx« (1993)

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Alessandro Barberi
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27.02.2017

Home / Kultur / Film

In einen »La La Land« unserer Zeit

Ist es Eskapismus oder einfach nur gemein? America legt sich schlafen und träumt seinen leicht dämlichen dream weiter. In »La La Land« wird dieser Traum aber auch wirklich entzückend ausstaffiert. Der skug-Oscar-Report.

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Frank Jödicke
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26.02.2017

Home / Kultur / Linke Archive

Linke Archive retten III

Bevor im März auf skug.at die Karl-Marx-Wochen starten, publizieren wir Teil III des ambitionierten Projekts »Rettung linker Archive« von skug-Autor Alessandro Barberi. Die Quasi-Nuller-Ausgabe »Die symbolischen Ordnungen des Politischen« sowie Teil I »Der Werwolfsheißhunger des Kapitals und seine Geschichte« (skug #74) und Teil II »Wikileaks. Eine digitale Revolution der Verschwörung« (skug #86) sind bereits online, der dritte Teil erschien in skug #95, wurde in Erinnerung an Pierre Bordieu und Michel Foucault geschrieben und zeigt, wie die Blue Chips der Wissenschaft fungieren.

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Alessandro Barberi
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20.02.2017

Home / Kultur / Linke Archive

Feiermaßnahmen gegen die Fremdenfeindlichkeit

Am 24. Februar 2017 findet im Rathaus der 23. Wiener Flüchtlingsball statt. Die Einnahmen dieser schlauen und schönen Charity-Veranstaltung gehen an das wunderbare Integrationshaus Wien. Ein Vorbericht mit aktueller Polemik.

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Frank Jödicke
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06.02.2017

Home / Kultur / Kunst

The Fear of Transformation

Warum die Nacht Angst machen kann und warum sie es trotzdem wert ist, in ihr wach zu bleiben. Die Lange Nacht des Kunsthistorischen Museums am 26. November 2016 wurde von einer grandiosen Rede des britischen Künstlers Edmund de Waal gekrönt. Ein Nachtrag.

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Kerstin Kellermann
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06.01.2017

Home / Kultur / Kunst

Fabrik der Illusionen

44 weibliche Kunstschaffende von vor 1938 werden derzeit im Jüdischen Museum Wien gezeigt. Wie ein roter Faden ziehen sich die Werke von Friedl Dicker-Brandeis durch die Ausstellung. Ein Exhibition-Rundgang mit der Künstlerin Nina Prader.

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Kerstin Kellermann
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21.12.2016

Home / Kultur / Thinkable

Rebellen, die Unterwerfung fordern

Eine kurze Anmerkung zur österreichischen Bundespräsidentenwahl.

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Frank Jödicke
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03.12.2016

Home / Kultur / Kunst

Landschaften der Angst

Der britische Künstler Edmund de Waal zeigt eine ganz eigentümliche Art, mit den Themen Tod, Kunst und Natur umzugehen. Aus Naturobjekten erwächst Kunst, Verrätselungen liebt er. Selbst töpfert er obdachlose Töpfchen.

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Kerstin Kellermann
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18.11.2016

Home / Kultur / Thinkable

Liebenswerte Ganoven

Ob Donald Trump die Wahl gewinnt oder verliert, ist in einem bestimmten Sinn unerheblich, denn das Prinzip des Realitätsverlustes der »Post-Truth-Politics«, das sich mit ihm in neuer Deutlichkeit zeigte, wird bleiben und die Menschheit weiter plagen.

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Frank Jödicke
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07.11.2016

Home / Kultur / Open Spaces

»Ein Toter ist eine Tragödie, Hunderttausend sind eine Statistik«

Anmerkung zu dem am 17. Oktober gleichzeitig von ARD, ORF und SRG ausgestrahlten Fernsehfilm »Terror – Ihr Urteil«.

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Frank Jödicke
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27.10.2016

Home / Kultur / Open Spaces

Drozda, der Zahlenkünstler

700 Flüchtlinge pro Woche, 75 Prozent Aufstocker bei der Mindestsicherung – diese Begeisterung für Zahlen erinnert an den Versuch, alle Tage des Jahrhunderts in 402 Ringordner zu schreiben. Will Thomas Drozda, der ursprünglich aus der Nationalbank kommt, bei seiner Zahlenaffinität nicht lieber der nächste Finanzminister werden?

Bild: »Flüchtige Landschaften» Workshop SOHO 2014

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Kerstin Kellermann
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04.10.2016

Home / Kultur / Kunst

Räudige Maulwurfmusik

Maulwürfe, die mit der Schnauze Theremin spielen, mit den Krallen freudig aufs Schlagzeug hauen und einfach leben. Wie im echten Leben eben. Philippe Quesnes Stück »Die Nacht der Maulwürfe. (Welcome to the Caveland!)«, das auch zum Steirischen Herbst kommt, war in Ljubljana bereits zu sehen.

