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Damon Albarn

»Dr Dee«

Parlophone

Selbstverständlich ist es zu begrü&szligen, wenn Popmusiker ausgetrampelte Pfade verlassen um sich an neuartigem zu versuchen – das führte ja auch früher zu interessanten neuen Trends und Stilen im Pop. Hierfür ein Beispiel in jüngster Vergangenheit im avancierten Bereich ist z. B. das steile Projekt des Radiohead-Gitarristen Johnny Greenwood mit Krzysztof Penderecki, das hierorts aber leider nur über Import erhältlich ist – ein weiterer Fauxpas der darnieder liegenden Popmusikindustrie.
Dass Blur-Frontman Damon Albarn neben hocherfolgreichen Projekten (Gorillaz, The Good, the Bad & the Queen, Rocket Juice & Moon) auch noch ganz toll anders kann, demonstrierte er mit seinem Projekt »Mali Music« (2002). War dies nun auch kein Meilenstein, eine recht passable Verquickung von Bewährtem und Frischem war es allemal. Hier legt Damon Albarn seine Popoper über Dr Dee, den englischen Esoteriker, Mathematiker und Astrologen, vor. Leider aber in einer recht unattraktiven Kombination von Kunstmusik aus Orgeln, Flöten und Lauten mit sagen wir mal aktuellen Beats. Hier bleiben Mix sowie Popwert auf einem recht bescheidenen Level. Und die Klassikwelt tangiert das sowieso nicht. Hätte sich Damon doch wenigstens bei Harry Partch schlau gemacht, wäre ihm dieses Werk wohl nicht so niveauschwach ausgefallen.

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