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Jane Monheit

»The Lovers,The Dreamers And Me«

Concord Records

Mit ihrem neuesten Album, dessen Titel aus einer Zeile des abschließenden Muppet-Show-Songs »Rainbow Connection« stammt, legt Jane Monheit ihr bisher stilistisch breitest gefächertes Album vor. Die Sängerin, die bisher vor allem aus dem Great-American-Songbook interpretierte, wagt sich nun aus dem leicht verstaubten Traum in zeitgenössische Gefilde. Die Chanteuse mit der honigschweren Stimme fühlt jetzt- eigenen Aussagen gemäß – jenes Stadium künstlerischer Reife, in dem sie sich an die Vertonung von nicht selbst erlebten Inhalten heranwagen kann. So gelingt es ihr mit beeindruckenden Interpretationen elementare Gefühle spürbar zu machen. Etwa in der wehmütigen »Ballad Of The Sad Young Man« (Tommy Wolf/Franz Landesmann) oder der hervorragenden Interpretation von Paul Simons »I Do It For Your Love«. Zwei bittersüße Balladen, mit denen die 30-Jährige durch ihre stimmliche Wärme und makellose Technik mit luftig swingender Phrasierung sanft für sich einnimmt. Das Resultat ist herzzerreißend, ohne ins Schnulzenhafte abzudriften. Zu ihren Geheimnissen gehören das weiche Timbre am Schluss von klar und zart artikulierten Gesangsbögen, denen sie gelassene und doch lebhafte Rasanz einhaucht. Narrative Spannung – zurückgehaltenes Gefühlschaos. Neben Interpretationen zeitgenössischer Songwriterinnen (»Like A Star« und »Slow Like Honey«) finden sich Popklassiker wie »I’m Glad There’s You« und Leonhard Bernsteins »Lucky To Be Me«. Monheits Leidenschaft für Brasilianische Musik wird spätestens mit den Songs »Acaso« und dem sprühenden Samba »A Primera Vez«, denen sie anhand der erwähnten eigenständigen Phrasierung in Bossa-Manier neues Leben einhaucht, offensichtlich. Erklecklichen Anteil am stimmigen Ergebnis hat Pianist und Akkordeonist Gil Goldstein, von dem mehr als die Hälfte der klassisch-zurückhaltenden Arrangements stammen. Unbedingt geeignet für Alle, die ihre Seele gerne zwischen Swing, Bossa und Standardjazz baumeln lassen.

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