Foto: © Nada Žgank

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Kerstin Kellermann
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03.09.2016

Home / Kultur / Open Spaces

Manifesta 11: Raus aus den Kunsträumen, rein in die Stadt

Die elfte Manifesta in Zürich unter dem Motto »What People Do For Money« ist gelungen: Die Europäische Biennale für Zeitgenössische Kunst versteht es, relevante Kunst und KünstlerInnen durch kluge Konzeption und Präsentation der Öffentlichkeit näherzubringen. Verantwortlich dafür ist das Manifesta-Team unter der Leitung von Direktorin Hedwig Fijen und dem deutschen Kurator und Künstler Christian Jankowski. 

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Klaus Moser
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02.09.2016

Home / Kultur / Open Spaces

Raumgreifende Persiflage-Autos

Sich öffentliche Parkplätze aneignen, durch seltsame Interventionen mit Sperrholz zum Beispiel.

Foto: Ausstellungsansicht »Abfallwert steigend« © Thomas Meyer

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Kerstin Kellermann
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18.08.2016

Home / Kultur / Thinkable

Unter Gaunern: Ingeborg Bachmann – Sprache und Krieg II

Der Krieg gegen den Terror oder die Anfechtung der österreichischen Bundespräsidentenwahl können auch begriffen werden als Auswüchse einer Sprachverhexung, die in der Dichtung Ingeborg Bachmanns aufgezeigt wurde. Dieser zweite Artikel, mit dem skug den 90. Geburtstag der großen Kärntner Dichterin ausgiebig feiert, widmet sich deswegen ihrer aktuellen Sprachkritik. Wider die Auflösung der Rechtssicherheit.

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Frank Jödicke
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07.08.2016

Home / Kultur / Kunst

Wie das Feuer leuchten sollen sie!

München, die »Hauptstadt der Bewegung«. Mittendrin, im NS-Dokumentationszentrum, die Bilder des KZ-Ûberlebenden Adolf Frankl. Bunt wie jene Andy Warhols.

 

Bildlegende: Adolf Frankl »Vor der Vergasung« (© VG-Bild-Kunst, Bonn / bildrecht.at )

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Kerstin Kellermann
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03.08.2016

Home / Kultur / Film

Ingeborg Bachmann: Krieg gegen sich selbst

Die Kärntner Schriftstellerin Ingeborg Bachmann wäre am 25. Juni 90 Jahre alt geworden. Eine Würdigung anlässlich der Doku »Ähnlichkeiten mit Bachmann« (2008) von Angelika Kellhammer, der die am 20. Juni 2016 im Rahmen des Kulturmontags auf ORF 2 gezeigt wurde.

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Kerstin Kellermann
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11.07.2016

Home / Kultur / Thinkable

mo.ë: Should I stay or should I go?

Kurze Anmerkungen zum Widerstand gegen die Schließung des unabhängigen Kunstzentrums mo.ë in Wien und den damit eng verbundene Fragen der Kunst, des Besitzes und der Gentrifizierung.

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Frank Jödicke
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29.06.2016

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Poems for Anarchy

Hinter dem gelernten Grafiker und Reproduktionstechniker mit dem gutbürgerlich anmutenden Namen Patrik Huber – Patrik ohne C, »das hat meine Mutter zum Frühstück gegessen« – verbirgt sich ein Künstler, der neben dem eben genannten O-Ton im Gespräch im Café Westend auch Sätze wie diesen ausstößt: »Das wichtigste für mich ist der französische Stil, von dem ich aber nicht so genau weiß, was das ist – und auch ein gelber Paprika am Tisch.«

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Michael Franz Woels, Stefanie Frauwallner
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11.06.2016

Home / Kultur / Open Spaces

Beziehung zwischen Mensch und Pflanze

Die Transplants genannten Skulpturen von Elisabeth von Samsonow können wie Musikinstrumente bespielt werden. Klangversuche auf dem »Labor des Endo-/Exokorpus«, zu erleben in der Dominikanerkirche in Krems.

Fotos: Christoph Fuchs

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Kerstin Kellermann
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08.06.2016

Home / Kultur / Open Spaces

Regionale Fliehkraft

Das Viertelfestival Niederösterreichisch gibt regionaler Kreativität breiten Raum, 2016 im Mostviertel. »Fliehkraft«, das diesjährige Motto, widmet sich den Gegensätzen zwischen urbanen Ballungszentren und ländlicher Peripherie. skug thematisiert einige Projekte, die sich mit Flucht & Migration befassen sowie die Klanginstallation »Die Weichengängerin« in der Mariazellerbahn, die am 4. Juni im Bahnhof Laubenbachmühle eröffnet wird.

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Alfred Pranzl
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04.06.2016

Home / Kultur / Thinkable

Diskutieren mit Diktatoren

Warum die Masse der Immobilen, die freiwillig zum (Gratis-)Boulevard greift, einen Präsidentschaftskandidaten, der seine Diskussions-Zerstörungs-Trainee-Zeit von seiner Website strich, auf den Leim ging und vermutlich gehen wird.

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Frank Jödicke
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23.05.2016

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Sprengende Kunst gegen »Schütteltrauma«

Kann bitte jemand schnell ein Antikriegsmuseum sponsern, um die ganzen Mord- und Todeserfahrungen verschiedener vom Krieg betroffener Menschen zu beleuchten?

Fotos: © Magdalena Blaszcuk

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Kerstin Kellermann
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19.05.2016

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