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Ira

»These Are the Arms«

Golden Antenna

»Live sind sie aber super! « Eine von Fans gern verwendete Phrase, wenn ihre Lieblinge wieder mal ein schlechtes Album rausbringen. Die deutschen Post Rocker Ira müssten live eine Sensation sein, um die Bedeutungslosigkeit ihres neuen Albums »These Are the Arms« wiedergutzumachen. Freilich, zuweilen sind im Post Rock Abweichungen von bewährten Mustern nicht gern gesehen. Arbeitet man sich aber so wie Ira derart apologetisch an einem genreeigenen Kodex ab, so verkommt das musikalische Schaffen zur reinen Stilübung. Hier überrascht wirklich gar nichts. Kaum zu glauben, aber man kann auf »These Are the Arms« beinahe jedes Break, jedes kontrapunktisch gesetzte Gitarrenmotiv vorhersagen. Das Album ist jedoch nicht nur strukturell flach, auch stilistisch wird wenig Rücksicht auf den Hörer genommen. »katapult«, der Opener, klingt wie die Meditations-CDs deiner Eltern, die du eigentlich nie wieder hören wolltest. Dass ebenjener Song mit einer Textzeile wie »My arms are doors, I cannot close« gewürzt wird, nimmt sich da fast schon vernachlässigbar aus. Das folgende »epk« gehört noch zu den besten Stücken des Albums, da darf der Sänger nämlich nicht ans Mikrofon. Schon mit »a new profile« geht es aber weitgehend sinnfrei weiter: »I was born with a silver spoon in my mouth.« Englische Texte zu schreiben kann sich nicht darin erschöpfen, dict.cc nach griffigen Phrasen zu durchsuchen. »Call it Hart Pop – or leave it« fordert einen der beigelegte Pressezettel auf. Gerne nenne ich es Hart Pop, fernhalten werde ich mich dennoch davon.

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